Und sie steigen und steigen weiter

sit. Zuerst wird der Referenzzinssatz erhöht, dann ein probates Mittel gegen die Explosion der Mietzinsen vom Parlament verworfen. Weitere Angriffe auf das Mietrecht sind bereits im Gange. Der Mieter:innenverband ruft dazu auf, sich gegen die Erhöhungen der Mieten zu wehren.

Abgelehnt! Mit 116 gegen 71 Stimmen bei vier Enthaltungen lehnte der Nationalrat am 12.Dezember die parlamentarische Initiative «Mehr Transparenz dank Offenlegung der Vormiete» ab. Der bürgerliche Block bestehend aus SVP, FDP und Die Mitte versenkte das Vorhaben ohne Wenn und Aber.
Keine Rolle dabei spielte die Tatsache, dass selbst SVP-Bundesrat Guy Parmelin sich für die die Offenlegung der Vormiete ausgesprochen hatte.

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Wer war «Die Linke»?

Redaktion. Am 6.Dezember löst sich «Die Linke» als Fraktion im Bundestag auf. Seit 2015 steuerte die Partei auf die eigene Bedeutungslosigkeit zu. Wir veröffentlichen den Beitrag von Roberto J. De Lapuente in leicht gekürzter Fassung im Sinne eines Gastbeitrags, der nicht zwingend die Meinung der Redaktion widerspiegeln muss.

Eine Gruppe soll aus den verbliebenen 28 Abgeordneten der Linkspartei werden, nachdem am 6.Dezember der Fraktionsstatus eingestellt wurde. Die Partei ist an einem gravierenden Tiefpunkt angelangt. Vielleicht sogar an ihr Ende geraten.

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Wahl gewonnen – und jetzt?

dom. Am 10.Dezember hat Javier Milei sein Amt als Präsident Argentiniens angetreten. Zuvor hatte er sich im Wahlkampf mit ultraliberalen, rechtsextremen Positionen profiliert und ist mit Kettensäge durch die Strassen gerannt. Was haben wir von seiner Regierung zu erwarten? Einen Funken Hoffnung spendet der Widerstand linker Kräfte.

Wahlprognosen taugen wenig – das hat die Stichwahl ums argentinische Präsidentschaftsamt einmal mehr bewiesen. Entgegen allen Voraussagen hat Javier Milei sich deutlich gegen den Peronisten Sergio Massa durchsetzen können. Bei einer hohen Wahlbeteiligung von 76 Prozent holte Milei mit arbeiter:innen-, frauen-, schwulen- und fremdenfeindlichen Parolen und einem radikal libertären Programm 56 Prozent der Stimmen.

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Es ist fünf vor zwölf

Um den Start der
16 Tage gegen Gewalt an Frauen einzuläuten, wurde ein riesiger, pinker Elefant in Zürich aufgestellt. Er dient auch als Warnzeichen für den Bundesrat.

lmt. Die Präventionskampagne «16 Tage gegen Gewalt an Frauen» findet jährlich vom 25.November bis 10.Dezember statt. Während diesen Tagen wird geschlechtsspezifische Gewalt in verschiedenen Aktionen schweizweit thematisiert. Aber der Trend des Bundesrats geht in die falsche Richtung.

430 000 Vergewaltigungsopfer, alle zwei Wochen ein Feminizid, über 50 registrierte Fälle von häuslicher Gewalt pro Tag – so sieht die Faktenlage in der Schweiz in Bezug auf geschlechtsspezifischer Gewalt aus. Um diese Thematik, die gerne von den Medien und der Regierung verharmlost wird, aus dem Schweigen zu holen, starteten am 25.November die jährlichen «16 Tage gegen Gewalt an Frauen». Aber wieso genau 16? » Weiterlesen

Arbeitskampf in Genf

flo. Die Regierungen der Kantone Genf und Fribourg wollen die Löhne trotz Teuerung nur in völlig ungenügendem Ausmass erhöhen. Die Arbeiter:innen und die Gewerkschaften antworten mit einem harten, solidarischen Widerstand.

Die Westschweizer:innen sind ja allgemein streikfreudiger als ihre deutschschweizer Kolleg:innen. Und das zeigten sie in diesem Monat in aller Deutlichkeit. Am Dienstag, 14.November, gingen die Angestellten des öffentlichen Diensts in Genf auf die Strasse. » Weiterlesen

Verschärfung der Repression gegen politischen Aktivismus

Das Protestcamp wird mit einem massiven Polizeiaufgebot geräumt.

Silva Coleoptera. Eine Waldbesetzung im Kanton Zürich wurde im April 2023 mit einem grossen Polizeiaufgebot geräumt. Ein Teil der Kosten dafür soll auf die anwesenden Aktivist:innen abgewälzt werden – auch wenn bis dato kein Gericht die Aktivist:innen verurteilt hat und viele von ihnen sich freiwillig vom Gelände entfernt haben. Dies stellt eine Bedrohung für das Recht auf Protest dar. Dagegen wehrt sich die Gruppe «Wald statt Repression» entschieden.

Mitten in der Klimakrise soll ein acht Hektar grosses Waldstück mit über 1000 Bäumen in Rümlang abgeholzt werden, um eine Bauschuttdeponie zu erweitern. Ein Wald, der nicht nur CO2-Speicher ist, sondern auch Lebensraum für Flora und Fauna bietet. Er dient den Menschen als Naherholungsgebiet in den immer heisser werdenden Sommern.

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Allen gehört die Stadt!

sit. Das sogenannte Partizipationsreglement der Stadt Bern erlaubt es auch Menschen ohne Schweizer Pass, eine Motion im Parlament einzureichen. Ein wichtiges Instrument, das aber ausgebaut werden muss, damit wirklich alle davon profitieren können. Die PdA Bern reicht eine entsprechende Motion ein.

«Mit dem Partizipationsreglement hat die Stadt Bern ein Instrument geschaffen, um der ausländischen Wohnbevölkerung eine Stimme zu geben», schreibt die PdA Bern in ihrer Medienmitteilung vom 17.November. Die sogenannte «Partizipationsmotion» ermöglicht es Menschen mit C-, B- oder F-Ausweis, die mindestens seit drei Monaten in der Stadt Bern wohnhaft und volljährig sind, eine Motion im Stadtrat, dem Parlament der Stadt Bern, einzureichen. Nötig dazu sind 200 Unterschriften. » Weiterlesen

Wer sind die wahren Klima­kriminellen?

sit. Ein Klimaaktivist von Renovate Switzerland muss zwei Monate ins Gefängnis, an der Universität in Fribourg wird das Verbot einer Solidaritätsveranstaltung zu Palästina mit der Polizei druchgesezt: Der bürgerliche Staat geht immer härter gegen kritische Stimmen in der Gesellschaft vor.

Man kann mit den Forderungen der sogenannten «Klimakleber:innen» von Renovate Switzerland einverstanden sein oder nicht. Man kann, ja muss sogar, ihre Aktionsformen, die sie selbst als zivilen Ungehorsam definieren, kritisch hinterfragen: Ihre Aktionen haben immer ein grosses Medienecho, doch wird auch über ihre Forderungen berichtet? Sind die militanten Aktionen am Ende gar kontra­produktiv?

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Zum SP-Bundesratsticket

flo. Beat Jans und Jon Pult haben sich bei der Ausjassung des SP-Bundesratstickets durchgesetzt. Jositsch wird wohl wegen seines Vorgehens bei der letzten Bundesratswahl abgestraft.

Die Sozialdemokrat:innen in der Schweiz haben es in diesen Jahren nicht besonders einfach: Zwar konnte die Partei bei den Wahlen von Ende Oktober mit einem besseren Ergebnis als noch 2014 aufwarten.

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Die Gunst der Stunde

dom. Eine weitere Lockerung des Schweizer Kriegsmaterialgesetzes steht an. Offiziell soll die Ausfuhrpolitik den «aussen- und sicherheitspolitischen Gegebenheiten» angepasst werden. Doch in Wahrheit geht es um die Sicherung der Profite der Rüstungsindustrie.

«Volle Auftragsbücher und steigende Aktienkurse: Die weltweite Aufrüstung im Zuge des Ukraine-Kriegs freut auch Waffenfirmen in der Schweiz», berichtete SRF vor rund einem Jahr. Im vergangenen Jahr hat die Schweiz mehr Kriegsmaterial exportiert denn je: Mit insgesamt 955 Millionen Franken steigerten die Schweizer Rüstungsfirmen 2022 ihren Umsatz gegenüber dem Vorjahr um satte 29 Prozent – aber scheinbar ist das nicht genug. Jetzt, wo gefühlt jede Woche ein neuer Krieg ausbricht, jetzt, wo die umliegenden Nato-Staaten ihre Militärbudgets erhöhen, darf dem Profit der Schweizer Rüstungsindustrie nichts mehr im Wege stehen. » Weiterlesen

Kein ruhiges Hinterland!

flo. Bis Weihnachten will die Stadt Bern grössere politische Demonstrationen und Kundgebungen verhindern und erteilt keine Bewilligungen mehr. Die Aussetzung der Versammlungsfreiheit in der Hauptstadt des Landes stellt einen unvergleichlichen Bruch der Grundrechte dar.

Meinungsfreiheit kann für die Herrschenden eine ziemlich unangenehme Sache sein. Kein Wunder also, dass immer und immer wieder in der Geschichte versucht wurde, das Recht auf eine eigene Meinung einzuschränken – vor allem das Recht, diese in Form von Kundgebung wie Demonstrationen zu äussern.

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Schweiz liefert Panzer

dom. Es ist entschieden: Die Schweiz liefert 25 Panzer des Typs Leopard 2 an Deutschland. Weil die Panzer nicht in die Ukraine weitergeliefert werden, hält der Bundesrat den Entscheid für «neutralitätsrechtlich korrekt und neutralitätspolitisch sinnvoll» ? eine Farce!

Im Februar dieses Jahres hatten der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck und der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius um den Rückverkauf stillgelegter Kampfpanzer Leopard 2 an die deutsche Firma Rheinmetall gebeten. Vergangene Woche entschied der Bundesrat: Die Ausfuhr an die Originalherstellerin der Panzer, die Rheinmetall, ist bewilligt.

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Jetzt werden Betroffene bestraft!

sah. Besser Toleranz statt Kleidervorschriften: Leider ist es anders gekommen und die Umsetzung zur «Ja zum Verhüllungsverbot»-Initiative auf Bundesebene ist realisiert. In der Folge davon werden Migrant:innen diskriminiert und bestraft. Der Geschichte zweiter Teil, wie es dazu kam.

Die Theorie der Intersektionalität ist geeignet, um Ungerechtigkeit und Unterdrückung aufzudecken – auch im Bereich des Feminismus. So sind in bestimmten Fällen «gender» und «race» nicht voneinander getrennte Kategorien. Wie die Beziehung zwischen Sexismus und Rassismus in der Schweiz genau funktioniert, wird an folgendem Beispiel klar: In der öffentlichen Diskussion ist die sogenannte «Überfremdungsdebatte» immer wieder präsent, instrumentalisiert werden hier klassische feministische Forderungen für Geschlechtergleichheit, um Rassismus zu reproduzieren und schlussendlich Migrant:innen auszugrenzen.

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Die Nationalbank investiert Milliarden in die Klimazerstörung

Redaktion. Aus einem Bericht der zivilgesellschaftlichen SNB-Koalition unter dem Dach der Klima-Allianz geht hervor, dass die Schweizer Nationalbank neun Milliarden US-Dollar in klimaschädliche Frackingunternehmen investiert. Die Bank verstösst so unter anderem gegen ihre eigenen Anlagekriterien. Wir veröffentlichen den Bericht in gekürzter Fassung.

Die Schweizer Nationalbank SNB beruft sich in ihren Anlageentscheiden auf die «Normen und Werte der Schweiz». Genauer schreibt sie Folgendes in ihren Anlagerichtlinien: «Die SNB berücksichtigt im Rahmen ihrer Anlagepolitik die grundlegenden Normen und Werte der Schweiz. Sie investiert nicht in Aktien und Anleihen von Unternehmen, deren Produkte oder Produktionsprozesse in grober Weise gegen gesellschaftlich breit anerkannte Werte verstossen. Die SNB erwirbt daher keine Aktien oder Anleihen von Unternehmen, die in die Produktion international geächteter Waffen involviert sind, grund­legende Menschenrechte massiv verletzen oder system­atisch gravierende Umweltschäden verursachen. Zu letzt­erer Kategorie gehören auch Unternehmen, deren Ge­schäftsmodell hauptsächlich auf dem Abbau von therm­ischer Kohle basiert.»

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Der palästinensische Kampf in Israel selbst

Reem Hazzan (rechts im Bild) bei einem Protest in Haifa.
Bild: Hadash

Redaktion. Im aktuellen Krieg laufen die Palästinenser:innen, die in Israel selbst leben, Gefahr, vergessen zu werden. Sie erleben derzeit eine Welle der Unterdrückung durch den Staat, dessen Bürger:innen sie sind. Marcel Cartier von «People’s World» führt ein Gespräch mit Reem Hazzan, der Internationalen Sekretärin der Kommunistischen Partei Israels, die bei den arabischen Israelis besonders fest verankert ist. Wir veröffentlichen eine leicht gekürzte Fassung.

Etwa 20 Prozent der Bevölkerung Israels sind Personen, die offiziell als «israelische Araber:innen» bezeichnet werden. Sie identifizieren sich oft selbst als «Palästinenser:innen von 1948». Eine der dominierenden politischen Kräfte für diese Palästinenser:innen war lange Zeit die Kommunistische Partei Israels (CPI). » Weiterlesen

Aufruf zum Putsch in Spanien

Ralf Streck. Die Proteste und Krawalle gegen die neue sozialdemokratische Regierung halten an. Die rechtsextreme VOX-Partei ruft im Schlepptau der rechten Volkspartei zum «totalen Widerstand» auf. Ministerpräsident Sánchez muss liefern, ihm weht aber auch innerhalb seiner Regierungskoalition ein rauer Wind entgegen.

Seit Anfang November wird jeden Abend die Parteizentrale der spanischen Sozialdemokraten (PSOE) in der Ferraz-Strasse in Madrid von Rechtsextremen belagert. Immer wieder kommt es dabei auch zu heftigen Krawallen gegen die neue Regierung, die Mitte November mit dem alten und neuen sozialdemokratischen Ministerpräsident Pedro Sánchez von einer Vielzahl unterschiedlichster Parteien ins Amt gehoben wurde. Dass in drei Krawall-Wochen nur etwa 100 Personen festgenommen wurden und die grosse Mehrzahl der Verletzten bei der Polizei zu verzeichnen ist, zeigt, wie zurückhaltend die Sicherheitskräfte gegen die gewalttätigen Proteste der Rechte vorgehen.

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Der eigenartige Genosse Berlinguer

Gerhard Feldbauer. Enrico Berlinguer war von 1972 bis 1984 Generalsekretär der grössten und stärksten Kommunistischen Partei Westeuropas. Eine Biografie zur Rolle und Neubewertung des politischen Wirkens eines Genossen, der nicht nur in Italien Geschichte geschrieben hat.

Die bekannte linke Journalistin Chiara Valentini bringt sich mit der Biografie über den «eigenartigen Genossen Enrico Berlinguer» in die Versuche von Kommu-nist:innen und Linken ein, seine Rolle auch neu zu bewerten. Die deutsche Übersetzung kam zum Berlinguers 100. Geburtstag am 25.Mai 2022 heraus.

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Verletzlich sein!

sah. Schluss mit Tränen verkneifen: Weinen gehört zum Menschsein dazu – und jede:r darf sensibel sein. Warum zart und stark zusammengehören, erzählt ein neues Bilderbuch vom Zuckersüss Verlag, das zweite aus der Reihe «Grosse Themen für kleine Menschen».

Früher bedeutete Männlichkeit stoisches Auftreten und hart im Nehmen sein, so beginnt die neue Publikation der australischen Autorin und Aktivistin Jess Sanders. Zum Glück sind diese Zeiten bald vorbei. Wir wissen, dass man die Gefühle nicht unterdrücken und ignorieren muss, um belastbar und stark zu sein. Wer ein gesundes Leben führen will, darf die Gefühle sogar aktiv zulassen und wahrnehmen.

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