Frauen gegen Dürre und Überschwemmung

sah. Junge und ältere Frauen wehren sich: Entscheidungsträger:innen tun wenig, um die Klimaerwärmung auf ein möglichst ungefährliches Mass einzugrenzen. Dabei weiss jede:r, dass ältere Menschen, Personen mit Krankheiten, Kleinkinder und Frauen besonders unter Klimafolgen leiden.

«Klimagerechtigkeit geht nur gendergerecht», so steht es auf der Kampagnenseite der Grünen unter frauenfuersklima.ch. Unterzeichnende dieser Kampagne sind nach eigenen Angaben engagierte Frauen gegen die Klimakrise. Das heisst junge Frauen, Grossmütter, Wissenschaftlerinnen, Bäuerinnen, Politikerinnen oder Künstlerinnen. Ihre Mission ist konsequenter Klima- und Umweltschutz. Aber warum «gendergerecht»?

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Im Namen Gottes

lmt. Seit geraumer Zeit steht der Name Läderach für Schokolade und ein Erfolgsunternehmen
weltweit. Doch eine Doku des SRF offenbart eine dunkle Vergangenheit des Schokoladen-Patrons. Eine ganze Generation wurde geschädigt.

Wer kennt sie nicht, die luxuriöse Läderach-Schokolade? Die Firma gibt sich als liberales, weltoffenes Unternehmen, welches Werte wie Toleranz, Respekt und Meinungsfreiheit grossschreibt. «Für uns ist jeder Mensch einzigartig und wertvoll, unabhängig von Haut-farbe, Geschlecht, Herkunft, Alter, religiöser Überzeugung, sexueller Orientierung…», ist auf der Webseite der Sch­oggi-Firma zu lesen. Und auch die jüngste Generation der Familie Lä­derachs gibt sich stets als offene, tolerante Menschen.

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Brandanschläge wegen Sexualkunde

sah. In Belgien stösst die Einführung des Sexualkundeprojekt EVRAS auf den erbitterten Widerstand von ultrakonservativen Kreisen wie islamischen Vereinigungen und katholischen Hardlinergruppen. Sie befürchten eine Hypersexualisierung von Kindern und fackeln womöglich auch Schulen ab.

In Europa gibt es bezüglich sexueller Gesundheit Handlungsbedarf. Gestiegen sind HIV-Infektionen und sexuell übertragbare Infektionen (STI), ungewollte Teenagerschwangerschaften und sexuelle Gewalt. Um Hilfe zu bieten, sind auch Kinder und Jugendliche eine entscheidende Zielgruppe zur Verbesserung der sexuellen Gesundheit in der Gesellschaft. Hier ist Sexualkunde wichtig, um einen verantwortungsvollen Umgang mit sich selbst und auch gegenüber anderen Menschen zu lernen.

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Italiens Kriegserklärung

sit. Die italienische Regierung geht mit harter Hand gegen Menschen vor, die auf der Flucht sind. Unter anderem werden die Aufnahmezentren zu Militärstützpunkten umgebaut, die weit ab von bewohnten Zentren sein sollen. Die EU unterstützt den Krieg Italiens gegen die Migrant:innen.

Italiens faschistische Ministerpräsidentin Giorigia Meloni hat am 22.September die Tribüne der UNO-Vollversammlung dazu benutzt, den «globalen Krieg» gegen Menschenhändler:innen zu erklären. Wie verlogen, denn in Wirklichkeit ist es ein Krieg zur Abwehr der Migrant:innen, die vor Elend und Verfolgung in ihren Herkunftsländern und den Folterungen in den Flüchtlingslagern in Libyen oder Tunesien fliehen. Meloni rief andere Staaten dazu auf, sich an diesem «Krieg» zu beteiligen. Italien sei bereit, dabei an «vorderster Front» zu stehen. » Weiterlesen

Um Ustica niemals zu vergessen

Gerhard Feldbauer. Am 7.Juni 1980 stürzte eine Passagiermaschine ins Tyrrhenische Meer, alle 81 Insassen kamen ums Leben. Sie war von einem Nato-Kampjäger abgeschossen worden. Die Nato und Italien taten alles, um ihre Schuld zu vertuschen.

Mit seiner Äusserung in der Zeitung La Repubblica am 3.September, dass die Pa­ssa-gie­­rmaschine der italienischen Flug­gesell­schaft Aerolinee Itavia irrtümlich wä­h­rend eines Nato-Manövers von einem franz­ösischen Piloten abgeschossen worden sei, hat der ehemalige italienische Ministerpr­­­­äsident Giuliano Amato die Diskussion über diese Katastrophe neu entfacht.

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Kubas Staatspräsident in New York

sit. Der kubanische Staatspräsident Díaz-Canel nahm an der 78.UN-Vollversammlung teil. In New York kam es auch zu einem positiven Treffen mit verschiedenen Akteur:innen der US-Gesellschaft. Fast gleichzeitig wurde die kubanische Botschaft in Washington DC mit Brandsätzen angegriffen.

Einen Staatspräsidenten auf der Strasse zu sehen, inmitten einer jubelnden Menschenmenge, ist auch für das schrille New York alles andere als alltäglich, doch so geschehen am 23.September. Die Rede ist vom kubanischen Staatspräsidenten Miguel Díaz-Canel. Im Video, aufgenommen von einem Smartphone, ist zu sehen, wie er auf eine Menschenmenge mit Plakaten und Fahnen zugeht, die lautstark «Bloqueo no, Cuba si» ruft.

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Flucht aus Bergkarabach

dom. Die Situation in Bergkarabach hat sich, auch nachdem die militärischen Handlungen vorerst eingestellt wurden, nicht entspannt. Die Bewohner:innen der Region müssen fürchten, aus ihrer Heimat vertrieben zu werden oder weiteren Kriegshandlungen zum Opfer zu fallen.

Die armenischen Bewohner:innen von Berg­kara-bach ergreifen massenweise die Flucht. Die Truppen Aserbaidschans haben die Region umstellt, während ihr Präsident Ilham Alijew sich enger mit seinem türkischen Amtskollegen Erdogan zusammentut.

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«Spaltung der Eliten»: Hoffnung und Mythos

Ewgeniy Kasakow. Die Spekulationen über Spaltungen der russischen Eliten ist zur Lieblingsbeschäftigung der russischen Opposition geworden. Die These von den zwei Türmen des Kremls geht um – doch ist sie zu einfach? Und wie stehen Putins Eliten zur Kriegsfrage?

Es ist nicht ganz geklärt, wer die Redewendung von den «zwei Türmen des Kremls» in die Welt gesetzt hat. Einer der Anwärter ist der nationalistische Schriftsteller Alexander Prochanow, Redakteur der Querfront-Zeitung «Sawtra». Spätestens seit 2013 gebraucht sie auch Gennadi Andrejewitsch Sjuganow, der Chef der Kommunistischen Partei der Russländischen Föderation (KPRF). Der Sinn der Metapher: In der Führung Russlands herrscht ein andauernder Kampf zwischen den prowestlich-liberalen und etatistisch-imperialen Fraktionen.

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An die Bienenstöcke klopfen

Gaston Kirsche. Im Film «20000 Arten von Bienen» fordert ein achtjähriges Kind, ein Mädchen sein zu dürfen und kein Junge. Die Regisseurin Estibaliz Urresola Solaguren bringt eine feministische Perspektive ins Kino.

«Wer ist die Drohne?» – «Mein Vater». «Und wer willst du sein?» – «Die Königin!». An einem Berghang über der baskischen Stadt Llodio stehen etwa ein Dutzend Bienenstöcke in einem Garten. Es ist ruhig hier über der Stadt, und ein Kind, gespielt von Sofía Otero, unterhält sich mit der Grosstante und Imkerin Lourdes (Ana Gabarain). Das Kind geniesst es sichtlich, frei entscheiden zu können, welche Rolle es als Biene innehätte.

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Für einen radikalen Wandel

sit. Die Partei der Arbeit der Schweiz hat Mitte September ihren Wahlkampf
lanciert. An der Pressekonferenz wurden mehrere wichtige Anliegen der Partei genannt und das neue Wahlprogramm vorgestellt.

«Die Löhne stagnieren, die Krankenkassenprämien explodieren, die Verarmung eines Teils der Bevölkerung ist eine Realität. Ein Wandel ist unerlässlich. Wählen Sie die Listen der Partei der Arbeit», so der Aufruf von Denis de la Reussille, aktueller Nationalrat der Partei der Arbeit der Schweiz (PdAS), an der Medienkonferenz seiner Partei vom 13.September in Bern. De la Reussille tritt dieses Jahr für seine dritte Amtszeit im Nationalrat an und geht auch ins Rennen für einen der beiden Ständeratssitze des Kantons Neuenburg. In sechs Kantonen kann die PdAS für den Nationalrat gewählt werden, in deren fünf stellt sie auch Kandidat:innen für den Ständerat auf. Insgesamt sind es 86 Genoss:innen (79 für den Nationalrat, sieben für den Ständerat), die für ihre Partei ins Parlament wollen. Dazu sagte eine Genossin aus Zürich scherzhaft: «Wenn wir alle 79 in den Nationalrat gewählt werden, verfügen wir über eine solide
Mehrheit.»

Gegen Sozialabbau
An der Pressekonferenz waren gemeinsam mit dem Co-Präsidenten der PdAS Alexander Eniline alle Kantonalsektionen anwesend, die zur Wahl antreten. Für Zürich dabei war die langjährige Kämpferin Bea Camara: «Die Forderungen, die ich 55 Jahre auf die Strasse trage, sind immer noch nicht erfüllt. Ich will sie jetzt ins Parlament bringen», erklärte sie den anwesenden Journalist:innen. Care-Aarbeit sei Arbeit und müsse adäquat verteilt und bezahlt werden. «Wenn die Löhne für Frauen steigen und Care-Arbeit bezahlt wird, fallen niedrige Frauenrenten weg», so die simple und richtige Rechnung von Camara. Und sowieso: «Generell ist Widerstand gegen Sozialabbau und gegen Investitionen in die Rüstung ein Muss, denn jeder Rappen in die Waffen fehlt im Sozialen.»
Serdar Yildirim vertrat die PdA Aargau. Er erklärte den Grund seiner Kandidatur mit klaren Worten: «Ich will in den Nationalrat, weil ich eine sehr ungerechte Verteilung sehe. Wir leben in einem der wohlhabendsten Länder der Welt, haben aber Menschen unter uns, die sich kein würdiges Leben leisten können und nur für das Bezahlen der Rechnungen arbeiten.» Der Genosse weiss, wovon er spricht, denn er hat in der Logistik gearbeitet. So fordert er: «Die Löhne für die Arbeitenden müssen steigen. Die Schichten müssen besser geregelt sein, damit die Verpflegung nicht auswärts eingenommen werde muss, denn das geht zu tief ins Portemonnaie.» Die Teilnahme an den Wahlen der PdA im Kanton Aargau ist aus zwei Gründen beachtlich: Erstens befindet sich die Kantonalsektion noch im Aufbau, und zweitens kandidierte die Partei 1947 zum ersten und bisher letzten Mal im Kanton.

Für ein solidarisches Miteinander
Co-Präsident Eniline äusserte sich an der Medienkonferenz zur Frage der Europäischen Union (EU): «Unserer Analyse zufolge ist die EU ein grundlegend technokratisches, neoliberales Konstrukt in den Diensten der Grossunternehmen und privaten Lobbys.» Die EU sei darauf ausgelegt, einen riesigen liberalisierten Markt durchzusetzen, auf dem «die Arbeiter:innen gegeneinander ausgespielt, ihre sozialen Rechte abgebaut und die öffentlichen Dienstleistungen privatisiert werden.» Für die PdAS ist daher klar: «Wir lehnen einen Beitritt zur EU strikte ab», so Eniline.
Abgelehnt wird auch ein Beitritt der Schweiz in das westliche Kriegsbündnis Nato, wie Hélène Ecuyer aus Genf in ihrer Wortmeldung unterstrich. Jean-Marie Maillard aus dem Kanton Wallis griff die Thematik der Renten auf. Zu Beginn erinnerte er an eine für die Schweiz beschämende Realität: «200000 Rentner:innen leben unterhalb der Armutsgrenze und 100000 am Rande der Armutsgrenze.» Genosse Maillard unterstrich den Lösungsvorschlag der PdAS, um ein würdiges Leben im Alter (wie übrigens in der Verfassung garantiert) zu ermöglichen: «Die AHV muss gestärkt werden.» Dabei ist der Vorschlag der Partei die Integration der 2.Säule (Pensionskasse) in die AHV (1.Säule). «Es geht um die schrittweise Einführung eines neuen Rentensystems, welches das alte nach und nach ersetzen wird», erklärte Maillard.
Der 22-jährige Zakaria Dridi aus Lausanne kandidiert für den National- und Ständerat. Er ist auch in der Klimastreik-Bewegung aktiv und nannte das Problem beim Namen: «Die Klimakrise ist das direkte Ergebnis eines kapitalistischen Systems, das den Profit für Wenige vor der Erhaltung unseres Planeten stellt.» Das Wahlprogramm der PdAS ziele darauf ab, «unsere natürlichen Ressourcen auf nachhaltige, planbare und solidarische Weise zu verwalten». So ist für den jungen Genossen klar: «Nur ein sozialistisches System, das auf einer rationalen Planung der Wirtschaft beruht, kann ein harmonisches Zusammenleben von Menschheit und Natur gewähr­leisten.»

Eine Stimme geben
Das von Dridi angesprochene Wahlprogramm beginnt mit der Frage: «Warum nimmt die Partei an den Wahlen teil.» Es sei eine Frage, die «eine vertiefte Antwort verdient». Die gibt die Partei in einem ausführlichen Dokument, das zahlreiche gesellschaftspolitische Themen beinhaltet. Und darin ist zu lesen: «Wir wollen den Arbeiter:innen eine Stimme geben, die heute keine wirkliche parlamentarische Vertretung haben, obwohl sie für das Funktionieren unserer Gesellschaft von ent-scheidender Bedeutung sind.» Ziel der PdAS ist nach wie vor «die kommunistische Gesellschaft, das heisst eine klassenlose Gesellschaft (…), in der die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen, Herrschaft und Entfremdung abgeschafft und das ökologische Gleichgewicht wiederhergestellt wird.»
Der Titel des Wahlprogramms «Die Welt braucht einen radikalen Wandel» mag etwas grossspurig daherkommen. Doch ganz ehrlich: Hat die PdAS mit ihrer Behauptung nicht recht?

 

3460 Kilometer gegen den Rassismus

lmt. Auch am diesjährigem Lauf gegen Rassismus wurden fleissig Runden gerannt oder spaziert. Dabei setzten die Anwesenden ein starkes Zeichen gegen noch immer bestehende Ausgrenzungen.

Was einst die Idee einer kleinen Gruppe war, entwickelte sich zu einem jährlichen Grossevent, welcher einen fixen Platz in der Zürcher Agenda eingenommen hat. Die Rede ist vom Lauf gegen Rassismus, der dieses Jahr zum 22.Mal stattfand. Und wie in den Jahren zu vor, wurden auch am diesjährigen Lauf, fleissig Runden um die Bäckeranlage, gerannt, spaziert oder gerollt, tatkräftig angefeuert von den zahlreich anwesenden Zuschauer:innen.
Die Partei der Arbeit Zürich (PdAZ) war auch mit einem kleinen, aber starkem Team am Start. Insgesamt nahmen 441 Läufer:innen teil. «Sie liefen insgesamt 8 650 Runden um die Bäckeranlage, was genau 3460 Kilometern entspricht», schreibt der Verein Lauf gegen Rassismus in seiner Medienmitteilung desselben Tages. Der Verein Lauf gegen Rassismus rechnet nach der heutigen Veranstaltung mit mehr als 120 000 Franken an Sponsoring- und Startgeldern. Zusammen konnte mensch auch dieses Jahr ein starkes Zeichen gegen Rassismus und Ausgrenzung setzen.

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Gelungener Auftakt

sit. 20000 Personen forderten in Bern unter anderem höhere Löhne und Renten. Die Kaufkraft-Demo war der erfolgreiche Start für den bevorstehenden Lohnherbst. Um Erfolge zu haben, sind Arbeitskämpfe nötig, wie der aktuelle der Arbeiter:innen in einem Logistikzentrum im Kanton Solothurn.

Gründe, um an der Kaufkraft-Demo vom 16. September in Bern teilzunehmen, gab es wahrlich viele. Sie können aber einfach auf den Punkt gebracht werden: Alles wird teurer, die Löhne und Renten bleiben aber gleich. Ja, für die «arbeitende Bevölkerung wird es immer enger», schreibt der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) in seiner Mitteilung.

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Unterstützung freundlich abgelehnt

sit. Vor Wahlen ist es üblich, dass die Parteien von Organisationen und Komitees Fragebogen
zugeschickt bekommen, die sich an die Kandidat:innen richten, um je nach Antworten dann zur Wahl vorgeschlagen zu werden. Eine kleine Geschichte dazu.

Kürzlich erhielt die Partei der Arbeit Zürich (PdAZ) ein E-Mail vom Egerkinger Komitee, das unserer Redaktion weitergeleitet wurde. Darin zu lesen: «Wer unsere Haltung teilt und die fünf Fragen allesamt mit ‹Ja› beantworten kann, wird von uns öffentlich zur Wahl empfohlen.» Die Wahlvorschläge werden dann auf der Website des Komitees publiziert und allen rund 4000 Adressen postalisch zugestellt.
Egerkinger Komitee?

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Rechte Hetze und eine verlegene Linke

dom. Im Wahljahr werden wir nicht nur mit peinlichen Videos und unnötigen Plakaten überhäuft – es verschärft sich auch der Ton in der politischen Debatte. Beispielhaft dafür steht das Thema Migration: Von rechts wird das Thema neu aufgeladen und links ist um schlaue Antworten verlegen.

Die SVP versucht ihr Lieblingsthema, mit dem sie die Schweizer Politik jahrelang vor sich hergetrieben hat, neu zu beleben. In einem grossangelegten Interview in der NZZ erklärte uns Christoph Blocher Ende August, dass die masslose Zuwanderung die Wurzel allen Übels sei. «Wo immer es ungelöste Probleme gibt: Die Ursachen stehen in engstem Zusammenhang mit der ungebremsten Zuwanderung in unser kleines Land.»
Das ist erst mal nichts Neues. Seit Jahren belästigt uns die SVP mit ihrer Hetze gegen alles, was nicht in ihre zusammenkonstruierte, heile Alpenwelt passt: Masseneinwanderungsinitiative, Ausschaffungsinitiative, Durchsetzungsinitiative, Minarettinitiative und wie sie alle hiessen. Jahrelang hat Blocher die anderen Parteien mit ausländerfeindlichen Initiativen vor sich hergetrieben und die politische Agenda im Land wesentlich bestimmt. Aber das Thema hat im Verlauf der letzten Jahre an politischer Kraft verloren. Immer weniger Wähler:innen lassen sich damit mobilisieren und so scheiterten seit 2014 mehrere SVP-Initiativen zum Thema Migration an der Urne.

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Die Unmöglichkeit linker Migrationskritik

dom. Etwas Erfreuliches hat das Wahljahr mit Sicherheit: Es wird deutlich, dass politische Programme zur abhängigen Variable vom Wahlerfolg geworden sind – was bestens erkennbar ist in der Diskussion über die Migrationspolitik der Schweiz.

Ja, «es kommen zu viele, sie kommen zu schnell und aus den falschen Gründen», meint SP-Nationalrätin Jacqueline Badran gegenüber der NZZ und wagt damit den unmöglichen Versuch, sich rechte Parolen von links anzueignen – sich also auf die rechte Kritik an der Migrationspolitik einzulassen, um sie dann irgendwie nach links zu biegen. Unsere hohe Zuwanderung sei die Konsequenz einer Politik, die

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Klimastreik in der Krise?

flo. Zeitweise konnte die Klimastreikbewegung zu den grössten Mobilisierungen der Schweizer Geschichte aufschliessen. Doch an der diesjährigen Ausgabe des globalen Klimastreiks blieben hierzulande die Teilnehmer:innenzahlen nur vierstellig.

Am 28.September 2019, drei Wochen vor den Wahlen des Parlaments, gingen in der Schweiz Zehntausende (je nach Quelle 60000 bis 100000 Personen) in zahlreichen Städten auf die Strasse, um gegen den Raubbau an unseren ökologischen Lebensgrundlagen zu demonstrieren. Innerhalb von nur einem Jahr – der erste Klimastreik hatte in der Schweiz erst am 14.Dezember 2018 mit 300 Teilnehmer:innen stattgefunden – wuchs die Bewegung zu einer der grössten in der Schweizer Geschichte an. Einzig der Frauenstreik und der Landesstreik hatten vergleichbare Massen auf die Strassen gebracht.
Jetzt, vier Jahre später, scheint

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Von Demagogie und Heuchelei

flo. Nach den Zusammenstössen in Opfikon im Zusammenhang mit einem eritreischen Fest erleben wir vor allem zwei Reaktionen: Den Versuch, die Ereignisse im Wahljahr politisch auszuschlachten und eine offizielle Schweiz, die so tut, als habe sie mit all dem nichts zu tun.

Am 1.September feiert man in Eritrea und in der eritreischen Diaspora überall auf der Welt die Unabhängigkeitserklärung des Landes gegenüber dem Kaiserreich Äthiopien im Jahr 1961. Der Erklärung folgte ein dreissigjähriger Unabhängigkeitskrieg. Kurz nach dem Krieg – im Jahr 1993 – kam Isayas Afewerki an die Macht, der das Land seither als Tyrann führt. Wahlen fanden im Einparteienstaat nicht mehr statt.

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Erdöl, Politik und Krieg

Ueli Schlegel. Erdöl hat der Menschheit eine in der bisherigen Geschichte nie dagewesene Mobilität ermöglicht. Zugleich ist es aber auch eine der Haupttriebkräfte für die Klimaerwärmung und die damit verbundene Gefahr der Zerstörung unseres Planeten. Auch in Kriegen spielt das Erdöl eine wichtige Rolle und ist daher eine gesuchte Beute der Militärstrateg:innen – und das gilt für die Ölquellen sowie für die Pipelines.

Seit 164 Jahren haben sich die Länder unseres Planeten in eine immer stärkere Abhängigkeit vom Erdöl manövriert. Wir benötigen Öl für den Verkehr und die Heizung, für die chemische Industrie, für Gebrauchsgüter und für die Herstellung von Baumaterialien. Kriege verschlingen gewaltige Mengen dieses Energieträgers. Der Abrams-Kampfpanzer, den die USA an die Ukraine liefern wollen, verbraucht etwa 7itens00 Liter Kerosin auf 100 km; der deutsche Leopard-2-Panzer, den Deutschland der Ukraine verkauft, etwa 500 Liter Diesel pro 100 Kilometer.
Nazi-Deutschland wollte im zweiten Weltkrieg

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