Die Regeln ändern

Thierry Bodin. Bild: zVg

Joël Depommier. Am 13.Oktober protestierten linke Kräfte in Bern vor dem Gebäude der Welthandelsorganisation (WTO). Ihre Forderung ist die Abschaffung der Patente. Thierry Bodin des französischen Gewerkschaftbunds Confédération générale du travail (CGT) erklärt im Interview, warum der Druck aus der Bevölkerung steigen muss.

Thierry, wie stehen Frankreich und die Europäische Union dazu, dass der US-Präsident eine vorübergehende Aufhebung der Patente unterstützt?
Am 2.Oktober 2020 beantragten Süd-afrika und Indien bei der WTO die Aufhebung der Patente. Europa und die grossen Erzeugerländer wie Frankreich, Deutschland und die Schweiz lehnen diesen Vorschlag jedoch ab. Wir müssen also eine Mobilisierung der Bevölkerung schaffen, um die Aufhebung der Patentrechte zu erreichen. Aus diesem Grund haben wir diesen Tag vor dem WTO-Gebäude organisiert, zu einem Zeitpunkt, an dem der zuständige Rat den Vorschlag für eine befristete Ausnahmeregelung der Impfstoffpatente prüft. Je länger wir zögern, desto mehr Menschen sterben.

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Jede Unterdrückung bekämpfen!

Im arabischen Raum blüht der Feminismus auf. Bild: Arte.tv

sah. Der Feminismus wird vom Kapitalismus vereinnahmt und der Diskurs dadurch gezähmt. Arabische Aktivist*innen wollen diese Entwicklung verhindern. Trotz vieler Hindernisse wächst die feministische Szene dort. Es gilt, Kämpfe zu verbinden. Ein Bericht zum arabischen Feminismus.

Die Entpolitisierung feministischer Bewegungen schreitet überall auf der Welt seit Jahrzehnten voran. Räume für machbare Reformen werden kleiner und feministisches Engagement passiert als projektbasierte Arbeit statt als umfassende aktive Patriarchatskritik. Kapitalismus wie Neoliberalismus sind es leider gelungen, den Feminismus für sich zu vereinnahmen. Nancy Fraser verfasste die These, dass der Feminismus einen staatlich organisierten Kapitalismus stützt.

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Klare politische Linie

Aktivist*innen der RAWA. Bild: zVg

sah. Ursache des Übels namens Frauen*feindlichkeit in Afghanistan war und ist der religio?se Fundamentalismus. Seit der Gru?ndung steht RAWA fu?r eine Politik gegen islamisch-fundamentalistische Orientierungen. Fünfter und letzter Artikel der Reihe zu den revolutionären Frauen* Afghanistans.

Die feministische Organisation RAWA ist eine der schärfsten Kritiker*innen der Taliban-Regierung. Im Artikel «Fundamentalistisch bedeutet frauenfeindlich» von Leonie Schiffauer, einem Interview mit der RAWA-Aktivistin Mehmooda auf der Internetseite rosalux.de, wird aufgezeigt, wie schockierend die Geschehnisse im Sommer 2021 für alle Frauen* und Mädchen in Afghanistan waren. Mit dem Abzug der ausländischen Truppen können die Taliban wieder an Macht gewinnen. Dabei war es auch schon vor diesem Sommer nicht gut. Die Taliban hatten bereits weite Teile des Landes besetzt. Städte wie Kabul, Herat und Mazar-e Scharif standen zwar unter Regierungskontrolle, aber abgelegene Gegenden gehörten den Taliban schon länger.
In den Medien versuchen sie, sich harmlos darzustellen: sie würden Frauen*rechte achten – aber im Sinne der Scharia. Der Kampf geht weiter. Seit der Gründung steht RAWA für eine Politik gegen islamisch-fundamentalistische Orientierungen. Vor allem nach den Erfahrungen mit den Mudschaheddin-Organisationen ab April 1992 hatte RAWA mit Aktionen gegen deren Politik gekämpft und öffentlich vor den Führern und Unterstu?tzer*innen gewarnt. Das Taliban-Regime erliess später ein islamisches Rechtsgutachten gegen RAWA. Damit wurden Taliban-Sicherheitskra?fte angewiesen, jedes RAWA- Mitglied sofort zu verhaften und öffentlich zu Tode zu steinigen.

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Ein schmutziger Wahlkampf

Genosse Oscar Figuera bei einer Demonstration der Kommunistischen Partei Venezuelas. Bild: PCV

Manuela Tovar. In Venezuela stehen Regionalwahlen an. Die EU will Wahlbeobachter*innen zur Unterstützung der Opposition ins Land schicken. Die Regierung kritisiert das Vorhaben scharf, attackiert aber auch die Kommunistische Partei mit absurden, lächerlichen Vorwürfen.

Im Vorfeld der für den 21.November angesetzten Regional- und Kommunalwahlen in Venezuela wird der Ton wieder schärfer. Die Regierung des südamerikanischen Landes veröffentlichte am 8.Oktober ein offizielles Kommuniqué, in dem sie der Europäischen Union (EU) Einmischung in die inneren Angelegenheiten vorwarf. Anlass waren Äusserungen des EU-Aussenbeauftragten Josep Borrell. Dieser hatte erklärt, die EU werde durch die Entsendung von Wahlbeobachter*innen die Opposition unterstützen. Damit verletze Brüssel den neutralen Charakter der Delegation, wie sie in einem Abkommen mit dem Nationalen Wahlrat (CNE) vereinbart worden sei. Parlamentspräsident Jorge Rodríguez legte der EU sogar einen Verzicht auf die Entsendung von Wahlbeobachtern nahe: «Wenn Sie nicht in der Lage sind, mit ein bisschen Anstand das Abkommen einzuhalten, das Sie mit dem CNE unterzeichnet haben, dann wäre es besser, wenn Sie nicht kommen.»

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Die Kohle wird knapp, die Preise steigen

Die Kohlepreise explodieren. Das bietet den Energieunternehmen neue Profite. Die Menschen leiden jedoch massiv darunter. Bild: zVg

flo. Seit Beginn 2021 sind die Kohlepreise explodiert. Für die Massen bedeutet das vermutlich steigende Heizkosten und sinkende Lebensstandards. Für das Kapital sind die Preisexplosionen vor allem eine neue Profitmöglichkeit und die Umwelt wird weiter zerstört.

Was täten wir nur ohne die ganzen Ökonom*in-nen, die uns unter dem Deckmantel wissenschaftlicher Objektivität pure Ideologie servieren. So erklärte kürzlich Marcel Fratzscher in der Zeitung «Die Zeit», dass eine Preissteigerung bei den fossilen Brennstoffen, eine grüne Inflation also, nötig sei, um einen ökologischen Umbau der Wirtschaft zu forcieren und den Klimawandel zu stoppen. Daher müsse man die Subventionen für Kohle, Heizöl und Gas streichen. Zwar, so erklärt Fratzscher, würde das besonders einkommensschwache Familien treffen.

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Das lukrative Kohlegeschäft

ltm. In Kolumbien betreibt Glencore die Kohlemine El Cerrejón. Die Bevölkerung und die Umwelt leiden seit Jahrzehnten an den Folgen des Kohleabbaus. Die Mine verseucht das Wasser und vergiftet Körper und Boden. Nun will Glencore sein Geschäft weiter ausbauen.

In der riesigen Tagebau-Mine El Cerrejón werden jährlich rund 30 Millionen Tonnen Steinkohle abgebaut. Mit 69000 Hektaren, einer Fläche so gross wie der Kanton Glarus, gehört sie zu den grössten Kohleminen der Welt. Der Schweizer Rohstoffkonzern Glencore besass seit 2002 einen Drittel der Mine. Am 28. Juni 2021 verkündete der Konzern, die Anteile an der Mine der Broken Hill Proprietary Company (BHP) und Anglo American für einen Preis von insgesamt 588 Millionen US-Dollar zu übernehmen und damit die Mine künftig allein zu betreiben.

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Folgen einer verpfuschten Impfkampagne

Seit Beginn der Pandemie bitten immer mehr Menschen auf der Strasse um Almosen. Bild: Andreas Boueke

Andreas Boueke. Lateinamerika galt lange als Hotspot der globalen Coronakrise. Das hat sich geändert, weil die Impfkampagnen in Ländern wie Chile, Uruguay und Kuba erfolgreich verlaufen. In Guatemala hingegen prägen leere Impfzentren und überfüllte Krankenhäuser das Bild.

«Bei uns kann die Impfkampagne nicht so schnell umgesetzt werden wie in Europa», sagt der guatemaltekische Arzt Eric Muñoz, der seit Monaten an der Koordination des sehr langsam voranschreitenden Impfprojekts beteiligt ist. «Natürlich haben wir keine so gut ausgebaute Infrastruktur, aber vor allem haben wir zu wenig Impfstoff. Es gab einen Vertrag zum Kauf des russischen Impfstoffs Sputnik. Aber der wurde nicht wie vereinbart geliefert.»

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«Wir verstehen den Marxismus als unseren Kompass und unser Werkzeug»

Das KPÖ-Wahlprogramm an der Pressekonferenz. Die Vorschläge der Partei stiessen bei den Grazer*innen auf viel Gehör, wie der Wahlerfolg der Genoss*innen beweist. Im Hintergrund: Manfred Eber, Elke Kahr und Robert Krotzer. Bild: KPÖ Graz

Marius Käch. Die Kommunistische Partei Österreichs erzielt in Graz einen beeindruckenden Wahlsieg und ist mit 28,8 Prozent der Stimmen die stärkste Kraft. Die jahrelange Basisarbeit hat sich bewährt. Der vorwärts sprach mit KPÖ-Stadtrat Robert Krotzer.

Am Wahlsonntag vom 26.September in Österreich: In Graz, der Hauptstadt des südösterreichischen Bundeslandes Steiermark und zweitgrössten Stadt der Republik, geschieht das schon fast Unglaubliche: Unzählige Werktätige aus allen Stadtbezirken strömen zum Volkshaus der Kommunistischen Partei (KPÖ). Dort ertönt lautstark die Internationale unter der roten Fahne mit Hammer und Sichel. Die Genoss*innen haben die Wahlen gewonnen und sind nun die stärkste Kraft in der Stadt. Kompliment! Die Konservativen verlieren nach über 18 Jahren Regentschaft als grösste Partei ihre Vormachtstellung in Graz und die Politiker*innen des Landes sprechen ihre Sorgen über das Wahlergebnis aus. » Weiterlesen

Die Tugend der gegenseitigen Hilfe

Mathias Stalder. In der süditalienischen Region Gioia Tauro, geprägt durch die Mafia, besteht die landwirtschaftliche Kooperative «Mani e terra». Es ist ein Ort der konkreten Solidarität mit migrantischen Landarbeiter*innen und Kleinproduzent*innen, eingebettet in die Kampagne SOS Rosarno. Ein Gespräch mit Guiseppe «Peppe» Pugliese, einem Mitgründer der Kooperative.
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Abschreckend und isolierend

dab. Über 2000 Menschen folgten am Montag, 4.Oktober dem Aufruf von über 18 politischen und sozialen Organisationen und nahmen an der Demo «Freies und würdiges Leben für Geflüchtete» in der Innenstadt von Bern und vor dem Bundeshaus teil.

«Bei idealem Demowetter und einer sehr gut besuchten Demo hat die antirassistische Bewegung gezeigt, dass sie stark und bestimmt ist», erklärte Solidarité sans frontières (Sosf) nach der Kundgebung. «Die Asylpolitik ist abschreckend und isolierend. Dies zeigt sich auch in den fehlenden Chancen auf Arbeit», sagte der bei Migrant Solidarity Network organisierte Geflüchtete H. in seiner Rede an der Demo. «Es gibt viele Vorurteile gegen Migrant*innen. Beispielsweise, dass wir nicht arbeiten wollen. Wir haben nicht dieselben Chancen auf Arbeit wie Menschen mit einem Schweizer Pass. Es ist schwierig Arbeit zu finden. Es braucht immer eine Bewilligung. Oft wird die Bewilligung nicht gegeben. Es ist gar nicht das Ziel der Politik, dass ich mit Ausweis N arbeite und mich integriere. Denn falls ich ein ‹Negativ› bekomme, möchten sie nicht, dass ich bereits integriert bin.»

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Die Moderna Switzerland GmbH

Moderna macht mit seinem Impfstoff Gewinne in Milliardenhöhe – auch dank gütiger Unterstützung der Schweizer Regierung. Bild: Mufid Majnun auf Pixabay.

ltm / sit. Der Standort in Basel des US-Impfstoffherstellers Moderna ist weder an der Forschung noch an der Produktion beteiligt. Vielmehr fliessen hier die Zahlungen in Milliardenhöhe für die verkauften Impfdosen ein. Und während sich
Moderna in der Schweizer Steueroase sonnt, schweigt der Bundesrat aus «taktischen Gründen».

Die Pandemie treibt weiterhin ihr Unwesen. Eine Impfung zu bekommen zurzeit ist dennoch ein Privileg, welches sich ausschliesslich reiche Staaten leisten können. Internationale Projekte wie Covax, welche sich für eine global faire Verteilung der Impfdosen einsetzen, erhalten nur wenig Gehör und Unterstützung. Auch die Schweiz beteiligt sich nur zaghaft an der internationalen Solidarität. Der Bundesrat hat andere Prioritäten, wie etwa den Pharmakonzernen – besonders Moderna – bei ihrer Gewinnmaximierung durch «Steueroptimierung», wie es so schön heisst, behilflich zu sein.

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Die Schweiz versteckt das Geld der Klimakiller

sit. Die Veröffentlichung der Pandora Papers zeigt: Die Schweiz hilft den Besitzer*innen von Öl- und Gasfirmen, ihre gigantischen Vermögen reinzuwaschen. Diese Personen nehmen gleichzeitig die Umwelt und ganze Länder aus und treiben die Klimakrise an.

Was im Grund viele vermuteten, ja gar wussten, wird jetzt von den Pandora Papers bestätigt: Die Schweiz ist bei vielen Schweinerein mit dabei. Auf der Liste lassen sich zahlreiche Staatsoberhäupter oder hohe Funktionäre der weltweit grössten Erdöl- oder Gasexporteure finden. Es folgt eine kleine Auswahl.

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Düsterer 28.April in Kabul

sah. 1992 marschierten Mudschaheddin-Gruppen in Kabul ein. Mit ihrem Widerstand gegen diese zogen die Aktivistinnen* der Revolutionären Vereinigung der Frauen Afghanistans (RAWA) den Hass und die Wut der Fundamentalisten auf sich. Die konnten die Frauen* aber nicht stoppen. Vierter und letzter Teil der Artikelserie zu RAWA.

Nachdem das sowjetische Militär 1989 abgezogen war, konnte sich die ab 1987 amtierende sozialistische Regierung von Mohammed Nadschibullah noch einige Jahre an der Macht halten. Der Begriff «Sozialismus» war hier aber etwas fehl am Platz. Die Regierung hatte nicht nur ein radikales islamisches Image, sondern nahm auch Hilfe von religiösen Milizen an. 1992 marschierten fundamentalistische Mudschaheddin-Gruppen in Kabul ein. Der 28.April 1992 wurde einer der dunktelsten Tage in der Geschichte des Landes. «Der 28.April ist du?sterer als der 27.April.» Mit diesem Slogan zogen die RAWA-Aktivist*innen später Hass und Drohungen der Fundamentalisten auf sich.

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Zapatistas warnen vor Bürgerkrieg

Indigene von Pantelhó, Chiapas, organisieren sich gegen die Mafia. Bild: Ángeles Marisca

Philipp Gerber. Während sich zapatistische Delegierte in Europa aufhalten, führen bewaffnete Gruppierungen in Chiapas neue Angriffe gegen aufständische Dörfer aus. Die Zapatistische Armee der Nationalen Befreiung (EZLN) kündigt an, dass bei weiteren Übergriffen keine Worte mehr, sondern Taten folgen werden.

Am 11.September verschwanden zwei Zapatistas in der Gemeinde Ocosingo: José Antonio Sánchez Juárez und Sebastián Núñez Pérez, Mitglieder des «Rates der Guten Regierung» der EZLN, wurden letztmals gesehen, als sie den Sitz der Autonomiebehörde in Patria Nueva verliessen. Später fanden die Zapatistas ihr Fahrzeug in der Gemeinde «7 de Febrero», in der die mit ihnen verfeindete Regionale Organisation der Kaffeebauern von Ocosingo (Orcao) ihren Sitz hat.

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Berlin enteignet

Peter Nowak. Das Berliner Volksbegehren für den Rückkauf von Wohnungen von privaten Immobilienunternehmen, das unter dem Titel «Deutsche Wohnen und Co. Enteignen» firmierte, war erfolgreich. Am 26.September stimmten rund 57 Prozent dafür. Bei der Umsetzung spielen die Mietrebell*innen eine wichtige Rolle.

«Wir fordern vom Berliner Senat, alle Massnahmen einzuleiten, die zur Überführung von Immobilien in Gemeineigentum erforderlich sind», ist auf der Website dwenteignen.de der Initiant*innen des Volksbegehrens (gleichzusetzen mit einer Volksinitiative in der Schweiz) zu lesen. Konkreter: Private profitorientierte Immobiliengesellschaften, die mehr als 3000 Wohnungen in Berlin besitzen, werden enteignet, um ihre Bestände in Gemeineigentum zu überführen. Genossenschaften sollen nicht enteignet werden. Die betroffenen Unternehmen werden deutlich unter Marktwert entschädigt. Zur Verwaltung der Bestände wird eine Anstalt des öffentlichen Rechts (AöR) geschaffen. Statutarisch wird verankert, dass die Bestände der AöR nicht privatisiert werden dürfen. Und in der AöR werden die in Gemeineigentum überführten Bestände unter demokratischer Beteiligung von Stadtgesellschaft, Mieter*innen, Beschäftigten und Senat verwaltet. » Weiterlesen

Berlin enteignet

Peter Nowak. Das Berliner Volksbegehren für den Rückkauf von Wohnungen von privaten Immobilienunternehmen, das unter dem Titel «Deutsche Wohnen und Co. Enteignen» firmierte, war erfolgreich. Am 26.September stimmten rund 57 Prozent dafür. Bei der Umsetzung spielen die Mietrebell*innen eine wichtige Rolle.

«Wir fordern vom Berliner Senat, alle Massnahmen einzuleiten, die zur Überführung von Immobilien in Gemeineigentum erforderlich sind», ist auf der Website dwenteignen.de der Initiant*innen des Volksbegehrens (gleichzusetzen mit einer Volksinitiative in der Schweiz) zu lesen. Konkreter: Private profitorientierte Immobiliengesellschaften, die mehr als 3000 Wohnungen in Berlin besitzen, werden enteignet, um ihre Bestände in Gemeineigentum zu überführen. Genossenschaften sollen nicht enteignet werden. Die betroffenen Unternehmen werden deutlich unter Marktwert entschädigt. Zur Verwaltung der Bestände wird eine Anstalt des öffentlichen Rechts (AöR) geschaffen. Statutarisch wird verankert, dass die Bestände der AöR nicht privatisiert werden dürfen. Und in der AöR werden die in Gemeineigentum überführten Bestände unter demokratischer Beteiligung von Stadtgesellschaft, Mieter*innen, Beschäftigten und Senat verwaltet.

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Aus all diesen Gründen!

Indigene Frauen* in Brasilien protestierten im August 2019 für ihre Rechte, gegen Landraub und die Politik des Präsidenten Bolsonaro. Bild: america21.de

Redaktion. Das Bündnis «Gegen Landraub und Unterdrückung» mobilisiert zum gemeinsamen Kampf gegen Imperialismus und Kapitalismus. Wir veröffentlichen den Aufruf zur Demo, die am 13.November in Zürich stattfinden wird.

Multinationale Konzerne wie Glencore, Nestlé und internationale Banken sind verwickelt in Landraub und Unterdrückung auf der ganzen Welt. Die Konzerne und Banken machen sich die Tatsache zunutze, dass es sich jeweils um Länder mit korrupten Regierungen und oft auch militärischen Konflikten handelt. » Weiterlesen

Trotz Verletzungen der Menschenrechte

Ausschaffungen werden oft auch durchgeführt, wenn sich humanitäre Bedingungen in den Zielländern verschlechtern. Bild: dab

dab. Das Parlament lehnt Vorstösse zugunsten von Asylsuchenden gerne ab, das Staatssekretariat für Migration schätzt die Lage in vielen Krisengebieten als problemlos ein und schafft munter aus. Die Kampagne «Bildung für alle – jetzt!» lässt an Veranstaltungen in der ganzen Schweiz Geflüchtete zu Wort kommen und deponierte eine Petition im Bundeshaus.

Die Polizei räumt zur Zeit selbstorganisierte Geflüchtetencamps, wie Aktivist*innen der Gruppe Blindspots aus Bosnien-Herzegowina auf ihrer Website www.blindspots.support melden. «Sie zwangen etwa 250 Menschen, darunter viele Familien mit kleinen Kindern, morgens vor sechs Uhr in Busse und brachten sie in offizielle Camps in Velika Kladuša und Bihac», zitiert Migrant Solidarity Network (MSN) die dort Aktiven, «dabei wurde ein Grossteil der Zelte zerstört.» In diesem Camp befanden sich laut MSN vor allem Afghan*innen, die die bosnisch-kroatische Grenze überqueren wollten, um nicht im bosnischen Winter ausharren zu müssen. » Weiterlesen

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