Kriegsmanöver der Nato 

«Kämpfen wir gemeinsam für ein freies Sardinien», lautet die Forderung der Friedens­aktivist:innen. Bild: zVg

Gerhard Feldbauer / sit. Auf Sardinien fanden vom 13.April bis zum 26.Mai mit «Mare aperto», «Nobel Jump» und «Joint Stars» gleich drei Nato-Militärmanöver statt. Proteste gegen diese Machtdemonstration des westlichen Kriegsbündnisses wurden von der Polizei brutal niedergeschlagen. Von alldem war in der bürgerlichen Presse nichts zu lesen.

«Die diesjährigen Manöver haben das Manöver Navy Open See vom Mai 2022, bei dem sieben Nato-Staaten mit 65 Kriegsschiffen die Eroberung fremder Territorien trainierten, bei weitem übertroffen», informiert das kommunistische Onlinemagazin Contropiano auf seiner Website. Zentrum der Kriegsübungen waren die südlichen Ausläufer der Ost- und Westküste der Insel, wo sich in den Ortschaften Capo San Lorenzo, Capo Frasca und Teulada die grössten Nato-Stützpunkte Europas befinden. Die imposanten Kriegsübungen der Nato sind eine Machtdemonstration sondergleichen. Und an wen sich die Kriegsbotschaft richtet, ist klar: An Russland, China und an all jene, die sich nicht den «demokratischen, westlichen Werten» unterordnen wollen. » Weiterlesen

Das Auge-Ausschroten muss  aufhören 

Es ist an der Zeit, das Gummischrot zu verbieten! Bild: zVg

sit. Mit der Polizeigewalt am diesjährigen 1.Mai in Zürich, bei der ein Aktivist durch den Einsatz von Gummischrot schwer am Auge verletzt wurde, wird sich nun auch die Stadtregierung beschäftigen müssen: AL und SP stellen zahlreiche, wichtige Fragen.

«Auge! Auge!», schreit plötzlich jemand. Es ist der 1.Mai, die Polizei hat rund 300 vermummte Personen auf dem Kanzleiareal ein-gekesselt. «Es fliegen Bierflaschen und Böller auf die Einsatzkräfte, die Antwort darauf ist Gummischrot, Tränengas und ein Wasserwerfer. Mittendrin im Getümmel steht ein Mann Mitte 20 und hält sich das blutende Auge.» Mit dieser Schilderung des Tages-Anzeigers beginnt die Fraktionserklärung der Alternative Liste (AL) an der Sitzung des Stadtzürcher Parlaments vom 10.Mai. » Weiterlesen

Linke Verirrungen 

Die Aufgabe der Linken besteht darin, alles in ihrer Macht stehende unternehmen, um auf die sofortige Einstellung der Kriegshandlungen zu drängen. Bild: zVg

Dominic Iten und Arlan Kaskerbai. Der «ukrainische Widerstand» sei «antikolonial», ein Kampf um «Selbstbestimmung». Der Ukraine-Krieg sei ein Kampf zwischen «Demokratie und Autokratie» – können wir dem zustimmen? Eine Auseinandersetzung mit geläufigen Argumenten für die umfassende Unterstützung des ukrainischen Staats.

In ihrem Artikel für die New Left Review sieht Susan Watkins im Ukraine-Krieg «fünf Kriege in einem» vereint: Einen Bürgerkrieg innerhalb der Ukraine; einen defensiv-revanchistischen Krieg seitens Russland (Defensive gegen den zunehmenden Einfluss der Nato in der Region und Revanche dagegen in Form eines imperialistischen Angriffes auf die Ukraine); einen Selbstverteidigungskrieg der Ukraine; einen Stellvertreter Krieg der USA gegen Russland und all diese Konfliktlinien überdeterminierende Kampf zwischen USA und China. » Weiterlesen

Tausend Gründe!

sit. Am 14.Juni wird wieder gestreikt und auch diesmal wird damit
Geschichte geschrieben. Aktionen, Demonstrationen und Veranstaltungen
finden landauf und landab statt. Der Tag wird so bunt werden, wie es
Gründe zum Streiken gibt. 

«Es gibt tausend Gründe, um für mehr Rechte von FLINTA (Frauen, Lesben, inter, nicht-binäre, trans und agender Personen) zu kämpfen», schreibt das feministische Streikkollektiv Zürich in seiner Medienmitteilung vom 14.Mai, genau einen Monat vor dem Tag X. Zu Wort kommen zwölf Menschen, die ihre Gründe nenne, warum sie am 14.Juni streiken werden. 

Maelle, Software-Entwicklerin: Ich streike, weil ich mich solidarisch für alle einsetze, die in unserer Gesellschaft keine Stimme haben. Und weil FLINTA, sowie BIPoC-Personen noch immer Stunden an unbezahlter Care-Arbeit leisten, ohne die alles stillstehen würde.

Anonym: In der Schweiz kann jemand die Illusion haben, es wäre möglich, hier gleichberechtigt zu leben. Diese Illusion platzt schlagartig, sobald eine Schwangerschaft anfängt, und nach der Geburt ist es noch extremer … und ich möchte die jungen Frauen erreichen, jene, die noch nicht wissen, was sie später erwartet, jene, die noch keine Kinder haben, auch damit sie mitmachen bei der Arbeit für bessere Bedingungen.

Sarah, Theaterpädagogin: Weil so vieles in unsere Welt von Männern für Männer gemacht wurde und Frauen, Nichtbinäre und Inter-Personen darunter leiden, und sich das dringend ändern muss! Und natürlich werde ich auch für gleichen Lohn, gleiche Rechte, gleiche Bedingungen für alle streiken – nieder mit dem Patriarchat!

Käthe, Theaterschaffende: Ich streike, weil Sorgearbeit keine Privatsache sein sollte! Und für körperliche Selbstbestimmung von FLINTAs weltweit!

Anna-Béatrice, Projektleiterin 

Gewaltprävention: Ich streike am 14.Juni, weil geschlechtsspezifische Gewalt in der Schweiz Alltag ist und Gewaltbetroffene zu wenig ernst genommen und unterstützt werden. Das muss sich endlich ändern!

Yvonne, Designerin: Ich streike aus Solidarität!

Ladina, Studentin Agro-Wissenschaften ETH: Einer der Gründe, warum ich streike: Niemand hat mir vorzuschreiben, was ich tragen soll, welches Gewicht ich haben soll, oder ob ich mich für eine Geburt oder keine entscheiden soll. Mein Körper gehört mir. Stopp all dem ungewollten Angefasst-Werden im Ausgang, bei der Arbeit oder dem Sport(unterricht). Keine Frau soll je wieder Angst haben, wenn sie am Abend allein nach Hause geht.

Sophie, Lehrerin: Ich streike, weil mich das Engagement von Sona Mopathra bewegt, weil mich die Arbeit von Mirle Ladermann Ukeles beeindruckt und weil ich, obwohl ich privilegiert bin, die Diskriminierung, welcher wir Frauen ausgesetzt sind, kenne. Ich streike, weil ich wütend bin, dass Sexismus, Mythen und Fehldiagnosen die Medizin bis heute beeinflussen. Ich streike, weil mir die Kraft zu kämpfen abhandengekommen ist.

Johanna, Fotografin: Weil Frauen immer noch vom System gegeneinander ausgespielt werden.

Rahel, Schauspielerin: Weil das Private immer auch politisch und der feministische Wandel notwendig ist. «Die grösste Macht überhaupt, ist die gesellschaftliche Teilhabe. Und wie schon Spiderman bemerkte: Aus grosser Macht folgt grosse Verantwortung! Teilen wir sie.» (Aus: «Patriarchat der Dinge», Rebekka Endler).

Domenica, Sanitärinstallateurin: Ich streike, weil wir für die erreichten Rechte wieder kämpfen müssen.

Heraus zum 14.Juni! 
In der ganzen Schweiz kommt es zu zahlreichen
Aktionen. Hier eine Übersicht für die Deutschschweiz:

Aarau. Markthalle, 17 Uhr Demonstration, danach Reden und Musik.
Mehr Infos: feministischerstreikaargau.ch/

Basel. Theaterplatz, 10.45 Uhr Kinderwagen/Rollstuhl/Rollator–Demo; 10.46 Uhr Aufruf und Manifest zum 14.Juni; ab 11.30 Uhr Mittagessen un Getränke auf Spendenbasis für Erdbebenopfer in der Türkei/Syrien; 13.33 Uhr Aktion Gender Overall Earnings Gap; 14 Uhr Konsumstreik – wir tauschen;  15.24 Uhr Aktion Equal Pay Hour; 16.30 Uhr Reden, Musik und Tanz; 17.30 Uhr Demonstration; 20.30 Uhr Tanzperformance Femtak im Theater Roxy, 21.30 Uhr Afterparty im Humbug.
Mehr Infos: frauenstreik-bs.ch

Bern. Bundesplatz, ab 12 Uhr Programm; 13:33 Uhr Landsgemeinde: Wir stimmen über unsere Forderungen ab; 15 Uhr Kinderwagenumzug der EKDM, Besammlung beim Bärengraben; 15:24 Feierabend und Lärm machen für Lohngleichheit; 17.30 Uhr Demonstration ab der Schützenmatte; bis 22 Uhr Aktionen, Reden und Party­ auf dem Bundesplatz.
Mehr Infos: frauen-streiken.ch

Biel. Zentralplatz, ab 14 Uhr beim Zentralplatz.
Mehr Infos: instagram.com/femstreik.biel.bienne

Chur. Kornplatz, 17 Uhr.
Mehr Infos: frauenstreik-gr.ch/14-juni-2023/

Frauenfeld. Unteres Mätteli, 17.30 Treffpunkt und Kund-gebung, danach Marsch zum Dreiegg; 20 Uhr Poetry Slam, Samantha Zaugg und DJ Set im Dreiegg.
Mehr Infos: femstreiktg.ch

Liestal. Rathausgasse, ab 11 Uhr Redebeiträge, Musik, Mittagessen und Basteln für die Demo; 16 Uhr Besammlung der Baselländer:innen am Bahnhof Basel SBB.
Mehr Infos: frauenstreik-bs.ch/

Luzern. Vögeligärtli, ab 14 Uhr Stände, Reden und Musik; 17.30 Uhr Besammlung; 18 Uhr Demonstration.
Mehr Infos: frauenstreikluzern.ch

Schaffhausen. Fronwagenplatz, ab 16 Uhr Reden;
17.15 Uhr Start Demo vom Fronwagenplatz aus, danach
femini­­stisches Fest im Mosergarten.
Mehr Infos: instagram.com/feministischerstreik_sh/ 

Solothurn. Kreuzackerplatz, 15– 17 Uhr Warm-Up: Pappschilder basteln, politischer Austausch und Pirat:in-nenbar; 17 Uhr Start Demo; 19 bis 22 Uhr Küche für alle, Pirat:innenbar, Musik & Tanzen.
Mehr Infos: instagram.com/feministischerstreik_ktso

Stans. Dorfplatz, 12 Uhr Essen und Aktionen, 15 Uhr Besammlung und anschliessend Velo-Demo nach Luzern.
Mehr Infos: instagram.com/feministisches.nidwalden

St. Gallen. Marktgasse, 10.46 Uhr Startaktion, Rentenungleichheit; ab 11 Uhr kulturelle Darbietungen; 13.33 Uhr Aktion gegen Lohnungleichheit; 15.24 Uhr Aktion gegen Lohnungleichheit und gegen das Patriarchat; ab 16 Uhr kulturelle Darbietungen; 18 Uhr Demo; 19.30 Uhr Reden; 20.30 Uhr Musik und Afterparty.
Mehr Infos: feministischerstreik-sg.ch

Thun. Rathausplatz, 11 bis 15 Uhr, Foodtruck, Transpi malen, Info-Stände, Beitrag von Lisa, Streikforderungen, Siebdruck. Danach Teilnahme an der Demo in Bern.
Mehr Infos: feministischeskollektivthunbeo.ch

Wald. Spielplatz Wildegg, 14 Uhr Besammlung; Schlipfplatz Naturladen, 15.15 Uhr Reden, Sitzen, Rasseln und laut werden; 15.30 Uhr Abmarsch in Richtung Bahnhof; 16 Uhr Reden, Sitzen, Rasseln und laut werden; Schwertplatz, 16.30 Uhr Wortmeldungen sitzen und reden, spielen und laut werden, ab 17 Uhr gemeinsames Ausklingen in der
Villa Flora.
Mehr Infos: frauenstreik-wald.ch

Winterthur. Kirchplatz, ab 12 Uhr Stände, Essen, Aktionen, Lesungen; 18 Uhr Demostart am Neumarkt.
Mehr Infos: feministisches-kollektiv-winti.ch

Zug. Oberer Postplatz, ab 15.24 Uhr Warm-Up, Forderungen lesen und Pappschilder basteln; 18 Uhr
De-monstration ab Oberer Postplatz; ab 19 Uhr Pick­­­nick, Musik und Tanz beim Arenaplatz.
Mehr Infos: www.frauenstreikzug.ch

Zürich. 17.30 Uhr Demonstration ab Sechseläutenplatz.
Mehr Infos: feministischerstreikzuerich.ch/14-juni-2023

Sämtliche Infos: 14juni.ch

Vorwärts statt rückwärts! 

Es sind Sofortmassnahmen nötig. Bild: zVg

lmt. Das Pflegepersonal schlägt am internationalen Tag der Pflege erneut Alarm. Die Umsetzung der Pflegeinitiative geht im Schneckentempo voran, dies mit fatalen Folgen für das vor dem Kollaps stehende Gesundheitssystem. Die Pflegenden werden den diesjährigen feministischen Streik nutzen, um wieder für ihre Forderungen einzustehen.

Am 12.Mai war der internationale Tag der Pflege. Ein Anlass, um uns allen die Notlage der Pflegenden wieder vor Augen zu führen. Kurz zusammengefasst: Seit der Annahme der Pflegeinitiative vor eineinhalb Jahren hat sich nichts getan. Der Bundesrat setzt sie nur äusserst zögerlich um. Die Kantone drücken ebenfalls auf die Bremse. Kein Wunder, laut einem Expertenbericht von Mitte Oktober 2022 im Auftrag des Bundesamts für Gesundheit (BAG) leisteten derzeit nur drei Kantone der befragten 24 die nötigen Vorarbeiten, um die Pflegeinitiative erfolgreich umzusetzen.

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Sichere Fluchtwege schaffen

lmt. Die Schweizer Beratungsstellen für Opfer von Menschenhandel halten einen Anstieg der Fallzahlen fest. Vom Krieg in der Ukraine konnten wichtige Erkenntnisse zur Bekämpfung von Menschenhandel gewonnen werden. Ein neues Projekt der Fachstelle für Frauenhandel und Frauenmigration Zürich verbucht erste Erfolge.

Die Schweizer Plattform gegen Menschenhandel publizierte 2022 erneut die von den vier Beratungsstellen gemeinsam erhobenen Opferzahlen. Das Resultat: Die Anzahl der Opfer von Menschenhandel ist in der Schweiz markant angestiegen. Schon allein die Fachstelle Frauenhandel und Frauenmigration Zürich (FIZ) hat im vergangenen Jahr 822 von Gewalt und Ausbeutung betroffene Personen betreut, begleitet, beraten und geschützt. Viele von ihnen wurden im Ausland, unter anderem auf der Flucht, Opfer von Menschenhandel. Aufgrund des Krieges in der Ukraine erhielt dieses Thema erneut Aufmerksamkeit. Dabei brachten die Fluchtgegebenheiten der Ukrainer:innen wichtige Tatsachen ans Tageslicht. 

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Gewerkschaft gegen Repression 

flo. Am 1.Mai kesselte die Polizei unter dem Vorwand von Vermummung einen Teil der Demonstration in Basel an jenem Kampftag ein. Nun geht die Gewerkschaft Unia gegen die Repression vor und setzt so ein wichtiges Zeichen. Trotzdem ist klar, warum der bürgerliche Staat immer mehr auf Repression zurückgreift.

Es sollte ein Kampf- und Festtag werden. Doch die Polizei entschied anders. Am 1.Mai griff sie in Basel einen Teil der Demonstration an, bildete einen Kessel und hielt Aktivist:innen und Genoss:innen für bis zu acht Stunden fest. Die Basler Polizei, die nach ihren gewalttätigen Einsätzen gegen den Frauentag, wie auch gegen antifaschistische Demonstrationen, für Linke schon länger als besonders brutal bekannt ist, hat damit einen neuen Höhepunkt der Repression markiert.

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Sexismus in Medien und Forschung?

sah. Ein Artikel über eine unpublizierte Studie schlägt Wellen. Mit Sexismus wird versucht, die Gleichstellungsarbeit zu sabotieren und falsche Bilder zu vermitteln: Vorurteile über faule Student:innen und abhängige, ambitionslose Frauen.

«Zwei renommierte Forscherinnen haben 10000 Studierende über ihre Ansichten zu Karriere, Familie, Partnerschaft und Diskriminierung befragt. Das Resultat verblüfft – und könnte die Debatte um die Gleichstellung verändern.» So beginnt der skandalöse Artikel von Rico Bandle mit dem Titel «Umfrage an der ETH und Uni Zürich: Die meisten Studentinnen wollen lieber einen erfolgreichen Mann als selber Karriere machen», der am 6.Mai 2023 in der SonntagsZeitung publiziert wurde. In der Studie wurde die sogenannte Leaky Pipeline erforscht, um herauszufinden, warum der Frauenanteil auf verschiedenen Karrierestufen stetig sinkt. Befragt wurde eine jüngere Generation im Alter von 20 bis 35 Jahren. Schnell wurde klar, dass die Frauen Kinder wollen, um dann Teilzeit zu arbeiten. » Weiterlesen

Höchstbetrag für Mütter anheben!

Abstimmungsplakat 2004. Bild: zVg

sah. Gleichbehandlung von Müttern und Dienstpflichtigen: Was ist die Idee hinter «gleiche maximale Tagessätze bei Militärdienst und Mutterschaft»? Parlamentarier:innen fordern Änderungen in der Erwerbsersatzordnung. Der Nationalrat muss nun Lösungsvorschläge erarbeiten.

2005 trat die um die Mutterschaftsversicherung revidierte Erwerbsersatzordnung (EO) in Kraft. Anstoss dafür war eine parlamentarische Initiative, die von einer überparteilichen Gruppe erarbeitet worden war. So reichte 2001 Nationalrat Pierre Triponez (FDP/BE) die parlamentarische Initiative ein, der den Vorstoss mit unter anderem Jacqueline Fehr (SP/ZH) gemeinsam andachte.

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Kubanische Musiker bedroht

Das Duo Buena Fe erlebte in Spanien eine Hetze durch Contras. Bild: zVg

Redaktion. Rechte Contras versuchten mit Gewalt Konzerte der kubanischen Gruppe Buena Fe in Europa zu verhindern. Nach Drohungen gegen die Veranstalter:innen mussten zwei Auftritte in Spanien abgesagt werden. Tausende bekunden in einem Manifest ihre Solidarität mit den Musikern.

«Mit Bedauern geben wir bekannt, dass die Konzerte in Salamanca und Zamora abgesagt wurden. Unter dem Vorwand, die Demokratie zu verteidigen, wurden faschistische Drohungen und Schikanen, die stärker wirkten als unsere Lieder, gegen die Betreiber der Veranstaltungsorte ausgesprochen», teilte das Duo seinen spanischen Fans per Facebook mit.

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«Wichtig ist Widerstand auf möglichst breiter Front»

Trader an der Börse in New York – sinnbildlich für die vorherrschende Ökonomie. Bild: zvG

Arman Spéth. Einen Einblick in die vorherrschende Ökonomie und eine Einschätzung zu gegenwärtigen Entwicklungen des Weltmarkts bietet uns Michael Graff, Professor für Volkswirtschaftslehre an der ETH Zürich. Ein Gespräch über die Probleme der vorherrschenden Wirtschaftslehre, Inflation, Bankenkrisen, Entwicklungen der Weltwirtschaft und die Frage, welche Aufgabe der Linken heute zufällt.

Beginnen wir mit einer persönlichen Frage:
Was hat dich als links politisierte Person dazu bewegt, Ökonom zu werden?
Vieles im Leben ist Zufall, so auch dies. Als «links politisierte Person» in Hamburg gegen Ende der 1970er-Jahre habe ich mich für ein Soziologie-Studium entschieden und das auch abgeschlossen. Dann bekam ich überraschend gleich drei Promotionsstellen angeboten, eine im Bereich Medizin-Soziologie, eine für Ostslawistik und eine bei den Volkswirt:innen. Die dritte Option schien mir die vielseitigsten Forschungs- und Berufsaussichten zu bieten, und ich habe die Wahl nie bereut. Im Nachhinein kann ich natürlich sagen, dass die Produktionsverhältnisse – und damit Wirtschaft – am Anfang der kritischen Analyse der bestehenden Verhältnisse stehen, aber so klar war mir das damals noch nicht.

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Grenzen überwinden

Auch dieses Jahr wurde am «Taktlos»-Festival ein breites Spektrum präsentiert. Bild: Facebook Taktlos

Peter Dürsteler. Vom 17. bis 19.März fand das diesjährige «Taktlos» im Kunstraum Walscheturm im Zürcher Kreis 4 statt. Zum fünften Male wurde das Festival einem Kuratorium übertragen. Dabei kam der Trompeter Silvan Schmid zum Zuge.
Er sorgte für eine besonders vielfältige Ausgabe dieses Anlasses, indem er ein äusserst breites Spektrum präsentierte.

Das Programmheft zum «Taktlos 2023» versprach ein Festival, das womöglich kaum wiederzuerkennen sei, es werde «jazzig und zeitgenössisch, aber auch performativ, poppig, technoid bis hyperreal». Silvan Schmid wollte im Programm lokal verankerte und jüngere Personen mit einbeziehen – unter Berücksichtigung auch des Aspektes, dass er derzeit zwischen der Schweiz und den Niederlanden lebt.

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Bilanz eines Verbrechens

Matin Baraki. Bild: zVg

Arnold Schölzel. Der langjährige «RotFuchs»-Autor Matin Baraki lehrt an der Universität Marburg Internationale Politik. Mit dem Buch «Afghanistan. Revolution, Intervention, 40 Jahre Krieg», hat er das Standardwerk zur Geschichte des am meisten geschundenen Landes der Gegenwart geschrieben.

Das Buch ist «den Opfern des US-geführten Krieges gegen Afghanistan» gewidmet. Es ist eine Chronik des Grauens, die Baraki in sachlicher, selten polemischer Sprache vorträgt. Hervorzuheben ist: Mehr als 100 Seiten des Buches umfasst ein Abschnitt mit Dokumenten, einer Zeittafel und einer Literaturauswahl. Vermutlich sind hier zum ersten Mal in deutscher Sprache das Grundsatzprogramm der Demokratischen Volkspartei Afghanistans (DVPA), die sich selbst als marxistische Partei verstand, von 1965 zu lesen. Veröffentlicht sind auch Reden ihrer führenden Vertreter:innen, sowie zahlreiche Dokumente, aus denen hervorgeht, wie sich die Führung der Sowjetunion 1979 dagegen sträubte, der DVPA-Bitte, um eine militärische Intervention nachzukommen. Der Band enthält eine Liste mit 21 Gesuchen um Militärhilfe und Truppenentsendung. 

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Europa und die islamischen Künste

Gezeigt werden über 170 Exponate von rund 30 Künstler:innen und viele unbekannte historische Kunstschaffende aus Ägypten, Algerien, Indien, Irak, Iran, Marokko, Spanien, Syrien, Tunesien, Türkei und Usbekistan. Bild: kunsthaus.ch

Redaktion. Bis am 16.Juli 2023 lädt das Kunsthaus Zürich ein zu «Re-Orientations. Europa und die islamischen Künste, 1851 bis heute». Die Ausstellung zeigt die Bedeutung islamisch geprägter Kulturen für die bildende und angewandte westliche Kunst und ist ein wichtiger Beitrag zu den Debatten über kulturelle Aneignung. 

Über die Jahrhunderte hinweg erstreckte sich der islamische Raum über ganz unterschiedliche Territorien: von Südost- bis Westasien und von Nordafrika bis zur Iberischen Halbinsel. Er wurde in der Vergangenheit als «Orient» zusammengefasst – ein im postkolonialen Diskurs heftig diskutierter Begriff.

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Bilder zum Klimawandel

Redaktion. Vom 1.Juni bis 2.Juli 2023 sind in der Photobastei Zürich «erschreckend schöne Bilder» zu Fakten und Prognosen zum Klimawandel sehen. Die Ausstellung wird von der Fachklasse Grafik Luzern und dem Geographischen Institut der Universität Zürich organisiert.

Seit Jahrzehnten warnen Wissenschaft­­­­ler:innen vor dem Einfluss der Menschen auf das Klimasystem der Erde. Doch um eine ganze Gesellschaft zum Umdenken und Handeln zu bewegen, braucht es viel Überzeugungsarbeit. Welche innovativen Kommunikationsformen sind geeignet, wissenschaftliche Fakten anschaulich zu machen und Menschen ausserhalb der Scientific Community zu erreichen und zu berühren?

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Gealterte Held:innen

Die einstigen Weltall-Punks fallen in Tradition und Autorität zurück. Bild: zVg

dom. Die Marvel-Trilogie Guardians of the Galaxy endet witzig und berauschend. Entsprechend erfüllte der Film mehrheitlich die Erwartungen der Kritik und spielte bis Anfang Mai 120 Millionen US-Dollar in die Kinokassen. Doch auf ideologischer Ebene ist der Film problematisch. 

Wie es Guardians of the Galaxy gelingt, ein breites Publikum ausserhalb der Marvel-Community anzusprechen, ist schnell erklärt: Ein bunter Mix von knuffigen bis grobschlächtigen Figuren, trockene Einzeiler, Witz und Charme, ein sorgfältig ausgewählter Soundtrack – eine alles in allem stimmige Produktion, die beste Unterhaltung bietet. Kenntnisse bezüglich des Marvel-Universums sind hilfreich aber keine Voraussetzung, um der Handlung zu folgen.

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Allianz gegen Feindlichkeit?

sah. «Bern schaut hin» – das ist eine neue Kampagne gegen Sexismus und Queerfeindlichkeit im öffentlichen Raum. Mit Hilfe eines Meldetools können Belästigungen anonym gemeldet werden. Auch soll die Zivilcourage gefördert werden. Doch, warum kommt diese Aktion erst jetzt?

Vielleicht ist es nur eine Einbildung: Aber seit zwei Wochen sehe ich mehr gleichgeschlechtliche Pärchen im öffentlichen Raum von Bern. Männer halten Männer an der Hand und Frauen küssen Frauen. Ein Zufall? Es ist Frühling und erste warme Tage laden zum Spazieren ein und zu der ersten Glace der Saison. Aber es könnte auch an der neuen Kampagne liegen. Überall und gut sichtbar hängen Infoplakate. Zu lesen ist: «Bern schaut hin» – eine Kampagne gegen Sexismus und Queerfeindlichkeit im öffentlichen Raum. Mehr findet sich auf der Seite bern.ch.

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