Weiblich, links und aggressiv – und das mit Stolz

lmt. Kurz vor dem 14.Juni liess die bürgerliche Presse die Gelegenheit nicht nehmen, mit polemischen und überspitzten Artikeln der feministischen Bewegung und dem Radio LoRa eins auszuwischen. Ihr Ziel ist es, feministische Demonstrationen als Schauplatz linksextremer Gewalt darzustellen.

Gewaltbereit, militant, linksextrem und psychisch gestört. Das sind die neusten Schlagwörter, mit denen die bürgerliche Presse um sich wirft im Versuch, der feministischen Szene zu schaden. Dass dies so kurz vor dem 14.Juni geschieht, ist kein Zufall. Anstatt auf die Missstände hinzuweisen, unter welchen FINTA-Personen tagtäglich leiden, bedient man sich lieber der Diffamierung. » Weiterlesen

Monitoring zu Behördenfehlern

sah. Versagen der Schweizer Strafverfolgungsbehörden? Immer wieder berichten Betroffene von sexualisierter Gewalt über Retraumatisierung beim Umgang mit Behörden. Mit einem neuen Tool sollen Betroffene Sichtbarkeit erhalten.

Auf der Plattform campax.org vom Verein Campax hat Rahel Trevisan die Petition «Überlebende statt Täterschaft schützen!» lanciert. Diese richtet sich an die Polizei, die Staatsanwaltschaft, den Regierungsrat und den Kantonsrat des Kantons Schaffhausen. Gefordert wird unter anderem eine unabhängige Meldestelle, um polizeiliches Fehlverhalten erfassen zu können, mehr Kompetenzen für die kantonale Fachstelle «Gleichstellung, Gewaltprävention und Gewaltschutz», den Ausbau der Zusammenarbeit zwischen polizeilichen Behörden und der kantonalen Fachstelle für Gewaltbetroffene.

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Pinar Selek – die Unverschämte

Peter Nowak. Im Buch erfahren wir vom Kampf einer mutigen Sozialistin und
Feministin, die keine aufgezwungenen Linien anerkennt und daher auch manchmal mit eigenen Genoss:innen in Konflikt geriet. Auch heute noch wird Pinar Selek von der türkischen Diktatur verfolgt.

«Ich wurde mit Gewalt eingeschlossen, wie eine Schauspielerin», sagte die Soziologin Pinar Selek über die Repression des türkischen Staates, die sie jetzt fast 30 Jahre erfährt. Im Juni 1998 explodierte auf einem Markt in Istanbul eine Gasflasche. Doch die türkische Justiz fabriziert daraus einen Anschlag der kurdischen Arbeiter:innenpartei PKK mit Selek als Verantwortlicher.

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«Der nächste feministische Streik kommt bestimmt»

sit. Nachdem der feministische Streik 2023 ein voller Erfolg war, ruft das feministische Streikkomitee in Zürich dieses Jahr zu Aktionen und einer Demonstration am 14.Juni auf. Der vorwärts sprach mit Sevin Satan und Rita Maiorano, beide aktiv im Streikkollektiv und in der Partei der Arbeit Zürich.

Blicken wir kurz auf den feministischen Streik 2023 zurück. Was ist euch am meisten in Erinnerung geblieben und warum?
Sevin: Der gemeinsame Moment, das war der kollektive Schrei gegen Feminizide während der Demo fand ich sehr eindrücklich. Und natürlich die Menge an Menschen, die an der Demo teilnahmen. Auch die kreative Vielfalt an Aktionen während des ganzen Tages zauberte mir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht.
Rita: Es war ein grossartiger 14.Juni 2023. Es gab viele dezentrale Aktionen in Zürich und eine riesengrosse Demo. Alle zusammen für Gleichstellung und gegen Diskriminierung, das war schon eine Supersache. Und offen gesagt, Schadenfreude hatte ich auch. » Weiterlesen

Geschlechtercode durchbrechen

sah. Nicht binäre Menschen können die Geschlechtsidentität in der Schweiz nicht amtlich eintragen lassen. Gesetzliche Grundlagen dafür zu schaffen, ist mehr als nötig, damit nicht binäre Menschen Anerkennung erfahren. Für eine tatsächliche Geschlechtervielfalt!

In der Schweiz gibt es viele Geschlechter. Beispielsweise nicht binäre Menschen finden sich nicht oder nur teilweise in einer der Kategorien der beiden Geschlechter «weiblich» oder «männlich» wieder. Sie leben ihr Geschlecht ganz unterschiedlich von den binären Normen.

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Keine Privatangelegenheit

sah. Mit dem Aufruf zur Tour gegen Feminizide im Sommer soll erinnert werden: Jede zweite Woche wird in der Schweiz eine Frau oder weiblich gelesene Person getötet. Mit einer Broschüre steht schon jetzt ein Toolkit dagegen zur Verfügung.

Seit Jahresbeginn wurden bereits sieben Feminizide gezählt. Namen sind meist nicht bekannt. Das Netzwerk gegenfeminizide.ch verspricht, dass die Opfer nicht anonym bleiben werden. Man will nicht nur das Andenken wahren, sondern auch auf die Inkompetenz der Polizei aufmerksam machen und richtige Hilfe anbieten. Es ist nicht einfach, zu wissen, wie man reagieren soll. Sicher ist: Die schlechteste Lösung ist, nicht zu reagieren. » Weiterlesen

Nur vier von 100

lmt. Die Kriminalstatistik der Polizei offenbart nur einen Bruchteil der tatsächlich stattgefundenen Vergewaltigungen. Die enorme Dunkelziffer und geringe Verurteilungsraten entlarven ein sexistisches System.  

1371 Frauen sollen laut der Kriminalstatistik der Polizei (PKS) im Jahr 2023 vergewaltigt worden sein. Doch die Wahrheit ist viel gravierender. In Vergewaltigung steckt bewusst das Wort Gewalt. Denn Gewalt heisst unter anderem: Unrechtmässiges Vorgehen, wodurch jemand zu etwas gezwungen wird. Das Perfide daran ist, dass ein Vergewaltigungsopfer in der Schweiz höchstwahrscheinlich keine Anzeige erstattet.

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Niemand ist gefangen im eigenen Körper

sah. Die Vergangenheit und Zukunft von Transidentität: Elizabeth Duval ist eine junge Intellektuelle der spanischen Linken und hat unter anderem den Grundlagentext «Nach Trans. Sex, Gender und die Linke» verfasst. Laut der 24-jährigen Autorin wird eine Änderung der aktuellen Situation noch lange brauchen.

«Das Ende der menschlichen Zivilisation werden wir wohl eher erleben als das Ende der Geschlechter», sagt Elizabeth Duval. Die im Jahr 2000 geborene Autorin studiert aktuell Philosophie und moderne Literatur an der Sorbonne-Universität in Paris. Sie ist Aktivistin für Transrechte. Zudem hat Duval schon verschiedene Publikationen veröffentlicht: so beispielsweise 2018 die Textsammlung «Cuadernos de Medusa» (Die Hefter der Medusa), den Erzählband «Asalto a Oz» oder die Gedichtsammlung «Excepción» (Ausnahme).

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Antifeminismus stärkt Besitzverhältnisse

sah. Neu gewählt und schon voll daneben: Präsident Javier Gerardo Milei will unter anderem die Gleichstellungspolitik abschaffen und die Möglichkeit zur Abtreibung stark einschränken. Eine düstere Zukunftsvision für Argentinien, doch der Widerstand lässt nicht auf sich warten.

Seit dem 10.Dezember 2023 ist Javier Milei als neuer Präsident Argentiniens vereidigt. Politisch gesehen kann man ihn als Anarchokapitalist einordnen und er ist Gründer der libertären, radikalkonservativen und rechtsextremen Parteienkoalition «La Libertad Avanza». Was meint Anarchokapitalismus?

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Sexualisierte Gewalt als Kriegswaffe

sah. Im Herbst 2023 gab es in Israel Vergewaltigungen an Frauen und Mädchen aus Propagandagründen in Israel. Bis heute haben viele feministische Organisationen geschwiegen. Jetzt nimmt eine Petition das Thema wieder auf. Die Initiant:innen solidarisieren sich dabei mit den Betroffenen.

Vergewaltigung als Kriegswaffe ist eigentlich geächtet. Trotzdem wurde sie früher und wird bis heute immer gemacht. Thema wurde diese spezifische Gewalt erst seit Ende der 1990er-Jahre. In Bosnien wurden während der sogenannten Balkankriege mindestens 25000 Frauen systematisch vergewaltigt. Die Vergewaltigung war geplant und diente nicht primär der Befriedigung sexueller Bedürfnisse, sondern war Waffe, um den Feind zu zermürben und Gesellschaften zu zerstören. Aus diesem Grund waren viele Vergewaltigungen eigentlich Massenvergewaltigungen und geschahen öffentlich. » Weiterlesen

Die Zukunft gehört uns!

lmt. Anlässlich des internationalen feministischen Kampftages fand je eine unbewilligte Demon-stration in Zürich und Winterthur statt. Laut, wütend und unaufhaltsam wurde gegen Krieg, Patriarchat und Kapital demonstriert.

Gut 3000 FINTAQ-Personen versammelten sich am 9.März im Herzen des Kapitals, am Zürcher Paradeplatz. «Hier gehört unsere Wut und unser Widerstand hin», verkündeten die Organisator:innen der 8.März-Demonstration.

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Petticoats des Schreckens

Die Bewegung der «traditionellen Frauen» in den USA propagiert ihre konservativen, rückständigen Werte mit einer Ästhetik der 1950er-Jahre.sah. Sie sind keine Feministinnen und bekämpfen die Gleichberechtigung: die «Tradwives». Diese Hausfrauen stützen nicht nur das Patriarchat, sondern spielen auch bei den Ende Jahr stattfindenen Präsidentschaftswahlen in den USA eine gewichtige Rolle. Und dies zur grossen Freude von Donald Trump.

Als Joe Biden Ende 2020 zum 46.Präsidenten der USA gewählt wurde, schien es undenkbar, dass Donald Trump eine erneute Präsidentschaftskandidatur anstreben könnte. Heute weiss man, dass seine Chancen, wieder ins Weisse Haus einzuziehen, vielleicht besser sind, als gedacht.

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Die Zukunft gehört uns!

8. März: 20 Uhr, Steinberggasse Winterthur; 9. März: 13.30 Uhr, Paradeplatz Zürich! Der Aufruf des Bündnises 8mrzunite

Wir – Frauen, Lesben, inter, nonbinäre, trans, agender und genderqueere Menschen (FLINTAQ) – kämpfen gemeinsam gegen Krieg, Patriarchat und Kapital. Wir haben genug von patriarchaler Unterdrückung, mit der wir uns tagtäglich herumschlagen müssen. Wir stellen uns gegen alle Kriege, die gerade aktuell in grausamer Deutlichkeit zeigen, wie Menschen für die imperialistische Machtsicherung der Herrschenden mit ihrem Leben bezahlen müssen. Dabei schöpfen die Rüstungsindustrie und der Militärkomplex riesige Profite davon ab. Wir stellen uns gegen das Kapital, welches von Krieg und patriarchaler Unterdrückung profitiert und für die tägliche Unterdrückung und Ausbeutung von FLINTAQ Personen steht. Wir haben genug von diesem System und kämpfen so lange, bis wir alle frei sind – denn die Zukunft gehört uns!

Wie das Kapital vom Patriarchat profitiert
Nicht nur sind seit jeher Ausbeutung und Unterdrückung von FLINTAQ-Personen und das kapitalistische System untrennbar miteinander verbunden. Vielmehr bilden unbezahlte Gebär-, Erziehungs- und Pflegearbeit sowie die Abwertung von feminisierter Arbeit die Grundlage für den Erhalt der bestehenden Herrschaftsverhältnisse. Diese Arbeit von FLINTAQ-Personen wird dabei bewusst unsichtbar gemacht, indem sie unter anderem im Rahmen heteronomativer bürgerlicher Kleinfamilien gefangen bleibt. Die Unterdrückung von FLINATQ-Personen zeigt sich nicht einzig in den Bedingungen feminisierter Arbeit, sondern konkret auch in unserem Alltag: Sei dies, indem uns unsere körperliche Selbstbestimmung abgesprochen wird, uns Geschlechtsidentitäten vorgeschrieben werden, in sexistischen Sprüchen oder sexualisierter Gewalt. Diese Unterdrückung ist vielschichtig und hat System, weswegen es umso wichtiger ist, dass sich unser Widerstand gegen jegliche Form von patriarchaler Herrschaft richtet.

Wie das Kapital von Kriegen profitiert
Durch imperialistische und kolonialistische Kriege eignen sich die herrschenden Kapitalisten nicht nur in vergangenen Zeiten, sondern auch höchst aktuell Boden und Ressourcen an. Militärische Kriegsführung und patriarchale Strukturen sind miteinander verwachsen. Die abscheulichen Gewaltakte sind in ihrem Ausdruck patriarchal, denn militärische Kriegsführung beruht auf Unterwerfung und Aneignung. Es ist kein Zufall, dass sexualisierte Gewalt und Feminizide als Kriegswaffen eingesetzt werden. Darüber hinaus werden FLINTAQ-Personen, die in Kriegsgebieten leben oder auf der Flucht sind, noch im Speziellen unterdrückt: Geburtshilfe wird verweigert, FLINTAQ-Personen werden verschleppt und sexuell ausgebeutet. Trans Personen, deren Geschlecht nicht im Pass eingetragen ist, wird der Grenzübertritt verboten.
Das passiert, weil imperialistische Staaten Kapitalinteressen in Form territorialer Ansprüche gewaltsam durchsetzen. Zynisch ist, dass dies oftmals unter dem Deckmantel von Begriffen wie «Peace-Keeping», «humanitären Interventionen» oder sogar «Frauenbefreiung» geschieht. Dahinter stecken koloniale und rassistische Weltbilder. Dabei verdient die Schweizer Rüstungsindustrie an Kriegen in der ganzen Welt mit. Allesamt sind es patriarchale und kapitalistische Strukturen, die vom Leid der Unterdrückten profitieren. Für uns ist deswegen klar: Kein Krieg ausser Klassenkampf und dem Kampf für die Befreiung der Geschlechter!

Unsere Antwort:Internationalistischer und revolutionärer Feminismus
In diesen Zeiten ist es wichtiger denn je, dass wir zusammenkommen und uns mit weltweit kämpfenden FLINTAQ-Personen solidarisieren – ob in Rojava, in Chiapas, im Iran, unseren Betrieben, auf den Strassen oder zu Hause. Wir sind viele und lassen uns niemals unterkriegen – hier und überall sind wir gemeinsam widerständig und kämpfen gegen Krieg, Patriarchat und Kapital. Und zwar solange bis wir alle frei sind – denn trifft es eine von uns, schlagen wir alle zurück! Nehmen wir uns am diesjährigen feministischen Kampftag am 9.März 2024 um 13.30 Uhr am Paradeplatz, im Herzen des Kapitals die Strassen. Für eine befreite Gesellschaft – die Zukunft gehört uns!

Der Kampf für ein freies Palästina ist Teil unseres feministischen Kampfes

Feministin aus der Palästina-Solidarität. Seit fünf Monaten bombardiert Israel Gaza, tötet und vertreibt Palästinenser:innen. Bilder der zerbombten Städte sind apokalyptisch. 30’000 Palästinenser:innen sind tot, 70’000 verletzt. Aus feministischer Position ist es höchste Zeit, gegen diesen genozidären Krieg Widerstand zu leisten.

Israel zerbombt den besetzten Gazastreifen in den vergangen fünf Monaten vor unseren Augen zu einer unbewohnbaren Ruinenlandschaft: Häuser, Spitäler, Schulen, Universitäten und weitere zivile Infrastruktur sind zerstört. Die grosse Mehrheit der Toten und Verletzten sind Zivilist:innen. Fast die gesamte Bevölkerung aus dem Norden Gazas flüchtet in den äussersten Süden des besetzten Gazastreifens. Die Menschen leben jetzt in überfüllten Unterkünften oder Zelten, es ist kalt und nass. Sie haben Hunger, keine auch nur annähernd adäquate medizinische Versorgung, insbesondere für die Verletzlichsten wie zum Beispiel Schwangere und Neugeborene. Kinder sind unterernährt, das Welternährungsprogramm der Uno warnt vor einer menschengemachten Hungersnot. Zusammen mit den Palästinenser:innen klagt die weltweite Zivilgesellschaft die israelische Regierung des Genozids an: Israel führt heute in Gaza einen Krieg, mit dem Ziel, die palästinensische Bevölkerung zu vertreiben und zu vernichten.

70 Prozent geflüchtet
Die Politik der Vertreibung hat nicht am 7.Oktober 2023 begonnen. Schon in den Jahrzehnten vor der Staatsgründung Israels und der Nakba 1948 verfolgte die zionistische Bewegung das Ziel, sich im historischen Palästina so viel Land wie möglich mit sowenig Palästinenser:innen wie möglich anzueignen. 1948 vertrieben zionistische Milizen, aus denen später die israelische Armee hervorging, 750’000 Palästinenser:innen.
1967 besetzte Israel dazu Ostjerusalem, das Westjordanland und den Gazastreifen und begann, das Land zu besiedeln. In Ostjerusalem und im Westjor-danland leben heute über 700’000 jüdisch-israelische Siedler:innen auf palästinensischem Land. Im seit über 17 Jahren blockierten Gazastreifen sind 70 Prozent der Bevölkerung Geflüchtete oder Nachkommen von Geflüchteten aus den umliegenden Dörfern und Städten. In ganz Palästina treibt die aktuelle rechtsradikale israelische Regierung heute das zionistische, siedlerkoloniale Projekt weiter voran, eignet sich das Land an, sperrt Palästinenser:innen weg, tötet, foltert, bringt zum Schweigen.

Gegen ein imperialistisches Projekt
Mit politischer Unterstützung, Geld und Waffen aus den USA und Europa treiben israelische Regierungen seit Jahrzehnten auch ein rassistisches, kapitalistisches, neoliberales Projekt voran, das nicht nur Palästina betrifft, sondern die ganze Region. Israel funktioniert als Aussenposten der imperialistischen und kapitalistischen Kräfte in den USA und Europa. Widerstand dagegen soll zum Schweigen gebracht werden. Die Palästinenser:innen hätten sich ruhig verhalten sollen, hätten sich zufriedengeben sollen mit etwas humanitärer Hilfe hier und da, mit einem Leben unter einem Apartheidsystem, im Exil, hätten still und leise sterben sollen. Dies damit Israel zusammen mit den USA und Europa mit autoritären Regimes in der WANA-Region (West-Asien und Nord-Afrika) weiter lukrative Waffendeals und Geschäftsbeziehungen abschliessen können.
Angefangen mit den sogenannten Friedensverträgen mit Ägypten und Jordanien, die seither jährlich mit Milliarden unterstützt werden, erhielt das imperialistische Projekt mit den Unterschriften unter die Abraham-Abkommen weiter Auftrieb: Die reaktionären Regierungen der Arabischen Emirate, Bahreins, Marokkos, und Sudans sicherten sich dadurch Vorteile, Macht und Profit oder haben das – wie im Fall Saudi-Arabiens – noch vor. Aber die Palästinenser:innen haben sich nicht ruhig verhalten. Sie organisieren sich und leisten seit Jahrzehnten Widerstand gegen diese Weltordnung. Sie kämpfen mit Worten, mit Protesten, Demonstrationen und Streiks. Sie kämpfen mit dem Ruf nach Boykott, Desinvestition, Sanktionen (BDS) und sie kämpfen bewaffnet. Sie kämpfen für ihr Land, für ihre Freiheit, für ihre Würde. Das internationale Völkerrecht gesteht ihnen das Recht auf Widerstand gegen die Besatzung zu.

Als Feministin ist dieser Kampf auch mein Kampf
Es ist kein Zufall, dass die grössten Kapitalist:in-nen in der Schweiz, in Europa und in den USA sich am lautesten gegen die Palästinenser:innen wenden. Und auch am lautesten die bedingungslose Unterstützung des rassistischen siedlerkolonialen Projektes der israelischen Regierung einfordern, sich dem Ruf nach einem Waffenstillstand in Gaza am vehementesten widersetzen. Es ist auch kein Zufall, dass dies dieselben Kräfte sind, die hier in der Schweiz die Profite der Waffenlobby und der Finanzinstitute einstreichen, die hier unsere Renten abbauen, unsere Gesundheitskosten in die Höhe treiben. Dieselben Kräfte stehen auch für eine reaktionäre Gesellschaftsordnung, eignen sich unsere Care-Arbeit an und betrachten Feminizide als private Familienangelegenheit. Und sie bauen mit unseren Steuergeldern die Armee und die Festung Europa aus, treiben eine sexistische und rassistische Politik gegen Geflüchtete voran, um auch sie weiter ausbeuten zu können. Es ist kein Zufall, dass genau diese Kräfte, die FDP, die SVP und der Rest des bürgerlich-kapitalistischen Establishments laut «Terrorismus!» schreit, sich gegen die Palästinenser:innen und ihre Unterstützer:innen stellt und sich gleichzeitig kurzerhand den Wert unserer Arbeit in die eigenen Taschen steckt.
Deswegen gehen antikapitalistischer feministischer Widerstand und der Widerstand in Palästina Hand in Hand. Wir kämpfen denselben Kampf, die Palästi-nenser:innen und wir. Wir kämpfen nicht am selben Ort, aber trotzdem vereint. Vereint in Solidarität, vereint gegen denselben imperialistischen Feind, weil wir wissen, dass kein Mensch frei ist, bis wir alle frei sind. Nicht hier, und nicht in Palästina.
From the River to the Sea – Palestine will be free!

35 Jahre revolutionärer 8.März in Zürich – Schlaglichter einer Bewegungsgeschichte

OA Zürich. Seit 1988/89 demonstrieren in Zürich revolutionäre Aktivist:innen am 8.März für eine feministische Revolution. Radikal-feministische, kommunistische, anarchistische und queer-feministische Revolutionär:innen haben es geschafft, trotz teils grosser politischer Differenzen und Herausforderungen den radikalen Kampf gegen das Patriarchat bis heute gemeinsam weiterzuführen.

An der OA Bar vom 9.Februar 2024 haben wir zusammen mit unseren beiden langjährigen Genossinnen des FrauenLesbenKasama und des Frauenkampfkollektivs des Revolutionären Aufbaus Zürich auf diese Geschichte zurückgeblickt. In diesem Beitrag halten wir einige Schlaglichter dieser Bewegungsgeschichte fest – ein Gedankenprotokoll. » Weiterlesen

Pionierinnen im Kampf für die Abtreibung in der Schweiz

FrauenLesbenKasama. Abtreibung ist nicht nur einer der ältesten Kämpfe in der linken und feministischen Bewegung, sondern auch einer der umkämpftesten. Kaum ein errungenes Recht wurde in den letzten Jahren einem so grossen Backlash ausgesetzt. Deshalb möchten wir uns dem Thema widmen und die Anfänge des Kampfes für Abtreibung hier betrachten.
Das Recht darauf, eine durch das Gesundheitssystem getragene Abtreibung durchführen zu lassen, ist eine der grössten Errungenschaften der feministischen Bewegung in Europa. Für die neue Frauenbewegung Anfang der 1970er-Jahre, war es ein zentrales Thema: «Mein Bauch gehört mir!». In Frankreich, und später in Deutschland und Italien, bekannten öffentlich prominente Frauen, dass sie abgetrieben hatten. 1973 wurde die «Schweizerische Vereinigung für die Straflosigkeit des Schwangerschaftsabbruchs» gegründet. Es brauchte drei Jahrzehnte und vier Abstimmungskämpfe, bis die Fristenlösung gesetzlich verankert wurde, also der straffreie Abbruch in den ersten zwölf Wochen. » Weiterlesen

KI als Katalysator von Diskriminierungen

FrauenLesbenKasama. Spätestens seit ChatGPT, DeepL, Lensa und Co. ist künstliche Intelligenz in aller Munde. Ob sie nun als genialer Fortschritt oder gefährliche Entwicklung dargestellt wird, alle scheinen sich einig darin, dass sie die Welt so stark verändern wird, wie schon lange keine neue Technologie mehr. Wir werfen einen feministischen Blick auf das Thema.

Zuerst die Frage: Was ist eigentlich künstliche Intelligenz (KI) und wie funktioniert sie? Bianca Prietl, Professorin für Geschlechterforschung mit Schwerpunkt Digitalisierung an der Universität Basel, erklärt in ihrem Artikel «Wider den Mythos von neutraler Technik» (Uni Nova, Januar 2023): «Wenn wir heute von KI sprechen, meinen wir in der Regel einen datenbasierten, auf ‘maschinellem Lernen’ beruhenden Ansatz: Algorithmen werten riesige Datensätze aus (Stichwort big data), um darin Muster zu identifizieren und Regeln über das betrachtete Phänomen abzuleiten.»

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RADIA

Radia, feministische Redaktion LoRa. In einem globalen, politischen Kontext, in welchem die systemtreuen Medien Teil von unterdrückerischen Strategien sind, ist es wichtiger denn je, unabhängigen und systemkritischen Journalismus zu machen. Unser Ziel: Raus aus der patriarchalen, kolonialen und kapitalistischen Logik!Intersektionale feministische
Berichterstattung auf LoRa.

Etablierte Medien und deren Berichte über Kriege, die Klimakrise und patriarchale Gewalt suggerieren, dass nichts dagegen unternommen werden kann und sollte. Ebenfalls wird in einem Ton berichtet, welcher die Dringlichkeit untergräbt, sich hinter Betroffene zu stellen und mit ihnen zu kämpfen. » Weiterlesen

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