Frauen*befreiung – eine Notwendigkeit

François Marie Charles Fourier (1772–1837) kämpfte für eine Revolutionierung der Lebens- und Arbeitsweise. Bild: zVg

sah. Charles Fourier hat sich für viele Anliegen eingesetzt – auch für die Gleichbehandlung von Mann* und Frau*. Diesem Anliegen soll der Franzose die Bezeichnung «Feminisme» gegeben haben. Ein Beitrag zum 250-Jahre-Jubiläum des ersten Feministen.

«Die Veränderung einer geschichtlichen Epoche lässt sich immer aus dem Verhältnis des Fortschritts der Frauen* zur Freiheit bestimmen». Das soll Charles Fourier laut Zeitgenossin Pauline Roland gesagt haben. Dabei ist der Grad der weiblichen Emanzipation das Mass der allgemeinen Emanzipation. Die Erkenntnis, dass menschliche Emanzipation von der weiblichen Emanzipation abhängt, war radikal. Die Philologin Katharina Volk schrieb in ihrem Text zur Frauen*frage in der Zeitschrift Prokla Nr.174, dass Fourier für eine Revolutionierung der Lebens- und Arbeitsweise kämpfte. Er verband in seiner Arbeit die Frauen*frage und die soziale Frage.

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Lage dramatisch verschärft

We do exist Twitter action

sah. Das Bündnis «Queere Nothilfe UKR» in Deutschland ist besorgt über die Lage in der und um die Ukraine: Es fürchtet sich um Sicherheit und Leben von LSBTIQ*-Menschenrechtsaktivist*innen vor Ort. Männlich gelesene Personen aus der Communitiy droht der Millitäreinsatz. Ihre Sicherheit ist doppelt gefährdet.

«Wir fordern die Bundesregierung auf, alles in ihrer Macht stehende zu tun, um gefährdete Menschen aus der Ukraine mit oder ohne ukrainischer Staatsangehörigkeit, besonders LSBTIQ*, die in die EU beziehungsweise nach Deutschland flüchten wollen, Schutz zu gewähren». Dies steht in der Petition des Bündnisses Queere Nothilfe UKR auf action.allout.org. Das Bündnis besteht aus Vertreter*innen diverser Organisationen aus der LSBTIQ*-Community in Deutschland. Grund für die Organisation sind besorgniserregende Nachrichten von Aktivist*innen, ihren Familien und ihren zivilgesellschaftlichen Vertreter*innen. Hier wird schnell klar, dass sich seit dem Angriffskrieg auf die Ukraine im Februar 2022 die Lage immer mehr verschärft hat.

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Der Outsider von der Weltbank

Die Mujeres en Acción sind Teil der vielfältigen feministischen Bewegung in Costa Rica, die sich in permanenter Alarmbereitschaft befindet. Bild: facebook Mujeres Acción

Gaston Kirsche. Am 8.Mai wurde der neue Präsident von Costa Rica ins Amt eingeführt: Der Rechtspopulist Rodrigo Chaves. Der neoliberale Chaves war bei der Weltbank tätig, musste diese aber wegen sexueller Übergriffe an Mitarbeiterinnen verlassen. Erst dann begann er seine politische Karriere.

43 Prozent der Wahlberechtigten gingen am Sonntag, 3.April nicht zur Stichwahl für das Präsidentenamt in Costa Rica. Ein neuer Minusrekord, seit der Neugründung der Republik 1949. Von den 5,2 Millionen Ticas und Ticos waren 3,5 Millionen wahlberechtigt, von denen zwei Millionen wählten – drei Prozent weniger als in der ersten Runde am 6. Februar. Seit 20 Jahren nimmt die bis dahin konstant hohe Wahlbeteiligung ab.

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Der Revolutionär

Gaismaier war seiner Zeit weit voraus. Bild: zVg

Gerhard Feldbauer. Der Anführer der Tiroler Bauernaufstände 1525/26 Michael Gaismaier kämpfte für eine «Freie Republik der Bauern und Bergknappen». Er war somit seiner Zeit weit voraus. Vor 490 Jahren, am 15.April 1532, ermordeten ihn Habsburger Söldlinge in Norditalien.

In zentralen Abhandlungen über den grossen deutschen Bauernkrieg werden die Aufstände unter dem Obristen (Oberst) Michael Gaismaier (1490 bis1532) in den österreichischen Alpenländern oft wenig erwähnt. Dabei war er, wie Friedrich Engels in der «Deutsche Bauernkrieg» schrieb, «das einzige bedeutende militärische Talent unter sämtlichen Bauernchefs». Sein politisches Ziel war «die völlige politische, rechtliche und wirtschaftliche Gleichstellung der Bürger und Bauern mit dem Adel und der Geistlichkeit, was auch das Ende der weltlichen Herrschaft der Kirche einschloss.» Wie Thomas Müntzer war er damit seiner Zeit weit voraus.

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Nein zur Nato – Ja zum Frieden!

Der Krieg in der Ukraine hat auch in der Schweiz Umwälzungen verursacht. Die Kriegsrhetorik der Imperialist*innen aller Seiten bedroht mehr denn je den Frieden. Da ist es entscheidend, dass die Schweiz nicht noch mehr Öl ins Feuer giesst und sich nicht noch mehr als bisher einem imperialistischen Block anschliesst, dessen Ziele weit entfernt von Frieden und der Einhaltung des Völkerrechts sind.

Trotz der oft heuchlerischen und wankelmütigen Geschichte der Neutralitätspolitik, unterstützt die Partei der Arbeit der Schweiz (PdAS) die Neutralitätspolitik, sofern sie eine Politik des Friedens und der Deeskalation ist. Leider wird diese notwendige Friedenspolitik durch den Bundesrat untergraben: Er beschloss, sich den von der Europäischen Union (EU) beschlossenen Sanktionen anzuschliessen. Es ist nicht das erste Mal, dass die Landesregierung Positionen einnimmt, die der Neutralität und den internationalen Verpflichtungen der Schweiz zuwiderlaufen, um sich einseitig den Wünschen der USA anzupassen. Diese gefährliche Tendenz gipfelt in der jüngsten Idee einer Annäherung der Eidgenossenschaft an die Nato oder gar eines Beitritts zu dieser Organisation. » Weiterlesen

Raus aus dem Teufelskreis!

flo. Nach zwei Jahren kapitalistischer Mehrfachkrise steht die Welt so nahe an einer Eskalation militärischer Konflikte, die schon seit Langem schwelten, wie seit dem Kalten Krieg nicht mehr. Wir müssen feststellen: Der 1.Mai ist dieses Jahr sogar noch wichtiger als in den Jahren zuvor.

Inzwischen reden die Menschen über die Zeit vor Covid, wie von einer verwunschenen utopischen Epoche in der Menschheitsgeschichte – wie von einer lang vergessenen herrlichen Vorzeit, die der multiplen Krise voranging, in der der Kapitalismus spätestens seit dem Frühjahr 2020 steckt. Wir Marxist*innen wissen ganz genau, dass diese Lesart der Vergangenheit mit der Realität nicht mithalten kann. Auch 2019 verhungerten Menschen, wurden in imperialistischen Kriegen dahingeschlachtet, mussten aus Profitüberlegungen der Herrschenden auf nötige medizinische Versorgung verzichten. Auch 2019 mordete die Polizei und für die Anhäufung immer noch absurderer Vermögen wurde auch schon damals der Planet zerstört. » Weiterlesen

Wir alle wissen vom Massentod

3000 Personen sagen Nein zu Frontex am 23.April in Bern. Bild: zVg

sit. Aufgabe der Grenzschutzagentur Frontex ist die Durchsetzung der Abschottungspolitik der EU. Am 15.Mai stimmt die Schweiz darüber ab, ob sie sich am Ausbau von Frontex beteiligen will und ihren Beitrag von 14 auf 62 Millionen Franken erhöht wird. Nein zu Frontex, ja zur Bewegungsfreiheit für alle.

«Unsere Sicherheit wird nicht nur, aber auch am Hindukusch verteidigt», sagte am 11.März 2004 der damalige deutsche Verteidigungsminister Peter Struck (SPD). Er versuchte mit diesen Worten die Beteiligung deutscher Bundeswehrtruppen am Nato-Krieg in Afghanistan zu rechtfertigen. Ähnlich dumm hört es sich an, wenn der aktuelle eidgenössische Bundesrat Ueli Mauerer (SVP) dem Schweizer Stimmvolk in einer Videoansprache erklärt, dass der «Ausbau von Frontex für die Schweiz von zentraler Bedeutung» sei. Denn, so Maurer weiter: «Frontex ist ein wichtiger Faktor für die Sicherheit der Schweiz. Als europäisches Binnenland hängt unsere Sicherheit auch von der Lage an den Schengen Aussengrenzen ab.» » Weiterlesen

Streicht Frontex

sit. Sea-Watch und 21 weitere Organisationen fordern mit #DefundFrontex die Umwandlung des Frontex-Budgets zum Aufbau eines staatlich geführten und finanzierten, flächendeckenden und zivilen Seenotrettungsprogramms. Machbar ist diese Alternative zu Frontex – es fehlt nur der politische Wille dazu.

Defund (streichen) ist eine Forderung, die besonders durch die globalen Black Lives Matter -Proteste (BLM) an politischer Aufmerksamkeit gewonnen hat. Es geht also darum, Institutionen und Strukturen der Gewalt abzubauen und Strukturen der radikalen gesellschaftlichen Teilhabe für alle und über Staatsbürger*innenschaft hinaus auszubauen und zu stärken. In diesem Sinne soll auch Frontex umgewandelt werden.

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Das System ändern

Pierre Yves-Maillard, SP-Nationalrat und Präsident des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB), gab am 22.April der Zeitung Le Temps ein Interview, das sich mit der von der OECD geforderten Erhöhung der Besteuerung bestimmter multinationaler Unternehmen auf 15 Prozent befasste. Dieses Interview ist interessant, weil es den Unterschied in der Art, nicht im Grad, zwischen der SPS und uns deutlich macht.

Wichtig ist, dass es nicht von irgendeinem Vertreter des rechten Flügels der SP kommt, sondern von einem Mann, der den Ruf hat, «links» zu sein, und der an der Spitze der grössten Organisation der Arbeiter*innenklasse in unserem Land steht. Pierre Yves-Maillard schlägt vor, die Steuereinnahmen, die diese Reform bringen wird, dafür zu verwenden, die immer untragbarere Belastung durch Krankenkassenprämien der Budgets einkommensschwacher Haushalte zu verringern. Das ist in der Tat ein unverzichtbarer Kampf. Die Frage ist nur, zu welchem Zweck? Und hier wird der Unterschied in der Herangehensweise unumkehrbar.

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Push-Backs sofort beenden

Redaktion. An der polnischen Grenze sind Schutzsuchende aus dem Irak und aus Syrien gewaltsamen Abschiebungen, Push-Backs, unmenschlichen Haftbedingungen und herabwürdigender Behandlung ausgesetzt. Frontex mischt mit.

Leibesvisitationen, zwangsweise Verabreichung von Beruhigungsmitteln, Einsatz von Tasern und andere Verletzungen der Rechte von Schutzsuchenden durch die polnischen Behörden sind laut einem neuen Bericht von Amnesty International an der Tagesordnung. Polnische Grenz-beamt*innen drängten systematisch einreisende Schutzsuchende zusammen und trieben sie gewaltsam zurück – teilweise unter Androhung von Waffengewalt. Diejenigen, die es dennoch nach Polen geschafft haben, werden unter menschenunwürdigen Bedingungen in stark überfüllten und unhygienischen Haftzentren festgehalten. Die polnischen Behörden nahmen fast zweitausend eingereiste Geflüchtete fest. Eine Vielzahl von ihnen wurde unmenschlich behandelt, der Kontakt zur Aussenwelt wird ihnen verwehrt.

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Die SP verliert an Boden

 Immer mehr Wähler*innen wenden sich von der SP ab. Bild: zVg

flo. Bei kantonalen Wahlen hat die Sozialdemokratie seit den nationalen Wahlen 2019 heftige Schläge hinnehmen müssen. Die Versuchung liegt nahe, hoffnungsvoll in den Norden zu schauen, wo die Sozialdemokrat*innen regieren. Doch das Modell Scholz kann die SP nicht retten, – das könnte sie nur selber.

Insgesamt 45 Sitze haben die Sozialdemokrat*in-nen in kantonalen Parlamenten seit den nationalen Wahlen im Herbst 2019 verloren. Die Verluste – das lässt sich nicht wegdiskutieren – tun weh. Keine andere Partei hat so viel verloren, seitdem die Wahlberechtigten vor zweieinhalb Jahren ein neues Parlament wählten. Schon damals hatte die SP mit 16,6 Prozent Wähler*innenanteil ihr schlechtestes Ergebnis seit Einführung der Proporz-Wahlen eingefahren. Gleichzeitig gelang es den Grünen, eine Reihe von Mandaten dazuzugewinnen. Die Rede von der «grünen Welle» machte die Runde. Und man war sich einig: Wer das Wort «grün» im Namen hat, muss in diesen Zeiten gewinnen.

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Das See-Spital Kilchberg retten

Das See-Spital in Kilchberg soll per Ende 2022 geschlossen werden. Bild: zVg

sit. Die Partei der Arbeit Zürich hat eine Petition lanciert, um die Schliessung des See-Spitals in Kilchberg zu verhindern. Das Ende des Betriebs führt zum Abbau von 200 Stellen und der Streichung von 80 Betten. Der Kanton Zürich hätte die Möglichkeit, dies alles zu verhindern.

«Die Schliessung des See-Spitals Kilch-berg und der Verkauf der Liegenschaft muss gestoppt, der Spitalbetrieb weitergeführt und die bedrohten Arbeitsplätze gesichert werden», ist in der Petition der Partei der Arbeit Zürich (PdAZ) als Forderung zu lesen. Harald Lukes, Sekretär der PdAZ, erklärt dem vorwärts: «Wir haben beschlossen, etwas gegen diese neoliberale Politik zu tun und nicht tatenlos zuzusehen, wie wieder ein Spital schliessen muss. Und dies zudem noch mitten in der grössten Gesundheitskrise der letzten Jahrzehnte.»

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Mindestlohn als Feigenblatt?

sit. Der bürgerliche Regierungsrat in Basel-Stadt setzt den Mindestlohn von 21 Franken nur sehr zurückhaltend um. Für die bevorstehenden Abstimmungen zum Mindestlohn im Kanton Zürich gilt es die richtigen Lehren daraus zu ziehen. Denn auch hier bahnt sich ein langes Seilziehen an.

Am 13.Juni 2021 stimmten die Stadt-Basler*innen einem Mindestlohn von 21 Franken pro Stunde zu. Angenommen wur-de somit der sogenannte Gegenvorschlag des Regierungsrats zur Initiative «Kein Lohn unter 23 Franken». Diese vom «Verein kantonaler Basler Mindestlohn», einem breiten linken Bündnis, getragene Initiative scheiterte mit 49,32 Prozent denkbar knapp. Sie hatte – wie es der Namen schon sagt – einen Mindestlohn von 23 Franken verlangt.

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«Pflege in der Krise»

lmt. Die Pandemie hat ans Licht gebracht, wie kaputt unser Gesundheitssystem gespart wurde. Am Samstag, 30.April veranstaltet die Partei der Arbeit Zürich eine Podiumsdiskussion zu diesem Thema. Zwei erfahrene Pflegefachfrauen
werden über die Schwierigkeiten ihres Arbeitsalltags berichten.

«Es werden immer mehr Bereiche im Gesundheitswesen privatisiert. Seien das Spitäler, Altersheime oder Spitex. Und was heisst das schlussendlich? Gewinne erzielen. Das Gesundheitswesen wird mehr und mehr zu einer Profitorganisation. Doch Gesundheit sollte nicht Gewinne abwerfen», bringt es Sarina Meier bestens auf den Punkt. Sie ist Pflegefachrau in der Langzeitpflege und PdA-Aktivistin. Dem schliesst sich ihre Genossin Deniz Killi an. Sie arbeitet als Pflegerin in der Psychiatrie und fügt hinzu: «Ich bin froh, dass durch die Pflegeinitiative das Bewusstsein des Pflegenotstandes in der Bevölkerung mal gestärkt wurde. Schön zu sehen ist auch, dass die Pflege langsam anfängt sich zu wehren. Doch es liegt noch ein sehr langer und träger Prozess, vor uns.»

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Wieder auf die lange Bank?

sah. Der 12.Mai ist der internationale Tag der Pflege und zugleich auch ein Aktionstag, damit gute Arbeitsbedingungen endlich Realität werden! Dieses Jahr steht die Umsetzung der Pflegeinitiative im Fokus, die vom Bundesrat nur zögerlich umgesetzt wird. So braucht es Druck von unten.

Im November 2021 wurde die Pflegeinitiative, welche die Situation in der Pflege verbessern will, mit einem Ja-Anteil von 61 Prozent und von fast allen Kantonen angenommen. Ziel ist es nun, die Pflege als wichtigen Bestandteil der Gesundheitsver-sorgung anzuerkennen und zu fördern. Pflege von hoher Qualität soll für alle Menschen garantiert sein. Dafür braucht es genügend diplomierte Pflegefachpersonen.

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SGB fordert mehr Lohn!

sit. Wegen der Teuerung droht vielen Familien ein Kaufkraftverlust von bis zu 3500 Franken im Jahr. Der Schweizerische Gewerkschaftsbund fordert daher eine generelle Reallohnerhöhung und Gegenmassnahmen zu den wieder explodierenden Krankenkassenprämien.

«Die aktuelle Teuerung von über zwei Prozent und ein Prämienschock bei den Krankenkassen belasten die Kaufkraft der Berufstätigen massiv. Ohne Teuerungsausgleich drohen für Familien Reallohneinbussen von 2200 Franken und ein zusätzlicher Kaufkraftverlust von 1100 Franken durch die steigenden Krankenkassen-Prämien», schreibt der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) in seiner Medienmitteilung vom 20.April. Angesichts des drohenden Kaufkraftver-lusts für Abertausende von Lohnabhängigen stellt der SGB klare Forderungen: Erstens generelle Lohnerhöhungen mit Teuerungsausgleich und einem Reallohnzuwachs als Beteiligung an der guten Wirtschaftsentwicklung. Zweitens einen Mindestlohn von 4000 Franken im Monat inklusive 13.Monatslohn. Und drittens soll niemand mehr als zehn Prozent des Einkommens für die Prämien der Krankenkasse bezahlen.

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Eine Stadt für alle

lmt. Mitte Mai wird in der Stadt Zürich über die Einführung eines städtischen Ausweises abgestimmt. Dieses könnte das Leben von mehreren Tausenden Sans-Papiers verbessern. Doch die Gegener*innen versuchen mit haltlosen, angstmachenden Argumenten das Vorhaben zu kippen.

Am 15.Mai haben die Stadtzürcher*in-nen die Möglichkeit einen heroischen Entscheid zu treffen. Die grösste Stadt der Schweiz kann mit einem Ja an der Urne einen wichtigen Schritt in Richtung einer gerechten Gesellschaft für alle machen. Es wäre auch ein Zeichen der Solidarität mit den schätzungsweise 10000 Sans-Papiers, die hier in der Limmatstadt leben und jeden Tag systemrelevante Arbeit leisten. Mit der Einführung der Züri City Card, einem städtischen Ausweis für alle wohnhaften Personen in der Stadt Zürich, könnte diesen Menschen einen Teil ihrer Grundrechte zurückgegeben werden.

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Die neuen Diener*innen

Immer mehr unbequeme Arbeiten werden ausgelagert – und das hat Folgen. Bild: zVg

Klaus Petrus. Wir delegieren immer mehr Arbeiten – Arbeiten, die uns lästig sind, für die wir zu bequem sind oder die uns Zeit wegfressen, die wir für angeblich Wichtigeres brauchen. Was sind das für Menschen, die für andere diese Arbeiten verrichten? Wer lässt sich bedienen und warum? Und was heisst das für uns alle: Entsteht da gerade eine neue Klassengesellschaft? Ein Gespräch mit der deutschen Soziologin Nicole Mayer-Ahuja.

Frau Mayer-Ahuja, immer mehr Menschen lagern Tätigkeiten an andere aus – vor allem Arbeiten, die ihnen lästig sind. Entsteht da gerade eine neo-feudale Gesellschaft mit Heerscharen an Diener*innen?
Es gab seit jeher Menschen, die es sich leisten können, gewisse Arbeiten nicht selbst zu verrichten. Das sind typischerweise Tätigkeiten, die unter die Haus- und Familienarbeit fallen, wie Putzen, Einkaufen, die Betreuung der Kinder oder älterer Familienmitglieder. Nur muss man auch sehen: Immer mehr Menschen können nicht anders, sie müssen sich eine solche Auslagerung leisten.

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