Gut alt werden zu können ist ein Menschenrecht

Eine Volksinitiative soll dazu beitragen, gut alt werden zu können. Bild: zVg

Kurt Seifert. Eine vielfach geäusserte Meinung lautet, den Alten gehe es heute doch viel besser als den Jungen und deshalb sollten sie nicht ständig neue Forderungen stellen. Ist es gerechtfertigt, sich für eine Verbesserung der Situation älterer Menschen einzusetzen? Ja, sagt der Autor dieser Zeilen – und bringt die Idee einer Volksinitiative ins Spiel.

Die Demografie ist in diesen Tagen immer wieder ein Thema: Die finanziellen Belastungen einer alternden Gesellschaft seien kaum noch tragbar, heisst es nicht nur in der Schweiz. Da werden die Alten als «Besitzstandswahrer» verteufelt, die sich nicht darum scheren, wie die steigenden Kosten für die Altersvorsorge und für das Gesundheitswesen aufgebracht werden sollen.
In Politik und Medien wird gerne der Kampf von «Alt gegen Jung» inszeniert – so, als hätten nicht die Alten durch ihre frühere Erwerbsarbeit die eigenen Renten vorfinanziert bzw. in ihren beruflich aktiven Zeiten dafür gesorgt, dass die damalige Altersgeneration finanziell einigermassen abgesichert werden konnte.
Kein Zweifel: Es gibt eine gut betuchte Schicht alter Menschen – und der private Reichtum sammelt sich vor allem in der Generation der über 60-Jährigen an. Doch bekanntlich ist dieser Reichtum sehr ungleich verteilt. So hat eine Studie von Pro Senectute Schweiz bereits vor Jahren festgestellt, dass jeder zehnte Rentner*innenhaushalt über ein Vermögen von weniger als 10000 Franken verfügt. Genauer gesagt: Es sind vor allem Haushalte von alleinstehenden Rentner*innen, die ein «Leben mit wenig Spielraum» (so der Titel dieser Studie) führen müssen.

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Jede Unterdrückung bekämpfen!

Im arabischen Raum blüht der Feminismus auf. Bild: Arte.tv

sah. Der Feminismus wird vom Kapitalismus vereinnahmt und der Diskurs dadurch gezähmt. Arabische Aktivist*innen wollen diese Entwicklung verhindern. Trotz vieler Hindernisse wächst die feministische Szene dort. Es gilt, Kämpfe zu verbinden. Ein Bericht zum arabischen Feminismus.

Die Entpolitisierung feministischer Bewegungen schreitet überall auf der Welt seit Jahrzehnten voran. Räume für machbare Reformen werden kleiner und feministisches Engagement passiert als projektbasierte Arbeit statt als umfassende aktive Patriarchatskritik. Kapitalismus wie Neoliberalismus sind es leider gelungen, den Feminismus für sich zu vereinnahmen. Nancy Fraser verfasste die These, dass der Feminismus einen staatlich organisierten Kapitalismus stützt.

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Klare politische Linie

Aktivist*innen der RAWA. Bild: zVg

sah. Ursache des Übels namens Frauen*feindlichkeit in Afghanistan war und ist der religio?se Fundamentalismus. Seit der Gru?ndung steht RAWA fu?r eine Politik gegen islamisch-fundamentalistische Orientierungen. Fünfter und letzter Artikel der Reihe zu den revolutionären Frauen* Afghanistans.

Die feministische Organisation RAWA ist eine der schärfsten Kritiker*innen der Taliban-Regierung. Im Artikel «Fundamentalistisch bedeutet frauenfeindlich» von Leonie Schiffauer, einem Interview mit der RAWA-Aktivistin Mehmooda auf der Internetseite rosalux.de, wird aufgezeigt, wie schockierend die Geschehnisse im Sommer 2021 für alle Frauen* und Mädchen in Afghanistan waren. Mit dem Abzug der ausländischen Truppen können die Taliban wieder an Macht gewinnen. Dabei war es auch schon vor diesem Sommer nicht gut. Die Taliban hatten bereits weite Teile des Landes besetzt. Städte wie Kabul, Herat und Mazar-e Scharif standen zwar unter Regierungskontrolle, aber abgelegene Gegenden gehörten den Taliban schon länger.
In den Medien versuchen sie, sich harmlos darzustellen: sie würden Frauen*rechte achten – aber im Sinne der Scharia. Der Kampf geht weiter. Seit der Gründung steht RAWA für eine Politik gegen islamisch-fundamentalistische Orientierungen. Vor allem nach den Erfahrungen mit den Mudschaheddin-Organisationen ab April 1992 hatte RAWA mit Aktionen gegen deren Politik gekämpft und öffentlich vor den Führern und Unterstu?tzer*innen gewarnt. Das Taliban-Regime erliess später ein islamisches Rechtsgutachten gegen RAWA. Damit wurden Taliban-Sicherheitskra?fte angewiesen, jedes RAWA- Mitglied sofort zu verhaften und öffentlich zu Tode zu steinigen.

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Ein schmutziger Wahlkampf

Genosse Oscar Figuera bei einer Demonstration der Kommunistischen Partei Venezuelas. Bild: PCV

Manuela Tovar. In Venezuela stehen Regionalwahlen an. Die EU will Wahlbeobachter*innen zur Unterstützung der Opposition ins Land schicken. Die Regierung kritisiert das Vorhaben scharf, attackiert aber auch die Kommunistische Partei mit absurden, lächerlichen Vorwürfen.

Im Vorfeld der für den 21.November angesetzten Regional- und Kommunalwahlen in Venezuela wird der Ton wieder schärfer. Die Regierung des südamerikanischen Landes veröffentlichte am 8.Oktober ein offizielles Kommuniqué, in dem sie der Europäischen Union (EU) Einmischung in die inneren Angelegenheiten vorwarf. Anlass waren Äusserungen des EU-Aussenbeauftragten Josep Borrell. Dieser hatte erklärt, die EU werde durch die Entsendung von Wahlbeobachter*innen die Opposition unterstützen. Damit verletze Brüssel den neutralen Charakter der Delegation, wie sie in einem Abkommen mit dem Nationalen Wahlrat (CNE) vereinbart worden sei. Parlamentspräsident Jorge Rodríguez legte der EU sogar einen Verzicht auf die Entsendung von Wahlbeobachtern nahe: «Wenn Sie nicht in der Lage sind, mit ein bisschen Anstand das Abkommen einzuhalten, das Sie mit dem CNE unterzeichnet haben, dann wäre es besser, wenn Sie nicht kommen.»

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Die Kohle wird knapp, die Preise steigen

Die Kohlepreise explodieren. Das bietet den Energieunternehmen neue Profite. Die Menschen leiden jedoch massiv darunter. Bild: zVg

flo. Seit Beginn 2021 sind die Kohlepreise explodiert. Für die Massen bedeutet das vermutlich steigende Heizkosten und sinkende Lebensstandards. Für das Kapital sind die Preisexplosionen vor allem eine neue Profitmöglichkeit und die Umwelt wird weiter zerstört.

Was täten wir nur ohne die ganzen Ökonom*in-nen, die uns unter dem Deckmantel wissenschaftlicher Objektivität pure Ideologie servieren. So erklärte kürzlich Marcel Fratzscher in der Zeitung «Die Zeit», dass eine Preissteigerung bei den fossilen Brennstoffen, eine grüne Inflation also, nötig sei, um einen ökologischen Umbau der Wirtschaft zu forcieren und den Klimawandel zu stoppen. Daher müsse man die Subventionen für Kohle, Heizöl und Gas streichen. Zwar, so erklärt Fratzscher, würde das besonders einkommensschwache Familien treffen.

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Das lukrative Kohlegeschäft

ltm. In Kolumbien betreibt Glencore die Kohlemine El Cerrejón. Die Bevölkerung und die Umwelt leiden seit Jahrzehnten an den Folgen des Kohleabbaus. Die Mine verseucht das Wasser und vergiftet Körper und Boden. Nun will Glencore sein Geschäft weiter ausbauen.

In der riesigen Tagebau-Mine El Cerrejón werden jährlich rund 30 Millionen Tonnen Steinkohle abgebaut. Mit 69000 Hektaren, einer Fläche so gross wie der Kanton Glarus, gehört sie zu den grössten Kohleminen der Welt. Der Schweizer Rohstoffkonzern Glencore besass seit 2002 einen Drittel der Mine. Am 28. Juni 2021 verkündete der Konzern, die Anteile an der Mine der Broken Hill Proprietary Company (BHP) und Anglo American für einen Preis von insgesamt 588 Millionen US-Dollar zu übernehmen und damit die Mine künftig allein zu betreiben.

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Folgen einer verpfuschten Impfkampagne

Seit Beginn der Pandemie bitten immer mehr Menschen auf der Strasse um Almosen. Bild: Andreas Boueke

Andreas Boueke. Lateinamerika galt lange als Hotspot der globalen Coronakrise. Das hat sich geändert, weil die Impfkampagnen in Ländern wie Chile, Uruguay und Kuba erfolgreich verlaufen. In Guatemala hingegen prägen leere Impfzentren und überfüllte Krankenhäuser das Bild.

«Bei uns kann die Impfkampagne nicht so schnell umgesetzt werden wie in Europa», sagt der guatemaltekische Arzt Eric Muñoz, der seit Monaten an der Koordination des sehr langsam voranschreitenden Impfprojekts beteiligt ist. «Natürlich haben wir keine so gut ausgebaute Infrastruktur, aber vor allem haben wir zu wenig Impfstoff. Es gab einen Vertrag zum Kauf des russischen Impfstoffs Sputnik. Aber der wurde nicht wie vereinbart geliefert.»

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«Wir verstehen den Marxismus als unseren Kompass und unser Werkzeug»

Das KPÖ-Wahlprogramm an der Pressekonferenz. Die Vorschläge der Partei stiessen bei den Grazer*innen auf viel Gehör, wie der Wahlerfolg der Genoss*innen beweist. Im Hintergrund: Manfred Eber, Elke Kahr und Robert Krotzer. Bild: KPÖ Graz

Marius Käch. Die Kommunistische Partei Österreichs erzielt in Graz einen beeindruckenden Wahlsieg und ist mit 28,8 Prozent der Stimmen die stärkste Kraft. Die jahrelange Basisarbeit hat sich bewährt. Der vorwärts sprach mit KPÖ-Stadtrat Robert Krotzer.

Am Wahlsonntag vom 26.September in Österreich: In Graz, der Hauptstadt des südösterreichischen Bundeslandes Steiermark und zweitgrössten Stadt der Republik, geschieht das schon fast Unglaubliche: Unzählige Werktätige aus allen Stadtbezirken strömen zum Volkshaus der Kommunistischen Partei (KPÖ). Dort ertönt lautstark die Internationale unter der roten Fahne mit Hammer und Sichel. Die Genoss*innen haben die Wahlen gewonnen und sind nun die stärkste Kraft in der Stadt. Kompliment! Die Konservativen verlieren nach über 18 Jahren Regentschaft als grösste Partei ihre Vormachtstellung in Graz und die Politiker*innen des Landes sprechen ihre Sorgen über das Wahlergebnis aus. » Weiterlesen

Die Tugend der gegenseitigen Hilfe

Mathias Stalder. In der süditalienischen Region Gioia Tauro, geprägt durch die Mafia, besteht die landwirtschaftliche Kooperative «Mani e terra». Es ist ein Ort der konkreten Solidarität mit migrantischen Landarbeiter*innen und Kleinproduzent*innen, eingebettet in die Kampagne SOS Rosarno. Ein Gespräch mit Guiseppe «Peppe» Pugliese, einem Mitgründer der Kooperative.
» Weiterlesen

Wortreich wenig gesagt

dab. Nach öffentlichem Druck äusserte sich das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi) zur Sicherheit Schweizer Atomkraftwerke im Fall von Flugzeugabstürzen. Die Antwort zeigt: Trotz teurer Nachrüstungen sind Schweizer AKW vor Zerstörung durch einen Flugzeugabsturz nicht geschützt.

Der Tatbestand zeigt für die Schweizerische Energie-Stiftung (SES) exemplarisch: «Der Langzeitbetrieb von Atomkraftwerken, die nur gegen längst veraltete Gefährdungen ausgelegt sind, ist nicht zumutbar. In den letzten Wochen und Monaten wurden verschiedene Stimmen laut, die eine Laufzeitverlängerung für Schweizer Atomkraftwerke fordern.» Doch die Betriebszeit der Schweizer AKW immer weiter zu verlängern ist nicht gerade gut für die nukleare Sicherheit. Auf seiner Webseite schreibt das Ensi zum Thema Flugzeugabsturz: «Das Ensi hat sich im Nachgang zu den Anschlägen vom 11.September 2001 intensiv mit der Frage eines vorsätzlich herbeigeführten Flugzeugabsturzes befasst und dazu im April 2003 einen Bericht veröffentlicht. Entsprechend den Vorgaben in den rechtlichen Grundlagen verfolgt das Ensi laufend die nationalen und internationalen Entwicklungen von Forschung und Technik im Bereich der Sicherheit von Kernanlagen.»

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Jetzt sind wir dran!

sit. Die Migros steigerte 2020 ihren Umsatz um 4,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Gewinn betrug 1,75 Milliarden Franken. Die Angestellten haben davon bisher nichts gesehen. Sie fordern unter anderem eine Lohnerhöhung.

«Es braucht endlich Lohnerhöhungen für alle! Das ist die klare Forderung des Migros-Personals, das sich am 7.Oktober in der ganzen Schweiz Gehör verschaffte», schreibt die Gewerkschaft Unia, welche die Migros-Angestellten unterstützt. Die Migros gehört eindeutig zu den Siegerinnen während der aktuellen Pandemiezeit. Dies sagen die Zahlen für das Jahr 2020: Der Umsatz stieg um 4,4 Prozent und somit auf 29,947 Milliarden Franken. Der Gruppengewinn betrug 1,75 Milliarden, was hauptsächlich auf einmalige Erfolge durch die Veräusserungen von Globus und des Glattzentrums zurückzuführen ist. Ohne diese ausserordentlichen Erlöse verzeichnete die Migros einen Gruppengewinn von 555 Millionen Franken. «Dies, obwohl wichtige Geschäftsfelder wie Reisen, die Gastronomie und das Freizeitgeschäft schmerzhafte Rückschläge erlitten», informierte die Migros Ende März an ihrer Medienkonferenz bezüglich des Geschäftsjahrs 2020.

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Nix da mit Menschlichkeit und Solidarität

PdA-Nationalrat Denis de la Reussille. Bid: vorwärts-Archiv

sit. Am 22.September wurde im Nationalrat die Motion des PdA-Abgeordneten Denis de la Reussille diskutiert. Sie verlangte eine einmalige Covid-Solidaritätsabgabe von zwei Prozent auf Vermögen ab drei Millionen Franken. Angeführt vom Bundesrat wurde die Motion abgelehnt. Trotzdem lassen sich wichtige politische Schlüsse aus der Debatte ziehen.

«Meine Motion hat ein einziges Ziel: Unseren Gemeinden die notwendigen finanziellen Mittel zur Bewältigung sozialer und wirtschaftlicher Notlagen zu geben. Die Kosten dieser Pandemie werden extrem hoch sein», sagte am 22.September Denis de la Reussille, Nationalrat der Partei der Arbeit der Schweiz (PdAS), zu Beginn seiner Rede. Und er erinnerte die anwesenden Volksvertreter*innen unter der Kuppel des Bundeshauses in Bern: «Die Annahme meiner Motion würde rund 18 Milliarden Franken Einnahmen für den Bund bringen.» » Weiterlesen

Das Geld dort holen, wo es liegt

sit. In den Kantonen Genf und Zürich wurden zwei Volksinitiativen lanciert, die eine zeitlich befristete Erhöhung der Vermögenssteuer ab einem Kapital von drei Millionen Franken verlangen. Nichts spricht gegen das Vorhaben – ausser der Habgier jener Wenigen, die betroffen wären.

Die Idee einer Besteuerung der grossen Vermögen im Kampf gegen die finanziellen Folgen der Corona-Krise lancierte die Partei der Arbeit (PdA) bereits im Mai 2020 durch eine Petition. Der Vorschlag schaffte es dank dem PdA-Nationalrat Denis de la Reussille auch ins eidgenössische Parlament, blieb dort aber wegen dem Njet der Bürgerlichen erfolglos (siehe dazu Artikel oben auf dieser Seite).

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Förderung von Racial Profiling

Ungenaue DNA-Profile führen zu Stigmatisierungen. Bild: zVg

dab. Ende September beriet der Ständerat das revidierte DNA-Profil-Gesetz und fügte auf Druck von nationalen und internationalen Organisationen Abschwächungen ein. Trotzdem drohen durch das Gesetz die systematische Diskriminierung und Stigmatisierung von Minderheiten und mehr.

Nach einer Vergewaltigung im Oktober 2015 in Emmen, die grosse mediale Aufmerksamkeit erlangt hatte, verlangte FDP-Nationalrat Albert Vitali die Schaffung der gesetzlichen Grundlagen für erweiterte DNA-Analysen. 2016 beauftragte das Parlament den Bundesrat mit der Revision des DNA-Profil-Gesetzes. Weil dabei sensible Daten anfallen, ist bis heute in der Schweiz die polizeiliche Verwendung von DNA aus Datenschutzgründen nur gestattet, um eine Person eindeutig zu identifizieren. Mit der Revision des DNA-Profil-Gesetzes sollen Strafverfolgungsbehörden nun weitere Instrumente erhalten, Straftäter*innen zu überführen. Verschiedene Organisationen wiesen bereits in der Vernehmlassungsantwort auf eine Reihe kritischer Aspekte hin. Die ständerätliche Kommission für Rechtsfragen (RK-S) empfahl deshalb dem Rat Einschränkungen, der Ständerat folgte zum Teil den Empfehlungen.

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Abschreckend und isolierend

dab. Über 2000 Menschen folgten am Montag, 4.Oktober dem Aufruf von über 18 politischen und sozialen Organisationen und nahmen an der Demo «Freies und würdiges Leben für Geflüchtete» in der Innenstadt von Bern und vor dem Bundeshaus teil.

«Bei idealem Demowetter und einer sehr gut besuchten Demo hat die antirassistische Bewegung gezeigt, dass sie stark und bestimmt ist», erklärte Solidarité sans frontières (Sosf) nach der Kundgebung. «Die Asylpolitik ist abschreckend und isolierend. Dies zeigt sich auch in den fehlenden Chancen auf Arbeit», sagte der bei Migrant Solidarity Network organisierte Geflüchtete H. in seiner Rede an der Demo. «Es gibt viele Vorurteile gegen Migrant*innen. Beispielsweise, dass wir nicht arbeiten wollen. Wir haben nicht dieselben Chancen auf Arbeit wie Menschen mit einem Schweizer Pass. Es ist schwierig Arbeit zu finden. Es braucht immer eine Bewilligung. Oft wird die Bewilligung nicht gegeben. Es ist gar nicht das Ziel der Politik, dass ich mit Ausweis N arbeite und mich integriere. Denn falls ich ein ‹Negativ› bekomme, möchten sie nicht, dass ich bereits integriert bin.»

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Die Moderna Switzerland GmbH

Moderna macht mit seinem Impfstoff Gewinne in Milliardenhöhe – auch dank gütiger Unterstützung der Schweizer Regierung. Bild: Mufid Majnun auf Pixabay.

ltm / sit. Der Standort in Basel des US-Impfstoffherstellers Moderna ist weder an der Forschung noch an der Produktion beteiligt. Vielmehr fliessen hier die Zahlungen in Milliardenhöhe für die verkauften Impfdosen ein. Und während sich
Moderna in der Schweizer Steueroase sonnt, schweigt der Bundesrat aus «taktischen Gründen».

Die Pandemie treibt weiterhin ihr Unwesen. Eine Impfung zu bekommen zurzeit ist dennoch ein Privileg, welches sich ausschliesslich reiche Staaten leisten können. Internationale Projekte wie Covax, welche sich für eine global faire Verteilung der Impfdosen einsetzen, erhalten nur wenig Gehör und Unterstützung. Auch die Schweiz beteiligt sich nur zaghaft an der internationalen Solidarität. Der Bundesrat hat andere Prioritäten, wie etwa den Pharmakonzernen – besonders Moderna – bei ihrer Gewinnmaximierung durch «Steueroptimierung», wie es so schön heisst, behilflich zu sein.

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Die Schweiz versteckt das Geld der Klimakiller

sit. Die Veröffentlichung der Pandora Papers zeigt: Die Schweiz hilft den Besitzer*innen von Öl- und Gasfirmen, ihre gigantischen Vermögen reinzuwaschen. Diese Personen nehmen gleichzeitig die Umwelt und ganze Länder aus und treiben die Klimakrise an.

Was im Grund viele vermuteten, ja gar wussten, wird jetzt von den Pandora Papers bestätigt: Die Schweiz ist bei vielen Schweinerein mit dabei. Auf der Liste lassen sich zahlreiche Staatsoberhäupter oder hohe Funktionäre der weltweit grössten Erdöl- oder Gasexporteure finden. Es folgt eine kleine Auswahl.

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Das Stimmrecht ist nicht genug!

Ariane Müller. Heuer jähren sich mehrere Jubiläen in Bezug auf den Kampf für die rechtliche Gleichstellung von Frauen*. Doch allein mit juristischer Gleichheit ist unser Kampf nicht getan. Der Einblick in die Geschichte der Frauen*bewegun-gen zeigt, dass wir gemeinsam breiter kämpfen müssen.

1945 erfasste eine militante und breite Streikbewegung den europäischen Kontinent. Doch die Niederlage dieser Streikbewegung war nicht nur eine Niederlage für die Arbeiter*innenbewegung im Allgemeinen, sondern auch für die Arbeiterinnen* im Speziellen. Geschlechterspezifische Rollenbilder – seit jeher propagiert von der Bourgeoisie – setzten sich auf der Grundlage des wirtschaftlichen Aufschwungs grösstenteils unter den Werktätigen durch. Die Frauen* wurden aus dem Erwerbsleben verdrängt. Noch 1957 tönte es im Ständerat wie folgt: «Ich möchte kein Urteil abgeben über das zartere Geschlecht, so viel aber sagen, dass die Frau durchschnittlich empfindlicher ist […] Soll sie nun in den Strudel der Politik hineingezogen werden?» (Xaver Stöckli, CVP AG)

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