Die neuen Diener*innen

Immer mehr unbequeme Arbeiten werden ausgelagert – und das hat Folgen. Bild: zVg

Klaus Petrus. Wir delegieren immer mehr Arbeiten – Arbeiten, die uns lästig sind, für die wir zu bequem sind oder die uns Zeit wegfressen, die wir für angeblich Wichtigeres brauchen. Was sind das für Menschen, die für andere diese Arbeiten verrichten? Wer lässt sich bedienen und warum? Und was heisst das für uns alle: Entsteht da gerade eine neue Klassengesellschaft? Ein Gespräch mit der deutschen Soziologin Nicole Mayer-Ahuja.

Frau Mayer-Ahuja, immer mehr Menschen lagern Tätigkeiten an andere aus – vor allem Arbeiten, die ihnen lästig sind. Entsteht da gerade eine neo-feudale Gesellschaft mit Heerscharen an Diener*innen?
Es gab seit jeher Menschen, die es sich leisten können, gewisse Arbeiten nicht selbst zu verrichten. Das sind typischerweise Tätigkeiten, die unter die Haus- und Familienarbeit fallen, wie Putzen, Einkaufen, die Betreuung der Kinder oder älterer Familienmitglieder. Nur muss man auch sehen: Immer mehr Menschen können nicht anders, sie müssen sich eine solche Auslagerung leisten.

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«Wir müssen die Gewerkschaften stärken»

Andy Snoddy, Leiter der Abteilung für Organisierung bei Uni Global. Bild: zVg

Balmain Badel. Andy Snoddy ist Leiter der Abteilung für Organisierung bei Uni Global, einem globalen Gewerkschaftsverband im Dienstleistungssektor mit Sitz in Nyon. Ein Gespräch über die gewerkschaftliche Organisation und Tätigkeiten auf internationaler Ebene in einer Zeit von Pandemien, Krisen und Kriegen.

Was ist Ihre Rolle bei UNI Global und was sind Ihre aktuellen Kampagnen?
Meine Aufgabe ist es, Gewerkschaften auf der ganzen Welt dabei zu helfen, sich zu organisieren und mit multinationalen Unternehmen zu verhandeln. 70 sogenannte Organisator*innen wie ich einer bin, arbeiten daran, Arbeitnehmer*innen multinationaler Unternehmen in Südamerika, Afrika, Asien und Europa gewerkschaftlich zu organisieren. Unsere aktuellen Grosskampagnen richten sich gegen drei multinationale Unternehmen. Die erste betrifft Amazon. Bei der zweiten handelt es sich um Teleperformance, ein grosses französisches Unternehmen für Kontaktzentren – die neue Bezeichnung für Callcenter -, über das kaum jemand spricht. Es beschäftigt über 400000 Menschen in 80 Ländern und arbeitet mit allen grossen Tech-Unternehmen zusammen. Und unsere dritte grosse Kampagne befasst sich mit Fresenius, einem deutschen Unternehmen, das weltweit im Gesundheitswesen tätig ist. Neben diesen grossen Herausforderungen haben wir noch viele weitere Kampagnen.

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Arbeitskampf bei DPD

«Angesichts des systematischen Missbrauchs in der Schweiz: DPD muss verhandeln!» Die Aktion in Paris. Bild: Unia

sit. Anfang 2022 wurden im Tessin fünf DPD-Fahrer entlassen, weil sie sich gewerkschaftlich organisierten und sich so für bessere Arbeitsbedingungen beim internationalen Paketdienstleister einsetzten. Ihr Kampf auch nach ihrer Entlassung verdient Solidarität und Unterstützung.

«Die Geschäftsleitung von DPD Schweiz begeht einen schweren Fehler, wenn sie versucht, die Beschäftigten zum Schweigen zu bringen», ist auf der Website des internationalen Gewerkschaftsverbands Uni Global zu lesen.
Mit einem Protestbrief, der im Sinne einer Petition unterzeichnet werden kann, erhöht der globale Gewerkschaftsverband Uni Global den Druck auf DPD, dem international tätigen Paketdienstleister. Das Protestschreiben richtet sich an die zuständigen Manager von DPD Schweiz und von La Poste, der französischen Muttergesellschaft. Uni Global weiter: «Diese Solidaritätsaktion ist unerlässlich, um zu erwirken, dass Danilo, Abdulhamid, Davide, Gianluca und Samuele wieder eingestellt werden. Die Forderung, dass Gewerkschaftsrechte bei DPD Schweiz und seinen Subunternehmern respektiert werden, ist von entscheidender Bedeutung.»

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Weniger ist mehr

lmt. Am Samstag, 9.April geht es mit der Forderung einer radikalen Arbeitszeitreduktion in der ganzen Schweiz auf die Strasse. Der Strike for Future, ein breites Bündnis, ruft zu diesem Aktionstag auf. Mit dieser Forderung werden konkrete Visionen für eine ökologische und soziale Zukunft frei.

Das Ziel: Der Wandel zu einer ökologischen und sozial gerechten Gesellschaft anhand einer konkreten Forderung anzustossen. Und die heisst: radikale Arbeitszeitverkürzung. «Wir sehen die radikale Arbeitszeitreduktion als gemeinsamen Ansporn zur Organisierung, weil sie als Massnahme die Relevanz und Vorteile der Verbindung verschiedener Kämpfe deutlich zeigt», erklärt Anna vom Strike for Future auf Anfrage des vorwärts. Damit bringt sie es bestens auf den Punkt. Denn das Spannende und Überzeugende an der Forderung ist, dass sie Kämpfe verbindet, weil sie eine Lösung auf verschiedene Probleme unserer Gesellschaft bietet.

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Arbeitskampf auf dem Bau

Marius Käch. Der Landesmantelvertrag (LMV) der über 80000 Bauleute läuft dieses Jahr aus. Es drohen massive Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen. Dagegen formiert sich der Widerstand.

«Wenn wir diesen Kampf verlieren, dann verlieren wir alles», sagte Xhafer, Bauarbeiter und Baupräsident der Unia Zürich-Schaffhausen, an der kantonalen Bauversammlung. Er trifft damit den Nagel voll auf den Kopf. Es geht um den Landesmantelvertrag des Bauhauptgewerbes (LMV), dem Gesamtarbeitsvertrag zwischen Gewerkschaften und dem Schweizerischen Baumeisterverband (SBV). Dem LMV, der Ende Jahr ausläuft, unterstehen rund 80 000 Arbeiter*innen. Der Vertrag regelt unter anderem die Mindestlöhne, der 13.Monatslohn und die gute Krankentaggeldversicherung. Dazu kommen auch Aspekte der Gesundheit, wie die Toilettenzahl pro Arbeiter*in, oder die Planbarkeit des Privatlebens mit dem Arbeitszeitkalender. Dank dem hohen gewerkschaftlichen Organisationsgrad erfolgte durch den Bundesrat die sogenannte Allgemeinverbindlichkeitserklärung des LMV. Dies bedeutet, dass das Regelwerk für alle Firmen verpflichtend ist, die auf Schweizer Baustellen tätig sind. Es ist somit auch ein konkreter Schutz gegen das Lohndumping.

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Nicht mit uns!

lmt. Über 150000 Unterschriften wurden gegen die AHV21-Reform eingereicht. Das ist ein starkes Zeichen des Widerstands. Doch der Kampf geht weiter. Denn es steht ein schwerer Abstimmungskampf bevor. Stoppen wir gemeinsam den Rentenabbau auf dem Buckel der Frauen*!

«Frauen* brauchen höhere Renten statt ein höheres Rentenalter!», betonte Unia-Präsidentin Vania Alleva an der Übergabe der Unterschriften vor der Bundeskanzlei. Am 25.März konnte das breite Referendumsbündnis 151782 Unterschriften gegen die geplante AHV 21 einreichen. Eine massive Mobilisierung im ganzen Land machte es möglich, noch vor Fristablauf dreimal mehr Unterschriften als nötig zu sammeln. Damit setzt das breite Bündnis ein starkes Zeichen gegen eine Abbauvorlage, die auf dem Rücken der Frauen* rund zehn Milliarden einsparen will.

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Betreuungsplatz für jedes Kind

sah. Bezahlbare Kita-Plätze schaffen und die Arbeitsbedingungen für Kita-Angestellte verbessern – das will die neue Kita-Initiative. Denn gute Kinderbetreuung ist eine wesentliche Voraussetzung für Gleichstellung. Jetzt ist die Kita-Initiative lanciert und die Unterschriftensammlung hat begonnen.

Familienergänzende Kinderbetreuung muss für alle Familien in der Schweiz zugänglich und zahlbar sein. Das ist ein Anliegen der Kita-Initiative. Realität ist aber, dass es für einige Familien schwierig ist, einen bezahlbaren Kita-Platz zu finden. Eltern können sich keine familienergänzende Kinderbetreuung leisten. Ob sich eine passende Kita finden lässt, ist heute stark vom Wohnort abhängig. Folge davon ist, dass meistens die Frauen* ihre Erwerbsarbeit zugunsten der Kinderbetreuung reduzieren oder aufgeben. Das heisst für die Frauen* konkret: tiefere Löhne und Renten.

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Mehr Zeit zum Leben

lmt. Das Fordern nach weniger Arbeitszeit ist so alt wie die Arbeiter*innenbewegung selbst. Und immer mehr Menschen wollen in Sachen Arbeitszeit eine Veränderung. Zeit zu handeln. In diesem Sinne steht auch der Aktionstag vom 9.April vom Strike for Future.

Die Arbeitszeitverkürzung ist seit jeher eine zentrale Forderung der Arbeiter*in-nenbe-wegung. Sie gehört auch zu den gewerkschaftlichen Kernpunkten. Die Forderung nach einer Reduktion der Arbeitszeit zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte der Gewerkschaften. Nach der unmenschlichen 80-Stunden-Woche während der Industrialisierung forderten 1918 am Landesstreik Arbeiter*innen gemeinsam mit den Gewerkschaften die 48-Stunden-Woche. Obwohl schon viele Erfolge erzielt werden konnten, sind wir noch lange nicht beim Happy End.

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Kampf der Prekarisierung

Vania Alleva. Bild: Unia

Joël Depommier. Das Referendum gegen die Erhöhung des Rentenalters der Frauen* steht für die Gewerkschaft Unia aktuell zuoberst auf der Liste. Die Präsidentin Vania Alleva geht im Gespräch auch auf die kommenden Herausforderungen ein.

Das Referendum gegen die Erhöhung des Rentenalters für Frauen* läuft sehr gut und ist ein Erfolg. Warum?
Im Zuge des Frauen*streiks 2019 und einer Petition mit über 300000 Unterschriften gegen die Reform, die im März 2021 eingereicht wurde, gibt es eine gewaltige Mobilisierung von solidarischen Frauen* und Männern*. Sie wehren sich gemeinsam gegen diese Erhöhung des Renteneintrittsalters für Frauen*, obwohl sie um ein Drittel niedrigere Renten als Männer* beziehen. Die Rechte möchte diese Reform als ersten Schritt hin zu einer Erhöhung des Rentenalters auf 66 oder 67 Jahre für alle nutzen.

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Weg mit den Patenten!

Nikol Uçar. Die Covid-Pandemie hat einmal mehr gezeigt, worum es den Pharmakonzernen in erster Linie geht: Profitmaximierung. Sie stellen ihr Recht auf geistiges Eigentum über das Recht auf Gesundheit der Menschen und verhindern so einen fairen Zugang zu Medizinprodukten. Dagegen regt sich Widerstand, insbesondere von Pflegefachfrauen.

Wie Amnesty International in einem Communiqué vom 14.Februar schrieb, haben die führenden Corona-Impfstoffentwickler nicht versucht, eine gerechte Verteilung von Corona-Impfstoffen zu garantieren. Sie erhoben stattdessen ein Monopol auf Technologien, lobbyierten gegen die Freigabe von geistigem Eigentum, verlangten hohe Preise für Impfstoffe und priorisierten Lieferungen an wohlhabende Länder.

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Arbeitszeiten – Belagerung geht weiter

65 Stunden pro Woche im Dienst der Patrons? Bild: zVg

flo. Und wieder kommt es zu einem Angriff im Parlament auf die Arbeitszeiten der Lohnabhängigen in der Schweiz. Geht es nach dem Willen von Ständerat Ruedi Noser und der Wirtschaftskommission des Ständerats, soll das Verbot von Sonntags- und Nachtarbeit fallen.

Die Wogen gingen hoch im September 2021. Nachdem sich Gewerkschaften und Wirtschaftsverbände an den runden Tisch begeben hatten, um Varianten von Arbeitszeitenregelungen zu besprechen, präsentierte Bundesrat Guy Parmelin seinen ganz persönlichen schlechtschweizerischen Kompromiss: Die Höchstarbeitszeit pro Woche sollte von 45 auf 63 Stunden angehoben werden und der Arbeitstag von 12,5 auf maximal 15 Stunden. Am Schluss war niemand zufrieden: Die Gewerkschaften, weil Parmelins Vorschlag einen massiven Angriff auf die Rechte der Arbeiter*innen bedeutet; die Kapitalist*innenverbände, weil sie sich noch grössere Flexibilität bei der Ausbeutung ihrer Arbeitskräfte wünschten.

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Klassen- und Identitätspolitik

Im Buch «Spuren der Arbeit» erzählen Arbeiter*innen über ihre Kämpfe und Träume. Bild: zVg

Peter Nowak. Vor allem Operaist*innen betonten in verschiedenen Ländern immer die Bedeutung der Berichte direkt aus der Arbeitswelt. Der Sammelband «Spuren der Arbeit, Geschichten von Jobs und Widerstand» dokumentiert Verzweiflung und Solidarität im Betriebsalltag.

«Greif zur Feder Kumpel» lautete vor fast hundert Jahren der Kampfruf der Arbeiterschriftsteller*innen, die berichten wollten, was sie an ihren Arbeitsplätzen erlebten. «Hau in die Tasten, Kollegin» könnte die zeitgemässe Parole lauten. Es geht eben nicht darum, dass solidarische Sozialwissenschaftler*innen über die Zustände im Job berichten, sondern die Menschen, die dort tagtäglich arbeiten.

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Kitas: Chronische Erschöpfung

Die Demonstration «Kinderbetreuung am Limit» im September 2020 in Zürich. Bild: careworkunite.ch

sah. Kindertagesstätten sind systemrelevant und nötig. Viele Haushalte beanspruchen eine familienergänzende Betreuung. Doch gerade in Zeiten der Corona-Pandemie wird es noch schwieriger, nicht nur für die Kitas, sondern auch für die Eltern. Ein Bericht.

Spätestens seit die Gruppe Tr?tzphase im Rahmen des Frauen*streiks 2019 auf die Anliegen der Arbeiter*innen in der familienergänzenden Kinderbetreuung aufmerksam gemacht hat, ist die prekäre Lage in Kitas und Horten bekannter geworden. Tr?tzphase selbst besteht aus ausgebildeten und angehenden Fachpersonen Betreuung (FaBe) und Kindererzieher*innen HF oder anderen Personen, die in der Kinderbetreuung aktiv mitarbeiten. Ihre Themen sind die prekären Arbeitsbedingungen in den Institutionen. «Prekär» heisst in diesem Fall: mangelnde Wertschätzung für die Arbeit, tiefe Löhne, zu wenig Personal, chronische Unterfinanzierung und Sozialabbau.

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Widerstand gegen Gig-Economy

«Ich bin ein moderner Sklave!! Guten Appetit.» Bild: vorwärts-Archiv

flo. Der Streik der Westschweizer Lieferfahrer*innen von Smood hat sich auf mittlerweile elf Städte ausgeweitet. Der Druck steigt und so knicken selbst Marktgigantinnen wie die Migros vor den kämpfenden Kurier*innen ein. Der Arbeitskampf ist ein Beispiel, der Schule machen sollte.

Sie hatten Hochkonjunktur in den letzten zwei Jahren – Lieferdienste sprangen in die Lücke, als wir plötzlich von einem Tag auf den anderen nicht mehr in die Beiz, in die Kantine oder die Pizzeria nebenan konnten. Ob UberEats, Lieferando, Eat.ch oder eben Smood: Der Rubel rollt und eine Handvoll Unternehmen macht Milliarden mit dem Liefern von Essen. Während aber in den Teppichetagen fett abgesahnt wird – so wird das Vermögen von Smood-Gründer Marc Aeschlimann vom Wirtschaftsmagazin Bilanz auf etwa 150 bis 200 Millionen Franken geschätzt –, müssen die Fahrer*innen mit Hungerlöhnen von teils unter 16 Franken pro Stunde auskommen. » Weiterlesen

Die Schweiz will wegschauen

dab. Vierzig Organisationen reichten diesen Monat ihre Stellungnahmen zur Verordnung über den indirekten Gegenvorschlag zur Konzernverantwortungsinitiative ein. Sie kritisieren den Vorschlag des Bundesrats als wirkungslos.

Vierzig NGOs und Gewerkschaftsorganisationen von Alliance Sud und dem Bruno Manser Fonds bis SGB und Uniterre stehen für die Kritik. «Der Geltungsbereich des bereits vielfach kritisierten Gegenvorschlags wird in der Verordnung dermassen eingeschränkt, dass das schwache Gesetz endgültig zur Farce verkommt», erklären die unterzeichnenden Organisationen. Besonders problematisch sind aus ihrer Sicht die Punkte Kinderarbeit und Konfliktmineralien, vor allem die Rohstoffe Zinn, Tantal, Gold und Wolfram. Menschenrechtsgruppen nennen Bodenschätze und andere natürliche Ressourcen, die in Konflikt- oder Hochrisikogebieten angebaut oder gefördert werden, als Konfliktmineralien.

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Politik pfeift auf Pflege

Kluger Vorschlag! Bild: syna.ch

flo. Trotz zahlreicher Lippenbekenntnisse und auch trotz angenommener Pflegeinitiative geht es bei den Gesundheitsberufen nicht vorwärts. Im Gegenteil: Tausende verliessen seit Beginn der Pandemie den Beruf. Mit seiner fatalen Untätigkeit in Sachen Covid opfert der Bundesrat also nicht nur Leben, er bedroht unser gesamtes Gesundheitswesen.

Auf dem Balkon stehen und klatschen ist schön und gut. Und es ist nicht genug. Die Pflegeinitiative unterstützen, einen Button tragen, eine Kampagnenfahne aufhängen ist schön und gut. Und es ist nicht genug. Anzuerkennen, dass wir seit Jahren einen systemisch bedingten Pflegenotstand haben, dass die Zustände im Pflegeberuf schlicht krank machen, die Kollegen und vor allem Kolleginnen, die da jeden Tag für unsere Gesundheit an vorderster Front stehen, wieder aus dem Beruf treiben, ist ok.

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Vertragsloser Zustand beendet

Aktion der Schreiner*innen auf dem Lindenhof in Zürich. Bild: vorwärts-Archiv

flo. Der einjährige Zustand ohne GAV in der Schreinereibranche endet per Jahresende. Neben höheren Löhnen sieht der Vertrag auch einen besseren Lohnschutz und Gesundheitsschutz vor. Doch eine wichtige Forderung hat es nicht in den Vertrag geschafft: Die Frühpensionierung.

Während des ganzen Jahrs 2021 herr-schte bei den Schreiner*innen vertragsloser Zustand. Dem vorausgegangen waren gescheiterte Verhandlung um das Verknüpfen des Gesamtarbeitsvertrags (GAV) mit der Einführung eines Frühpensionierungsmodells für die Schreiner*innen. Die Gewerkschaften hatten auf einen Abschluss des GAV nur im Paket mit den Frühpensionierungen gepocht.

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Ein historisches Ja

sit. Die Annahme der Pflegeinitiative am 28.November geht in die Geschichsbücher ein. Notwendig ist jetzt eine rasche Umsetzung. Deutlich angenommen wurde das Covid-Gesetz. Chancenlos blieb auch die Justizinitiative.

«Die Partei der Arbeit der Schweiz (PdAS) ist über die Annahme der Pflegeinitiative höchst erfreut. Es ist ein wichtiger Schritt für die notwendigen substanziellen Verbesserungen der Arbeitsbedingungen im Pflegebereich», ist in der Medienmitteilung der Genoss*innen zu lesen. In der Tat: Der Pflegenotstand war bereits vor der Pandemie längst eine Realität. Die aktuell anhaltende Gesundheitskrise hat die Zustände verschärft und für alle sichtbar ans Tageslicht gebracht. Die schlechten Arbeitsbedingungen betreffen die unterschiedlichen Fachbereiche und Institutionen. Überall herrscht Personalmangel. So sind aktuell über 11700 Pflegestellen in der Schweiz unbesetzt.

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