Ein grosser Tag für die Friedenspolitik

sit. Der Nationalrat folgte bei der Korrektur-Initiative dem Ständerat und übernahm zur grossen Freude der Initiant*innen die Kernanliegen des Volksbegehrens. Es ist ein Erfolg für die zahlreichen friedenspolitischen Organisationen, die sich gegen den Export von Kriegsmaterial engagiert haben. Die Initiative wird zurückgezogen.

Am 20.September beriet der Nationalrat über die Korrektur-Initiative, die eine Selbstverständlichkeit fordert: Waffenexporte sollen fortan nicht mehr in bundesrätlicher Eigenregie, sondern demokratisch auf Gesetzesstufe geregelt werden. Statt Willkürentscheidungen braucht es klare rote Linien und moralische Standards, die nicht übertreten werden dürfen. Konkret sollen Lieferungen in Bürgerkriegsländer und an Staaten, die Menschenrechte schwerwiegend oder systematisch verletzen, verboten werden.

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Die PdAS sagt zwei Mal Ja!

Die Partei der Arbeit der Schweiz (PdAS) empfiehlt beide Vorlagen, die am 26.September zur Abstimmung kommen, zur Annahme.

Ja, ich will!
Entsprechen ihrer Forderung «Heiratsrecht für alle Paare» im Wahlprogramm 2019 ruft die PdAS dazu auf, Ja zur «Ehe für alle» zu stimmen. «Für unsere Partei ist es schlicht eine Selbstverständlichkeit, dass Paare gleichen Geschlechts dieselben Rechte haben sollen, wie Paare verschiedenen Geschlechts und zivil heiraten können», sagt Gavriel Pinson, Präsident der PdAS. So beschloss das Zentralkomitee der Partei einstimmig die Ja-Parole. » Weiterlesen

Das Abheben verhindern

Jonas Heeb. Am 31. August lancierten GSoA, SP und Grüne die Initiative «Stop F-35», um den Kauf zu verhindern. Der Bundesrat will 36 Kampfjets für fünf Milliarden Franken beschaffen. Weitere 25 braucht es für den Unterhalt.

Bereits Mitte Juni machten die ersten Gerüchte die Runde: Bundesrätin Viola Amherd, die Vorsteherin des Eidgenössischen Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) werde der Landesregierung den F-35A des US-Herstellers Lockheed Martin empfehlen. Die Spekulationen wurden am 30. Juni an der Pressekonferenz der VBS-Chefin beendet: Die Schweiz soll den F-35 kaufen – 36 Stück für über fünf Milliarden Franken.

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Gehorsam ausgeführt

sit. Die bürgerlichen Parteien gefährden mit ihren Vorschlägen das Vorsorgevermögen der Werktätigen. Und im gleichen Atemzug plündern sie die Staatskasse weiter aus. Stoppen wir sie!

«Was die Wirtschafskommission des Nationalrats beschlossen hat, ist Klassenkampf von oben», hält Gavriel Pinson, Präsident der Partei der Arbeit der Schweiz (PdAS), auf Anfrage fest. Klassenkampf? Ist der Begriff nicht etwas gar veraltet? Pinson: «Ich erlaube mir, die Frage mit einer Gegenfrage zu beantworten: Wenn für die Pensionskassen die Einführung hochspekulativer Anlagefonds und im gleichen Atemzug die Abschaffung der Industriezölle vorgeschlagen wird, aber dafür auf dem Buckel der Frauen* zehn Milliarden Franken bei der AHV eingespart werden sollen, was ist es denn, wenn nicht Klassenkampf von oben?»

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«Das lasse ich mir nicht mehr bieten!»

Marius Käch. Ein Pflegefachmann aus dem Kanton Zürich berichtet dem vorwärts über die katastrophalen Arbeitsbedin-ungen in seinem Betrieb, die gegen das Arbeitsgesetz und die Pandemieverordnungen verstossen. Mit Unterstützung der Gewerkschaft Unia soll der Fall vors Arbeitsgericht gebracht werden.

«Ich habe schon viel erlebt, aber das lasse ich mir nicht mehr bieten. Der Betrieb spielt mit der Gesundheit der Angestellten und Patient*innen.» Für den 57-jährigen Pflegefachmann Jürgen (Name geändert) aus Zürich sind die Arbeitsbedingungen untragbar und er wandte sich an seine Kolleginnen und Kollegen einer Pflegegruppe der Gewerkschaft Unia. In seinem Betrieb werden nicht zertifizierte Hygienemasken mit dem grossen Aufdruck auf der Packung: «Non Medical» an Patient*innen verteilt. Für den Schutz vor Corona nützen diese aber nichts. Ein Entscheid, der das Leben der Patient*innen und Angestellten riskiert. » Weiterlesen

Der lange Kampf um die Volkspension

 Abstimmungsplakat der PdA für die Volkspension im Jahr 1972. Bild: Archiv PdAS

Thomas Peter. Seit dem Generalstreik 1918 sind die Renten ein heiss diskutiertes Thema in der Politik und in der Gesellschaft. Während sich die AHV in all den Jahren seit ihrer Einführung als stabiles, soziales Werk bewiesen hat, sind die Mängel und Schwächen der Pensionskassen allen deutlich vor Augen. So schlägt die Partei der Arbeit der Schweiz vor, den obligatorischen Teil des BVG schrittweise in die AHV zu überführen.

Schon seit Jahrzehnten prophezeien die Mainstream-Medien, in der staatlichen Alters- und Hinterlassenenversicherung, der sogenannten 1.Säule der schweizerischen Altersvorsorge, stehe eine Krise bevor. Dies weil die wachsende Zahl von Rentenbeziehenden das Sozialwerk zunehmend unfinanzierbar mache. Die Krise ist bisher nie eingetreten. Weshalb? » Weiterlesen

Weil wir es verdienen

sit. Eine Lohnerhöhung von zwei Prozent oder von 100 Franken. Dies die Forderungen der Gewerkschaften für das kommende Jahr. Um das Ziel zu erreichen, wird es landesweit am 30.Oktober mehrere Demonstrationen geben.
Das Ende der Sommerferien ist in der Schweiz jeweils auch der Startschuss für die Lohnverhandlungen für das kommende Jahr. Und wie immer werden die Verhandlungen so quasi mit einer Medienkonferenz des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB) eingeläutet.

Frauen*berufe aufwerten
Die diesjährige fand am 7.September statt. Der SGB zeichnete dabei die aktuelle Ausgangslage für die Verhandlungen wie folgt: «Die überwiegende Mehrheit der Branchen in der Schweiz befindet sich wieder in einer günstigen wirtschaftlichen Situation. Die Wirtschaft hat sich erholt und die Unternehmen machen wieder Gewinne. Zugleich zeichnet sich ein Anstieg der Inflation ab». Der SGB hält weiter fest: «Die Jahre vor der Pandemie waren durch Lohnstagnation gekennzeichnet, was einen erheblichen Nachholbedarf zur Folge hatte.»

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Ausgrenzung und Armutsexport

Demonstration migrantischer Arbeiter*innen Anfang der 1970er-Jahre. Bild: zVg

dab. Die SGB-Migrationskonferenz Anfang September sprach sich für Mitsprache und Grundrechte statt Prekarität und Ausgrenzung aus. Sie verlangt, dass Migrant*innen nicht mehr von der politischen, gesellschaftlichen und ökonomischen Teilhabe ausgeschlossen sind. Der vorwärts sprach mit Hilmi Gashi, Präsident der SGB-Migrationskommission.

Migrant*innen seien zwar systemrelevant, dies habe die Covid-Krise gezeigt, stellten die 60 Teilnehmer*innen, Arbeitnehmende mit und ohne Schweizer Pass, an der Konferenz fest. «Sie werden aber bestraft, wenn sie staatliche Unterstützung in Not – zum Beispiel in Form von Sozialhilfe – beantragen. Von den acht Millionen Einwohner*innen der Schweiz haben zwei Millionen keinen Schweizer Pass. Während die gelebte Vielfalt längst Alltag ist, sind Chancen und Rechte ungleich verteilt – auf politischer, wirtschaftlicher, sozialer und kultureller Ebene», schreibt der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) in seiner Medienmitteilung.

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Gewerkschaften: Totgesagte leben länger

Auch in der Schweiz sind die Gewerkschaften weiterhin fähig, die Arbeiter*innen zu mobilisieren. Bild: unia.ch

flo. Der Druck auf die Gewerkschaften lässt nicht nach. Eine aktuelle Studie zeigt, dass in vielen Ländern immer weniger Arbeiter*innen organisiert sind. Das Bild ist nicht einheitlich. Die dargestellte Entwicklung dürfen wir aber nicht unterschätzen: Die Lage ist ernst für die Organisationen der Gewerkschaftsbewegung.

Als eine Zeitung den Schriftsteller und Satiriker Mark Twain fragte, was dran wahr sei an den Gerüchten, dass er im Sterben läge, antwortete der Autor gewohnt spitzzüngig und humorig: «Die Gerüchte über einen Tod sind reichlich übertrieben.» Mit demselben Bonmot könnte man aber auch den Zustand der Gewerkschaften beschreiben. Denn trotz Unkenrufen von bürgerlicher Seite, trotz jahrzehntelanger Angriffe und trotz schweren Einbussen haben die Gewerkschaften in mehreren Ländern immer noch ihre Stellung als gesellschaftlich relevante Kräfte gewahrt. Immer wieder kann man beobachten, wie sie breite Massen von Arbeiter*innen mobilisieren und Streiks mit gesamtgesellschaftlicher Durchschlagskraft organisieren.

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Keine Vorzensur!

Denis Masmejan. In Zukunft soll es für Zivilgerichte einfacher werden, den Medien mittels sogenannter superprovisorischer Verfügungen sofortige Veröffentlichungsverbote aufzuerlegen – so entschied der Ständerat, die Vorlage geht in den Nationalrat.Diese Entscheidung hat gravierende Folgen für die Presse- und Meinungsäusserungsfreiheit, welche für die Ausübung aller Menschenrechte von grundlegender Bedeutung sind. Die sofortigen Veröffentlichungsverbote stellen gefährliche Instrumente dar, deren Missbrauch schnell zu einer Vorzensur führen kann.

Zerstört das Gleichgewicht
Es ist nicht unangemessen, in diesem Zusammenhang von «Zensur» zu sprechen. Auch der Bundesrat brachte das Risiko der Informationskontrolle vor, als er zu Beginn der 1980er-Jahre vorschlug, die vorsorglichen Massnahmen in Bezug auf Informationsmedien eng auszulegen. «Eine allzu strenge Regelung würde dem, der sie missbrauchen will und zu missbrauchen versteht, in der Tat eine Art Zensur in die Hand geben, die das normale Funktionieren der Medien blockieren könnte», erklärte die Regierung.

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Tunnelblick und Täuschung

Demo «Biel wird laut – Stop Westast/Axe ouest». Bild: zvg

Tunnelblick und Täuschung
dab. Die Westast-Stadtautobahn wird in Biel und Nidau nicht gebaut. Gegen die Absicht des alten Vorstands lösten die Mitglieder den Verein «Westast so nicht» an ihrer Jahresversammlung nicht auf.

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Die Laufschuhe schnüren!

Zum 20. Mal volles Engagement gegen Rassismus. Bild: zVg

ltm. Am 19.September findet in Zürich wieder der Lauf gegen Rassismus statt. Es begann als Idee einer kleinen Gruppe und wurde durch Einsatz und Arbeit zu einem immer stärkeren Zeichen gegen Rassismus. Eine Erfolgsgeschichte, die ihr zwanzigstes Jubiläum feiert.

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Erfundene Beleidigung?

Erfundene Beleidigung?
Tumultartige Szenen spielten sich im Kybunkpark in St.Gallen gleich nach dem Schlusspfiff des Spiels der Heimmannschaft gegen den Gast aus dem Wallis, den FC Sion, ab. Die Gemüter kochten. Spieler und Betreuer*innen wurden fast handgreiflich. Szenen, die auf einem Fussballplatz nichts zu suchen haben. Was war geschehen?

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Winterthurer Häuserkampf geht weiter

Die Aktion für bezahlbaren Wohnraum vor dem symbolträchtigen Sulzer-Hochaus in Winterthur. Bild: flo

flo. Die Eulachstadt galt lange als günstigere Alternative für jene, die sich die Mieten in Zürich nicht leisten können. Jetzt will die Terresta AG für Sanierungen und Neuüberbauungen eine Milliarde Franken ausgeben – Aktivist*innen und Bewohner*innen warnen vor Mietwucher.

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CO2-Giganten

dab. Der Finanzplatz Schweiz verursacht zwanzig Mal mehr Treibhausgasemissionen als die übrige Schweiz. Darauf macht die Aktionswoche von Rise Up for Change vom 30.Juli bis am 6.August in Zürich und Bern aufmerksam.

Ein beliebtes Argument von Gegner*innen konkreter Klimamassnahmen ist, die Schweiz sei zu klein, um etwas bewirken zu können. Würde die Schweiz aber alles von ihr ausgestossene CO2 erfassen und die Verursachenden mit Massnahmen belegen, wäre die Wirkung sicher grösser. Der Finanzplatz Schweiz ist einer der grössten der Welt, über den jährlich Billionen von Franken in die globale Wirtschaft fliessen. Die mit diesem Geld finanzierten wirtschaftlichen Aktivitäten machen über zwei Prozent der weltweiten Emissionen aus. Sie verursachen rund zwanzig Mal mehr Treibhausgase als das gesamte Inland. » Weiterlesen

Feste und liebevolle Bezugspersonen

dab. Konservative und rechtsreligiöse Kreise haben gegen die Gesetzesvorlage des Parlaments «Ehe für alle» aus absurden Gründen das Referendum ergriffen. Deshalb wird Ende September über gleiche Rechte für homo- und bisexuelle Paare abgestimmt.

Paare desselben Geschlechts sollen die gleichen Rechte haben wie Paare verschiedenen Geschlechts und zivil heiraten können. «Mit der ‹Ehe für alle› wird die heutige Ungleichbehandlung beseitigt. Für die Ehe zwischen Frau und Mann ändert sich nichts», betont die Landesregierung, «Bundesrat und Parlament empfehlen in der Abstimmung vom 26.September 2021 ein Ja.» » Weiterlesen

Nichtbezug der Sozialhilfe

Annina Grob. Viele Menschen in der Schweiz verzichten auf finanzielle Unterstützung, obwohl sie Anspruch darauf hätten. Ein im Nationalrat eingereichter Vorstoss will die Hürden für den Nichtbezug abbauen.

Genaue Daten zum Nicht-Bezug von Sozialhilfeleistungen zu erhalten, ist aufgrund des tabuähnlichen Status nicht ganz einfach. Jedoch gehen Studien davon aus, dass gut ein Viertel der Personen, die berechtigt wären, eine finanzielle Unterstützung im Rahmen der Sozialhilfe zu erhalten, dies nicht tun. Verzichten Menschen auf den sprichwörtlichen Gang aufs Sozialamt, hat das auch zur Folge, dass sie keinen Zugang zur Beratung durch Fachpersonen haben.

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