Erdöl, Politik und Krieg

Ueli Schlegel. Erdöl hat der Menschheit eine in der bisherigen Geschichte nie dagewesene Mobilität ermöglicht. Zugleich ist es aber auch eine der Haupttriebkräfte für die Klimaerwärmung und die damit verbundene Gefahr der Zerstörung unseres Planeten. Auch in Kriegen spielt das Erdöl eine wichtige Rolle und ist daher eine gesuchte Beute der Militärstrateg:innen – und das gilt für die Ölquellen sowie für die Pipelines.

Seit 164 Jahren haben sich die Länder unseres Planeten in eine immer stärkere Abhängigkeit vom Erdöl manövriert. Wir benötigen Öl für den Verkehr und die Heizung, für die chemische Industrie, für Gebrauchsgüter und für die Herstellung von Baumaterialien. Kriege verschlingen gewaltige Mengen dieses Energieträgers. Der Abrams-Kampfpanzer, den die USA an die Ukraine liefern wollen, verbraucht etwa 7itens00 Liter Kerosin auf 100 km; der deutsche Leopard-2-Panzer, den Deutschland der Ukraine verkauft, etwa 500 Liter Diesel pro 100 Kilometer.
Nazi-Deutschland wollte im zweiten Weltkrieg

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Für mehr Lohn und höhere Renten!

sit. Weil alles teurer wird, aber die Löhne und Renten nicht steigen, bleibt für die arbeitende Bevöl-
kerung in der Schweiz immer weniger zum Leben. Deshalb ruft ein breites Bündnis zur grossen
Kaufkraft-Demo in Bern am 16. September auf.

Bekanntlich hat sich die finanzielle Lage der Mehrheit der arbeitenden Bevölkerung in den letzten Jahren spürbar verschlechtert. Höhere Preise für Produkte des täglichen Bedarfs, steigende Mieten und Krankenkassenprämien haben viel Kaufkraft gekostet. Und der Blick in die Zukunft verspricht nichts Gutes: Die Krankenkassenprämien werden auf 2024 nochmals um fünf Prozent oder mehr steigen. Auch für die Mieten muss tiefer ins Portemonnaie gegriffen werden. Hinzu kommt eine Erhöhung der Mehrwertsteuer um 0.4 Prozentpunkte. Die Teuerung dürfte 2023 auf rund 2.2 Prozent zu liegen kommen. Zudem gibt es laut dem Schweizerischen Gewerkschaftsbund (SGB) aus «den letzten Jahren einen erheblichen Nachholbedarf», der alleine «fünf Prozent oder mehr» beträgt. Für die Gewerkschaften ist daher klar: Nötig ist für 2024 eine Lohnerhöhung im Bereich von fünf Prozent. » Weiterlesen

Wir wollen endlich Taten sehen!

sit. Nach der Covid-Zeit wurde es um die Klimabewegung etwas ruhiger. Dies soll sich jetzt mit der
Demonstration vom 30. September in Bern ändern. Ein Weckruf, der nötig ist.

«Komm auch du mit uns am 30. September um 14 Uhr nach Bern! Gemeinsam werden wir an diesem Tag vom Bollwerk zum Bundesplatz laufen, Reden und Konzerte hören und lautstark Klimagerechtigkeit einfordern», so beginnt der Aufruf auf der Website klima-demo.ch. Gefordert wird der «sofortige Klimaschutz», «Klimagerechtigkeit», dass die «grössten Verursacher:innen der Klimakrise ihre Verantwortung wahrnehmen» und dass «die Politik dem Klimaschutz endlich Priorität gibt».

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Der Staat und seine Gewaltexzesse

flo. Vor zehn Jahren wurde in Winterthur eine Demonstration für Freiräume von der Polizei mit brutaler Gewalt und Härte zusammengeschossen. Was am Ende der Nacht blieb, waren zahlreiche Verletzte – und noch mehr Radikalisierte.

Ich will hier eine Geschichte erzählen. Die Geschichte der Nacht vom 21.September 2013 in Winterthur. Es gibt keinen Grund für mich, diese Geschichte objektiv oder gar unparteiisch zu erzählen. Deshalb werde ich es gar nicht erst versuchen. In dieser Nacht wurde ich am Rücken und an den Waden viermal von Gummischrot getroffen. Ein weiteres Geschoss traf meine Nase und brach sie. Es fühlte sich an, als sei mir ein Hammer ins Gesicht geschlagen worden. Ich verlor das Bewusstsein. Als ich wieder zu mir kam, spürte ich, wie ein Genosse mich über den Boden weiter nach hinten zog. Es dürfte eine der traumatischsten Nächte meines Lebens gewesen sein. » Weiterlesen

Her mit dem Gummischrotverbot!

flo. Was mehrere europäische Staaten bereits kennen, soll auch in der Schweiz Realität werden: ein Verbot von gefährlichen Gummischrotgeschossen. Wenig überraschend will sich die Polizei aber nicht von einem Teil ihres Arsenals trennen. Es ist an der Zeit, einen verrotteten Allgemein­verstand zu durchbrechen.

Sie schaffen es auch ohne: Sowohl in den skandinavischen Staaten, als auch in Österreich und in der Mehrheit der Bundesländer der BRD wurde Gummischrot bereits verboten. Zu gross sei die Gefahr schwerer Verletzungen. In Deutschland wird der Einsatz von Gummischrot von manchen Polizeiverbänden (beispielsweise von der GdP, die sich fast schon etwas dreist eine «Gewerkschaft» nennt) abgelehnt. Dazu hiess es beispielsweise von Frank Richter der GdP bereits 2012: «Wer Gummigeschosse einsetzen will, nimmt bewusst in Kauf, dass es zu Toten und Schwerverletzten kommt. Das ist in einer Demokratie nicht hinnehmbar.»

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Gemeinsam vorwärts

lmt. Auf den letzten Drücker noch geschafft. Die Partei der Arbeit Aargau nimmt an den Nationalratswahlen teil, obwohl sich die Sektion noch mitten im Aufbau befindet. Ein riesiger Erfolg, den die Genoss:innen erzielen konnten. Man  erhofft sich, durch die Wahlen im Kanton bekannter zu werden.

Es war ein reisiger Kraftakt, aber wir haben es geschafft», berichtet die PdA Aargau dem vorwärts. Die jüngste Sektion der Partei der Arbeit nimmt mit der Listennummer zwölf an den Nationalratswahlen teil. Das letzte Mal, dass die Partei der Arbeit im Kanton Aargau für den Nationalrat kandierte, ist schon lange her, im Jahr 1947 – und es war auch das einzige Mal, dass die PdA im Kanton Aargau antrat. «Unsere Genoss:innen waren der Meinung, dass die Teilnahme an den Nationalratswahlen eine hervorragende Idee sei, um auf unsere neue Sektion im Aargau aufmerksam zu machen», so die Genoss:innen. Ein grosser Erfolg für eine Sektion der PdA, die offiziell erst seit letzten Herbst existiert und noch Mitten im Aufbau ist. » Weiterlesen

Freiräume verteidigen!

flo. Alternative Wohn- und Freiraumprojekte stehen im Kanton Zürich unter Druck. So wurde im Februar mit dem Kochareal wohl die Besetzung mit der grössten Strahlkraft im Kanton geräumt. Aber auch in Winterthur steht die Bewegung unter Beschuss. Sie kündigt jedoch berechtigten Widerstand an.

Eine nicht mehr ganz frische Fassade, von der die Menschen von einem – wohl mit etwas Ironie wegen des Strassennamens – aufgemalten General Guisan angestarrt werden und ein riesiges Banner mit den Worten «Wohnraum ist keine Ware». » Weiterlesen

Ein radikaler Wandel ist nötig

sit. Für die Partei der Arbeit gilt es, den Nationalratssitz von Denis de la Reussille im Kanton  Neuenburg zu verteidigen. Im Kanton Waadt liegt ein Sitzgewinn im Bereich des Möglichen.

Das Augenmerk der Partei der Arbeit (PdA) bei den National- und Ständeratswahlen liegt primär auf dem Kanton Neuenburg. Mit seiner riesigen politischen Erfahrung und seinem jahrzehntelangen Engagement kandidiert Denis de la Reusille für eine dritte Amtszeit. Was ist seine Motivation?

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Die Schweiz und die Nato kommen sich immer näher

dom. Mit dem Beitritt zur European Shield Initiative rückt Bundesrätin Viola Amherd die Schweiz ein bedeutendes Stück näher an das westliche Militärbündnis Nato. Das ist zwar bedauerlich – aber auch nur die konsequente Fortsetzung der schweizerischen Aussenpolitik.

Anfang Juli in Bern: Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius ist angereist, um seine beiden schweizerischen und österreichischen Amtskolleginnen Viola Amherd und Klaudia Tanner zu treffen.

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Sägs wie’s isch!

lmt. In Sachen Feminizid-Bekämpfung ist die Schweiz keinen Millimeter weiter. Die Regierung weigert sich, die Anerkennung und Erfassung von Feminiziden einzuführen. Daher bleibt nichts anders übrig, als immer wieder über dieses Thema zu schreiben und Druck auf den Strassen auszuüben.

14 ist die Anzahl bereits begangener Feminizide in diesem Jahr. 14 ist auch die durchschnittliche Anzahl Tage, die zwischen dem einen und dem nächsten Feminizid liegen.

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Unhaltbare Zustände

Joël Depommier. Das Arbeitsverbot für abgewiesene Asylsuchenden stürzt einige Jugendliche in die Armut und zwingt sie, von der Nothilfe zu leben. Ein Eigentor der Schweiz, da dieses System zusammengerechnet zu hohen Verlusten führt. Es ist an der Zeit, dass diese Regelung aus der Welt geschaffen wird.

«Einige Eritreer:innen haben eine B-, F- oder N-Bewilligung erhalten, obwohl wir alle denselben Fluchtweg hinter uns haben, die Sahara, das Mittelmeer», erklärte der 22-jährige Mebrahtu, der 2015 in die Schweiz gekommen war.

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Gleichwertige Standards für alle

sah. Jede:r sollte ein Recht auf eine kindgerechte Betreuung haben – auch minderjährige Geflüchtete. Das geht nur
mit einem neuen Begleitungs- und Unterbringungssystem für geflüchtete Jugendliche und einer Betreuung, die echte Integration ermöglicht.

Das Zentrum Lilienberg in der Mühlebergstrasse in Affoltern am Albis ist eine Grossunterkunft für unbegleitete minderjährige Geflüchtete.

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Für euch kein ruhiges Hinterland

flo. Die Angriffe gegen die Winterthurer Häuserbewegung kommen nicht aus dem Nichts. Ihr Fundament ist eine Geschichte brutalster Repression gegen alles, was für mehr freie Räume kämpft.

September 2013: Tausende versammeln sich in Winterthur am Bahnhofplatz. Die Menschen wollen kämpfen. Für Räume für die Jugend, für Kultur, für mehr Freiheit, weniger Konsum – für Orte, an denen man einfach mit Freund:innen beisammen sein kann, ohne konsumieren zu müssen. Die Stadt – abgenickt von den rot-grünen Stadträt:innen – beschliesst brutalste Repression.

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«Kuba mit seiner Revolution ist ein Orientierungspunkt für eine bessere Welt»

sit. Die Vereinigung Schweiz-Cuba (VSC) feiert ihr 50-jähriges Bestehen und veröffentlicht auch ein Buch über diese fünf Jahrzehnte an konkreter Solidarität. Der vorwärts sprach mit Samuel (Sämi) Wanitsch, Mitglied des Vierer-Vorstandskollektivs der Vereinigung.

Sämi, seit wann bist du in der Kuba-Solidarität aktiv und wie kamst du dazu?
Ich bin seit 1993 Mitglied der VSC. Politisiert wurde ich durch die Kaiseraugst-Besetzung, Umweltschutz. Und sensibilisiert in Richtung Lateinamerika wurde ich durch Chile-Flüchtlinge, Che Guevara und Fidel Castro.

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Immer neue Ausreden

Freund:innen und Aktivist:innen fordern Gerechtigkeit für Mike Ben Peter. Bild: zVg

flo. Vor dem Gericht in Renens kommt es zu einem Skandalurteil: Für die
Tötung des 39-jährigen Nigerianers Mike Ben Peter durch die Polizei erteilt sich die Staatsmacht selbst die Absolution. Ein selten empörender Vorgang.

Nahel, der 17-jährige Jugendliche, der bei einer Verkehrskontrolle in Nanterre so von der Polizei bedroht und misshandelt wurde, dass er in Panik geriet und von der Pariser Schmier erschossen wurde; oder George Floyd, zu Tode gewürgt auf einem Gehsteig in Minneapolis, im öffentlichen Raum an helllichtem Tage; Oury Jalloh, der in einer Dessauer Polizeizelle verbrannt wurde, wohl um Spuren schwerster Misshandlung zu verschleiern.

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Die Zurich Insurance ist mitschuldig

Protest vor dem Hauptgebäude der Zurich Insurance Group. Bild: sit

sit. Am 26. Juni fand eine Protestaktion mit Umweltaktivist:innen aus Lateinamerika vor dem Hauptgebäude der Zürich Versicherung statt. Gefordert wurde, dass das Schweizer Finanzunternehmen die Unterstützung von Gas- und Ölprojekten einstellt, die zu massiven Schäden für Umwelt und Menschen führen. Ein Gespräch wurde den Aktivist:innen verweigert.

«Wir stehen heute hier, weil wir wissen, dass die Zurich Gasförderprojekte in Kolumbien und in Argentinien versichert und unterstützt», sagt die Umweltaktivistin María Elena Foronda Farro aus Peru dem vorwärts. Am 26.Juni steht sie gemeinsam mit Fernanda Herrera aus Argentinien, Óscar Sampayo aus Kolumbien und weiteren Dutzenden von Aktivist:innen vor dem Eingang der Zurich Insurance Group an der Alfred-Escher-Strasse 2 in Zürich. Hier hat das international tätige Schweizer Finanzunternehmen, das gleichzeitig die Muttergesellschaft der Zürich Versicherungs-Gesellschaft ist, ihren Hauptsitz.  » Weiterlesen

Mit Gerichten gegen das Volk 

Der Mindestlohn wurde mit einer beeindruckenden Mehrheit in Zürich und Winterthur angenommen. Bild: GBKZ

flo. In ihrer Deutlichkeit waren die Abstimmungen zur Einführung kommunaler Mindestlöhne in Zürich wie Winterthur überraschend. Für die Wirtschaftsverbände waren die Ergebnisse wohl gar so überraschend, dass sie kaum konfuser reagieren könnten.

Nachdem am Nachmittag des 18.Juni 2023 selbst der eher konservative Wahlkreis Seen in Winterthur mit mehr als 56 Prozent Ja gesagt hatte zur Einführung eines Mindestlohns von 23 Franken pro Stunde in der Eulachstadt, war die Sache beim Abstimmungsfest der Gewerkschaften und linken Parteien im Coopi beim Winterthurer Hauptbahnhof klar: Jetzt würde nichts mehr ein wuchtiges Volks-Ja von fast zwei Dritteln der Bevölkerung aufhalten.
Am Schluss schienen sich die meisten Anwesenden vor allen Dingen noch dafür zu interessieren, ob man in den Zürcher Kreisen 4 und 5 die 80-Prozent-Marke knacken würde. Ganz 80 wurden es dann nicht, doch auch in Zürich war klar: Das Volk will den Mindestlohn. Und zwar mit überdeutlichen 69,4 Prozent noch klarer als in Winterthur – obwohl der Stadtzürcher Mindestlohn mit 23.90 Franken noch höher ist als in Winterthur. » Weiterlesen

Angriff auf das Mietrecht stoppen! 

Übergabe der über 35000 Unterschriften gegen den Angriff auf das Mietrecht. Bild: MV

sit. Zwei parlamentarische Vorlagen greifen das Mietrecht frontal an. Dagegen ist Widerstand Pflicht. Um das Problem der steigenden Mieten zu lösen, ist ein radikaler Wandel notwendig: Die Mieten müssen dem kapitalistischen Markt entzogen werden.

«Es ist absolut unverantwortlich, dass die Rechtskommission des Ständerats dem Parlament eine Mietrechtsrevision vorschlägt, die Kündigungen erleichtern und die Mietpreisexplosion zusätzlich befeuern würde. Die Kommission verschliesst damit die Augen vor den sehr realen Problemen der Mieter:innen», hält Carlo Sommaruga, Präsident des Mieterinnen- und Mieterverbands (MV), in der Medienmitteilung vom 27.Juni fest. Er fügt hinzu: «Trotz der angespannten Situation greift die Immobilien-Lobby weiter das Mietrecht an. Dies ist aus sozialer Sicht völlig inakzeptabel und muss dringend gestoppt werden, denn weitere Verschlechterungen sind für viele Miethaushalte einfach nicht tragbar.»
Dieser Meinung sind auch zahlreiche Mieter:innen: 31675 Personen haben auf www.mietrechts-angriff-nein.ch den Appell des MV an das Parlament unterschrieben, den Angriff auf das Mietrecht sofort zu stoppen. Die Unterschriften wurden am 25.Juni eingereicht.

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