«Aus demokratischer Sicht besorgniserregend»

lmt. Im Juli 2019 blockierten Klimaaktivist*innen friedlich die Eingänge zum CS-Hauptsitz am Zürcher Paradeplatz. Es kam zu Verhaftungen und Verurteilungen. Der vorwärts sprach mit der Rechtsanwältin Ingrid Indermaur über den Prozess und ihre Beobachtungen.

Wie haben Sie den Prozess wahrgenommen?
2021 hat die Hauptverhandlung vor dem Bezirksgericht Zürich stattgefunden und im Herbst 2022 nun die Berufungsverhandlung vor dem Obergericht Zürich. » Weiterlesen

Gewalt mit System

lmt. Die kroatische Polizei geht mit systematischer Gewalt gegen Migrant*innen vor. Unter Zwang müssen Geflüchtete ein Asylgesuch unterschreiben, das in kroatischer Sprache verfasst ist. In der Schweiz macht sich das SEM zum Komplizen staatlicher Gewalt.

Gewalt, Erpressungen, Drohungen: Die kantonalen Anlaufstellen der «Droit de Rester»-Kollektive (deutsch: Bleiberecht) in der Romandie werden überflutet. «Wir haben Dutzende von Berichten von Einzelpersonen und Familien erhalten, die in Kroatien erneut Gewalt und Diskriminierung erlitten haben», schreiben die Kollektive in einem offenen Brief an das Staatssekretariat für Migration (SEM) am 18.Oktober dieses Jahres.

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Im Stich gelassen

Lea Fäh. Eine kürzlich vom Bundesamt für Polizei fedpol veröffentlichten Studie belegt die Schwachstellen im Kampf gegen den Menschenhandel in der Schweiz. Doch auch die Studie hat Mängel: Der Opferschutz ging vergessen. Nötig ist ein schweizweit einheitlicher Standard in der Betreuung der Opfer.

«Es fehlt der Vergleich, wie die Kantone konkret die Unterstützung von Betroffenen von Menschenhandel organisieren», schreibt die Schweizer Plattform gegen Menschenhandel Plateforme Traite in ihrer jüngsten Medienmitteilung. Auf ihren über 100 Seiten sei aus der Studie des Bundesamts für Polizei fedpol nicht ersichtlich, wie Menschenhandelsopfer in den jeweiligen Kantonen effektiv unterstützt werden.

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Masslose Überwachung stoppen

sit. Eine Revision des Nachrichtendienstgesetzes soll dem Geheimdienst noch mehr Kompetenzen und Macht verleihen. Eine Koalition von NGOs kritisiert das Vorhaben scharf und spricht Klartext: Zu überwachen ist der Geheimdienst ? und nicht die Bevölkerung.

Zurzeit läuft das Vernehmlassungsverfahren für die Revision des Nachrichtendienstgesetzes (NDG). Der Bundesrat will mit Anpassungen im NDG dem Nachrichtendienst des Bundes (NDB) neue, viel zu weitgehende Überwachungsbefugnisse ermöglichen. Dage-gen wehrt sich eine Koalition von über ein Dutzend Schweizer Nichtregierungsorganisa-tionen (NGO).

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Sehr, aber sehr wütend!

Als es mir das erste Mal so richtig bewusst wurde, lief es mir kalt den Rücken hinunter: Genau 100 Jahre nach dem Marsch auf Rom, mit dem die Faschist*innen angeführt vom «Duce» Benito Mussolini 1922 in Italien die Macht übernahmen, werden die Nachfolger*innen der Schwarzhemden mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit am 25.September dieses Jahrs wieder die stärkste Partei werden und in die Regierungspalästen zu Rom einziehen.

Sie werden wieder die Macht übernehmen, diesmal in einer Republik, dessen Verfassung mit den Worten beginnt, dass das Land auf «Arbeit und Antifaschismus» beruht. Eine Frage liess mich dann nicht mehr los: Haben wir den wirklich nichts gelernt in all diesen Jahren? Die bittere und beängstigende Antwort: Nein!

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«GratisÖV-Initiative»

Nach dem Gemeinderat der Stadt Bern hat auch das Regierungsstatthalteramt Bern-Mittelland die Stadtberner «GratisÖV-Initiative» für ungültig erklärt, weil sie angeblich gegen Bundesrecht verstosse. Dagegen reichte am 25.August das Initiativkomitee beim Verwaltungsgericht des Kantons Bern eine Beschwerde ein.

Das Initiativkomitee – und mit ihm die Partei der Arbeit Bern und die
Kommunistische Jugend – verlangt, dass die Initiative den Stimmberechtigten der Stadt Bern zum Entscheid vorgelegt wird. Das Initiativkomitee wehrt sich gegen die willkürliche Beschränkung demokratischer Rechte. Nach seiner Meinung existiert keine Vorschrift des Bundes, welche die Einführung eines unentgeltlichen innerstädtischen Bus- und Tramverkehrs verbieten würde. Das zeigt sich allein daran, dass es einen solchen lokalen Gratis-ÖV im Kanton Bern bereits gibt, nämlich in Adelboden.

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Einsatz für die Menschlichkeit

lmt. Seit fünf Jahren setzt sich ein Schweizer Verein dafür ein, Menschen auf der Flucht im Mittelmeer vor dem Ertrinken zu retten. Der Verein feierte im August seine fünfjährige Erfolgsgeschichte an zivilgesellschaftlichem Engagement. Das macht stolz – und wütend.

Über 13000 Menschenleben konnten dank SOS Mediterranee Schweiz seit seiner Gründung vor fünf Jahren gerettet werden. Gerettet vor dem sicheren Tod auf einer der grössten Friedhöfe der Welt, dem Mittelmeer. Der humanitäre Verein wurde am 28.August 2017 von einer Gruppe engagierten und entschlossenen Bürger*innen gegründet. Somit feierten sie Ende August dieses Jahres ihr fünfjähriges Bestehen. Ein Grund, um stolz und zugleich wütend zu sein.

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Die eigene Geschichte verteidigen

Die Genossin und Aktivistin Inge Viett. Bild: zVg

sah. Dieses Jahr starb die Aktivistin Inge Viett im Alter von 78 Jahren. Sie war Teil der Bewegung 2.Juni und der RAF und wurde zu 13 Jahren Haft verurteilt. Anders als andere Genoss*innen ihrer Zeit ist Viett der linken Theorie und Praxis bis zum Schluss treu geblieben. Ein Nachruf.

Vom Revolutionären Aufbau Schweiz ist unter aufbau.org eine Textsammlung zu finden mit dem Titel: «Inge – in unseren Kämpfen lebst du weiter.» In diesem letzten Vermächtnis der Aktivistin Inge Viett spricht sie vom Aktivismus ihrer Zeit. Die Texte über die Geschichte der revolutionären Kämpfe und der Stadtguerilla hatte Viett anlässlich ihres Besuches in Zürich 2018 mitgebracht. Mitglieder des Revolutionären Aufbaus Schweiz schrieben im Vorwort der Sammlung, dass die Kämpfe, die Entwicklungen und die Debatten der 1970er- und 1980er-Jahre mittlerweile Geschichte sind. Allerdings sind sie auch ein historischer Abschnitt, der noch heute die revolutionäre und kommunistische Politik entscheidend mitprägt. Sie schrieben: «Hätten wir aus den Erfahrungen jener von verschiedensten kommunistischen und revolutionären Kräften entwickelten Praxis und Theorie dieser Epoche nicht lernen können, so wäre es uns nicht möglich gewesen, einen Entwicklungsprozess hin zu unseren heutigen Positionen und Praxis zu machen.»

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Rostocker Fans feiern «Pogrom»

Gaston Kirsche. Am Tag bevor sich der Beginn des Pogroms von Rostock-Lichtenhagen zum 30igsten Mal jährte, spielte der FC Hansa Rostock gegen den FC St.Pauli. Auf zahlreichen Bannern zeigten Rostock-Fans homophobe, anti-queere und rassistische Parolen.

Das Zweitligaspiel fand am 21.August im Rostocker Stadion statt. Besonders auffallend war ein zehn Meter langes Banner, auf dem das Wort «Lichtenhagen» in Frakturschrift sowie eine Sonnenblumenblüte zu sehen waren. Dies kann nur als positive Bezugnahme auf das Pogrom in Rostock Lichtenhagen 1992 verstanden werden (siehe Artikel oben), für welches das nach seinem Wandbild benannte Sonnenblumenhaus als Symbol steht.

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Hungerstreik für Lohnzahlung

Mit einem Hungerstreik machen die Arbeiter* auf die miesen Arbeitsbedingungen aufmerksam. Bild: zVg

Gaston Kirsche. Auf dem Holstenareal in Hamburg-Altona forderten prekär beschäftigte Bauarbeiter eines Sub- Subunternehmens ihren Lohn per Hungerstreik ein, während die Investor*innen auf maximale Rendite ausgerichtet sind. Ein Beispiel aus der boomenden Bauwirtschaft Deutschlands.

«Hungerstreik» stand gesprüht auf zwei Bettlaken, gehalten von einer Gruppe von dreizehn Bauarbeitern, die auf dem Dach einer früheren Lagerhalle der Brauerei Holsten standen. Ohne Schutzkleidung, in persönlichen Klamotten, aber immerhin alle mit Bauhelmen. Gut zu sehen aus den oberen Stockwerken des angrenzenden Neubaugebietes Neue Mitte Altona. Eine Anwohnerin, die anonym bleiben will, machte am 23.Juli morgens um sieben Uhr früh Fotos und benachrichtigte die Polizei. Denn während sich die Gruppe auf dem Dach aufhielt, setzte eine andere Baukolonne unten am Haus die Abrissarbeiten fort.

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Haftbefehle gegen hohe Militärs

Philipp Gerber. Ranghohe Militärs waren direkt für die Repression gegen Studenten* von Ayotzinapa in Iguala im September 2014 mitverantwortlich. Dies gab Unterstaatssekretär Alejandro Encinas Rodríguez am 26.August an einer Pressekonferenz im Präsidentenpalast in Mexiko-Stadt preis.

«Es ist zu vermuten, dass sechs der Studenten bis vier Tage nach den Ereignissen noch am Leben waren und dass sie auf Befehl des sogenannten Oberst, mutmasslich des damaligen Oberst José Rodríguez Pérez, getötet wurden und verschwanden», erklärte Encinas, Vorsitzender der Wahrheitskommission zum Fall Ayotzinapa (Covaj), die Präsident Andrés Manuel López Obrador 2019 per Dekret einsetzte.

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Der Kleisterprozess

R.J. Am 18. und 19.August findet in Basel der Prozess gegen sechs Personen statt, die am 9.Januar 2021 verhaftet wurden. Ihnen wird vorgeworfen, Plakate des Revolutionären Jugendbündnisses in Winterthur angebracht zu haben. Es drohen hohe Strafen. Ein Gespräch mit den 22-jährigen Oli, Mitglied der Soli-Gruppe, die sich um den Kleisterprozess gebildet hat.

Was war der Inhalt der Kampagne, zu der die Plakate gekleistert wurden?
Die Situation, in der wir alle seit knapp einem Jahr lebten, sprich die Erfahrung einer kapitalistischen Krisenverwaltung. Eine Krisenverwaltung, die nicht primär zum Ziel hat, uns zu schützen, die vulnerablen Menschen zu schützen, sondern das kapitalistische System am Leben zu erhalten. Menschen wurden geschützt, damit deren Arbeitskraft langfristig weiter ausgeschöpft werden kann und die bestehen Verhältnisse erhalten bleiben. Es ging darum, zu schauen, dass die Spitäler nicht überlastet werden, was sowieso nur passieren kann, weil bereits vor dieser Pandemie an jeder Ecke des Gesundheitswesens gespart worden ist. Das heisst, ein ohnehin perfides System wird weiter durch perfide Massnahmen erhalten.

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Unrecht und Widerstand

Von Hamburg im Norden, über Winterthur in der Mitte, bis hin zu Riace in Kalabrien im Süden, die Repression gegen Menschen, die sich für Solidarität und Humanität einsetzen, zieht sich wie ein roter Faden durch den europäischen Kontinent.

In Hamburg laufen immer noch Prozesse gegen Aktivist*innen, die vor fünf Jahren gegen das G20-Gipfeltreffen der Mächtigen protestierten. Es kam bereits zu über 450 Verurteilungen, während die massive Polizeigewalt unter den Teppich gekehrt wird (siehe Seite 6). In Winterthur wurden im Januar 2021 sechs Jugendliche verhaftet, weil sie antikapitalistische Plakate kleisterten. Ihnen wird Mitte August der Prozess gemacht. Antrag der Staatsanwaltschaft: bedingt ein Jahr Haft mit einer Bewährung von zwei Jahren. Ja, richtig gelesen, bedingte Haftstrafe von einem Jahr, weil Plakate angebracht wurden (siehe Seite 2). Krass.

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Ausdauerprobe für die Solidaritätsarbeit

Solidaritätskundgebung in Hamburg für die Angeklagten der G20-Proteste. Bild: zVg

Gaston Kirsche. Die Repression gegen Aktivist*innen bei den Protesten am G20-Gipfel vom Juli 2017 in Hamburg hält weiterhin an. Gegen die Polizeigewalt wurde hingegen kaum ermittelt. Ein Interview mit Kim König von der Ortsgruppe Hamburg der Roten Hilfe zum Stand der Prozesse fünf Jahre nach den Vorfällen.

Wie viele Verurteilungen gab es?
Das kommt darauf an, wie man zählt. Allein für vermeintliche Straftaten während des G20-Gipfels gibt es bis jetzt 464 Verurteilungen. Darunter sind 238 Geldstrafen und 65 Jugendstrafen. In 172 Fällen wurden Freiheitsstrafen verhängt.

Und Freisprüche?
In 21 Fällen wurden die Angeklagten freigesprochen. Zudem wurden von den insgesamt knapp 1500 Fällen, die die Staatanwaltschaft verfolgte, über 400 eingestellt, da die Staatsanwaltschaft nicht an eine Verurteilung glaubte. 50 weitere Fälle wurden wegen so genannter Geringfügigkeit eingestellt. Das steht für uns sinnbildlich für die Repression nach dem G20-Gipfel. Von der medial und politisch hochgekochten Verfolgung der G0-Proteste ist nicht viel übriggeblieben. Getrieben von der Politik griffen die Gerichte zu drastischen Urteilen, die andere Menschen von politischen Protesten abhalten sollten. Fünf Jahre nach dem Gipfel zeigt sich, dass selbst die Justiz den anfänglichen Ermittlungs- und Repressionseifer nicht mehr rechtfertigen kann.

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Freiheit für Mimmo!

Domenico (Mimmo) Lucano. Bild: zVg

sit. 13 Jahre Haft wegen Menschlichkeit. Der Fall von Domenico Lucano, der als Bürgermeister von Riace Migrant*innen willkommen hiess und so seine ausgestorbene Kleinstadt in Süditalien wieder aufblühen liess, geht in Berufung. Eine Petition fordert seine Freilassung.

«Wenn es ein Verbrechen ist, Menschen in Not zu helfen, dann bin ich schuldig». So die Worte von Domenico Lucano, Ex-Bürgermeister von Riace, einer kleinen Stadt mit knapp 2000 Einwohner*innen in der süditalienischen Region Kalabrien. Im September 2021 verurteilte ihn der italienische Staat genau deswegen zu 13 Jahre Haft, offiziell wegen angeblicher Hilfe und Unterstützung «illegaler Migration». Sein Anwalt legte Berufung ein. Die Verhandlungen stehen an. Es ist die letzte Möglichkeit, die zum Himmel schreiende Ungerechtigkeit, diese massive Repression gegen eine Person, die sich für Menschenrechte und mehr einsetzte, zu stoppen.

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Briefe aus dem Knast

Ingrid Schubert im Jahr 1970. Sieben Jahre später wurde sie tot in der Zelle gefunden. Die Umstände, die zum Tod führten, sind heute noch unklar. Bild: zVg.

Peter Nowak. Grosse Teile der Linken hörten den Namen von Ingrid Schubert nie. Dabei war sie in den 1970er-Jahren sehr bekannt. Sie gehörte zu den ersten Mitgliedern der Rote Armee Fraktion (RAF), die verhaftet wurden, am 8.Oktober 1970 gemeinsam mit Horst Mahler, Brigitte Asdonk und Irene Goergens.

Schubert, die wegen Beteiligung an der Befreiung von Andreas Baader zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt worden war, verliess das Gefängnis nicht mehr lebend. Am 12. November 1977 wurde sie in ihrer Zelle in der Justizvollzugsanstalt Stadelheim in München tot aufgefunden, angeblich erhängt. Doch wie bei den wenige Wochen zuvor am 18. Oktober 1977 in Stuttgart-Stammheim gestorbenen RAF-Gründungsmitgliedern Andreas Baader, Jan Carl Raspe und Gudrun Ensslin blieben auch beim Tod von Schubert viele Fragen offen. Doch anders als die drei in Stammheim gestorbenen RAF-Leute ist Ingrid Schubert heute auch in linken Kreisen kaum bekannt.

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Kein Recht auf Schwangerschaftsabbruch

Nach dem Beschluss des Supreme Court in den USA ist es umso wichtiger, die Rechte der Frauen* weltweit zu stärken. Bild: zVg

sah. Es gibt eine schlechte Nachricht: Der konservativ ausgerichtete Supreme Court hebt in den USA das fast 50 Jahre alte Grundsatzurteil «Roe v. Wade» auf. Damit gibt es keine nationale Richtlinie mehr zum Schwangerschaftsabbruch. Umso wichtiger ist es jetzt, die Frauen*rechte zu schützen – und zwar weltweit.

«Roe gegen Wade» ist eine Grundsatzentscheidung zum Abtreibungsrecht, die der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten 1973 fällte. Dem Roe versus Wade ist ein Strafgesetz des US-Bundesstaats Texas zum Thema Schwangerschaftsabbruch vorausgegangen. Der Name selber ergibt sich aus dem anonymisierten Namen der klagenden Frau (Jane Roe) und dem Namen eines texanischen Bezirksstaatsanwalts (Henry Wade). » Weiterlesen

Das Massaker von Melilla

Ralf Streck. Marokkanische Sicherheitskräfte gehen brutal gegen Migrant*innen und Asylsuchende vor. 37 Afrikaner*innen sterben an der Grenze zur spanischen Exklave Melilla. Der spanische Premierminister Pedro Sánchez lobt dennoch das gewalttätige Vorgehen der Sicherheitskräfte.

Das Entsetzen ist gross über das, was in der Nacht zum Samstag, 25.Juni an der marokkanisch-spanischen Grenze geschah. 37 Asylsuchende starben bei dem Versuch, aus Marokko die spanische Exklave Melilla zu erreichen.
Die Bilder und Videoaufnahmen von dem, was sich an den sechs Meter hohen Grenzzäunen, die Afrika von der EU trennen, abspielte, sind verstörend. Sie dokumentieren, wie marokkanische Sicherheitskräfte sogar auf der spanischen Seite der «Mauer» Jagd auf Schwarzafrikaner*innen machen, sie dort festnehmen und mit Gewalt zurück auf das marokkanische Territorium bringen. So in einem Video zu sehen, das unter anderem die Online-Zeitung Público veröffentlicht hat. Auch eldiario.es veröffentlichte Videos, wie die marokkanische Gendamerie die Einwanderer*innen und Flüchtlinge mit Steinen bewirft und auch die spanische Guardia Civil an den sogenannten «heissen Abschiebungen» beteiligt ist.

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