Krampfen bis zum Kollaps?

Grosse Hitze bedeutet auch Gefahr für die Gesundheit der Bauleute. Bild: Unia.ch

flo. Mit den aktuellen Hitzewellen drängt die Frage des Gesundheitsschutzes wieder verstärkt ins Bewusstsein. Ohne bindende Regeln, die das Einstellen der Arbeit ab gewissen Temperaturen vorsehen, werden noch mehr Menschen für die Lohnarbeit ihre Gesundheit ruinieren.

Während es viele auf der Suche nach Abkühlung an die Seen und Flüsse zieht und andere versuchen sich in Büros oder an Verkaufskassen die Hitze mit Ventilatoren und derlei vom Leib zu halten, müssen auch dieser Tage Zehntausende Bauleute in der Gluthitze krampfen.
Dabei macht ihre Arbeitsumgebung den Bauar-beiter*innen den Arbeitsalltag noch lebensfeindlicher. Während Temperaturen wie bei der Hitzewelle Ende Juli für viele Kranke, Alte und Schwache rasch zur lebensgefährlichen Bedrohung werden kann (in Portugal und Spanien sind an den Folgen der Hitze von bis zu 45 Grad etwa 2000 Personen verstorben), sorgen Asphalt, Stahlträger, Dachsteine und so weiter dafür, dass die Temperaturen, denen Bauleute ausgesetzt sind, oft noch viel höher sind. Für Strassenbauarbeiter*innen ist Schatten rar. Der Asphalt, mit dem sie die Strassen decken, wird bei 160 Grad Celsius angemischt und hat immer noch 150, wenn er verlegt wird. Und auch der fertig ausgehärtete Asphalt ist eine Gefahr: Bei 30 Grad Lufttemperatur kann er sich auf bis zu 60 Grad aufheizen, bei 40° Grad Lufttemperatur sind es bis zu 80 Grad! » Weiterlesen

Schuss vor den Bug

Wird aus dem Fragezeichen bald ein Ausrufezeichen? Bild: VPOD

flo. Schlechte Arbeitsbedingungen, grosser Stress – die Angestellten bei Swissport müssen einiges ertragen. Dass beim Bodenabfertigungsunternehmen nun die Forderungen des Personals schnoddrig abgewiesen werden, könnte zu einem Streik führen.

«Nicht finanzierbar» seien die Forderungen der Arbeiter*innen des Bodenabfertigungsunternehmens Swissport. Der Grund für die Absage an die Arbeiter*innen sei laut Swissport die Entwicklungen in der modernen Luftfahrt. Und an der Misere sind natürlich alle anderen schuld, einfach nicht die Swissport-Führung. So erklärt Swissport-CEO Warwick Brady, dass für das Chaos auf den Flughäfen während der Hauptreisezeit vor allen Dingen die Regierungen die Verantwortung tragen. Diese hätten mit «erfundenen politischen Wissenschaften» der Branche geschadet. So hätte sich die Ausbreitung neuer Covid-Varianten nur um einige Wochen verzögert.

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Ringen um Lösungen

Alte Kostenstrukturen werden integrativem Unterricht nicht gerecht. Bild:Kenny Eliason.

Lea Faeh. Der Mangel an Lehrer*innen ist in der Schweiz so gross wie noch nie. Der Zürcher Lehrer*innenverband fordert rasches Handeln. Auch die Bildungsdirektion will das Problem Lehrkräftemangel so schnell wie möglich loswerden. Doch bei der Lösungsfindung gehen die Meinungen auseinander.

Seit Jahren fehlen in Schweizer Schulen auf allen Stufen Fachkräfte. Jetzt hat der Mangel an Lehrer*in-nen einen neuen Höchststand erreicht. Von allein wird sich das Problem nicht lösen. Im Gegenteil: Die Generation Baby-Boomer geht scharenweise in Pension. Gleichzeitig prognostizieren die Statistiken Höchstwerte an neuen Schüler*innen. Für den Kanton Zürich braucht es bis 2030 über 1000 neue Klassen.

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Stoppt den Teufelskreis

Asja Valenti. Bild: zVg.

Lea Faeh. Ein Viertel der Studienabgänger*innen hängt innerhalb von fünf Jahren nach Berufseinstieg den Lehrberuf wieder an den Nagel. Der vorwärts fragte Studentin Asja Valenti, was sich ändern muss.

Für Junglehrer*innen sind die ersten Jahre besonders anspruchsvoll. Die Arbeitstage sind lang und emotional herausfordernd. «Mein Entscheid, Teilzeit zu arbeiten, ist ein reiner Schutzmechanismus, um die psychische Belastung besser zu kontrollieren. Das geht nur durch effektiv physische Abgrenzung vom täglichen Schulgeschehen», erklärt Asja Valenti, die an der Pädagogischen Hochschule Zürich studiert und bald Sekundarlehrerin wird, im Gespräch mit dem vorwärts. Aus ihrer eigenen Erfahrung in Quartalspraktiken und Gesprächen mit Kolleg*innen weiss sie, dass Lehrpersonen etwa 20 Prozent (siehe auch Artikel oben) mehr arbeiten als ihr vereinbartes Pensum. Administration sowie Vor- und Nachbereitung des Unterrichts nehmen viel mehr Zeit in Anspruch als kalkuliert. Ein Vollzeitpensum kommt so der Arbeit von mindestens 120 Prozent gleich.

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Massnahmen – und zwar sofort

Das Leben wird von Tag zu Tag teurer. Bild: zVg

sit. Die Partei der Arbeit hat konkrete Massnahmen im Kampf gegen die
Teuerung und lanciert eine entsprechende Petition. Gefordert wird unter
anderem die Indexierung der Löhne, Renten und Sozialleistungen an die
Lebenshaltungskosten sowie eine staatliche Kontrolle der Mieten.

«Im Mai waren es noch 2,9 Prozent, jetzt hat die Teuerung nochmals zugelegt. Mit 3,4 Prozent hat die Jahresteuerung im Juni die Schätzungen der meisten Ökonomen übertroffen», schreibt der Tages-Anzeiger am 4.Juli früh morgens in seiner Online-Ausgabe. Das ist der stärkste Anstieg seit dem Jahr 1993. Im Monatsvergleich erhöhten sich die Lebenshaltungskosten um 0,5 Prozent. «Die Inflation in der Schweiz hat sich damit im zweiten Jahresviertel beschleunigt. Betrug die Teuerung im April noch 2,5 Prozent, lag sie im Mai bei 2,9 Prozent. Nun liegt sie erstmals seit 14 Jahren wieder über der Marke von 3 Prozent», berichtet die Zürcher Tageszeitung weiter. » Weiterlesen

Kultur und Volk ist wieder da

sit. Am 22.Juni wurde die sozialistische Kulturorganisation «Kultur und Volk» wiederbelebt. Der Verein blickt auf eine lange und bewegte Geschichte zurück und soll – so wie damals – fortschrittliche Kultur erfahren und fördern. Vor ihm liegen die «Mühen der Ebenen».

Gute, positive Nachrichten für linke Kultur haben Seltenheitswert. Umso schöner, über eine berichten zu können. «Der Verein ‹Kultur und Volk› wurde, nachdem er um 1990 eingeschlafen ist, am 22.Juni 2022 wieder reaktiviert», schreibt der Verein in seiner Medienmitteilung. In Zürich trafen sich mehrere ehemalige Mitglieder und neuinteressierte Personen zur Vereinsversammlung und wählten dabei einen neuen Vorstand. «Mit Ernesto Wowes wurde ein langjähriger linker Aktivist und Kulturschaffender zum Präsidenten des Vereins gewählt», informiert Kultur und Volk (KuV) weiter. » Weiterlesen

Um nicht zu vergessen

Am 9.Mai 1932 begann der Streik der Heizungsmonteur*innen in Zürich. Er dauerte rund acht Wochen. Es war ein so genannter wilder Streik, denn die Gewerkschaft SMUV und das Gewerkschaftskartell Zürich lehnten den Streik als Vertragsbruch ab.

Angeführt wurde der Arbeitskampf vom Kommunisten Otto Brunner, während der SMUV alles versuchte, den Streik zu verhindern.
Auslöser des Kampfs der Arbeiter*in-nen war der geplante Lohnabbau bei den Heizungsmonteur*innen in der Zeit der Weltwirtschaftskrise. Die Heizungsmonteur*in-nen beschlossen, sich gegen diese Massnahmen zur Wehr zu setzen. Sie vereinbarten für den 9.Mai 1932 um 16 Uhr eine Versammlung. In einer geheimen Abstimmung beschlossen die anwesenden Monteur*innen mit 281 Ja-Stimmen gegen 62 Nein und einige Enthaltungen den Streik. Die gewählte Streikleitung bestand aus 27 Personen. 13 davon stammten aus dem Metallarbeiterverband, vier von der Sulzer AG, zehn aus anderen oder keinen Verbänden. Die meisten Mitglieder der Streikleitung waren nicht in politischen Parteien organisiert. Drei gehörten der Kommunistischen Partei der Schweiz (KPS) und vier der Sozialdemokratischen Partei (SP) an.

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Erfolgreiche LMV-Demo

Bauarbeiter*innen an der Demo vom 25.Juni in Zürich. Bild: Unia

flo. Auf Angriffe auf ihren Landesmantelvertrag reagieren Bauarbeiter*innen und Gewerkschaften Ende Juni mit einer kämpferischen Grossdemonstration in Zürich. Mehr als 15000 Bauleute setzten ein starkes Zeichen, der Kampf geht aber weiter.

Der Landesmantelvertrag (LMV) ist der Gesamtarbeitsvertrag im Bauhauptgewerbe und nimmt der harten Arbeit auf dem Bau zumindest ein wenig die Spitze. Doch gerade Aspekte des Vertrags, die den Bauarbeiter*innen mehr Lebensqualität während und in Form der Frühpension auch nach dem Berufsleben sichern sollen, sind im Visier der Patrons. Vor allem bei den Arbeitszeiten wollen die Baumeister*innen schrauben. Die Arbeit soll flexibler werden, der Arbeitszeitkalender fallen.

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Den Sieg nach Hause bringen

lmt. Am 1.Juli fiel der Startschuss für den Abstimmungskampf gegen die AHV 21. Somit kommt das Anliegen in die alles entscheidende Endrunde. Bei einer Niederlage am 25.September droht den Frauen* im nächsten Jahrzehnt eine Rentenkürzung von sieben Milliarden Franken.

Die von den Bürgerlichen so gerne beschworenen AHV-Schreckensszenarien sind wieder nicht eingetroffen. Der Bundesrat musste seine Prognosen deutlich nach oben korrigieren. Ein Grund mehr, die katastrophale AHV-Abbau-Vorlage auf Kosten der Frauen* zu stoppen. Bundesrat und Parlament ignorieren bewusst, dass Frauen* heute schon ein Drittel weniger Rente erhalten als Männer*. Frauen* können fast nur auf die AHV zählen. Trotzdem sollen ausgerechnet sie für AHV-Reform bezahlen. «Damit würden Frauen in Zukunft ein Jahr AHV-Rente verlieren – gemessen am Medianeinkommen rund 26000 Franken Einkommensverlust», schreibt der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) in seiner Medienmitteilung vom 1.Juli. Und das ist nur der erste Schritt: Rentenalter 67 für alle steht auf dem Programm der Bürgerlichen.

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Arbeitskampf im Baugewerbe

Alle an die Baudemo nach Zürich am 25.Juni. Bild: unia.ch

sit. Der Gesamtarbeitsvertrag für das Bauhauptgewerbe läuft Ende Jahr aus. Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, werden am 25.Juni in Zürich mehrere Tausende Bauarbeiter*innen auf die Strasse gehen. Zu rechnen ist mit einem harten und langen Arbeitskampf.

«Die Mobilisierung läuft hier in Zürich sehr gut, sie ist wirklich stark. Wir hatten das Ziel, 1000 Leute an die nationale Baudemo vom 25.Juni zu bringen. Zehn Tage vor diesem wichtigen Anlass haben wir schon 1300 feste Zusagen», sagt Xhafer Sejdiu, Bauarbeiter und Präsident des Sektors Bau der Gewerkschaft Unia Zürich-Schaffhausen, im Gespräch mit dem vorwärts. Kollege Xhafer, der seit bald 30 Jahren auf dem Bau malocht, fügt hinzu: «Die Kolleg*innen auf dem Bau wissen, was ihnen ohne LMV droht. Sie befürchten dann einen Lohnabbau, sodass es zum Leben nicht mehr reichen wird.» » Weiterlesen

Von der Demo zum Streik

sit. Der junge Bauarbeiter Marius Käch hat keinen einfachen Job: Er sitzt mit der Delegation der Gewerkschaft Unia am Verhandlungstisch mit dem Schweizerischen Baumeisterverband für die Erneuerung des Landesmantelvertrags. Der vorwärts sprach mit ihm.

Marius, wann hat die letzte Verhandlung stattgefunden und wie verlief sie?
Sie fand am 10.Juni statt. Stand der Dinge ist, dass weiterhin nach sogenannten ‹gemeinsamen Interessen› gesucht wird. Es ist die Strategie, die vom Schweizerischen Baumeisterverband (SBV) eingeführt wurde. Sie hat bisher aber zu keinem konstruktiven Ergebnis geführt. Wie diese ‹gemeinsamen Interessen› konkret in der Praxis umgesetzte werden sollen, darüber wurde bisher noch nie diskutiert. Dies führt dazu, dass wir nicht über das diskutieren, was wir als Bauarbeiter*innen brauchen. Mein Fazit daraus ist, dass der SBV kein Interesse an Gemeinsamkeiten hat, bei denen man Lösungen finden kann, oder dass der SBV Zeit schinden will. » Weiterlesen

Nein zu Asbest – weltweit!

Der Arbeiter Sriyono in Genf. Bild: solidar.ch

sit. Jedes Jahr sterben weltweit über 20000 Menschen an Krankheiten, die durch Asbest bedingt sind. Am 14.Juni forderten in Genf über 30 gewerkschaftliche und zivilgesellschaftliche Organisationen ein sofortiges Handeln.

«Nur wenige Tage nach dem historischen Entscheid der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), die Sicherheit und Gesundheit als fundamentales Recht am Arbeitsplatz anzuerkennen, tritt die Asbestlobby dieses Recht mit Füssen», schreibt die NGO Solidar Suisse in ihrer Medienmitteilung vom 15.Juni. Die Schweizer NGO kämpft auf vier Kontinenten in Entwicklungs- und Schwellenländern für faire Arbeitsbedingungen sowie demokratische Mitbestimmung und leistet bei Katastrophen humanitäre Hilfe.

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Lohn, Preis und Profit

«Glaub mir, es wird von Tag zu Tag immer schlimmer», sagte mir Xhafer am Telefon. Er weiss es ganz genau, denn seit bald 30 Jahren arbeitet er auf dem Bau (siehe Artikel nebenan). Mit der Demo der Bauarbeiter*innen vom 25.Juni tritt der Arbeitskampf im Bauhauptgewerbe in seine heisse Phase.

Es ist der Kampf um die Erneuerung des Landesmantelvertrags (LMV). Auf dem Spiel stehen die Arbeitsbedingungen und somit auch die Lebensbedingungen von 80000 Arbeiter*innen. Aber auch mehr: So hat der LMV schon seit je her eine Signalwirkung auf sämtliche andere Branchen mit Gesamtarbeitsverträgen. Gelang es den Gewerkschaften im Bau, Verbesserungen durchzusetzen, so konnten in den anderen Branchen oft Erfolge für die Arbeiter*innen verbucht werden. Aber auch das Gegenteil ist der Fall: Geht der Kampf auf dem Bau zuungunsten der Gewerkschaften aus, wird es in den anderen Brachen extrem schwierig bei den Verhandlungen. Und diese Vorbildrolle des Baugewerbes ist nicht zufällig: Es ist die Branche mit dem höchsten gewerkschaftlichen Organisierungsgrad. So ist sie eben auch die Branche, die sich als einzige die Frühpensionierung ab 60 Jahren erkämpft hat.

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Der ewige Kampf

sit. Der Kampf um die Verkürzung der Arbeitszeit ist so alt wie der Klassenkonflikt im Kapitalismus – auch in der Schweiz. So war eine der Hauptforderung beim Generalstreik 1918 der 8-Stunden-Tag. Ein Blick in die Geschichte des Klassenkampfs rund um die Arbeitszeit.

Bereits die von Marx und Engels 1864 mitaufgebaute Internationale Arbeiterassoziation (Erste Internationale) forderte einen 8-Stunden-Tag. Mit der gleichen Forderung begannen am 1.Mai 1884 die Gewerkschaften in den USA einen Arbeitskampf. Nach zwei Jahren und einem Generalstreik am 1.Mai 1886 setzte die Bewegung in vielen Betrieben den 8-Stunden-Tag durch. Am 1.Mai 1890 war es dann das erste Mal, dass die Arbeiter*innen auf der ganzen Welt gemeinsam für die Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen kämpften, wobei eine der Hauptforderungen überall der 8-Stunden-Tag war.

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Es ist ein bedeutender Tag

Auf zur Demo zum Frauen*-streiktag in Zürich. Bild: Rita Maiorano

lmt. Der 14.Juni hat seit dem Frauen*streik 1991 und 2019 eine enorme Bedeutung in der Frauen*bewegung der Schweiz. Der vorwärts befragte verschiedene Gewerkschaften und das Streikkollektiv Zürich über die Erfolge und Herausforderungen seit dem historischen Streiktag 2019.

Was tat sich seit dem grossen Frauen*streiktag 2019?
Unia: Der Frauen*streik und die Bewegung, die sich herausbildete, schärften das Bewusstsein der Frauen*. Sie erfuhren, dass sie mit ihren Diskriminierungserfahrungen am Arbeitsplatz oder in ihrem Privatleben nicht allein sind. In den Betriebsgruppen oder in den Streikkollektiven stärkten sie das Wir-Gefühl, ihr Selbstvertrauen. Sie haben erlebt, dass es sich lohnt, für ihre Rechte einzustehen und zu kämpfen. Das ist das wichtigste Ergebnis.

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Streiken lohnt sich

flo. Lausige Löhne, prekäre Anstellungsverhältnisse und Vorgesetzte, die nicht wissen, wie man sich zu benehmen hat: Für ihren Streik von Anfang April beim Reissverschlusshersteller Riri in Mendrisio im Tessin hatten die Arbeiter*innen reichlich Gründe. Und der Arbeitskampf wurde zum Erfolg.

Der Betrieb Riri war einst ein Pionierunternehmen im Bereich Reissverschlüsse. Das vom St. Galler Martin Othmar Winerthalter patentierte Rille-Rippe-System (daher der Name Riri) trat ab den 1920er-Jahren einen Expansions- und Siegeszug durch die Welt der Textilfabrikation an. Aus 100 Arbeiter*innen Anfang 1925 (damals noch im Wuppertal) wurden in einem Jahr 1000 Angestellte. Damals war Effizienzsteigerung das Gebot der Stunde. Und Winterhalter entwickelte Methoden, mit denen mehr Meter Reissverschluss in kürzerer Zeit produziert werden können – ein Traditionsbetrieb also.

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Luftstreik entlarvt

Auch bei Ryanair ging für Stunden nichts mehr. Bild: zVg.

Gerhard Feldbauer. Flug- und Bodenpersonal der Billigflieger-Unternehmen Rynair, Easyjet und Volotea protestierten am 8.Juni in Italien mit einem Streik gegen die unmenschlichen Arbeitsbedingungen. Weitere Aktionen wurden angekündigt.

«Der erfolgreiche Arbeitskampf am 8.Juni erfasste verschiedener Airlines und so kam es zu schweren Behinderungen im gesamten Luftverkehr», berichtete die staatliche Nachrichtenagentur ANSA. An den Mailänder Flughäfen Malpensa und Linate legten die Angestellten der Flugsicherungsgesellschaft ENAV ihre Arbeit für 24 Stunden nieder. Von der irischen Ryanair, der mit 152 Millionen Passagieren grössten Fluggesellschaft Europas auch erstes Unternehmen in Italien, traten rund 2000 Flugbegleiter*innen und 800 Pilot*innen in den Ausstand. Die Flugbesatzungen der Easyjet, hinter Ryanair zweitgrösste europäische Billigfluggesellschaft und auf Platz zwei in Italien, und die spanische Volotea, die in Europa in 350 Direktflügen über 80 Städte ansteuert, verschränkten für vier Stunden die Arme.

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Sie fliegen seit 100 Jahren und sind nicht müde: Die Roten Falken

Spass und Freude bei den Roten Falken aus Bern. Bild: rotefalken.ch

lmt. Die Roten Falken feiern ihr 100-jähriges Jubiläum. In Bern gab es dazu am 8.Juni ein Fest, welches die lange Geschichte der sozialistischen Jugendorganisation beleuchtete. Noch heute stehen sie für Werte wie Gleichheit, Gerechtigkeit und Frieden ein.

Im gut gefüllten Lichtspiel in Bern fanden sich am 8.Juni über 70 Personen ein, um das 100-jährige Bestehen der Roten Falken Schweiz gebührend zu feiern. Studierende der Universität Bern präsentierten historisches Material und eindrückliche Filme aus den Anfängen in den 1930er-Jahren. Nach einem Generationenpodium mit aktuellen Helfer*innen und einem langjährigen Mitglied der Roten Falken rundete die Generalsekretärin des International Falcon Movement – Socialist Educational International, Ruba Hilal, den Anlass ab.

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