Freihandelsbakommen stoppen!

Am 29. August hat Campax unter Beisein von über 60 Aktivist*innen und Mitglieder der eidgenössischen Räte eine Petition mit über 64’000 Unterschriften an SECO-Vorsteher Parmelin und UVEK-Vorsteherin Bundesrätin Sommaruga bei der Bundeskanzlei eingereicht. Darin wird ein sofortiger Marschhalt beim frisch ausgehandelten Freihandelsabkommen zwischen der Schweiz und den Mercosur-Staaten gefordert.

Anlass für die Petition waren die massiven Waldbrände die durch Brandrodung und illegale Abholzung ausgelöst wurden und in Brasilien und anderen Staaten Südamerikas seit Wochen wüten. Seit dem Amtsantritt des Brasilianischen Präsidenten Jair Messias Bolsonaro hat sich die Abholzung des Amazonas dramatisch beschleunigt. Allein im Juli sind die Rodungen um 278 Prozent im Vergleich zum Vormonat gestiegen.

«Während der Amazonas brennt, verhandelt die Schweiz ein Freihandelsabkommen mit Brasilien, welches mehr brasilianische Fleisch- und Sojaexporte ermöglicht und somit die Abholzungen der fürs Klima so wichtigen Regenwälder weiter fördert!» sagt Silja Lüthi, Campaignerin bei Campax. » Weiterlesen

lila.19 – ein buntes queeres Festival für alle

Vom 11. bis 13. Oktober findet bereits zum dritten Mal das lila.19 – queer festival statt. Das grösste queere Kulturfestival der Schweiz wird die Rote Fabrik Zürich in eine bunt-glitzrige Erlebniswelt für die LGBT-Community und ihre Freund*innen verwandeln.

Zu erwarten sind internationale und nationale Acts, welche die verschiedenen Traditionen und Identitäten des queeren Kulturschaffens widerspiegeln. Am Freitag stimmen uns Ester Poly aus Chur mit ihrer kraftvollen und provokanten Musik auf das Festival ein. Aus London spielt Aaron Porter, der sich mit seinem furchtlosen, Stereotypen zerschmetterndem R&B-Pop bereits einen Namen gemacht hat. Das Duo Hard Ton aus Venedig nimmt die Besucher*innen mit auf eine Zeitreise ins Chicago der 80er Jahre. Ausserdem treten unter anderem das Zürcher Trio Dead Milly, der Rapper und Trans-Aktivist Sir Mantis sowie der Newcomer 8pm aus Bern auf. Ein besonderes Highlight ist der Auftritt eines Stars nicht nur in der queeren Szene: die Rapperin und Performance-Künstlerin Linn da Quebrada aus Brasilien rundet das Festival am Sonntagnachmittag ab. » Weiterlesen

Bundesgericht lehnt Beschwerde zur Überwachung der Versicherten ab!

Das Bundesgericht hat die Beschwerde im Zusammenhang mit der Abstimmung zur Überwachung von Versicherten abgewiesen. Die Medienmitteilung zum Entscheid ist ab heute Mittwoch, 28. August, 12 Uhr veröffentlicht.

Co-Kampagnenleiter Dimitri Rougy nimmt dazu wie folgt Stellung:

«Das Bundesgericht hat entschieden, unsere Beschwerde zurückzuweisen. Das ist besorgniserregend. Der Bundesrat und die Behörden haben unsachlich informiert und Unwahrheiten verbreitet. Der Entscheid des Bundesgerichts schwächt das Vertrauen in die direkte Demokratie. Die Verlierer sind die Bürgerinnen und Bürger.»

«Das Referendum hat, trotz der Niederlage an der Urne, die geplante Überwachung von Versicherten stark eingeschränkt. Der Bundesrat musste zurückkrebsen: Fast alle Kritikpunkte wurden in der gesetzlichen Verordnung aufgenommen.»

«Es ist fragwürdig, das Gesetze so schlecht vorbereitet werden, dass der Bundesrat – nach einem Referendum – mehr in einer Verordnung regeln muss, als vorgesehen. Auch das Parlament hat seinen Job schlecht gemacht.»

Das Referendum gegen die Überwachung von Versicherten (2018) wurde von einem breiten, politisch unabhängigen Netzwerk getragen, das mit über 25’000 Unterstützenden eine engagierte, dezentrale Kampagne organisiert hat.

Der Abstimmungskampf wurde mit ungleichen Spiessen geführt. Die Suva und das Bundesamt Bundesamt für Sozialversicherungen verbreiteten falsche Fakten, die auch im Bundesbüchlein Verwendung fanden. Gegen die Desinformation der Behörden hat das Komitee im Juni 2018 eine Abstimmungsbeschwerde eingereicht. 

Altersvorsorge: Die alte Leier

flo. Mit ihrer Niederlage bei der Abstimmung über die Reform der Renten 2017 erhielten die grossen Parteien einen Denkzettel. Gewerkschaften und Wirtschaftsorganisationen wurden von Bundesrat Berset beauftragt, einen Vorschlag für eine Reform der Pensionskassen auszuarbeiten. Dieser liegt nun auf dem Tisch. Für die AHV kündigt Berset selber heftige Einschnitte an.

Weniger kosten sollen sie. Und die Wirtschaft nicht so stark belasten – der Druck auf die Renten ist gross und die Reformwunschzettel der Bürgerlichen lang. Kaum eine Frage hat in der Schweiz in den letzten Jahren derart umgetrieben, wie die Reform der Altersvorsorge. Dabei reichen die Renten oft nicht für ein würdiges Überleben im Alter. Wegen der ungenügenden Renditen war 2018 das schlechteste Jahr der Pensionskassen seit Beginn der Krise. Das Rentensystem in der Schweiz ist in Schieflage geraten. Und die Bürgerlichen wollen die Gunst der Stunde nutzen, um Konterreformen in der Altersvorsorge durchzusetzen.

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Gleichberechtigung.Punkt.Amen

Sarah Paciarelli. Der Schweizerische Katholische Frauenbund SKF hat vom 14.bis 16.Juni zum Frauen*KirchenStreik aufgerufen. Die Resonanz, die die Streikenden erlebten, zeigt deutlich, dass die Zeit für einen Wandel überfällig und auch Ungehorsam nötig ist. Doch, wie weiter nach dem erfolgreichen Streik?

Spontane Bewegungen wie der Frauen*Kirchen-Streik laufen Gefahr, zu ermüden. Es braucht einen organisatorischen Kern, einen Herzschrittmacher, der dafür sorgt, dass der übergesprungene Funke zu einem Flächenbrand wird. Der 130’000 Frauen starke Schweizerische Katholische Frauenbund SKF hat sich das auf seine Fahnen geschrieben. Getragen wird «Gleichberechtigung.Punkt.Amen» von einem pinken Punkt, der das Erkennungszeichen seiner Unterstützenden ist. In kirchenpolitischer Hinsicht geht es bei «Gleichberechtigung.Punkt.Amen» nicht, wie von konservativen Stimmen behauptet, um eine Spaltung der Kirche. Die Kirche soll zu einem glaubwürdigen Ort der Gleichheit und Gerechtigkeit werden, zu einer Institution, die allen gläubigen Menschen eine Heimat ist – unabhängig von Geschlecht, sexueller Orientierung oder Lebensform. Die andauernde Diskriminierung von Frauen*, Homosexuellen und Geschiedenen durch die römisch-katholische Amtskirche steht dem im Wege. » Weiterlesen

Ernst Thälmann, Transportarbeiter, Hamburg

Geschenk der Sowjetunion an die DDR: Denkmal im 1987 eingeweihten Ernst-Thälmann-Park, Prenzlauer Berg, Berlin.

dab. Vor 75 Jahren, am 18. August 1944, wurde Ernst Thälmann im KZ Buchenwald wie ein räudiger Hund erschossen. Der beliebte Transportarbeiter aus Hamburg stand erfolgreich an der Spitze der KPD und des Roten Frontkämpferbunds RFB, bevor er von den Faschisten* inhaftiert, ohne Gerichtsverhandlung mehr als elf Jahre in Einzelhaft gehalten und dann ermordet wurde.

Mit den unsäglichen bürgerlichen und pseudolinken Labels «Stalinist» und «moskauhörig» wird der charismatische Thälmann oft beschert. Es missfällt wohl, dass er eine Epoche der Arbeiter*innenbewegung verkörpert, in der Bürgertum, Kapitalismus, Militarismus und Faschismus in arge Bedrängnis gerieten, die sie nur mit barbarischer Repression abwenden konnten. Das andere Deutschland, das Thälmann und die Kommunist*innen schaffen wollten, gab es ab 1949 trotzdem. Zwei Spielfilme des VEB Defa setzen dieser Epoche und ihrem Repräsentant*innen ein Denkmal: «Ernst Thälmann, Sohn seiner Klasse», DDR 1954, und «Ernst Thälmann, Führer seiner Klasse», DDR 1955. Sie wurden realisiert und der Öffentlichkeit gezeigt, als die 1947 losgetretene antikommunistische Propaganda in Europa und den USA hohe Wellen schlug. Dieser Diffamierung der kommunistischen Bewegung und den bürgerlichen Verdrehungen und Fälschungen der Geschichte setzte die im Westen permanent verleumdete DDR unter anderem die beiden insgesamt vierstündigen Spielfilme entgegen. » Weiterlesen

Realitätsfremd und diskriminierend

dab. Asylsuchende LGBTQI-Personen in der Schweiz und der EU sind oft mit Unwissen und mangelnder Sensibilität der Behörden konfrontiert: Sie werden mariginalisiert und stigmatisiert, ihre Verfolgung wegen sexueller Orientierung oder Geschlechtsidentität wird oft als Trick verstanden und deshalb das Asyl verweigert.

Menschen mit einer Sexualität oder Geschlechtsidentität, die nicht moralisch reaktionären Vorstellungen entspricht, werden in vielen Ländern diskriminiert oder verfolgt. Die schweizerische Praxis gegenüber asylsuchenden LGBTIQ-Personen ist laut der Schweizerischen Flüchtlingshilfe SFH angesichts ihrer Verletzlichkeit ungenügend. LGBTQI-Asylsuchende flüchten aus ihren Herkunftsländern, weil sie dort Verfolgung und Folter ausgesetzt sind.

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Das, was zu tun ist!

dab. KJ-Mitglieder, Sympathisant*innen und ältere Genoss*innen trafen sich am Wochenende zum Gründungsgrill der Kommunistischen Jugend Bern. Auf der grossen Wiese unter Bäumen im Eichholz an der Aare ausserhalb der Stadt Bern wurden Pläne geschmiedet und Erinnerungen ausgetauscht.

Der Grill räuchelt gemütlich und glüht, rote Fahnen, davon eine mit Stern und Hammer und Sichel, eine mit dem Logo der Berner PdA/POP, wehen munter im Spätsommerwind. Es hat viele KJ-Mitglieder und Sympathisant*innen aus Thun hier.

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So nicht, Herr Berset!

sah. Per Videobotschaft bekundete Bundesrat Alain Berset Solidarität mit den Anliegen des Frauen*streiks. Tage später schlug er eine Reform vor, bei der auf dem Rücken der Frauen* die Altersvorsorge saniert werden soll. Aktivist*innen frischten am 1. August Bersets Gedächtnis auf.

«Da zieht eine kleine Wolke vorbei.» Das soll der Kommentar des SP-Bundesrats gewesen sein, als die Aktivist*innen sich vor ihm anlässlich der 1.-August-Rede in Yverdon-les-Bains aufgebaut hatten. Die Antwort darauf folgte sofort: «Auch kleine Wolken können sich zu einem grossen Gewitter zusammenballen…».

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Bis der letzte Käfig leer ist!

Die Demo Ende Juni in Bern. Bild: Klaus Petrus

TIF-Kollektiv. Kraftvoll, bestimmt und friedlich: Am 29. Juni 2019 demonstrierten rund 400 Aktivist*innen für die Abschaffung der Nutztierhaltung. Erstmals gab es vor der Demo einen Tierrechtsmarkt mit Infoständen zur Massentierhaltung oder Merchandise zur Finanzierung von Kampagnen.

Es bleibt eine Herausforderung, die Schweizer Tierrechtsbewegung zu mobilisieren. Trotz der boomenden veganen Bewegung wachsen die schweizweiten Demos bisher nur in der Zahl, nicht jedoch in der Gro?sse. Die Gru?nde dafu?r sind vielfa?ltig: manchen sind die Demos zu «radikal», anderen zu laut oder wiederum anderen zu wenig effektiv. Dies obwohl der Strassenprotest zu den wichtigsten Methoden jeder sozialen Bewegung geho?rt. Um mehr Leute ansprechen zu können, wurde diesmal ein Tierrechtsmarkt organisiert. Die Sta?nde von beispielsweise Zu?rich Animal Save, Das Tier und Wir, Falafel Fun, Gru?ner Gaumen, Animal Rights Marc sowie der Tierrechtsorganisation Tier im Fokus (TIF) boten kritische Infos zur Schweizer Nutztierhaltung oder veganen Food und Drinks an.

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Frauen*streik konkret umsetzen

sah. Nach dem Streik ist vor dem Streik: Aktivist*innen in Luzern fordern in einer Petition an den Regierungsrat, sich für tatsächliche Gleichstellung einzusetzen und schreiben einen offenen Brief zum Thema Victim Blaming im Rahmen eines Gerichtsprozess.

Zwar geht der 14. Juni 2019 als zweiter schweizweiter Frauen*streik fulminant in die Geschichte ein, doch die Gleichstellung von Frau* und Mann* wird, so wie sie in der Bundesverfassung und den Gesetzen verankert ist, nicht tatsächlich umgesetzt. Der Kampf geht also weiter: aufgrund eigener Erfahrungen oder aus Solidarität.
So ist in Luzern seither einiges passiert. Nachdem 10000 Frauen* und Männer* im ganzen Kanton am Arbeitsplatz oder am Hauptstreikort am Theaterplatz ihren Missmut und gleichzeitig Stärke demonstrierten, hat sich das Komitee nicht aufgelöst, sondern ist sogar grösser geworden.

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Solidarität fegt Repression weg

Starker und erfolgreiher Protestes gegen die Entlassungen in Basel

sah. Der politische Aktivismus im Frauen*streikjahr bringt auch Repression gegen die Bewegung, wie unter anderem die Kündigung zweier Mitarbeiterinnen in Basel und die Vorladungen der Staatsanwalt in Zürich beweisen. Es zeigt sich aber auch wieder, dass Solidarität Stärke entwickelt.

Aus Anlass des zehnjährigen Jubiläums der Verankerung des Gleichberechtigungsartikels hatte unter anderem der Schweizerische Gewerkschaftsbund zum Protest gegen die zögerliche Umsetzung des Verfassungsartikels und gegen die anhaltende Ungleichheiten in zahlreichen Bereichen von Gesellschaft, Wirtschaft und Politik aufgerufen.

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Spanien spioniert auch in der Schweiz

Ralf Streck. Die spanische Botschaft in Bern hat die Unterstützung des Geheimdiensts angefordert, um gegen Katalan*in-nen vorzugehen. Ausspioniert wurden dabei aber auch Schweizer Parlamentarier*innen, wie die brisanten Dokumente beweisen, die dem vorwärts vorliegen.

«Spanien überwacht Schweizer Abgeordnete», empört sich der SP-Nationalrat Mathias Reynard. Er spricht wegen der Spitzelei von «nicht hinnehmbaren Massnahmen», die nur erneut «die Ablehnung jeder demokratischen Debatte über Katalonien (politische Gefangene, Repression gegen das Referendum…) zeigen». Das war Reynards Twitter-Reaktion auf die brisanten Enthüllungen im SonntagsBlick und in der deutschen Onlineplattform Telepolis.

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VW-Werk in Wolfsburg blockiert

sit. Mit einer spekakulären Aktion haben Mitte August Aktivist*innen den Zugverkehr zum und vom VW-Werk in Wolfsburg blockiert. Sie ketteten sich an den Geleisen fest. Die Staatsmacht fuhr mit einem Grossaufgebot auf.

«Seit heute, um 12.00 Uhr haben wir – eine unabhängige Kleingruppe – uns von einer Eisenbahnbrücke vor dem VW-Werk in Wolfsburg abgeseilt und blockieren so
die Auslieferung von mehr als hundert Neuwagen», schreiben die Aktivist*innen in ihrer Medienmitteilung am Dienstag, 13.August.

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Gespaltenes Königreich

flo. Vor fünf Jahren scheiterte ein Referendum für die Unabhängigkeit Schottlands relativ knapp. Seither wird die britische Politlandschaft erschüttert. Nun drängt die nationale Frage wieder auf die Bühne des politischen Tagesgeschäfts, ein erneuter Versuch sich von London loszulösen scheint denkbar. Dabei spielt die harte Haltung des neuen Premiers Boris Johnson eine Rolle.

Noch abgelegener als auf der Isle of Lewis kann man in Schottland kaum sein. Die Insel ist Teil der äusseren Hebriden, einer Inselgruppe im äussersten Nordwesten des Landes. Im Osten hinter einer 30 bis 70 Kilometer breiten Meerenge liegen die Highlands, im Westen der atlantische Ozean. Eine Mehrheit der etwa 18500 Einwohner*innen spricht im täglichen Umgang noch schottisches Gälisch und geheizt wird oft mit Torf, der in den Mooren der Insel von den Bewohner*innen mit Torfeisen gestochen wird. Und die Region ist eine Hochburg der schottischen Unabhängigkeitsbewegung. » Weiterlesen

Vietnam stellt sich der Zukunft

Stefan Kühner. Bei vielen, die einst gegen den Vietnamkrieg auf die Strasse gingen, wird Vietnam heute wohl in erster Linie als Reiseland oder als Billiglohnstandort wahrgenommen, in dem die Ideen des Neoliberalismus ihren Triumph feiern. Manche werfen Vietnam sogar vor, durch die Zulassung privater Produktionsmittel den Sozialismus zu verraten. Doch, 50 Jahre nach dem Tod Ho Chi Minhs baut Vietnam «das Land moderner als je zuvor» auf.

Als Vietnam 1975 mit dem Ende des Befreiungskrieges seine Unabhängigkeit und ein Jahr später seine Widervereinigung errungen hatte, stand das Land vor fast unüberwindbaren Problemen. Nahezu alle Infrastrukturen im Verkehr (Strassen, Eisenbahnen, Brücken), im Gesundheitswesen und in der Industrie waren total zerstört. Das Land bekam von denen, die den Krieg geführt und verloren hatten, keine Wiederaufbauhilfe, obwohl dies zugesichert worden war. Bis Anfang der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts litt das Land zudem unter einem politisch gewollten Boykott der westlichen reichen Länder. Sozialismus hiess zu dieser Zeit für die Regierung Vietnams in erster Linie, die Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen. Da ging es um Bereitstellung von Strom, genügend Lebensmitteln, Medikamenten, Fahrrädern und Mopeds, um zur Arbeit zu gelangen. Ohne die tiefgreifende und anhaltende Hilfe der sozialistischen Staaten wäre dies nie möglich gewesen.

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Tödliche Jagd in Zypern

Bild: Klaus Petrus

Klaus Petrus. Weisse Strände, blaues Wasser, heisse Sonne: Wer auf Zypern Urlaub macht, geniesst das Leben. Was viele nicht wissen: im Landesinnern sterben hunderttausende Singvögel einen grausamen Tod. Dahinter steckt eine Vogelmafia mit einem big business von rund 15 Millionen Euro pro Jahr.

Das Treffen findet ausserhalb von Zyperns Hauptstadt Nikosia statt, in einem Restaurant an einer vergessenen Landstrasse. Mários, wie wir ihn nennen wollen, ist knapp vierzig, Vater einer 12-jährigen Tochter und eine Art Whistleblower. Bis vor zwei Jahren arbeitete er bei einer Spezialeinheit der griechisch-zypriotischen Polizei, dann wurde er versetzt. Sein Chef begründete es mit einem Personalentscheid, Mários sieht es anders: «Ich weiss einfach zu viel. Das Ganze ist ein big business. Dahinter steckt die Mafia, und die Polizei spielt mit.»

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Die EU will das Asylsystem tiefgreifend verschärfen

Peter Nowak. Kürzlich ist das Buch «Europas Grenzen. Flucht, Asyl und Migration» von Bernd Kasparek erschienen. Der Autor spricht im Gespräch mit dem vorwärts über sein Werk und die europäische Migrationspolitik, die von der EU angestrebt wird.

In der letzten Woche haben zahlreiche deutsche Politiker*innen – sogar Horst Seehofer – den italienischen Innenminister Matteo Salvini wegen seiner Weigerung, die Grenzen für Gerettete zu öffnen, kritisiert. Ist Deutschland plötzlich eine einzige Nation von Seenotretter*innen?

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