Himmelfahrtskommando

sit. Postfinance soll vollständig privatisiert werden – so der Wille des Bundesrats. Der Entscheid überrascht, denn bisher war von einer Teilprivatisierung die Rede. Laut der Gewerkschaft Syndicom droht die Schliessung von weiteren Poststellen. Sie kündigt Widerstand an.

Zugegeben, man brauchte nicht zwingend eine magische Kristallkugel, doch trotzdem: «Es liegt auf der Hand, was dann folgen soll und wird: die vollständige Privatisierung. Wehret den Anfängen!», schrieb die die Partei der Arbeit der Schweiz (PdAS) in ihrer Stellungnahme vor ziemlich genau einem Jahr am 16. Juni 2020. Und zwar als der Bundesrat seine Pläne zur Teilprivatisierung von Postfinace bekanntgab.
Zur Erinnerung: Postfinance ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Schweizerischen Post AG. Alleiniger Aktionär und damit Eigner der Post AG ist der Bund.

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Die Schweiz ist Europameisterin – im Steuernationalismus

Redaktion. Während dem globalen Süden im Kampf gegen die Pandemie Milliarden Impfdosen fehlen, verschieben Pharmakonzerne ihre exorbitanten Gewinne in Tiefsteuergebiete. Die Schweiz mischt in diesem Verteilkampf um die Gewinne der multinationalen Konzerne kräftig mit. Und der Bundesrat setzt sich gegen die vorübergehende Aufhebung des Patentschutzes auf Covid-Impfstoffen ein.

Nach einem Jahr Pandemie wurde in diesem Frühling klar: Die globale Pharmaindustrie gehört zu den grossen Corona-Gewinnerinnen. Das zeigen die aktuellen Geschäftszahlen und Gewinnprognosen vieler Pharmakonzerne. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Herstellern der Impfstoffe gegen Covid-19.

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Solidarität ist Handarbeit

Mathias Stalder. Gefährdung der Gesundheit am Arbeitsplatz, Stress mit dem Chef, Kündigung, Erwerbsausfall, Kurzarbeit oder andere Probleme wegen der Coronakrise – über das Corona-Solifon unterstützen sich Arbeiter*innen gegenseitig. Ein Gespräch mit Mitgründer Johannes Wetzel zur organisierten Selbsthilfe in Zeiten der Krise.

Johannes, ein Jahr Corona-Solifon. Auf welche Erfahrungen blickt ihr zurück?
Solifon ist eine Initiative des basisgewerkschaftlichen Umfelds vor allem aus der Deutschschweiz. Sie wurde spontan ins Leben gerufen im März 2020, also gleich zu Beginn der Coronapandemie. Es war wirklich schön mit welcher Selbstverständlichkeit einige entschlossene und motivierte Menschen das Solifon so schnell auf die Beine gestellt haben, ohne dass wir uns alle untereinander kannten.

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«Wahlstreik» in Frankreich

Georg Polikeit. Zwei von drei Wahlberechtigten blieben den Regional- und Departementswahlen in Frankreich vom 20. und 26.Juni fern. Dies zeugt von grassierendem Misstrauen gegenüber der Politik. Die Rechtsextremist*innen von Marine Le Pen erhielten einen Rückschlag, während die Kommunistische Partei Erfolge verbuchen kann.

Gekennzeichnet waren diese Wahlen vor allem von einer aufsehenerregenden Nichtbeteiligung der grossen Mehrheit der Französ*innen: Zwei von drei Wahlberechtigten verweigerten die Stimmabgabe. Im ersten Wahlgang vom 20. Juni erreichte die «abstention» den historischen Rekord von 66,7 Prozent, den es in Frankreich seit 1945 bisher bei Wahlen noch nie gegeben hatte.

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Illegale Push-Backs

Redaktion. Die griechische Grenzpolizei, unterstützt von Frontex, greift Menschen auf der Flucht an Land, auf See und selbst hunderte Kilometer entfernt von der Grenze gewaltsam auf und schiebt sie in die Türkei ab. Ein neuer Bericht von Amnesty International.

Die Menschenrechts-NGO fordert an-gesichts der völkerrechtswidrigen Push-Backs die EU-Grenzschutzagentur Frontex auf, ihre Operationen in Griechenland auszusetzen oder sich ganz aus dem Land zurückzuziehen. Der Bericht «Greece: Violence, lies and pushbacks» (PDF, 46 Seiten) konzentriert sich auf rechtswidrige Operationen der Grenzpolizei zwischen Juni und Dezember 2020 in der Region Evros und am gleichnamigen Fluss, der die griechisch-türkische Grenze bildet.

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Helvetia tanzt am 1.August

sah. Frauen*Flashmob am Nationalfeiertag: Zur Feier des 50-jährigen Frauen*stimmrechts tanzen und rappen am Schweizerischen Nationalfeiertag Frauen* landauf- und ab.

#HelvetiaTanzt ist ein nationaler Frauen*Flashmob. Er findet am 1.August 2021 zwischen Sonnenauf- und Sonnenuntergang statt. Zur Feier des 50-jährigen Frauenstimmrechts werden Frauen* und Mädchen aus allen Landesteilen der Schweiz zu Musik dieselbe Choreografie tanzen.

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Ein Vergewaltiger auf deinem Weg

sah. Jede zweite Woche wird in der Schweiz ein Femizid begangen. Jede fünfte FLINTA hat mindestens einmal ungewollt sexuelle Handlungen erlebt. Am Frauen*streiktag setzte die Performance «Un violador en tu camino» in Bern ein Zeichen gegen sexualisierte Gewalt.

Schon Tage vorher war der violette Flyer mit dem Titel «Un violador en tu camino» (ein Vergewaltiger auf deinem Weg) in den alternativen Beizen und Zentren Berns zu sehen. Neben dem Songtext und einer kurzen Erklärung zur Aktion fand sich auf der Rückseite Treffpunkt und Zeit für die Teilnahme an der Performance. So sammelten sich am 14.Juni rund 300 FLINTA zur Aufführung der feministischen Intervention in Bern. «Wir haben genug von Victim Blaming und Shaming. Wir sind nicht das Problem.

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Diskriminierung hält sich hartnäckig

sah. Die Gleichstellung der Geschlechter erlitt in vielen Bereichen einen Rückschlag. Diskriminierung und Gewalt verschärften sich, während sich die Lohnschere weiter öffnete – auch im Schatten der Corona-Krise.

Der Schattenbericht zu CEDAW zeigt es: Gewalt und Diskriminierung gegenüber Frauen* in der Schweiz halten sich hartnäckig. Doch was ist CEDAW? Das Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau* (Convention on the Elimination of All Forms of Discrimination Against Women) ist ein internationales Instrument zur Gleichstellung von Frau* und Mann*.

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Rekonstruktion linker Geschichte

Peter Nowak. Jann Marc Rouillan, Mitbegründer der französischen Action Directe, beschreibt in seinem Buch seine Politisierung vom jungen militanten Schüler bis zum Antiimperialisten. Er erzählt seine politische Geschichte mit allen Fehlern und Irrtümern, stellenweise fehlt Selbstkritik.

«Liberez Jann Marc Rouillan». Diese Parole konnte man im Herbst 2020 in französischen und auch manchen Schweizer Städten lesen. Damals drohte dem Mitbegründer der französischen Guerilla-gruppe Action Directe (AD) erneut Gefängnis. Er war bereits von 1987 bis 2012 wegen verschiedener militanter Aktionen inhaftiert. Vor zwei Jahren wurde er nach einem neuen französischen Antiterrorismusparagraphen zu acht Monaten Hausarrest verurteilt und musste eine Fussfessel tragen.

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Völlig unterschiedliche Darbietungen

Peter Dürsteler. Vom 1. bis 3. Juni fand im Kunstraum Walcheturm in Zürich ein «Taktlos im Sommer» statt, eine kleine Konzertreihe mit je einer Formation pro Abend. Das eigentliche «Taktlos 2021» fiel leider pandemiebedingt ins Wasser.

Die E-Bassistin Martina Berther hätte das «Taktlos 2021» kuratieren sollen. Sie wird dies hoffentlich im nächsten Jahr nachholen können. Allerdings bestritt sie zusammen mit der Schlagzeugerin Béatrice Graf im Duo «Ester Poly» (auch zu hören auf dem Album Pique Dame)– unter Einsatz auch ihres (Rap-)Gesangs – gleich den ersten Abend der sommerlichen Konzert-reihe. Dabei wurden verschiedenste musikalische Materialien verwendet, die zu verhältnismässig kurzen Tracks verarbeitet wurden.

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Inakzeptabel!

sit. Wenig überraschend stimmte der Nationalrat am 9.Juni der Erhöhung des Rentenalters der Frauen* zu. Gleichzeitig sind für die Kapitalist*innen im
Lande Steuergeschenke von mehreren Milliarden Franken geplant. Dies
alles dürfen wir nicht zulassen. Auf in den Kampf.

«Wenn sie es nicht begreifen wollen, dann müssen wir eben mal einen richtigen Frauen*streik machen. Das heisst, dass wir wirklich mal nichts machen», sagt Ursula Mattmann in einem Video mit dem Titel «Unsere Geduld ist am Ende», das auf frauenrente.ch zu sehen ist. Mattmann ist Rentnerin. Sie weiss, von was sie spricht. «Wenn Frauen* weiterhin ein Drittel weniger Rente haben, dann frage ich mich, was diese Leute denken, wovon die Frauen* leben sollen». » Weiterlesen

«Eure Kinder werden so wie wir!»

Laura Maiorano. Dreissig Jahre nach dem ersten Frauen*streik und zwei Jahre nach dem bisher grössten Streik der Schweiz gehen wir wieder gemeinsam auf die Strasse. Und auch heute werden wir FLINT-Personen Geschichte schreiben. Mehr noch: Wir kommen wieder!

«Sie sollten mal die Löhne richtig verteilen und die Schere zwischen sehr hohen und skandalös tiefen Löhnen verkleinern», beschwert sich eine Frau vor mir in der Essensschlange. Ihre zu einer grossen Schere ausgestreckten Armen führt sie mit einer zügigen Bewegung zusammen, um die Aussage zu symbolisieren. Die anderen Frauen* in der Schlange nicken zustimmend. Ich schaue mich um. Der kleine Anny-Klawa-Platz im Zürcher Kreis 4 ist gegen zwölf Uhr mittags gefüllt von Frauen*, Kindern und ein paar wenigen Männern*. «Her mit dem schönen Leben», «Mehr Respekt für unsere Arbeit» und noch viele weitere Sprüche auf den unzähligen Plakaten schmücken den Platz. Denn schliesslich ist heute der 14.Juni, Frauen*streiktag. » Weiterlesen

Food not Bombs Myanmar

Punk United. Die Punkband Rebel Riot organisiert in Myanmar zusammen mit der lokalen Punkszene gratis medizinische Versorgung und Lebensmittel für Hunderte von Familien und ist auch ein Teil der Protestbewegung. Essen kaufen, kochen und verteilen Reis, Öl und Eier, Dinge des täglichen Bedarfs. Sie brauchen unsere solidarische Unterstützung.

Seit dem Militärputsch im Februar 2021 eskaliert die Situation in Myanmar weiter. Zwischen den Machdemonstrationen der Generäle und der korrupten politischen Elite verlieren täglich immer mehr Menschen ihre Existenzgrundlage und ihre Hoffnung auf ein menschenwürdiges Leben. Und nicht nur das. Hunderte von Zivilist*innen wurden bereits vom Militär ermordet, Tausende verschleppt. Die Junta geht mit Maschinengewehren und sonstigem Scheiss-Kriegsmaterial auf friedlich Demonstrierende los. Menschenrechte? Fehlanzeige. » Weiterlesen

Medienfreiheit

Solifonds. «Was sich in den letzten Jahren verändert hat? Alles ist schlimmer geworden», berichtet Serdar Altan in einem Gespräch mit dem Solifonds. Serdar Altan ist Co-Vorsitzender des Vereins für Medienschaffende Dicle Firat Gazeteciler Dernegi (DFG) aus Diyarbakir/Amed. Die freie Presse in der Türkei ist seit 2016 massiver staatlicher Repression ausgesetzt. » Weiterlesen

Es braucht griffige Massnahmen

SGB. Der Lohnunterschied zwischen Frauen* und Männern* hat sich in den letzten Jahren vergrössert: Er liegt jetzt bei 19 Prozent, wovon fast die Hälfte reine Diskriminierung ist. Dies ist das erschreckende Ergebnis der Analyse des Bundesamtes für Statistik (BfS) zur wachsenden Lohnlücke bei den Frauen*. Um diese zu schliessen fordert der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) die konsequente sozialpartnerschaftliche Umsetzung des revidierten Gleichstellungsgesetzes. » Weiterlesen

Der lange Arm der türkischen Diktatur

Seyhan Karakuyu / sit. Ziel der Delegation «Frieden und Freiheit für Kurdistan» war der Dialog mit der Zivilgesellschaft in Südkurdistan. Dies wurde jedoch verhindert. Der vorwärts sprach mit dem PdA-Genossen Tobias Schebli, der
Mitglied der Delegation war.

Seit Wochen findet eine völkerrechtswidrige türkische Militäroperation in Südkurdistan/Nordirak statt. Am 12.Juni begab sich eine 17-köpfige Friedensdelegation mit Aktivist*innen aus der Schweiz und Deutschland auf die Reise ins Kriegsgebiet. Mit dabei auch Franziska Stier, Sekretärin von Basels Starke Alterative (Basta) und der PdA-Genosse Tobias Schebli aus Genf. «Ziel der Reise war es, die türkische Aggression zu beobachten.

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Die monströse Abwehragentur

dab. Zehntausende Geflüchtete sterben seit Jahrzehnten im Mittelmeer, in Osteuropa werden viele misshandelt und ohne Asylverfahren zurückgeschoben. Der Druck aus Politik und Zivilgesellschaft auf die Flüchtlinge abwehrende und misshandelnde EU-Agentur Frontex wächst.

Zuwanderung wird viel weniger unter dem Aspekt der Menschenrechte als dem der Bekämpfung illegaler Einwanderung betrachtet und als Sicherheitsproblem behandelt, das mit hartem Durchgreifen beseitigt werden soll.

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Daten-Herausgabe verlangen!

dab. Nationalrat Fabien Fivaz wollte in der Fragestunde des Nationalrats wissen, ob der Nachrichtendienst des Bunds (NDB) Mitglieder der Frauen*streik- und Klimastreik-Bewe-gungen überwache. Mit der Antwort liess sich die Regierung Zeit. Sie lautet: Nein, aber…

Die Frage «Überwachung von Bürgerbewegungen durch den NDB» des Neuenburger Grünen Fabien Fivaz, Mitglied der Kommission für Sicherheitspolitik und Vizepräsident der Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur, wurde geschickt bis nach der Abstimmung über das Pollizeimassnahmen-Terrorgesetz hinausgezögert.

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