Lissabon:Grösste Kundgebung seit Jahrzehnten

CGTP-Generalsekretär Carvalho da Silva kündigte die Fortsetzung des Kampfes gegen jede der zahlreichen PEC-Massnahmen an und schloss kein Kampfmittel aus. Dies wird als Ankündigung eines landesweiten Generalstreiks gewertet. Jeder weiss, dass dies in einem Land mit einer Arbeitslosenquote von über 10 Prozent nicht einfach zu bewerkstelligen ist. Carvalho da Silva betonte, dass «eine Gesellschaft dann Fortschritte macht, wenn das kollektive Bewusstsein erwacht.»

Viele der älteren Portugiesen haben erlebt, was es heisst, wenn man eine Sardine auf vier Esser aufteilen muss. Sie wollen nicht zu solchen Zuständen zurück. Und die Jugend lernt schnell und war am Samstag zahlreich vertreten. «Der Anfangslohn für junge Arbeiter ist innerhalb von nur fünf Jahren um 30-40% gesunken«, stellte Carvalho da Silva fest und sagte: «… den Jungen, dass der Kampf möglich ist. Die Jugend ist immer dabei, wenn grosse historische Ereignisse im Gang sind. Wir zählen auf euch!»

«Sie wollen die Solidarität zwischen Alt und Jung zerstören», betonte Carvalho da Silva, der sich in seiner Rede an alle Altersgruppen wandte, und ebenso an die Arbeiter unterschiedlicher politischer Strömungen, ferner an die Selbständigen und die Mikro-, Klein- und Mittelbetriebe, die von den PEC-Massnahmen nichts Gutes zu erwarten haben, und an die zahlreichen fortschrittlichen und patriotischen Organisationen, welche diese Manifestation unterstützen. Der Gewerkschaftsführer verwies auf die grossen Gefahren der Rechtspolitik des «Regierungsbogens» (von PS, PSD und CDS), der Portugal seit über dreissig Jahren regiert, für das ganze Land und seine Zukunft. Der Redner ging auf die schreiende Ungerechtigkeit der Regierungspolitik ein. 75% der Arbeitslosen beziehen zum Beispiel Entschädigungen von weniger als 430 Euro. Anderseits verausgabt die Regierung Unsummen in Studien und Consulting, oder lässt das Geld über die halbstaatlichen Firmen verschwinden, wo die Korruption gedeiht.

Quelle: kommunisten.ch

Tendenz klar steigend!

 

Insgesamt waren im Juni 140253 Menschen ohne Arbeit, rund 5’100 mehr als im Mai. Im Vergleich zum Juni vergangenen Jahres nahm die Zahl der Arbeitslosen um 48’776 oder 53,3 Prozent zu, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) mitteilte. Die Zahl der offenen Stellen betrug noch 14’855.

Auch die Jugendarbeitslosigkeit nahm zu: Die Zahl der 15- bis 24-Jährigen ohne Job erhöhte sich im Juni um 5,3 Prozent auf 22’464 Personen. Verglichen mit dem Vorjahr entspricht dies gar einem Anstieg von 70,6 Prozent. Massiv stieg auch die Zahl der von Kurzarbeit betroffenen ArbeiterInnen: Im waren 27’907 Menschen mehr davon betroffen als im März. Das entspricht einer Zunahme von 68,0 Prozent. Die Zahl der Betriebe mit Kurzarbeit erhöhte sich um 506 auf 2’712. Die ausgefallenen Arbeitsstunden stiegen um 10,0 Prozent auf 2’885’058 Stunden.