Applaus bezahlt unsere Rechnungen nicht!

Deniz Killi. Wir stehen heute am 1.Mai, dem internationalen Tag der Arbeiter*innenklasse, hier vor dem Uni-Spital in Basel, weiterhin inmitten einer globalen Pandemie. Der Pflegenotstand ist nicht durch die Corona-Krise entstanden, sondern ist die logische Konsequenz der neoliberalen Politik und dem daraus folgenden permanenten Sozialabbau. Dieser wird seit Jahrzehnten vorangetrieben und auf die Arbeiter*innen im Gesundheitssystem abgewälzt wird.
Nicht nur hier in diesem Spital ist es das Problem, sondern auch in den Alterspflegeheimen, bei der Versorgung zuhause und in der Psychiatrie. Kurz, es ist ein Gesundheitssystem, welches nicht auf die Bedürfnisse der Menschen eingehen kann, sondern aus Krankheiten Gewinn schlägt!

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Nix geht ohne Lohnschutz!

flo. Mit dem institutionellen Rahmenabkommen soll EU-Dienstleister*innen der Zugang zum Schweizer Markt garantiert werden. Doch wegen der Unbeweglichkeit Brüssels beim Lohnschutz scheint das Abkommen nicht mehr gerettet werden zu können.

Die Situation beim Rahmenabkommen ist grösstenteils unsicher. Auf Anfrage des vorwärts heisst es bei der Gewerkschaft Unia, dass man durchaus bereit sei, Auskunft zu geben, aber die Informationen bis zum 1.Mai wahrscheinlich schon veraltet seien. Trotz grosser Unklarheiten ist in Bern wie in Brüssel relativ klar, dass das Abkommen so wie es vorliegt keine Chance hat.

Hüftschuss mit Folgen?
Doch in Brüssel scheint man Geschmack an direktdemokratischen Mitteln zu finden. Dies zumindest beim CDU-Europaparlamentarier Andreas Schwab, der die Schweiz-Delegation des EU-Parlaments anführt. «Ein Volksentscheid wäre uns lieber, als wenn der Bundesrat nach jahrelangem Hinhalten einfach Nein sagt», erklärte er. Der Christdemokrat spekuliert gar, dass das Schweizer Stimmvolk eine solche Vorlage bestimmt annehmen würde. Dies zeige alleine schon die Erfahrungen, die man im Zusammenhang mit dem bilateralen Weg mit der Schweiz gemacht habe – Herr und Frau Schweizer würden im Zweifelsfall schon für eine Kooperation stimmen. Warum die Schweiz nicht Teil der EU ist, wenn sich das Stimmvolk im Zweifel doch für die europäische Integration aussprechen würde, bleibt bei Schwab jedoch offen. Und auch, dass laut Brüssel die Schweiz mit der Annahme der Masseneinwanderungsinitiative den bilateralen Weg stark gefährdet habe, scheint Schwab vergessen zu haben.
Die Forderung nach einer Volksabstimmung zur Rettung des Rahmenabkommens gleicht mehr einem Schnellschuss als politischer Strategie. Und er ist weit daneben gegangen: Ein Urnengang hätte weder den gewünschten Erfolg, noch ist das politische Establishment in der Schweiz bereit, eine solche Abstimmung zu forcieren.

Bern ist nicht Brüssel
Der Hauptgrund dafür ist, dass die Zahl der politischen Kräfte, die von einer solchen Abstimmung und vor allem vom Abstimmungskampf profitieren kann, sehr klein ist. Genau genommen könnte sich vor allem die SVP, die in den letzten Monaten politisch immer stärker in Bedrängnis kam, auf ein Powerplay einstellen und mit ihrem Steckenpferdchen die anderen etablierten Parteien vor sich hertreiben.
Wirklich für das Plebiszit beim Abkommen einstehen, mag ausser der GLP kaum jemand. Selbst der Freisinn, der sich in Sachen Rahmenabkommen stets hinter ihren Bundesrat Cassis stellte, einer der Hauptunterstützer des Abkommens, plant bereits, was man beim Scheitern tun muss. Und auch die CVP – heute Die Mitte – und ihr Parteipräsident Gerhard Pfister sind zurückgekrebst. So wollte die Partei im März 2019 dem Volk und dem Parlament «das erste und letzte Wort geben». Zwei Jahre später erklärte Pfister im Gespräch mit dem Schweizer Fernsehen, dass bei einer Ablehnung durch den Bundesrat eine Volksabstimmung «absurd» sei, da die Gegner*innenschaft sich so auf den Bundesratskurs berufen könnten. Pfister will offensichtlich der SVP keine Gelegenheit geben, mit ihrem Lieblingsthema in den Abstimmungskampf zu ziehen. Das Verdikt ist klar: Wird der Bundesrat das Abkommen ablehnen, dann werden Teile der politischen Mitte sich anschliessen. Zugleich wird das Abkommen von der Sozialdemokratie, den Gewerkschaften und der SVP bekämpft. Wie es unter diesen Umständen vor dem Volk auch nur den Hauch einer Chance haben soll, dürfte Menschen, die mit der Schweizer Politlandschaft vertraut sind, ein Rätsel sein.

Lohnschutz verteidigen!
Stichtag für den Fortgang der Verhandlungen ist der 23.April, kurz nach Redaktionsschluss dieser Ausgabe. Dann soll der SVP-Bundesrat Guy Parmelin in Brüssel nochmals einen Versuch wagen. Scheitert dieser, ist es am Bundesrat, die Verhandlungen nach sechs zähen Jahren für gescheitert zu erklären. Einen Plan B hat der Bundesrat vermutlich nicht. Denkbar ist, dass neue Verhandlungen bis 2023 auf Eis gelegt werden, bis das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) neu besetzt wird. Der aktuelle EDA-Vorsteher Ignazio Cassis gab 2018 den Lohnschutz preis. Dies, obwohl der Schutz des Lohnes vom Bundesrat als «rote Linie» bezeichnet wurde, die man nicht überschreiten werde. Cassis setzte sich mit der Preisgabe bei der reformistischen Linken in die Nesseln. Diese war bislang zuverlässige Verbündete der europäischen Integrationspolitik.
Es war klar, dass durch das Handeln von Cassis am Ende nur noch die politische Mitte für das Abkommen zu gewinnen ist. Denn spätestens seit dem Personenfreizügigkeitsabkommen mit der EU im Jahr 2004 sind Lohnschutz und flankierende Massnahmen für die Gewerkschaften zentrale Prinzipien ihrer Europapolitik. Eine Dienstleistungs- und Personenfreizügigkeit gibt es für sie nur bei Sicherung des hiesigen Lohnniveaus. Genau das will man in Brüssel aber kippen. Neu soll die Schweiz die Lohn«schutz»mechanismen der EU übernehmen. Wie wenig weit diese gehen, insbesondere im Bereich der Kontrollen, zeigen vielfache Skandale bei Arbeitsbedingungen und Löhnen im EU-Raum… Die Methode ist in aller Regel immer gleich: Mit der Anstellung von Subunternehmen, Scheinselbstständigkeiten und entrechtete Leiharbeiter*innen, sowie dem Verschleiern von Besitzverhältnissen werden missbräuchliche Löhne bezahlt.

Gegen das Europa des Kapitals
Mit ihrem Vorgehen in Sachen Bilaterale handelt die EU in keinster Weise ungewohnt. Während von der EU-Aussenhandelsbehörde immer noch Tausende in ein nasses Grab getrieben werden, betreibt der Staatenbund in aller Regel Interessenspolitik für die Kapitalist*innenklasse. Ein Ausdruck davon sind eben die Versuche, den Lohnschutz in der Schweiz zu unterhöhlen. So hätte die EU in den Verhandlungen zum Rahmenabkommen auch die Verfolgung von in der Schweiz versteckten Steuergeldern als Faustpfand einbringen können. Sie tut es nicht, denn so würde sie nicht Arbeiter*innen sondern Kapitalist*innen geschadet!

300 Franken haben oder nicht haben

flo. Mehr prekär Angestellte, weniger Lohn – für Arbeiter*innen in der Schweiz hat sich im letzten Jahr vieles verschlechtert. Darauf weist nun der Schweizer Gewerkschaftsbund mit einer Medienmitteilung hin.

300 Franken haben oder 300 Franken nicht haben – für viele Armutsbetroffene in der Schweiz ist das eine Frage, die eine potenziell existenzbedrohende Antwort hat. Die 300 Franken im Monat weniger zu haben, kann dann eben heissen, dass man sich und seinen Lieben einen klitzekleinen «Luxus» nicht mehr gönnen kann, der einem vielleicht ein hartes, arbeitsames Leben erleichtert hätte. Oder es kann aber auch heissen, dass man auf eine Mahlzeit am Tag verzichten muss. Oder, dass die Zahlung der Prämien der Krankenkasse liegen bleiben und man dann – ausser im äussersten Notfall – kein Anrecht auf medizinische Versorgung hat.

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Kein Lohn unter 23 Franken!

sit. Im Kanton Basel Stadt wird darüber abgestimmt werden, ob es einen gesetzlich festgelegten Mindestlohn geben soll oder nicht. Während die Bürgerlichen und die Grosskonzerne die Unversöhnlichkeit der Klassengegensätze unterstreichen, scheut sich die parlamentarische Linke, den Kampf anzunehmen.

Mittwochmorgen, 13.Januar 2021: Im Basler Grossrat wird Geschichte geschrieben. Mit Stimmen der SP, der Grünen, der FDP und der SVP spricht sich das Parlament für einen gesetzlichen Mindestlohn von 21 Franken pro Stunde aus. Ein Erfolg? Ja, aber für die Bürgerlichen. Doch der Reihe nach.

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Arm trotz Arbeit

Redaktion. Mit der Studie «Working Poor in der Schweiz: Wege aus der Sozialhilfe» wollen Ueli Mäder, Stefan Kutzner und Carlo Knöpfel zeigen, dass bei armutsbetroffenen Arbeiter*innen oft der ganze Haushalt leidet. Auch ist die Sozialhilfe nicht auf die Working Poor ausgerichtet. Wir veröffentlichen hier eine gekürzte Zusammenfassung der Ergebnisse der Studie.

Nach weit verbreiteter Vorstellung ist Armut mit Arbeitslosigkeit oder Erwerbsunfähigkeit verbunden. Nach vorherrschendem gesellschaftlichem Bild ist eine arme Person invalid oder gebrechlich, langzeiterwerbslos, deviant, psychisch behindert, drogen- oder alkoholsüchtig. So betrachtet müsste Armut nur noch das Problem von Gruppen sein, die am Erwerbsleben nicht teilnehmen und für die kein Anrecht auf ein Sozialversicherungseinkommen besteht. Umso mehr überrascht die Tatsache, dass vom wechselseitigen Ausschluss von Erwerbstätigkeit und Armut keineswegs die Rede sein kann.

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Unhaltbare Bedingungen

Alain R. Müller. Seit zwanzig Jahren bin ich dipl. Pflegefachmann HF und arbeite im Beruf. Schon lange vor Corona haben wir Pflegende Sie auf unsere Situation und die Probleme in unserem Arbeitsfeld hingewiesen und aufgezeigt, was dringend zu verbessern ist. Das Gesundheitspersonal, insbesondere die Pflegenden, sind mit ihren Ressourcen schon lange am Abgrund und bald einen Schritt weiter. Ein offener Brief an die Politiker*innen und die Gesellschaft.

Die Corona-Krise demaskiert und akzentuiert in den Gesundheitsberufen und im ganzen Gesundheitswesen alles, was Ihre Politik bis heute versäumt und verursacht hat. Es ist kein Zufall, dass so viele Pflegende (46 Prozent) ihren Job frühzeitig verlassen. 25 Prozent von ihnen erkranken an ihrer Arbeit und brennen aus – und das schon lange vor Corona. Ursachen sind die unhaltbaren Bedingungen, unter welchen die meisten Pflegenden arbeiten müssen.

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Am Ende arbeiten nur noch Sklav*innen auf dem Bau

sit. Seit gut zehn Jahren nimmt der Termindruck und somit der Stress für die Bauarbeiter*innen ständig zu. Dadurch auch die Gefahr am Arbeitsplatz. Dies erzählt Franco B.* im Gespräch mit dem vorwärts. Als langjähriger Bauarbeiter kennt er die Realität auf dem Bau bestens.

Franco, seit wann arbeitest du auf dem Bau?
Seit ich von meinem Heimatland Italien in die Schweiz gekommen bin, das war 1994. Es sind also 26 Jahre, fast die Hälfte meines Lebens. In Italien hatte ich einen Beruf in der Metallindustrie gelernt, fand aber keine Arbeit. Mein Vater hatte lange als Saisonnier hier gearbeitet. Ich fand einen Job auf dem Bau und habe so einen beruflichen Neustart begonnen. Ich habe viele Ausbildungskurse besucht und wurde mit der Zeit und den gemachten Berufserfahrungen zum Maurer.

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Verheizt in kalten Klassenzimmern

flo. Immer wieder machen die schlechten Zustände an den Schulen in Sachen Schutz vor Covid Schlagzeilen. Auch ist es viel schwieriger, unter den aktuellen Umständen zu unterrichten. Der vorwärts sprach mit dem Berufsschullehrer Günther* und dem Primarschullehrer Anton* über ihre Arbeitsbedingungen.

Wie ist so die Lage an den Schulen, in denen ihr arbeitet?
Anton: Wir haben als Erwachsene in der Primarschule, an der ich arbeite, die Weisung, dass wir immer Masken tragen müssen. Die Kinder hingegen nicht. Dann müssen wir, so gut es geht, die Abstände von 1,5 Metern einhalten. Ausserdem weisen wir die Kinder immer wieder darauf hin, die Hygiene einzuhalten, die Hände zu waschen und so weiter. Wir dürfen aber offiziell mit den Kindern singen, wir dürfen weiter Sportunterricht machen. Da haben wir keine grossen Einschränkungen.

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Das grosse Verheizen

flo. Gesundheitsarbeiter*innen im ganzen Land kämpften im Oktober für ihre Rechte. Während der Pandemie zeigt sich der Pflegenotstand mit aller Härte. Wie nötig der Kampf des Gesundheitspersonals ist, berichtet uns eine Kollegin, die aktuell in einem Zürcher Krankenhaus arbeitet.

Emilia (Name der Redaktion bekannt) ist eine aufgestellte und fröhliche Frau. Doch ein Plakat, das am Bahnhof ihres Wohnorts Werbung für eine Ausbildung zur Pflege macht, der Bereich, in dem auch Emilia arbeitet, hat sie wütend gemacht: «Da ist mir fast das Kotzen gekommen!», beschwert sie sich im Gespräch mit dem vorwärts. «Da stand, man solle sich melden, wenn man mutig sei?!» » Weiterlesen

Nix geht ohne Lohnschutz!

flo. Das Rahmenabkommen mit der EU wurde auf die lange Bank geschoben und durch Covid-19 weiter verzögert. Und jetzt scheint nichts mehr, das Wunschprojekt aus Brüssel und den EU-Befürworter*innen hierzulande noch retten zu können. Kein Grund, um traurig zu sein.

Am 27.September hat man in Brüssel wohl mit grossem Interesse auf die eidgenössischen Ergebnisse der Abstimmungen gewartet. Zwar nicht bei den Vorlagen, in denen es um Vaterschaftsurlaub oder Fuchs und Wolf ging, sondern bei der Begrenzungsinitiative (BGI). Diese hätte den bisherigen bilateralen Weg mit der EU beendet. Sie war aber auch der Klotz am Bein der Verhandlungen zum institutionellen Rahmenabkommen mit der Europäischen Union.

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Am Abgrund

flo. Die globale Covid19-Pandemie riss die Weltwirtschaft zu Boden. Noch hat es den ganz grossen Kladderadatsch hierzulande nicht gegeben. Die Schweiz wird aber keine Insel der Glückseligen bleiben und auch hier trifft die Krise besonders stark die Ärmsten.

Dreissig Millionen Arbeitslose allein in den USA und das in wenigen Wochen, Aktienkurse, die ins Bodenlose abstürzen, nur um sich danach wieder aufzublähen, Rekordeinbrüche in der Produktivität und Konkurse – 2008 versuchten manche Bürgerliche die Krise weg zu argumentieren: Eine richtige Krise sei das doch nicht, uns ginge es ja noch gut und wenn schon jemand eine Krise hat, dann vielleicht alle anderen, aber sicher nicht die Schweiz. Sogar beim staatlichen Informationsportal swissinfo ist die Rede vom «Schweizer Wunder». » Weiterlesen

«Wir wollen Gerechtigkeit»

sit. Von den ausbeuterischen Arbeitsbedingungen war in den offiziellen Reden bei der Eröffnung des Ceneri-Tunnels nichts zu hören. Und während die Arbei-ter*innen auf Gerechtigkeit warten, bekommt das Bauunternehmen weiterhin fette Aufträge von der öffentlichen Hand. Ein Skandal.

«Während der Einweihungszeremonie des Ceneri-Basistunnels am 4.September werden sich die Behörden unseres Landes dieses Werkes rühmen. Sie werden jedoch vergessen zu sagen, was der Bau in menschlicher Hinsicht gekostet hat. Und sie werden nichts über die ausbeuterischen Arbeitsverhältnisse erzählen», schrieb der Partito Operaio e Popolare (POP), die Tessiner Sektion der Partei der Arbeit, in ihrem Aufruf zur Demonstration. Und genau wie vor-ausgesagt, kam es dann auch. » Weiterlesen

«Dringender Handlungsbedarf»

dab. Im Auftrag der Gewerkschaft syndicom führte das Forschungsinstitut gfs Bern eine repräsentative Umfrage zur Situation der Arbeitnehmenden im Homeoffice während des Lockdowns in der Schweiz durch. Syndicom stellt auf Grund der Umfrage Forderungen für die Ausgestaltung von Homeoffice.

Befragt wurden zu ihrer Arbeitssituation 3500 Beschäftigte der Schweizer Telecombranche, die im März und April mindestens einen Tag pro Woche im Homeoffice gearbeitet hatten. «Die Resultate zeigen, dass Homeoffice vor dem Durchbruch steht, wenn die Unternehmen gute Rahmenbedingungen schaffen», ist syndicom-Geschäftsleitungsmitglied Giorgio Pardini überzeugt.

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Umkleiden ist Arbeitszeit

Seit Oktober 2019 führte der vpod region basel in den Gesundheitseinrichtungen der Region eine Umfrage zum Thema «Umkleiden ist Arbeitszeit» durch. Nun liegen die Ergebnisse vor. Sie sind erschreckend und offenbaren grobe Missstände, denn die Umkleidezeit ist nur die Spitze des Eisbergs. Zusammen mit der restlichen nicht erfassten Arbeitszeit wird den Mitarbeitenden jährlich eine Zeitgutschrift oder Lohn von bis zu einem Monat vorenthalten.

Laut dem Staatssekretariat für Wirtschaft SECO gilt Umkleiden gemäss Arbeitsgesetz als Arbeitszeit. Doch in den allermeisten Betrieben wird diese Zeit nicht erfasst und folglich auch nicht abgegolten. Den Mitarbeitenden wird so jährlich eine Zeitgutschrift oder Lohn von bis zu einem halben Monat vorenthalten. » Weiterlesen

1. Mai in Zürich: Gewerkschaften rufen zu Lärmdemo auf

Der Gewerkschaftsbund des Kantons Zürich ruft dazu auf, am 1. Mai 2020 in der Stadt Zürich an die Fenster und Balkone zu treten und ab 11 Uhr Lärm zu machen. Anstelle einer Demo soll so auf den wachsenden Tieflohnsektor und die schlechte Bezahlung von Gesundheits- und Verkaufspersonal aufmerksam gemacht machen.

«In der Stadt Zürich sind mehr als 30’000 Menschen von absoluten Tieflöhnen betroffen. Die gestern vom Bundesamt für Statistik veröffentlichte Lohnstrukturerhebung 2018 zeigt, dass der Tieflohnsektor in den letzten beiden Jahren sogar gewachsen ist», sagte GBKZ-Präsident und AL-Kantonsrat Markus Bischoff.

«Ein Grossteil der Tieflohn-Beschäftigten muss aktuell mit Kurzarbeitsentschädigung auskommen, dabei reicht in diesem Sektor der volle Lohn kaum zu Leben. Der 1. Mai ist unser Tag, an dem wir wie in jedem Jahr lautstark gegen aktuelle Missstände protestieren», so Bischoff.

Weil uns Gesundheit wichtig ist!

Die Corona-Krise legt in aller Deutlichkeit die Schwächen der Gesundheitsversorgung in der Schweiz offen. Seit der Einführung der Fallpauschalen (DRG) wurde Gesundheit immer mehr zur Ware und Gesundheitseinrichtungen wurden zu Unternehmen, die rentieren müssen und Rendte zu erwirtschaften haben. Leidtragende dieser Ökonomisierung sind in erster Linie die Angestellten, die in der Betriebsrechnung zum Aufwandposten reduziert wurden, den es zu optimieren galt. Immer mehr Bürokratie und Dokumentation, immer weniger Pflege und Zeit am Bett sind das Resultat. Und das Personal fängt diesen Druck auf wie ein Puffer – bis zur Selbstaufoperung, damit die Patient*innen auch ja nichts von diesem Druck spüren, sondern möglichst gut versorgt werden. » Weiterlesen

Unhaltbare Zustände auf Baustellen

sit. Die Bauarbeiter*innen sind den Gefahren des Coronavirus stark ausgesetzt, da die Sicherheitsmassnahmen auf vielen Baustellen nicht eingehalten werden. Sie fordern ihr Recht auf Gesundheit, verlangen die Schliessung der Baustellen und eine garantierte Lohnfortzahlung.

Selbst das Schreiben von Artikel muss sich dem Coronavirus anpassen. Daher Folgendes voraus: Es ist gut möglich, dass alles, was hier steht, bereits wieder komplett anders ist, Schnee von gestern… Und so kam es dann auch, doch der Reihe nach, es lohnt sich trotzdem.
«Wir Bauarbeiter in der Ostschweiz und Graubünden fordern die Verantwortlichen auf, unverzüglich unsere mittleren und grossen Baustellen in der Ostschweiz und Graubünden zu schliessen und die Lohnzahlung für die betroffenen Beschäftigten zu garantieren», so der Text der Petition, die am 18.März gestartet wurde. Die Gründe liegen auf der Hand: «Seit der Ankündigung der Notmassnahmen durch den Bundesrat wird die Unia Ostschweiz-Graubünden von Anfragen und Hilferufen von Bauarbeitern überrannt», schreibt die Gewerkschaft in ihrer Medienmitteilung. Und: «Sie beklagen sich über massive Verletzungen der BAG-Schutzmassnahmen auf ihrer Baustelle und haben Angst vor dem drohenden Einkommensverlust.» » Weiterlesen

Streik gegen bürgerliche Verantwortungslosigkeit

flo. In der Gesundheitskrise zur Arbeit gehen? Für viele immer noch Realität. Ihre Patrons stellen den Umsatz über die Gesundheit ihrer Arbeiter*innen. Doch auch in der Schweiz gibt es Mittel, sich gegen die Bosse zur Wehr zu setzen, wie mutige Kolleg*innen in Genf zeigen.

130 Leute auf der Baustelle, keine Seife in den Waschbaracken, unkorrekt bestückte Dixie-Klos, Sicherheitsabstände, die nicht eingehalten werden können: Am 17. März reichte es den Arbeiter*innen auf der Baustelle zur Errichtung des Ostflügels auf dem Genfer Flughafen. Ausführendes Unternehmen ist das Frauenfelder Immobilienunternehmen HRS.

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