Wir alle wissen vom Massentod

3000 Personen sagen Nein zu Frontex am 23.April in Bern. Bild: zVg

sit. Aufgabe der Grenzschutzagentur Frontex ist die Durchsetzung der Abschottungspolitik der EU. Am 15.Mai stimmt die Schweiz darüber ab, ob sie sich am Ausbau von Frontex beteiligen will und ihren Beitrag von 14 auf 62 Millionen Franken erhöht wird. Nein zu Frontex, ja zur Bewegungsfreiheit für alle.

«Unsere Sicherheit wird nicht nur, aber auch am Hindukusch verteidigt», sagte am 11.März 2004 der damalige deutsche Verteidigungsminister Peter Struck (SPD). Er versuchte mit diesen Worten die Beteiligung deutscher Bundeswehrtruppen am Nato-Krieg in Afghanistan zu rechtfertigen. Ähnlich dumm hört es sich an, wenn der aktuelle eidgenössische Bundesrat Ueli Mauerer (SVP) dem Schweizer Stimmvolk in einer Videoansprache erklärt, dass der «Ausbau von Frontex für die Schweiz von zentraler Bedeutung» sei. Denn, so Maurer weiter: «Frontex ist ein wichtiger Faktor für die Sicherheit der Schweiz. Als europäisches Binnenland hängt unsere Sicherheit auch von der Lage an den Schengen Aussengrenzen ab.» » Weiterlesen

Streicht Frontex

sit. Sea-Watch und 21 weitere Organisationen fordern mit #DefundFrontex die Umwandlung des Frontex-Budgets zum Aufbau eines staatlich geführten und finanzierten, flächendeckenden und zivilen Seenotrettungsprogramms. Machbar ist diese Alternative zu Frontex – es fehlt nur der politische Wille dazu.

Defund (streichen) ist eine Forderung, die besonders durch die globalen Black Lives Matter -Proteste (BLM) an politischer Aufmerksamkeit gewonnen hat. Es geht also darum, Institutionen und Strukturen der Gewalt abzubauen und Strukturen der radikalen gesellschaftlichen Teilhabe für alle und über Staatsbürger*innenschaft hinaus auszubauen und zu stärken. In diesem Sinne soll auch Frontex umgewandelt werden.

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Push-Backs sofort beenden

Redaktion. An der polnischen Grenze sind Schutzsuchende aus dem Irak und aus Syrien gewaltsamen Abschiebungen, Push-Backs, unmenschlichen Haftbedingungen und herabwürdigender Behandlung ausgesetzt. Frontex mischt mit.

Leibesvisitationen, zwangsweise Verabreichung von Beruhigungsmitteln, Einsatz von Tasern und andere Verletzungen der Rechte von Schutzsuchenden durch die polnischen Behörden sind laut einem neuen Bericht von Amnesty International an der Tagesordnung. Polnische Grenz-beamt*innen drängten systematisch einreisende Schutzsuchende zusammen und trieben sie gewaltsam zurück – teilweise unter Androhung von Waffengewalt. Diejenigen, die es dennoch nach Polen geschafft haben, werden unter menschenunwürdigen Bedingungen in stark überfüllten und unhygienischen Haftzentren festgehalten. Die polnischen Behörden nahmen fast zweitausend eingereiste Geflüchtete fest. Eine Vielzahl von ihnen wurde unmenschlich behandelt, der Kontakt zur Aussenwelt wird ihnen verwehrt.

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«Wir müssen die Gewerkschaften stärken»

Andy Snoddy, Leiter der Abteilung für Organisierung bei Uni Global. Bild: zVg

Balmain Badel. Andy Snoddy ist Leiter der Abteilung für Organisierung bei Uni Global, einem globalen Gewerkschaftsverband im Dienstleistungssektor mit Sitz in Nyon. Ein Gespräch über die gewerkschaftliche Organisation und Tätigkeiten auf internationaler Ebene in einer Zeit von Pandemien, Krisen und Kriegen.

Was ist Ihre Rolle bei UNI Global und was sind Ihre aktuellen Kampagnen?
Meine Aufgabe ist es, Gewerkschaften auf der ganzen Welt dabei zu helfen, sich zu organisieren und mit multinationalen Unternehmen zu verhandeln. 70 sogenannte Organisator*innen wie ich einer bin, arbeiten daran, Arbeitnehmer*innen multinationaler Unternehmen in Südamerika, Afrika, Asien und Europa gewerkschaftlich zu organisieren. Unsere aktuellen Grosskampagnen richten sich gegen drei multinationale Unternehmen. Die erste betrifft Amazon. Bei der zweiten handelt es sich um Teleperformance, ein grosses französisches Unternehmen für Kontaktzentren – die neue Bezeichnung für Callcenter -, über das kaum jemand spricht. Es beschäftigt über 400000 Menschen in 80 Ländern und arbeitet mit allen grossen Tech-Unternehmen zusammen. Und unsere dritte grosse Kampagne befasst sich mit Fresenius, einem deutschen Unternehmen, das weltweit im Gesundheitswesen tätig ist. Neben diesen grossen Herausforderungen haben wir noch viele weitere Kampagnen.

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Frieden mit friedlichen Mitteln

Eine Teilnehmerin am diesjährigen Ostermarsch mit einer simplen und klaren Forderung. Bild: Fabian Perlini

Redaktion. Am Ostermontag fand der jährliche Ostermarsch statt. Die Friedensaktivistin Lea Suter hielt anschliessend dazu eine Rede, über was der Krieg mit uns macht und was Frieden heisst. Frieden ist etwas, für was wir jeden Tag kämpfen müssen. Der vorwärts veröffentlicht einen Teil ihrer Rede.

Ich bin vor einigen Monaten eingeladen worden, an diesem Ostermontag zu sprechen. Heute denke ich, ich wäre lieber eingeladen worden zu schweigen. Zu schweigen angesichts der unermesslichen Leiden eines erneuten Kriegs. Zu schweigen vor dem Hintergrund des weltweiten Redeschwalls, in dem jede*r jeden übertreffen will an Wichtigkeit, Schnelligkeit und Richtigkeit. Zu schweigen angesichts der verpassten Chancen, die wir die ganzen Jahre haben verstreichen lassen. Und bevor die Friedensbewegung zu sich kommt, sind Milliarden gesprochen für die Aufrüstung – im Namen des Friedens.

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Das Überleben aller

Die Politikwissenschaftlerin und Germanistin Anne Jung ist die diesjährige Hauptrednerin des Zürcher 1.Mai-Komitees. Seit 2014 ist die Referentin für globale Gesundheit bei medico, seit 2016 leitet sie darüber hinaus die Öffentlichkeitsabteilung von medico international. Ihre Reisen der letzten Jahre führten sie vor allem in afrikanische Länder, darunter Kenia, Südafrika, Sierra Leone und Simbabwe. Bild: 1.Mai.ch

Redaktion. Um Covid-19 erfolgreich entgegenzutreten, braucht die Welt Solidarität, die ihren Namen verdient. Eine globale Sozialpolitik, die auch die indirekten Folgen der Pandemie abfedert und damit Armut und Ausgrenzung entgegenwirkt. Doch genau das Gegenteil wird getan. Wir veröffentlichen in gekürzter Fassung den Text von Anne Jung.

Das Virus traf auf Weltverhältnisse, die aus einer Pandemie eine Polypandemie machten. Monate bevor das Virus die ersten Länder des globalen Südens erreichte, verloren Millionen Menschen ihre Jobs und stürzten in Armut. H&M, Mango und Co. kündigten Lieferverträge und holten – als hier die Läden schlossen – nicht einmal mehr bereits bestellte Waren ab. In Bangladesch und Pakistan standen die Näher*innen vor verschlossenen Fabriktoren, ohne Sozialversicherung, ohne Rücklagen und oftmals ohne ausreichende Mittel, um die Heimreise in ihre Dörfer anzutreten. Weltweit leiden heute 800 Millionen Menschen an chronischem Hunger. Durch den Krieg in der Ukraine wird sich die Lage weiter zuspitzen, denn Russland und die Ukraine sind die weltweit wichtigsten Weizenexporteure, auch für das World Food Programme.

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Kubanischer Weg

Das kubanische Gesundheitssystem ist eines der besten der Welt. Bild: 1mai.ch

Redaktion. Kuba ist eigentlich ein wahres Wunder gelungen: Trotz absolut widriger Umstände ist das Land in der Lage gewesen, die Pandemie weitgehend unter Kontrolle zu halten und dieser schlussendlich mit eigenen Impfstoffen zu trotzen. Franco Cavalli von medicuba Suisse geht auf den Weg Kubas ein. Wir veröffentlichen seinen Text in gekürzter Fassung.

Um dieses Wunder einigermassen erklären zu können, komme ich um ein paar grundsätzliche Bemerkungen über das Gesundheitswesen und die Biotechnologie Kubas nicht umhin. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat schon öfters das kubanische Gesundheitssystem als das Modell bezeichnet, das zumindest in allen weniger entwickelten Ländern übernommen werden sollte. Die zentrale Rolle spielen dabei die Familienärzte, die je für 150 bis 200 Familien, das heisst maximal 900 bis 1000 Personen, verantwortlich sind. Jede betreute Person muss mindestens einmal pro Jahr persönlich untersucht werden. Sollten die Leute nicht in die Arztpraxis gehen können oder wollen, werden sie vom zuständigen ärztlichen Personal zu Hause aufgesucht. Heute gibt es auf der grössten der karibischen Inseln, die etwas weniger als zwölf Millionen Einwohner zählt, mehr als 95000 Ärzt*innen.

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Angriff gegen das gesamte kurdische Volk

Die Partei der Demokratischen Union (PYD) kämpft in Syrien für eine Verfassung, in der alle Völker gleichberechtigt und frei vertreten sind. Bild: zVg

Hülya Emeç. Trotz des Sieges der Kurd*innenmilizen von YPG und YPJ über Daesh kommt Syrien nicht zur Ruhe. Aktuell giesst vor allem die Türkei mit ihrem Krieg niederer Intensität gegen das autonome Rojava Öl ins Feuer. Der vorwärts sprach mit Salih Muslim. Er war von 2010 bis 2017 Co-Vorsitzender der kurdischen Partei PYD in Syrien. Ausserdem ist er stellvertretender Koordinator des Nationalen Koordinationskomitees für Demokratischen Wandel.

Der türkische Staat startete am 9.Oktober 2019 eine umfassende Operation gegen Rojava. Als Ergebnis sowohl des Widerstands der Völker der Region als auch der Reaktion der internationalen Gemeinschaft wurde jedoch ein Waffenstillstandsabkommen durch die Türkei unterzeichnet. Hat sich die Türkei an das Abkommen gehalten?

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Yoko Ono als Hybrid

Yoko und John schrieben Geschichte. Foto aus der aktuellen Ausstellung im Kunsthaus Zürich. Bild: zVg

sah. Yoko Ono ist im Kunsthaus Zürich: Mit ihren Performances und Aktionen aus den 1960er- und 70er-Jahren hat die feministische Künstlerin Kultstatus erreicht. Nun gibt es die erste Präsentation von Werken der Künstlerin in einem grossen Schweizer Museum.

Die Ausstellung «Yoko Ono. This Room Moves at the Same Speed as the Clouds» ist noch bis am 29.Mai im Kunsthaus Zürich zu sehen. An der Realisierung der Ausstellung war Yoko Ono persönlich beteiligt, die sich für Themen wie Frieden und Frauen*rechte engagiert. Rund 60 Arbeiten hat Kunsthaus-Kuratorin Mirjam Varadinis zusammen mit Yoko Ono und ihrem langja?hrigen Kurator und Freund Jon Hendricks ausgewa?hlt. Gezeigt wird eine Auswahl von zentralen Werken aus allen Schaffensperioden – mit Schwerpunkt auf dem Fru?hwerk. Ono ist dafür bekannt, dass sie sich mit gesellschaftspolitischen Themen auseinandersetzt.

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Krieg im Kopf

Mahnmal des Schreckens in einem Flüchtlingslager im Nordirak: Am 3.August 2014 begann der IS den Völkermord an den Jesiden. Bild: Klaus Petrus

Kaus Petrus. Tausende jesidische Frauen* wurden 2014 vom IS verschleppt. Die, die entkommen konnten, leben heute mit ihrem Trauma in den Flüchtlingslagern im Nordirak. Eine Gruppe von Therapeuten, selbst Jesiden, versuchen das Leben der Frauen* neu zu gestalten. Und gehen dabei ganz andere Wege als westliche Hilfsorganisationen.

Mahnmal des Schreckens in einem Flüchtlingslager im Nordirak: Am 3.August 2014 begann der IS den Völkermord an den Jesiden.Und manchmal ist es bloss ein leises Geräusch. Wenn die Zeltplane im Wind auf und ab wiegt, zum Beispiel. Dann schleichen sich Bilder von Fahnen in ihren Kopf, von schwarzen, flatternden Fahnen. Und dieses Flattern wird immer schneller, lauter, härter, als wären es Schläge auf den Rücken oder in ein Gesicht, jemand schreit, keucht, erst ein Mädchen, dann Männer*, die sich auf sie setzen, einer nach dem anderen, und eigentlich ist es dunkel vor ihren Augen und doch kann sie alles sehen, und bis dieses Flattern der Fahnen in ihrem Kopf endlich aufhört, geht es manchmal Minuten, manchmal aber die halbe Nacht. » Weiterlesen

Für Frieden und Freundschaft

Redaktion. Die Partei der Arbeit der Schweiz hat eine ausführliche Stellungnahme zum Krieg in der Ukraine erarbeitet. Das Dokument trägt den Titel «Nein zum Krieg, gegen alle imperialistischen Staaten, für Frieden und Freundschaft unter den Völkern!». Wir veröffentlichen den zweiten und letzten Teil, der sich unter anderem mit der Frage «Was tun?» befasst.

Die PdAS ist absolut gegen jede Waffenlieferung, jede militärische Unterstützung, jede Entsendung von Truppen (regulär oder als Söldner*innen) und gegen eine Flugverbotszone seitens der Nato-Mitgliedsländer, erst recht seitens der Schweiz. Sicherlich ist die Ukraine als angegriffenes Land im Recht, wenn sie sich mit Waffengewalt verteidigt. Aber die direkte oder indirekte Verwicklung weiterer imperialistischer Mächte in diesen Krieg wird dadurch nicht legitim. » Weiterlesen

Solidarität für alle

Kürzlich sass ich im Tram und blätterte in der Pendlerzeitung rum. Und so las ich das kurze Interview mit einer Vertreterin der Schweizerischen Flüchtlingshilfe (SFH). Darin erklärte sie, welche Flüchtlinge aus der Ukraine bei hiesigen Gastfamilien willkommen sind, und welche etwas weniger.

Zuoberst auf der Wunschliste finden sich junge Mütter mit ihren Kindern, die, wenn immer möglich, auch den gleichen Gott anbeten. Für Geflüchtete mit muslimischem Glauben wird es schon schwieriger. Und für ältere Geflüchtete aus der Ukraine oder jene mit körperlichen Behinderungen ist die Unterbringung in einer Gastfamilie ein Ding der Unmöglichkeit. Nicht selten, so die Vertreterin der SFH weiter, sei auch die Erwartung da, dass die Geflüchteten in Form von Mithilfe im Haushalt (kochen, putzen, einkaufen) sich erkenntlich zeigen sollten. Ehrlich gesagt, erstaunt die Rangliste der Wunschliste nicht. Sie ist viel mehr das perfekte Spiegelbild unserer kapitalistischen Gesellschaft, in der wir leben: Wer jung ist und Mehrwert schöpfen kann, ist willkommen im Kapitalismus. Wer Kosten oder Aufwand verursacht eben weniger.

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Solidarische Asylpolitik für alle!

Redaktion. Die Partei der Arbeit Bern fordert mit der Freien Fraktion (AL/PdA) Solidarität mit allen geflüchteten Menschen und eine Kommission «Rassismus, Migration und Flucht» im Berner Stadtrat. Wir veröffentlichen leicht gekürzt die Medienmitteilung der Berner Genoss*innen.

Während die Schweiz geflüchtete Menschen aus der Ukraine willkommen heisst und sich im Berner Stadtrat mittlerweile jede Partei solidarisch mit den ukrainischen Geflüchteten gezeigt hat, stecken andere in einem unmenschlichen und repressiven Asylregime fest. Diese krasse und rassistisch motivierte Ungleichbehandlung muss thematisiert und angegangen werden. Deshalb hat die PdA mit der Freien Fraktion AL/PdA an der Stadtratssitzung in Bern vom 31.März gleich vier Vorstösse eingereicht.

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Teuerung verschärft sich

Steigende Preise erhöhen das Risiko von Armut. Bild: Österreichischer Gewerkschaftsbund

flo. Die bereits grassierende Teuerung verschärft sich durch den Ukraine-Konflikt noch weiter. Im März stieg die Inflation in der Schweiz auf 2,4 Prozent. Die Auswirkungen auf die Kaufkraft werden sich dabei noch stärker auswirken als die vom Bürgertum gefürchtete Entwertung des Sparkapitals.

Sie grassiert global: In Sri Lanka stiegen die Lebensmittelpreise um 25 Prozent an, was zu Aufständen im Land führte. In der Türkei beträgt die Inflation 50 Prozent. In Estland betrug sie schon vor der Eskalation des Ukrainekriegs zwölf Prozent und stieg seither auf 15 Prozent. Und über den gesamten Euroraum liegt die Inflation fünf Prozent über dem Niveau des Vorjahres.

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Die Ukraine als zweites Griechenland

 «Streicht die Kredite. IWF geh nach Hause», lautet die gesprayte Botschaf an einer Baustelle in Athen. Steht der Ukraine das gleiche Schicksal wie Griechenland bevor? Bild: zVg

sit. Die Ereignisse vom Februar 2014 auf dem Kiewer Maidan-Platz, die zum Sturz des demokratisch gewählten Präsidenten Viktor Janukowitsch führten, sind von zentraler Bedeutung für den Krieg Russlands gegen die Ukraine. Doch wie kam es zum Maidan-Putsch und was geschah danach? Welche Rolle spielen die EU und der Internationale Währungsfonds?

«Im Herbst 2013 wollte die EU ein Handels- und Wirtschaftsabkommen mit der Ukraine abschliessen. Die EU bot für die Ukraine eine Garantie für Entwicklung mit Subventionen, mit Export und Import und weiteres», erklärt Jacques Baud in einem längeren, lesenswerten Interview in der Zeitung «Zeitgeschehen im Fokus» vom 15.März 2022. Baud war Oberst der Schweizer Armee und unter anderem für den Nachrichtendienst tätig: «Ich kenne die Region, um die es jetzt geht, sehr gut. Ich war beim Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten und in dessen Auftrag fünf Jahre abkommandiert zur Nato im Kampf gegen die Proliferation von Kleinwaffen. Ich habe Projekte in der Ukraine nach 2014 betreut.»

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Das grosse Unbekannte

 Die Richter*innen des ICJ. Bild: zVg

Knut Mellenthin. Der Internationale Gerichtshof in Den Haag fällte ein Urteil, in dem es die Russische Föderation auffordert, sofort seinen Militäreinsatz in der Ukraine einzustellen. Anmerkungen zum Völkerrecht und zum Begriff «Völkerrechtsbruch».

Das Urteil des Internationalen Gerichtshofs – englisch abgekürzt ICJ – gründet sich darauf, dass dem Gericht die von Russland genannten Gründe für sein Vorgehen auf den ersten Blick nicht ausreichend erscheinen. Praktisch handelt es sich um eine Art von einstweiliger Verfügung. Die rechtliche Prüfung des Sachverhalts erfolgt später im Hauptsacheverfahren, das voraussichtlich mehrere Jahre dauern wird.

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