Regierungsrat der harten Hand

Auch im Kanton Zürich: Geflüchtete sind oft in engsten Platzverhältnissen untergebracht.

flo. Willkür, Repression, unhaltbare Zustände, mangelnder Gesundheitsschutz – das Zürcher Asylwesen macht seit Monaten Schlagzeilen. Doch die Verantwortlichen schiessen bei Kritik zurück. Damit werden Mario Fehr und sein Departement nicht nur für die SP, sondern für den ganzen Kanton zur Hypothek.

«Ein krasser Missbrauch des Strafrechts» sei es gewesen, zumindest laut einer Medienmitteilung der Zürcher Sicherheitsdirektion, die selber aber vielleicht als «krasser Missbrauch einer kantonalen Kommunikationsabteilung» bezeichnet werden kann.

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Das blühende Geschäft mit dem Krieg

sit. Die Schweiz ist auf bestem Wege dazu, einen beschämenden Rekord aus dem Jahr 2011 zu brechen: die Summe der Kriegsmaterialexporte ins Ausland. Aber nicht genug: Dem Bundesrat ist ein reibungsloser Kriegsablauf wichtiger als der Schutz der Zivilbevölkerung.

501 Millionen Franken! Das ist die Summe, für welche die Schweiz zwischen Januar und Juni 2020 Waffen exportiert hat. Dies ist ein Anstieg von 184 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres. Schlimmer noch:

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Recht auf Respekt und Würde

Redaktion. Viele abgewiesene Asylsuchende sind bereits über Jahre in der Schweiz, leben von der Nothilfe und werden in ihren Rechten beschnitten. Die Bewohner*innen der bernischen Rückkehrcamps Bözingen, Gampelen und Aarwangen wehrten sich mit Demonstrationen und diesen Forderungen an die kantonale und die nationale Migrationsbehörde.

Viele von uns sind bereits über Jahre, manche sogar über zehn Jahre in der Schweiz. Trotzdem gelten wir als illegal und leben von der Nothilfe. Viele von uns besitzen keinen gültigen Pass und können aus Sicherheitsgründen nicht auf die Botschaft, um sich einen neuen Pass ausstellen zu lassen.

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Missachtete Forderungen

sah. Das Bundesgesetz über die Gleichstellung von Frau* und Mann* (GlG) wurde revidiert. Die Änderung trat per 1.Juli 2020 in Kraft mit dem Ziel, den verfassungsrechtlichen Anspruch auf gleichen Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit durchzusetzen. Was taugt diese Änderung wirklich?

Das seit dem 1.Juli 1996 gültige Bundesgesetz über die Gleichstellung von Frau und Mann (GIG) sollte die Durchsetzung des verfassungsrechtlichen Anspruchs auf gleichen Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit erleichtern. Trotz dieses Artikels besteht noch bis heute ein unerklärter Lohnunterschied zwischen den Geschlechtern.

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PdAS fordert kostenlose Masken

Die Partei der Arbeit der Schweiz (PdAS) fordert, dass mit der Pflicht im öffentlichen Verkehr (sowie in einzelnen Kantonen in den Läden) Schutzmasken zu tragen, diese auch kostenlos an die Bevölkerung verteilt werden. Folgende Hauptgründe sprechen dafür:

– Selbst in der reichen Schweiz gibt es viele Menschen, für die zusätzliche finanzielle Belastungen, egal in welcher Höhe diese ausfallen, vor erheblichen Problemen stellt. Laut Caritas gibt es in der Schweiz 660’000 Personen, die unter der Armutsschwelle leben, sowie rund eine Million, die in prekären Umständen leben oder vom Absturz in solche Umstände bedroht sind. Es betrifft hauptsächlich – aber nicht nur – Menschen, die an den Rand unserer Gesellschaft gedrängt werden, wie Working Poor, Obdachlose, Sans-Papier und Geflüchtete.

– Die von der Pandemie ausgelöste Krise trifft die Arbeiter*innen sehr stark. Tausende haben ihre Arbeit verloren oder mussten in Kurzarbeit gehen, was zu einer Lohneinbusse führte. Ihnen die Masken kostenlos zur Verfügung zu stellen, wäre ein Zeichen der Solidarität und des Respekts gewesen. Beides fehlt den politischen Verantwortlichen der Schweiz gegenüber den Arbeiter*innen.

– Für die Wirtschaft wurden praktisch über Nacht 57 Milliarden Franken zur Verfügung gestellt. Nach Auffassung der PdAS steht der Bundesrat auch deswegen in der Pflicht, das benötige Material für die Umsetzung der Schutzmassnahmen kostenlos der Bevölkerung zur Verfügung zu stellen.

– Überlässt man den Verkauf der freien Marktwirtschaft, werden die Preise steigen, sobald eine Knappheit der Masken auch nur annähernd droht. Daher muss der Bund für die Verteilung zuständig sein, damit die Schutzmasken nicht zum Spekulationsobjekt werden.

– Schliesslich erinnert die PdAS daran, dass der Bund in den vergangenen Monaten bereits einen ganzen Vorrat an Masken gekauft hat, die dank unserer Steuern finanziert wurden. Es kommt daher nicht in Frage, dass die Bevölkerung zweimal für Masken bezahlen muss. Aus diesem Vorrat können die Masken kostenlos an die Bevölkerung verteilt werden.

Partei der Arbeit der Schweiz
4. Juli 2020

Ohne App kein Match

dab. Die Corona-Apps von Deutschland, Österreich und der Schweiz bewertet Amnesty International als moderate Versionen. Ein deutscher Jurist macht grosse Fragezeichen hinter die Versprechen wie Freiwilligkeit, Datenschutz und Ausschluss der Handyortung.

Die jetzt verfügbare Corona-Warn-App soll (wie das Contact Tracing) helfen, Ansteckungen nachzuverfolgen, indem Smartphones einander nahegekommener Personen die Nutzer warnen, wenn sich später herausstellt, dass sie sich neben infizierten Personen aufgehalten haben. » Weiterlesen

Nix mit internationaler Solidarität

sit. Die Pandemie zeigt, wie wichtig die internationale Zusammenarbeit ist. Trotz dieser Erkenntnis will der Nationalrat nicht mehr Geld dafür in die Hand nehmen. Im Gegensatz dazu machte sich PdA-Nationalrat Denis de la Reussille für eine Solidarität über die Landesgrenzen hinweg stark.

«Kein Zeichen der internationalen Solidarität!» Mit diesem Titel fasste die NGO Alliance du Sud die Debatte des Nationalrats zur «Strategie der internationalen Zusammenarbeit 2021–2024». Das Dossier ist das Schlüsselinstrument zur Finanzierung der internationalen Zusammenarbeit der Schweiz. » Weiterlesen

Das neue Antiterror-Gesetz der Schweiz

sit. Warnungen von Expert*innen zum Trotz verabschiedete der Nationalrat Mitte Juni neue Antiterror-Vorlagen. Die Erweiterungen der polizeilichen Kompetenzen betreffen nicht die Aufklärung und Verfolgung begangener Straftaten, sondern sollen im präventiven Bereich zum Zuge kommen. Hinschauen ist Pflicht!

Die bürgerliche Mehrheit im Nationalrat hat am 18. Juni eine Reihe von Massnahmen zur angeblichen Bekämpfung von Terrorismus beschlossen: Melde- und Gesprächsteilnahmepflichten, Kontaktverbote, räumliche Ein- und Ausgrenzungen, Ausreiseverbote, elektronische Überwachung und Mobilfunklokalisierungen, Ausreisebeschränkungen und Eingrenzungen auf eine Liegenschaft, sprich Hausarrest. » Weiterlesen

Eine mutige Ausstellung zum Kalten Krieg

Bild: Archiv für Zeitgeschichte: NL Georg Theodor Schwarz/17

Fabian Perlini. Unter dem Titel «Ernstfall! Die Schweiz im Kalten Krieg» war im Museum Burg in Zug eine aussergewöhnlich aufklärende Ausstellung zu sehen. Unter anderem wurde erstmalig auf die Verfolgung von Kommunist*innen eingegangen. Aufgrund der Corona-Pandemie musste die Ausstellung vorzeitig geschlossen werden. Teil 2 der Reportage.

Während des Kalten Kriegs versuchte sich die bürgerliche Elite nicht nur mit einer starken Armee, sondern auch mit einem hysterischen Antikommunismus gegen die Bedrohung zu wappnen. Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg, als die Achsenmächte mit entscheidender Unterstützung der Sowjetunion besiegt werden konnten, verkündete die Schweizer Regierung den Kommunismus zum Hauptfeind. » Weiterlesen

Die Macht der Rüstungslobby

sit. Massiv mehr Geld für die Armee, dafür viel weniger Kompetenzen für das Parlament. Dies sind die Ziele des Rüstungsprogramms 2020, das im Ständerat debattiert wurde. Zielsetzungen, die weitgehend von der Management- und Strategieberatungsfirma Deloitte AG vorgeschlagen worden sind.

Das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) rührt im Moment mit der grossen Kelle an: Neben den beantragten Krediten in der Höhe von 1354 Millionen Franken für das Rüstungsprogramm 2020 sind in den nächsten Jahren zusätzlich sechs Milliarden für neue Kampfjets, zwei Milliarden für bodengestützten Luftverteidigung (Bodluv) und weitere sieben Milliarden für die Erneuerung der Bodensysteme eingeplant.

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Unverhältnismässiger Einsatz in Basel

sah. Schweizweit riefen feministische Streikkollektive am 14.Juni 2020 zum Streik auf. In Basel beendete ein Einsatz der Polizei einen Protest auf der Johanniterbrücke mit einem «Polizeikessel». Der Polizeieinsatz könnte jedoch Folgen haben.

Am 14.Juni 2020 riefen feministische Streikkollektive alle Trans-, Inter- und nonbinären Personen und Frauen (TINF*-Personen) auf, zu streiken: Aktivist*innen erholten sich am Frauen*streiktag unter dem Motto #fraulenzen und #queerstellen.

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Corona zeigt es – jetzt erst recht!

sah. Die Corona-Krise verstärkte nicht nur Missstände und schuf neue Themen. Die Aktivst*innen waren dieses Jahr auch gefordert, andere Aktionen rund um den Frauen*streik zu finden. Und in Bundesbern wurde ausgehend von verschiedenen Interpellationen debattiert.

Ein Jahr ist seit dem Frauen*streik 2019 vergangen. Leider hat sich kaum etwas in Sachen Gleichstellung verbessert. Bezüglich Lohngleichheit ist vieles gleich geblieben, ebenso wenig gab es Änderungen und Verbesserungen bei den Arbeitsbedingungen und der unbezahlten Arbeit.

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Die Aasgeier sind da

flo. An der gesundheitlichen und ökonomischen Krise ausgelöst durch Covid-19 zerbrachen unzählige Existenzen. Doch neben jenen, die ihr Leben, ihre Liebsten oder ihr Einkommen verloren, gab es auch eine kleine Kaste von Profiteur*innen. Die stellen derweil sogar ihre politischen Verbündeten vor ein Dilemma.

Wer in einer solchen Lage erkennt, was gebraucht wird, ist halt klug und hat sich eben das Recht verdient, an der Notlage anderer zu bereichern – soweit der bürgerliche Allgemeinverstand. Dass der gerne mit dem in Konflikt steht, was der gesunde Menschenverstand und die Ethik vorgeben, dürfte bekannt gewesen sein. Offensichtlich ist es spätestens seitdem einige ehemalige Mitglieder des Vorstands der Junge SVP (JSVP) Zürich, Millionen mit dem Kauf von Schutzmasken verdient haben.

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Gewalt sicht- und belegbar machen

Daniel Frey. Als Reaktion auf die alltäglichen Angriffe auf queere Personen fordern die LGBTQ-Verbände einen nationalen Aktionsplan. Nationalrat Angelo Barrile (SP) reichte im Parlament ein Postulat ein, das die Erarbeitung eines solchen Plans vom Bundesrat verlangt. Der neuste Angriff in Genf zeigt die Dringlichkeit, Massnahmen zu ergreifen.

Kürzlich wurde ein neuer Fall eines schlimmen Angriffs publik. Miruh war im Zug in Genf unterwegs, als er von drei Männern angepöbelt und beschimpft wurde. «Sie stuften mich wohl aufgrund meines Outfits als schwach und schwul ein, beschimpften mich und stahlen meine Tasche. Ich lief ihnen hinterher, worauf sie auf mich einschlugen, bis meine Nase blutete», beschreibt Miruh den Angriff.

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Von der Schlägerei zum Atomschlag?

Matin Baraki. Seit Anfang Mai lassen China und Indien zusätzliche Truppen entlang der gemeinsamen Grenze aufmarschieren. Von der Weltöffentlichkeit wegen der Corona-Pandemie unbemerkt, entwickelt sich eine gefährliche Hochspannung am Himalaja zwischen den beiden Atommächten VR China und der Republik Indien.

Das Grenzgebiet liegt in 4000 Metern Höhe in Ladakh, das Indien als Teil Kaschmirs ansieht. China besetzte östlich von Ladakh das indische Gebiet und benannte es einfach in «Aksai Chin» um. Der Grenzverlauf, ein Erbe der britischen Kolonialmacht, ist nicht nur hier, sondern an vielen Punkten im Himalaja umstritten. » Weiterlesen

Nein zur Teilprivatisierung von Postfinance

Am 5. Juni kündigte der Bundesrat an, Postfinace teilweise privatisieren zu wollen. Die Parteileitung der Partei der Arbeit der Schweiz (PdAS) hat sich an ihrer Sitzung vom 13. Juni entschieden gegen das Vorhaben der Landesregierung ausgesprochen.

Postfinance ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Schweizerischen Post AG. Alleiniger Aktionär und damit Eigner der Post AG ist der Bund. Postfinance hat den staatlichen Auftrag, die Grundversorgung des Zahlungsverkehrs im ganzen Land zu gewährleisten. Laut Bundesrat haben verschiedene Umstände dazu geführt, dass die Finanzierung dieser Grundversorgung «erschwert» sei. Mit einer Reihe von Massnahmen, darunter die Teilprivatisierung, soll dieser negativen Entwicklung entgegengewirkt werden. » Weiterlesen

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