Diskriminierung der Frau* verringert?

sah. Die Schweiz berichtete dem zuständigen Fachausschuss der Vereinten Nationen über Fortschritte bei Massnahmen gegen die Diskriminierung der Frau*. Wurden Fortschritte erreicht? Es braucht Initiativen gegen Ungleichheiten im
Erwerbsleben oder Gewalt gegen Frauen*.

1997 unterschrieb die Schweiz die «Convention on the Elimination of All Forms of Discrimination against Women (CEDAW)», sprich das UNO-Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau*. Die Unterschrift verpflichtet die Schweiz dazu, regelmässig dem CEDAW-Ausschuss über den Stand der Umsetzung des Übereinkommens im Lande zu berichten.

Informationspflicht
Der Ausschuss formuliert dann als Folge Empfehlungen für das weitere Vorgehen. Hier in der Schweiz arbeitet unter anderem das Eidgenössische Büro für die Gleichstellung von Frau* und Mann* an den Berichten mit. Beispielsweise stellte am 21.Oktober 2022 die Schweiz vor dem CEDAW-Ausschuss in Genf Massnahmen für die Gleichstellung von Frau* und Mann* vor.
Die CEDAW gehört zu den Kernabkommen des internationalen Menschenrechtsschutzes. Gegenwärtig gehören dem Abkommen 189 Mitgliedsländer an. Seit 2008 hat die Schweiz auch das Fakultativprotokoll unterschrieben. Demnach können sich einzelne Personen oder Gruppen bei Verletzung von Rechten, die im Übereinkommen festgehalten sind, an den Ausschuss wenden. Der Ausschuss prüft die Anliegen und wendet sich an den betreffenden Vertragsstaat mit Empfehlungen. Danach wird der Vertragsstaat aufgefordert, Stellung zu nehmen und über neu dazu geschaffene Massnahmen zu informieren.

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Zuspruch bis in «Die Mitte»

Die Fotos der Störaktion der jungen Faschos machten die Runde durch die Medien. Wir verzichten bewusst darauf, eins davon zu publizieren. Statt Hass zeigen wir lieber Menschen, die Liebe vermitteln.

sah. Junge Neonazis der Gruppe «Junge Tat» störten militant und medienwirksam die Veranstaltungsreihe «Drag Story Time» für Familien im Zürcher Tanzhaus. Den Boden für diese Untat gelegt haben andere, wie zum Beispiel das Hetzblatt «Weltwoche».

«Seit vier Jahren sind wir Gastgeber*innen der Drag Story Time», so steht es auf der Seite tanzhaus-zuerich.ch. Diese Vorlesestunde wird von der Soul- und Jazz-Sängerin Brandy Butler und ihren Drag-Freund*innen für Kinder von drei bis zehn Jahren organisiert. Jedes Mal war der Saal voll. Ziel der Veranstalter*innen sind Themen wie Diversität, Inklusion und Toleranz näher zu bringen. Auch gibt es jeweils Gespräche über Geschlechteridentitäten und Rollenvorbilder.

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Recht infrage gestellt

sah. Nicht nur rechtskonservative und fundamentalistische Kreise machen Kampagne gegen Abtreibung: Die Krankenkasse Helsana zählt auf Neukundinnen*, die mit Abtreibungsverzicht für Zusatzversicherungen gewonnen werden.

Unterstützt wird sie dabei vom konservativen Verein Pro Life. Die SP verfasst ein Appell.
Lisa Mazzone (Grüne Fraktion/Partei) reichte bereits 2016 als damalige Nationalrätin folgende Interpellation ein: «Schwangerschaftsabbruch. Sind die Mitglieder von Pro Life richtig informiert?» Darin wurde zur Diskussion gestellt, dass der Verein Pro Life sich gegen Abtreibung engagiert und mit der Krankenversicherer Helsana einen Rahmenvertrag abgeschlossen haben.

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Fundamentalistische Beratung stoppen!

sah. Die Juso fordert, dass alle Schwangerschaftsberatungsstellen einheitliche staatlich festgesetzte Qualitätskriterien erfüllen müssen. Nur so würden Beratungsstellen von Abtreibungsgegner*innen endlich dichtgemacht. So die Botschaft auch an der Aktion am «Safe Abortion Day» vom 28.September.

In den letzten Jahren befassten sich rechtskonservative, fundamentalistische Kreise immer mehr mit dem Thema der Abtreibung. So gibt es abtreibungsfeindliche Kräfte, die vor allem aus religiösen Gruppen und rechtskonservativen Parteien wie insbesondere der Schweizerischen Volkspartei (SVP) kommen. In der Schweiz ist der Schwangerschaftsabbruch erlaubt. 2002 stimmte die Bevölkerung dafür, dass die Abtreibung bis zur 12.Schwangerschaftswoche legal ist. Das Gesetz, das auch als «Fristenregelung» bekannt ist, trat am 1.Oktober 2002 in Kraft und wurde im Schweizer Strafgesetzbuch verankert.

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«Wir haben die Nase voll!»

lmt. Am 25.September mussten die Frauen* eine bittere Pille schlucken: Das Volk nahm die AHV21 knapp an der Urne an. Doch Resignation wird noch lange nicht die Runde machen. Die weiteren Schritte im Kampf für echte Gleichstellung wurden bereits unternommen.

50,57 Prozent! Diese Zahl brannte sich wohl in einige Bildschirme der Frauen* ein. Der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) versandte noch am selben Tag, dem 25.September, ein E-Mail mit den Worten: «Wir sind wütend. Heute haben die Frauen* verloren.» Doch jetzt ist nicht die Zeit, um Trübsal zu blasen.

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Unfreie Hälfte der iranischen Gesellschaft

sah. Orthodoxe Islamisierung hat im Iran eine Benachteiligung der Frauen zur Folge. Doch nun wehren sich die Unterdrückten. Unter anderem arbeiten immer mehr Frauen auch in sogenannte «Männerberufe», so dass sich die tatsächliche Situation im Land langsam verändert.

Frauen sind in der Islamischen Republik Iran stark benachteiligt und werden systematisch entrechtet. Der Motor dafür sind in der Theorie das islamische Recht und in der Praxis die Herrschaft der Geistlichen.

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Aufstand wegen eines Femizids

sah. Mahsa Amini starb in Teheran, weil sie einen unpassenden Hidschab trug. Dieser Tod ist der Zündfunke für den Kampf um Gerechtigkeit, der im Lande entflammt ist. Frauen* überall auf der Welt wehren sich gegen Unterdrückung im Iran oder sind solidarisch.

Die 22-jährige junge Frau Mahsa Amini ist mit ihrem Bruder am 14.September 2022 in Teheran unterwegs. Nicht unbedeutend für diesen Fall wird sein, dass Mahsa Amini Kurdin ist. Vor einer U-Bahn-Station werden sie angehalten.

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Lippenbekenntnisse in Köniz

Foto: Igor Mukhin

sah. Mitglieder der russischen Punkband Pussy Riot wurden verhaftet und ihre Anti-Kriegs-Botschaft in Köniz sofort entfernt. Die Gemeinde kritisierte vor kurzem noch die verheerenden Folgen des Angriffskriegs in der Ukraine, verzeigte aber die Aktivist*innen trotzdem, die dann mit einer Geldbusse bestraft wurden.

Am 23.August feierte die Ukraine den «Tag der Flagge». Als Solidaritätsbekundung hisste die Gemeinde Köniz deswegen die ukrainische Flagge am Gemeindehaus. Denn in Köniz leben Geflüchtete aus der Ukraine. Die blau-gelbe ukrainische Flagge ist einerseits ein Zeichen der Solidarität für die Menschen in der Ukraine, die wegen dem Angriffskrieg das Land verlassen mussten. Andererseits stellt die Flagge auch ein Zeichen des Danks an die Könizer*innen dar, die Menschen bei sich aufnehmen und andere Hilfestellungen bieten. Wie weit diese «Solidarität» wirklich echt ist oder nur ein Lippenbekenntnis, ist mit der Verhaftung von Pussy Riot fraglich. Das Zeichen gegen den Krieg in der Ukraine wurde umgehend entfernt. » Weiterlesen

Inakzeptable Demontage

Wenn man der Schweizer Bourgeoisie eine Eigenschaft nicht absprechen kann, dann ist es Sturheit. Dasselbe kann man jedoch nicht über den Respekt vor demokratischen Entscheidungen sagen.

Obwohl die Rentenreform AV2020 in der Abstimmung im Jahr 2017 klar abgelehnt wurde, trotz des Betrugs mit der bei Steuerreform und AHV-Finanzierung (STAF) 2019, bei der man uns versprach, dass im Austausch für ein skandalöses Steuergeschenk an das Kapital die Zukunft der AHV gesichert sei, beschloss die bürgerliche Mehrheit im Parlament die Reform AHV21. Diese Reform muss unbedingt abgelehnt werden. Die Zukunft unserer Renten hängt davon ab. » Weiterlesen

Die eigene Geschichte verteidigen

Die Genossin und Aktivistin Inge Viett. Bild: zVg

sah. Dieses Jahr starb die Aktivistin Inge Viett im Alter von 78 Jahren. Sie war Teil der Bewegung 2.Juni und der RAF und wurde zu 13 Jahren Haft verurteilt. Anders als andere Genoss*innen ihrer Zeit ist Viett der linken Theorie und Praxis bis zum Schluss treu geblieben. Ein Nachruf.

Vom Revolutionären Aufbau Schweiz ist unter aufbau.org eine Textsammlung zu finden mit dem Titel: «Inge – in unseren Kämpfen lebst du weiter.» In diesem letzten Vermächtnis der Aktivistin Inge Viett spricht sie vom Aktivismus ihrer Zeit. Die Texte über die Geschichte der revolutionären Kämpfe und der Stadtguerilla hatte Viett anlässlich ihres Besuches in Zürich 2018 mitgebracht. Mitglieder des Revolutionären Aufbaus Schweiz schrieben im Vorwort der Sammlung, dass die Kämpfe, die Entwicklungen und die Debatten der 1970er- und 1980er-Jahre mittlerweile Geschichte sind. Allerdings sind sie auch ein historischer Abschnitt, der noch heute die revolutionäre und kommunistische Politik entscheidend mitprägt. Sie schrieben: «Hätten wir aus den Erfahrungen jener von verschiedensten kommunistischen und revolutionären Kräften entwickelten Praxis und Theorie dieser Epoche nicht lernen können, so wäre es uns nicht möglich gewesen, einen Entwicklungsprozess hin zu unseren heutigen Positionen und Praxis zu machen.»

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Nach dem Einverständnis fragen

sah. Die neue Broschüre «Konsens: Was du dazu beitragen kannst, sexualisierte Gewalt zu vermeiden» von der Revolutionären Alternative Bern will, dass das Fragen nach Konsens in der Gesellschaft zur Normalität und dass mehr über Bedürfnisse gesprochen wird. Eine Besprechung.

Konsens meint übereinstimmende Meinungen von Personen zu einer bestimmten Frage ohne verdeckten oder offenen Widerspruch. Die neue Broschüre der Revolutionären Alternative Bern handelt von diesem Thema und ist Teil der «Frag zersch»-Kampagne, welche die Gruppe damit ins Rollen bringen möchte. Ziel ist, präventiv gegen sexualisierte Gewalt vorzugehen. Dies soll mit Konsens zwischen den Menschen möglich werden. Es ist wichtig, nach dem Konsens zu fragen und ihn zu praktizieren. Schön wäre es, wenn das Fragen nach Konsens in der Gesellschaft Normalität würde.

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Stoppt den Teufelskreis

Asja Valenti. Bild: zVg.

Lea Faeh. Ein Viertel der Studienabgänger*innen hängt innerhalb von fünf Jahren nach Berufseinstieg den Lehrberuf wieder an den Nagel. Der vorwärts fragte Studentin Asja Valenti, was sich ändern muss.

Für Junglehrer*innen sind die ersten Jahre besonders anspruchsvoll. Die Arbeitstage sind lang und emotional herausfordernd. «Mein Entscheid, Teilzeit zu arbeiten, ist ein reiner Schutzmechanismus, um die psychische Belastung besser zu kontrollieren. Das geht nur durch effektiv physische Abgrenzung vom täglichen Schulgeschehen», erklärt Asja Valenti, die an der Pädagogischen Hochschule Zürich studiert und bald Sekundarlehrerin wird, im Gespräch mit dem vorwärts. Aus ihrer eigenen Erfahrung in Quartalspraktiken und Gesprächen mit Kolleg*innen weiss sie, dass Lehrpersonen etwa 20 Prozent (siehe auch Artikel oben) mehr arbeiten als ihr vereinbartes Pensum. Administration sowie Vor- und Nachbereitung des Unterrichts nehmen viel mehr Zeit in Anspruch als kalkuliert. Ein Vollzeitpensum kommt so der Arbeit von mindestens 120 Prozent gleich.

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Nutze die Zeit

Angela Davis kurz nach dem Freispruch am 4.Juni 1972. Bild: zVg

Marco Medici. Die US-amerikanische Aktivistin Angela Davis ist für ihre politischen Kämpfe rund um den Globus bekannt. Sie war und ist heute aber auch Inspiration für Kunstschaffende. Dies beweist die reich bebilderte und dokumentierte Biografie mit dem Titel «Seize The Time».

Wenn die weibliche Ikone der Black Panther-Bewegung in einem Kunstbuch-Verlag erscheint, in einer Reihe steht mit «Ernst Ludwig Kirchner», «Raffael und die Madonna» und «Andy Warhol» usw. usw. – dann ist man erst einmal erstaunt. Schnell wird jedoch beim ersten Durchblättern der Davis-Biografie «Seize The Time« (Nutze die Zeit) klar, dass Angela Davis als Aktivistin und Kämpferin nicht nur politisch elektrisierte, sondern auch Inspiration für Kreative jeglicher Richtung war. Deren Plakate, Comics, Fotografien und Zeichnungen illustrieren das Leben und Wirken von Angela Davis genauso wie gut dokumentierte Schriften, Briefe und Zeitungsartikel.

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«Wir leisten Widerstand»

Vor dem Gerichtsgebäude in Guatemala-Stadt demonstrieren indigene Gemeinden gegen die Kriminalisierung von Menschenrechtsaktivistinnen*. Bild: Andreas Boueke

Andreas Boueke. Begegnungen vor dem Gerichtsgebäude in Guatemala-Stadt mit einem Feldwebel und einer Menschenrechtsanwältin: Er spricht vom angeblichen «marxistischen Terror», sie von der Realtiät im Lande.

Der Lärm von Trillerpfeifen, Blechtrommeln und wütenden weiblichen Stimmen aus Lautsprechern hallt durch eine Strasse neben dem Gebäudekomplex des höchsten Gerichts in Guatemala-Stadt. Junge und alte Frauen* stehen vereint hinter dem Motto: «Nein zur systematischen Kriminalisierung von Frauen!» Bäuerinnen* in indigenen Mayatrachten und Student-innen* in Shorts demonstrieren gemeinsam gegen die Inhaftierung von Menschenrechtsaktivistinnen*.

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Kein Recht auf Schwangerschaftsabbruch

Nach dem Beschluss des Supreme Court in den USA ist es umso wichtiger, die Rechte der Frauen* weltweit zu stärken. Bild: zVg

sah. Es gibt eine schlechte Nachricht: Der konservativ ausgerichtete Supreme Court hebt in den USA das fast 50 Jahre alte Grundsatzurteil «Roe v. Wade» auf. Damit gibt es keine nationale Richtlinie mehr zum Schwangerschaftsabbruch. Umso wichtiger ist es jetzt, die Frauen*rechte zu schützen – und zwar weltweit.

«Roe gegen Wade» ist eine Grundsatzentscheidung zum Abtreibungsrecht, die der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten 1973 fällte. Dem Roe versus Wade ist ein Strafgesetz des US-Bundesstaats Texas zum Thema Schwangerschaftsabbruch vorausgegangen. Der Name selber ergibt sich aus dem anonymisierten Namen der klagenden Frau (Jane Roe) und dem Namen eines texanischen Bezirksstaatsanwalts (Henry Wade). » Weiterlesen

Roe v. Wade

Wir schreiben das Jahr 1969. Im Bundesstaat Texas gelten besonders strenge Abtreibungsgesetze. Eine 21-jährige Texanerin kann sich aufgrund ihrer Geld- und Drogenprobleme keine Abtreibung geschweige denn ein Kind leisten.

Sie findet Sarah Weddington und Linda Coffee – zwei Anwältinnen, die Klägerinnen für einen Präzedenzfall suchen, der zeigen sollte, wie ungerecht und diskriminierend das Abtreibungsrecht der Vereinigten Staaten ist…
Weddington und Coffee brachten ihr Fall vor Gericht und erhoben unter dem Decknamen von «Jane Roe» formal Anklage gegen Henry Wade, Bezirksstaatsanwalt. Die Anwältinnen argumentierten damit, dass das Gesetz in Texas verfassungswidrig sei, weil es das Recht von Frauen beschnitt, frei und ohne Eingriffe des Staats zu leben. Die Anwältinnen brachten den Fall im Jahr 1973 bis vor dem Supreme Court.

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Den Sieg nach Hause bringen

lmt. Am 1.Juli fiel der Startschuss für den Abstimmungskampf gegen die AHV 21. Somit kommt das Anliegen in die alles entscheidende Endrunde. Bei einer Niederlage am 25.September droht den Frauen* im nächsten Jahrzehnt eine Rentenkürzung von sieben Milliarden Franken.

Die von den Bürgerlichen so gerne beschworenen AHV-Schreckensszenarien sind wieder nicht eingetroffen. Der Bundesrat musste seine Prognosen deutlich nach oben korrigieren. Ein Grund mehr, die katastrophale AHV-Abbau-Vorlage auf Kosten der Frauen* zu stoppen. Bundesrat und Parlament ignorieren bewusst, dass Frauen* heute schon ein Drittel weniger Rente erhalten als Männer*. Frauen* können fast nur auf die AHV zählen. Trotzdem sollen ausgerechnet sie für AHV-Reform bezahlen. «Damit würden Frauen in Zukunft ein Jahr AHV-Rente verlieren – gemessen am Medianeinkommen rund 26000 Franken Einkommensverlust», schreibt der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) in seiner Medienmitteilung vom 1.Juli. Und das ist nur der erste Schritt: Rentenalter 67 für alle steht auf dem Programm der Bürgerlichen.

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Der Widerstand der Mayafrauen*

Sofia Tot Ac auf dem Markt von Purulhá. Bild: Andreas Boueke

Andreas Boueke. Auch in Guatemala engagieren sich indigene Frauen* im Widerstand gegen Vertreibung, Ausbeutung und Diskriminierung. Auf den alltäglichen Rassismus reagieren sie mit Forderungen zur Anerkennung ihrer Rechte. Engagierte Frauen* erleben, dass sie als Unruhestifterinnen* diffamiert werden. Aktivistinnen* werden verhaftet, ermordet oder verschwinden und tauchen nie wieder auf.

Die 53-jährige Witwe Sofia Tot Ac ist stolze Grossmutter von zwölf Enkelkindern. Als ihr Mann vor 23 Jahren starb, war sie noch ausschliesslich Mutter und Hausfrau. Damals kümmerte sie sich vor allem um ihre sechs Kinder. Doch mit der Zeit lernte sie, ihre neue Unabhängigkeit zu schätzen. Erst begann sie, öfter aus dem Haus zu gehen, dann übernahm sie Verantwortung in ihrer Kirchengemeinde. Als sie von den Kämpfen der Dorfgemeinde um die Anerkennung ihrer Landrechte erfuhr, schloss sie sich einem Gremium an. Seit nun schon 18 Jahren hat sie die Aufgabe, sich darum zu kümmern, den Zusammenhalt der verschiedenen Mayagruppen in Purulhá zu stärken.

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