120 Jahre Brocki

Redaktion. Alle in der Limmatstadt kennen es: Für die älteren Generationen ist es das Brocki, die Generation Z spricht vom «Vintage-Shop». Das Zürcher Brockenhaus feiert sein Jubiläum, seine Gegenwart sowie seine Zukunft, unter anderem mit einer Ausstellung des Künstlers Peter Leisinger.

Spaziert man durch die geschäftigen Strassen der Innenstadt von Zürich, mit ihren luxuriösen Boutiquen, Geschäften und den vielen Banken, so käme einem nicht in den Sinn, dass gleich hinter dem Hauptbahnhof quasi ein Gegenentwurf des Luxus zuhause ist, welcher notabene auch noch voll im Trend liegt: Das Zürcher Brockenhaus!

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Grosse Wohndemo!

Unsere Zuhause sind zu «langfristigen Anlageobjekten» geworden, Mieten zur «sicheren Rendite». In der Stadt erhöhten etwa Vermietende die Mietpreise seit dem Jahr 2022 erneut um neun Prozent. Und auch im Umland der Stadt steigt der Druck auf Wohn- und Gewerberäume.

Davon profitieren besonders die institutionellen Vermietenden: Banken wie die UBS, Versicherungen wie die Swiss Life, AXA Winterthur und Zurich Versicherung, Pensionskassen wie die BVK, Familienunternehmen wie die Halter AG, Briefkastenfirmen in Zug und immer mehr auch globale Konzerne wie Blackrock.

Die parlamentarische Politik unternimmt dagegen nichts. Im Gegenteil sind Politiker:innen bis auf Bundesebene eng mit der Immobilienwirtschaft verbunden. Die Macht der Immobilienlobby ist stark gewachsen und die Angriffe auf die Rechte von Mietenden sind immer heftiger geworden.
Das lassen wir nicht länger zu!
In vielen Quartieren von Zürich wächst Widerstand: Albisrieden, Altstetten, Heuried, Hottingen, Kreis 4 & 5, Schwamendingen, Wollishofen, etc., ebenso in Winterthur und hoffentlich bald auch in kleineren Gemeinden. Zum dritten Jahr in Folge gehen wir für die grosse Wohndemo auf die Strasse!

Die Stadt für die Menschen, nicht für den Profit! Wohnraum darf keine Ware sein!
Wir wollen zugängliche öffentliche Freiräume und Treffpunkte ohne Konsumpflicht. Wir wollen Wohn- und Gewerberäume für alle, unabhängig von Aufenthaltsstatus, Alter, Einkommen, Hautfarbe, Namen oder Haushaltsform. Und wir kämpfen dafür, dass Wohnen ein Grundrecht ist.

Sämtliche Infos: wohndemo.ch

Gleichstellung: Die Regierung wartet ab

sit. Die Mehrheit der Unternehmen hält sich nicht an das Gleichstellungsgesetz. Dies beweist eine Zwischenbilanz, die der Bundesrat einen Tag vor dem internationalen Frauenkampftag veröffentlicht hat. Der zweite Skandal ist, dass die Regierung nichts dagegen tun will.

Der Bundesrat hat am 7.März eine Zwischenevaluation der letzten Revision des Gleichstellungsgesetzes (GlG) veröffentlicht. Obwohl die Studie bereits im Sommer 2024 abgeschlossen wurde, veröffentlichte der Bundesrat seinen Bericht einen Tag vor dem internationalen Frauenkampftag – und lieferte so, zwar sicherlich ungewollt, einen weiteren Grund, am 8.März auf die Strasse zu gehen. » Weiterlesen

Schikanöse Referenzsatzsenkung

flo. Es sind gute und sehr überraschende Neuigkeiten: Mit dem niedrigeren Referenzsatz könnten die Mieten für viele Menschen in der Schweiz erstmalig seit langem wieder sinken. Wie es jedoch nicht anders zu erwarten war, spendiert Bundesbern den Vermieter:innen ein Hintertürchen.

Es war einer der weniger beachteten, dafür umso schändlicheren Skandale der neueren Schweizer Politgeschichte. Im Dezember 2023, mitten während einer Teuerungskrise (in der wir immer noch feststecken), gleichzeitig mit steigenden Prämien und Lebenshaltungskosten, kam aus Bundesbern die Hiobsbotschaft, dass der Referenzzinssatz die nötige Steigerung um 0,25 Prozent erreicht hatte. Dies erlaubte Vermieter:innen im ganzen Land, die Mieten zu erhöhen. Aber es war nicht der einzige Bereich, in dem Vermieter:innen für leistungsfreien Besitz satte Profite machen konnten.

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Die Lösung heisst Vergesellschaftung

sit. Die Partei der Arbeit verlangt als sofortige Massnahme eine staatlich kontrollierte Miete, um den Spekulationen der Immobilienhaie ein Ende zu setzen. Der Mieter:innenverband will den Gemeinden mehr Macht geben.

In der Schweiz herrscht Wohnungsnot. Vor allem in den Städten ist es fast unmöglich, eine bezahlbare Wohnung zu finden. Dabei wäre genügend Platz vorhanden. Hunderttausende Quadratmeter Bürofläche stehen leer und werden nicht genutzt, und dennoch bauen Spekulant:innen in der Hoffnung auf zukünftige Gewinne weiterhin Bürokomplexe. Auch viele Luxusimmobilien stehen leer.

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Monatslohn: 200 Euro

sit. Die Arbeiter:innen in Tunesien des Grosskonzerns Riekers aus dem Kanton Schaffhausen befinden sich seit Monaten in einem Arbeitskampf für bessere Arbeitsbedingungen. Die Gewerkschaft IGA führte eine Solidaritätsaktion vor dem Rieker Hauptgebäude durch.

«Am Donnerstag, 20.Februar, haben wir uns mit einer Protestkundgebung vor dem Hauptsitz von Rieker in Thayngen (SH) versammelt. Mit der Aktion haben wir lautstark auf die Missstände in der Rieker-Fabrik in Tunesien aufmerksam gemacht, wo unmenschliche Arbeitsbedingungen herrschen und Gewerkschaften attackiert werden», schreibt die Interprofessionelle Gewerkschaft der Ar-beiter:innen (IGA) in ihrer Medienmitteilung.

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Gemeinsam unaufhaltsam – 8.März 2025

lmt. Der 8.März, der Startschuss für die feministischen Kämpfe 2025 wurde erfolgreich abgefeuert – am Freitagabend in Winterthur, dann am folgenden Tag in Zürich und weiteren Schweizer Städten. Lautstark brachten FINTAQ-Personen ihre Forderungen auf die Strasse.

Am Samstag, 8.März, versammelten sich gegen den späteren Mittag unter der prallen Sonne immer mehr FINTAQ-Personen auf dem Zürcher Paradeplatz – dem Herzen des Kapitals. Unter der Parole «8.März UNITE – Kämpfe verbinden weltweit! Gemeinsam gegen Vereinzelung, Krieg und Patriarchat» rief das Bündnis 8mrzunite zur Demonstration auf, die seit jeher ohne Bewilligung und mit einem revolutionären und antikapitalistischen Charakter stattfindet. Gemäss dem Communiqué vom 8mrzunite-Bündnis über 4000 Frauen, Lesben, inter, trans, nonbinäre, agender und genderqueere Personen (FINTAQ) ihren Widerstand auf die Strasse. Zahlreiche FINTAQ protestierten am internationalen Frauentag auch in Bern, Basel und weiteren Städten der Schweiz.

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Freispruch nicht gleich unschuldig

lmt. Der neuste Transfer des FCZ wirbelte viel Staub auf. Themen wie sexualisierte Gewalt und eine tiefe Verurteilungsrate von Vergewaltigungsdelikten kamen wieder in den öffentlichen Diskurs. Doch leider glauben noch viele, dass ein Freispruch auch gleich Unschuld bedeutet.

Am Dienstag, 11.Februar, verkündet der Fussballclub Zürich (FCZ) stolz einen Transfer-Coup: «Der 30-jährige französische Verteidiger Benjamin Mendy wechselt per sofort zum FC Zürich». Für einige Fussballfans eine Freude, da es sich beim Verteidiger um einen Weltmeister handelt, der 2018 mit Frankreich den Titel holte und unter anderem mit Manchester City zahlreiche Erfolge feierte. » Weiterlesen

Das Lastwagen-Kartell

dom. Über viele Jahre hinweg haben führende europäische LKW-Hersteller ein Kartell gebildet. Die Käufer:innen, die für ihre LKW’s überhöhte Preise bezahlen mussten, haben sich zusammengetan, um Klage einzureichen – ein Lehrstück über den Kapitalismus.

Die Geschichte reicht weit zurück ins Jahr 1997. Heimlich setzten sich die Führungskräfte der grössten europäischen Lastwagenproduzenten – Daimler, Iveco, Volvo/Renault, DAF, Scania und MAN – in Brüssel zusammen. Dort trafen sie illegale Preisabsprachen, mit denen die Preise für Lastwagen über Jahre hinweg künstlich hochgehalten wurden. » Weiterlesen

Niemals aus Liebe. Männergewalt an Frauen

In der Schweiz wird alle zwei Wochen eine Frau von ihrem Ehemann, Lebensgefährten oder Ex-Partner getötet. Jede Woche überlebt eine Frau einen versuchten Femizid. Warum werden Männer zu Tätern von häuslicher oder sexualisierter Gewalt an Frauen? Warum töten sie? Miriam Suter und Natalia Widla gehen dieser Frage nach im Hinblick darauf, was die Schweiz tut, um solche Verbrechen zu verhindern, und was noch getan werden muss.

In Gesprächen mit verschiedenen Fachpersonen aus Justiz, Politik oder Psychologie und durch die Auseinandersetzung mit aktuellen Fällen von verurteilten Gewalttätern versuchen die Autorinnen zu ergründen, welche Männer sich hinter dem Begriff «Täter» verbergen, welche psychologischen und gesellschaftlichen Mechanismen Gewalt fördern und welche präventiven oder kurativen Massnahmen bestehen. » Weiterlesen

Das Rückgrat des Rechtsrucks heisst Antifeminismus

Rosa Hässig. Im Jahr 2020 begab sich der Autor Tobias Ginsburg undercover auf einen Streifzug durch antifeministische Netzwerke und veröffentlichte seine Eindrücke in «Die letzten Männer des Westens».

Die Lektüre erschüttert, denn sie zeichnet ein klares Bild: Aus den finstersten Ecken des Internets, aus den Versammlungsräumen von Burschenschaften und anderen Männerbünden sowie aus den Gemäuern christlich-fundamentalistischer Institute heraus hat sich bis weit in die bürgerliche Gesellschaft und Politik hinein eine Geisteshaltung verbreitet, die den Feminismus als Bedrohung einer idealisierten «Männlichkeit» ansieht. Zu deren Rettung soll das patriarchale Herrschaftssystem wieder zu voller Stärke gebracht werden – wenn nötig, mit Gewalt. » Weiterlesen

Heraus zum 8.März!

Gemeinsam gegen Vereinzelung
Der bürgerliche Feminismus will uns weismachen, dass unser Ziel erreicht ist, sobald eine Frau in den USA Präsidentin wird. Dass jede FLINTA Person (Frauen, Lesben, inter, trans, agender Personen), alles erreichen kann, wenn sie sich nur genügend anstrengt, sich in die patriarchalen Strukturen einfügt und sich nicht zu schade ist, um über die Leichen ihrer Genoss*innen nach oben zu klettern. » Weiterlesen

Keine Bilateralen ohne Lohnschutz!

flo. Die vom Bundesrat bekannt gegebenen Bedingungen für einen Abschluss der «Bilateralen III» mit der EU lassen Übles erahnen. Die Gewerkschaften stellen Forderungen, Kapitalist:innenverbände freuen sich, und die SVP zündet auf dem Bundesplatz Kerzen an.

Lohnschutz, Bilaterale, flankierende Massnahmen – das klingt irgendwie recht trocken, wenn es nicht um unsere Löhne ginge. Wenig überraschend taten sich Ende Dezember, kurz vor den Feiertagen, Bildredaktionen im ganzen Land schwer damit, das richtige Bild zu finden, um die Vorlage der Eckpunkte der abgeschlossenen Verhandlungen zu den Bilateralen III durch den Bundesrat zu visualisieren. » Weiterlesen

Der Schoss ist fruchtbar noch

Kloten, Dezember 2024: Anführer Tobias Lingg und weitere Mitglieder der rechtsextremen Jungen Tat umgeben von Neonazis aus dem Umfeld von Blood & Honour. Foto: recherche-nord, Bearbeitung:correctiv.org

flo. Die zunehmenden Verbindungen zwischen der SVP und internationalen rechten Kräften sind mehr als alarmierend. Während Christoph Blocher in der Schweiz die «konservative Revolution» prophezeit, pflegen SVP-Politiker:innen enge Kontakte zu rechten Populist:innen und Faschist:innen. Und die Junge SVP stellt ihre Verbindungen zu extremistischen Gruppen unter Beweis.

In den USA, in Deutschland, Italien, Frankreich, Österreich sind sie an der Macht oder machen Anstalten, sie zu übernehmen. Und als hätten wir hierzulande nicht auch schon mehr als genug Faschist:innen, Reaktionäre und Rechtsaussen, kommen rechte Kader aus dem Ausland gerne in die Schweiz, um sich mit ihren schweizerischen Pendants zu vernetzen.

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Lah di nöd verwütsche

Laura und Gian. Eine kleine Gruppe von Verbündeten und Freund:innen malte vor gut drei Jahren ein feministisches Graffiti an das Gebäude, in dem eine rechts-konservative Veranstaltung stattfand. Sie erzählen von folgenden repressiven Konsequenzen und warum sie nun unsere Unterstützung und Solidarität brauchen. Einen Beitrag der neu gegründeten Soligruppe.

Am 28.September 2022 trat Jordan Peterson, eine Galionsfigur der neofaschistischen Bewegung und Lieblings-Pseudowissenschaftler eines jeden Incels, in Zürich auf. Wir bereiteten ihm und seinen Jüngern mittels feministischer Graffitis am Veranstaltungsort einen gebührenden Empfang. Es ist klar: Die Verbreitung einer solch menschenfeindlichen Ideologie darf niemals unbeantwortet bleiben.
Darauf folgte eine Hausdurchsuchung mit anschliessender Festnahme, ein widerrechtlich erstelltes DNA-Profil, mehrere Einvernahmen und schlussendlich mehrere Strafbefehle und Kosten von insgesamt über 14 000 Franken. » Weiterlesen

Handelskrieg trifft auch die Schweiz

dom. Trump macht Ernst. Seine angekündigten Zölle und Handelsbeschränkungen treffen auch die vermeintlich neutrale Schweiz, die nicht zu den 18 Staaten gehört, welche die USA als «vertraute Verbündete» definiert haben. Das neoliberale Zeitalter scheint an sein Ende zu gelangen.

25 Prozent auf Waren aus Mexiko und Kanada, zehn Prozent auf Importe des systemischen Rivalen China. Die Zölle gegen Kanada und Mexiko sind zwar zwischenzeitlich aufgeschoben worden, allerdings erst nachdem sich Trump mit den beiden Staatsoberhäuptern darauf geeinigt hatte, dass rasche Massnahmen zur Sicherung der Grenzen zu den USA ergriffen werden.

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Korruption im Rohstoffhandel

lmt. In einem historischen Prozess muss sich der Rohstoffhandelsgigant Trafigura mit Sitz in Genf wegen Korruption auf dem angolanischen Ölmarkt vor Gericht verantworten. Bestechungsgelder, undurchsichtige Tochtergesellschaften zeichnen das Bild eines globalen Handelsimperiums, das lange im Schatten agierte.

Ende 2023 kündigt die Bundesanwaltschaft an, dass sie eine Anklageschrift gegen das Rohstoffhandelsunternehmen Trafigura mit Sitz in Genf eingereicht hat. Zusätzlich werden drei ehemals hohe Manager des Verwaltungsrates von Trafigura angeklagt. Gegenstand der Anklage: neun Charter- und Bunkerverträge für Erdöltanker, die zwischen April 2009 und Juli 2011 abgeschlossen wurden, als Angola noch von der Familie Dos Santos regiert wurde.

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Ende mit der Verantwortungslosigkeit!

lmt. Die Debatte um die Konzernverantwortung geht in die zweite Runde: Schweizer Unternehmen, die im Ausland Menschenrechte verletzen und die Umwelt zerstören, müssen zur Rechenschaft gezogen werden. Egal, wie weit der Fluss von der Schweiz entfernt ist.

Am 7. Januar 2025 präsentierte eine Allianz aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft die Konzernverantwortungsinitiative 2.0 (KVI). Nachdem die erste Fassung der Initiative im November 2020 von 50,7 Prozent der Bevölkerung angenommen wurde, jedoch am Ständemehr scheiterte, trat Anfang 2022 der zahnlose Alibi-Gegenvorschlag in Kraft. » Weiterlesen

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