Der Funke springt von Mexiko rüber

Ni una Menos (Nicht eine Weniger)! Die Gruppe «Offensiv gegen Femizide» ruft zu einer Kampagne auf. Bild: zVg

sah. Die Liste der Frauen* und Mädchen, die durch Femizide aus dem Leben gerissen worden sind, wird immer länger. In den letzten zwölf Monaten gab es 27 bekannt gewordene Fälle in der Schweiz. Doch noch immer tut sich die Gesellschaft schwer, diese Morde als Femizide zu bezeichnen. Zeit zu handeln…

Nie genug kann über Femizide geschrieben werden. Einem Begriff mit einer realen Situation dahinter, die immer noch ein grosser Teil der Bevölkerung nicht als das wahrnimmt, was es ist. Noch werden auch in der Schweiz Femizide oft als «Beziehungsdrama» bezeichnet. So findet sich auf der Internetseite barrikade.info ein Aufruf der Gruppe «offensive contre les féminicides – offensiv gegen Femizide», die eine Kampagne organisiert. «Wir laden Frauen, Inter-, Trans- und nonbinäre Menschen ein, sich an der Kampagne aktiv zu beteiligen und den lokalen Komitees anzuschliessen oder weitere lokale Gruppen zu starten.»

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Düsterer 28.April in Kabul

sah. 1992 marschierten Mudschaheddin-Gruppen in Kabul ein. Mit ihrem Widerstand gegen diese zogen die Aktivistinnen* der Revolutionären Vereinigung der Frauen Afghanistans (RAWA) den Hass und die Wut der Fundamentalisten auf sich. Die konnten die Frauen* aber nicht stoppen. Vierter und letzter Teil der Artikelserie zu RAWA.

Nachdem das sowjetische Militär 1989 abgezogen war, konnte sich die ab 1987 amtierende sozialistische Regierung von Mohammed Nadschibullah noch einige Jahre an der Macht halten. Der Begriff «Sozialismus» war hier aber etwas fehl am Platz. Die Regierung hatte nicht nur ein radikales islamisches Image, sondern nahm auch Hilfe von religiösen Milizen an. 1992 marschierten fundamentalistische Mudschaheddin-Gruppen in Kabul ein. Der 28.April 1992 wurde einer der dunktelsten Tage in der Geschichte des Landes. «Der 28.April ist du?sterer als der 27.April.» Mit diesem Slogan zogen die RAWA-Aktivist*innen später Hass und Drohungen der Fundamentalisten auf sich.

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Der Kampf geht in die nächste Runde

Die Kommunistische Jugend und die PdA gemeinsam an der Demo in Bern. Bild: zVg

ltm. Es war eine beeindruckende und wichtige Demonstration am Samstag 18.September in Bern unter dem Motto «Hände weg von unseren Renten». Die Botschaft ist unmissverständlich: Ein weiterer Sozialabbau wird nicht akzeptiert. Doch die bürgerlichen Medien schweigen darüber grössten Teils entschieden.

«Ich bin gespannt, ob die bürgerliche Presse etwas über die heutige Rentendemo berichten wird», sagt mir eine langjährige PdA-Genossin. Mehrere Tausend Personen aus der ganzen Schweiz zog es am 18.September nach Bern auf die Strasse. In der Medienmitteilung des Schweizerischen Gewerkschaftsbund (SGB) ist sogar von 15000 die Rede. «Das Signal an das Parlament ist deutlich: Eine AHV Vorlage auf Kosten der Frauen wird auf entschiedenen Widerstand stossen. Anstatt die Renten zu kürzen, ist es jetzt endlich an der Zeit für bessere Renten», schreibt der SGB weiter.

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Gleichstellung rückwärts

sit. Die Schaffhauser Kantonalbank kürzt den Mutterschaftsurlaub der Mitarbeiterinnen mit dem Argument der Gleichstellung von Frau* und Mann*. Fakt ist aber, dass auf dem Buckel der Frauen* gespart werden soll. Über 7400 Personen verlangen die Aufhebung der Kürzung.

Mitte August wurde publik, dass die Schaffhauser Kantonalbank (SHKB) ihren Mitarbeiterinnen den Mutterschaftsurlaub von 16 auf 14 Wochen gekürzt hatte. Der Grund: die angebliche Gleichbehandlung von Männern* und Frauen*. Etwas genauer: «Die Schaffhauser Kantonalbank scheint die Zeichen der Zeit offenbar nicht verstanden zu haben und macht rückwärts statt vorwärts. Sie nahm den neu eingeführten Vaterschaftsurlaub zum Anlass, den Mutterschaftsurlaub von 16 Wochen auf das gesetzliche Minimum von 14 Wochen zu kürzen», schreibt die gewerkschaftliche Dachorganisation Travai.Suisse in ihrer Medienmitteilung vom 20.September. Oder anders gesagt: Die Männer* kriegen nur das gesetzliche Minimum von zwei Wochen. Also reduziert man auch bei den Frauen* aufs gesetzliche Minimum. Grund der Mitteilung ist die Übergabe einer Petition an die SHKB, die von 7429 Personen unterschrieben wurde. Gefordert wird darin eine «echte Gleichberechtigung und die sofortige Aufhebung der Kürzung».

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Sich selber sichtbar machen

Frauen* protestieren gegen die Machtergreifung der Taliban in Kabul. Mit dabei auch RAWA-Aktivistinnen. Bild: rawa.org

sah. Seit 1982 macht die Revolutionäre Vereinigung der Frauen Afghanistans (RAWA) soziale und politische Arbeit in Flu?chtlingslagern in Pakistan: Sie gibt Alphabetisierungskurse, leistet humanita?re Hilfe und unterhält mobile Gesundheitsteams. Dritter Artikel der vierteiligen Serie zu RAWA.

RAWA ist eine feministische, afghanische Organisation, in der nur Frauen*, die in Afghanistan leben oder sich auf der Flucht befinden, Mitglied werden können. Die Aktivist*innen setzen sich für Frauen*rechte, Menschenrechte, soziale Gerechtigkeit und sa?kulare Demokratie ein. Als Organisation hat RAWA eine lange Geschichte und viele politische Erfahrungen gemacht. Dass die Aktivist*innen ihre Ziele offen aussprechen und dafür kämpfen, brachte immer grosse Gegenwehr.

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Rentenklau: Es reicht, definitiv!

sit. Die bürgerlichen Parteien haben einen erneuten Angriff auf die Renten lanciert. Zehn Milliarden Franken sollen auf dem Buckel der Frauen* eingespart werden, die ihr Leben lang gearbeitet haben. Es gäbe auch einen anderen Weg, an diese Summe zu kommen: die Besteuerung der Vermögen der 300 Reichsten im Lande um 1,5 Prozent.

Die Fakten liegen auf dem Tisch: Das Rentenalter der Frauen* soll erhöht werden, obwohl sie heute schon rund einen Drittel weniger Renten bekommen als Männer*. Die Revision des Bundesgesetzes über die berufliche Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge (BVG), also der Pensionskassen (2.Säule), belastet stark die mittleren Löhne, verzichtet dafür auf Beiträge der Topverdienenden und lässt Banken sowie Versicherungen frohlocken. Dies, obwohl die Renten der Pensionskassen seit 15 Jahren kontinuierlich sinken. Wir sagen dazu: So nicht, nicht mit uns. Es reicht! Wir tragen unsere Wut auf die Strasse. Und wenn dieses deutliche Zeichen am 18.September (Infos unter www.frauenrenten.ch) nicht reichen sollte, dann werden wir unseren Kampf mit einem Referendum weiterführen. Und wir werden diesen Kampf gewinnen! » Weiterlesen

Noch immer Nein!

Wie kann bei der AHV21-Reform von Gleichberechtigung die Rede sein? Wir Frauen* werden ein ganzes Leben lang, sowohl in der Arbeitswelt als auch in der Familie, zahlreichen Diskriminierungen ausgesetzt. Unsere Gehälter sind niedriger, weil «frauen*spezifische» Arbeit abgewertet wird. Wir übertreiben? Im Jahr 2018 verloren wir Frauen* allein durch den Lohnunterschiede fast 13 Milliarden Franken. Zwei Jahre zuvor, also im Jahr 2016, leisteten Frauen* 5700 Millionen Stunden unbezahlte Arbeit. Das entspricht einem Wert von 244 Milliarden Franken. Wo ist das Geld hin?

Unser Geld, wohlbemerkt. Reicht dieses nicht aus, um die zehn Milliarden, welche durch die Erhöhung des Frauen*rentenalters eingespart werden sollen, reinzuholen? Heisst Gleichberechtigung für uns Frauen* eine weitere Geldeinbusse von zehn Milliarden Franken? Wieso will uns das Parlament also weiterhin weismachen, dass Gleichberechtigung heisst, bis 65 zu arbeiten?

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Frauen* ins Militär?

Marina Michailowna Raskowa war Offizierin in der Roten Armee und das Vorbild der «Nachthexen». Bild: wikipedia

sah. Viele Frauen* kämpften in der Roten Armee während des Zweiten Weltkrieges gegen den Faschismus, so auch die «Nachthexen» mit ihren Flugzeugen. 80 Jahre danach wird in der Schweiz darüber diskutiert, ob die Militärpflicht auch für alle Frauen* gelten soll.
In kaum einem anderen Heer zuvor waren so viele Frauen* als Pilotinnen tätig: von 1941 bis 1945 kämpften sie in der Roten Armee. Bekannt wurde vor allem ein Flieger*innenregiment, das später in 46.Garde-Nachtbombenfliegerregiment umbenannt wurde.

Heldinnen der Lüfte
Der Spottname «Nachthexen», ursprünglich von deutschen Truppen erfunden, wurde später aber von den Angehörigen des Regiments übernommen. Ihre Spezialität: Unbemerkt flogen die Flugzeuge heran und lautlos verschwanden sie wieder in der Nacht.

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Denken ist radikal!

sah. Die feministische «Revolutionary Association of the Women of Afghanistan» (RAWA) setzt nicht auf klassische Kämpfe, sondern verfasst Analysen und initiiert Bildungskampagnen. Die Geschichte des Landes erzählt warum. Teil zwei des Berichts zu den revolutionären Frauen* in Afghanistan.

RAWA ist eine feministische Frauen*organisation. Mitglieder sind Frauen*, die in Afghanistan leben oder aus ihrem Land flüchten mussten. Neben der Organisation gibt es ein breites Netz von Unterstu?tzer*innen und Sympathisant*innen. RAWA setzt sich fu?r Frau-en*rechte, Menschenrechte, soziale Gerechtigkeit und Demokratie ein. Schon in den ersten Jahren, in denen RAWA kämpfte, wurde klar, dass die Ziele Frauen*befreiung und soziale Gerechtigkeit nur mit viel Beharrlichkeit und in einer fernen Zukunft erreicht werden können. Basis dafür ist eine besta?ndige Revolution mit der politischen Arbeit, die auf Bildung, Bewusstsein und einer Vision aufgebaut ist.

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Der Mensch als reiner Profit

So wie es das Schlid besagt: Auch bei uns in der Schweiz findet Menschenhandel statt. Bild: zVg

lmt. Die Zahl der neu identifizierten Opfer von Menschenhandel steigt an. Doch nicht in jedem Kanton können Betroffene auf Unterstützung hoffen. Und Fakt ist auch, die Schweiz setzt die unterschriebene Konvention gegen Menschenhandel nicht konsequent genug um.
174 neue identifizierte Opfer von Menschenhandel allein im letzten Jahr. Insgesamt wurden in den letzten Jahren über 500 betroffene Personen speziell unterstützt und begleitet. «Diese Zahlen sind nur die Spitze des Eisbergs und die Dunkelziffer liegt viel höher», kommentiert Anne Ansermet, Geschäftsführerin von ASTRÉE, einer Anlaufstelle für Opfer von Menschenhandel im Kanton Waadt, in einer Medienmitteilung der Plattform Traite.

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Schweiz stützt Gewaltehen

Redaktion. Nachdem der Bund am 18.Juni 2021 seinen Bericht zur Umsetzung der Istanbul-Konvention in der Schweiz veröffentlichte, publizieren Fachstellen und NGOs ihre Sicht in einem eigenen Schattenbericht zuhanden des Europarats.

Täglich zeigt sich in der Arbeit der Eidgenössischen Verwaltung und Politik, dass es weiterhin am politischen Willen und ausreichend finanziellen Mitteln für die nötigen Massnahmen gegen Gewalt und zugunsten der Betroffenen fehlt. Damit trägt der Schweizer Staat eine Mitverantwortung an den Gewaltsituationen. Bereits Mitte Juni forderte das zivilgesellschaftliche Netzwerk Istanbul Konvention massiv mehr Geld, mehr gesamtschweizerisch einheitliche Regelungen und überkantonaler Schutz.

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Eigenwillige Kommunistin

sah. Marie Majerová war eine Aktivistin aus Tschechien mit individuellem Zugang zu Literatur und Ideologie. Erst Mitglied der Kommunistischen Partei Anfang der 1920er-Jahre, wurde sie dann ausgeschlossen. Wichtigstes Thema blieb die schlechte soziale Stellung der Frau* in der Gesellschaft.

«Jede arme Frau werde ich beim ersten Treffen fragen: Warum sind Sie nicht Kommunistin?» Das soll Marie Majerová einmal gesagt haben. Die Schriftstellerin war vielseitig und schwer zu fassen.

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Feministische Solidarität Indonesien

Jonas Jakob. Die Ausstellung «Feministische Solidarität Indonesien» im Ziegel
oh Lac (Rote Fabrik Zürich) stellt das feministische Kollektiv Needle’n’Bitch
aus Yogyakarta (Java) vor. Eröffnet wird sie am 19.Juli mit einer Filmvorführung und einer spannenden Podiumsdiskussion.

Wie funktioniert Feminismus in einem Land, dessen Präsidentschaftskandidat wegen Menschen-rechtsverletzung angeklagt wurde und in dem die Religion omnipräsent ist? Das indonesische Frauen*kollektiv Needle’n’Bitch liefert diesbezüglich Antworten. Das 2010 entstandene Kollektiv bietet Hilfe an für Frauen*, Transmenschen und Männer*, die Opfer sexueller und geschlechtsbezogener Gewalt wurden. Es leistet Beratungsarbeit bei ungewollter Schwangerschaft und organisiert Empowerment-Workshops. Dank ihrem unermüdlichen Engagement kann das Kollektiv seine Aktivitäten mittlerweile auch im universitären Rahmen durchführen. » Weiterlesen

Helvetia tanzt am 1.August

sah. Frauen*Flashmob am Nationalfeiertag: Zur Feier des 50-jährigen Frauen*stimmrechts tanzen und rappen am Schweizerischen Nationalfeiertag Frauen* landauf- und ab.

#HelvetiaTanzt ist ein nationaler Frauen*Flashmob. Er findet am 1.August 2021 zwischen Sonnenauf- und Sonnenuntergang statt. Zur Feier des 50-jährigen Frauenstimmrechts werden Frauen* und Mädchen aus allen Landesteilen der Schweiz zu Musik dieselbe Choreografie tanzen.

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Ein Vergewaltiger auf deinem Weg

sah. Jede zweite Woche wird in der Schweiz ein Femizid begangen. Jede fünfte FLINTA hat mindestens einmal ungewollt sexuelle Handlungen erlebt. Am Frauen*streiktag setzte die Performance «Un violador en tu camino» in Bern ein Zeichen gegen sexualisierte Gewalt.

Schon Tage vorher war der violette Flyer mit dem Titel «Un violador en tu camino» (ein Vergewaltiger auf deinem Weg) in den alternativen Beizen und Zentren Berns zu sehen. Neben dem Songtext und einer kurzen Erklärung zur Aktion fand sich auf der Rückseite Treffpunkt und Zeit für die Teilnahme an der Performance. So sammelten sich am 14.Juni rund 300 FLINTA zur Aufführung der feministischen Intervention in Bern. «Wir haben genug von Victim Blaming und Shaming. Wir sind nicht das Problem.

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