Europas Verantwortung

lmt. Auf geschlechtsspezifische Gewalt als Grund für einen Asylantrag wird in Europa nur wenig bis keine Rücksicht genommen. Eine europaweite Initiative fordert die Anerkennung und Sensibilisierung solcher Asylgründe und die Einhaltung der Istanbul-Konvention.

«Sexuelle und geschlechtsspezifische Gewalt – insbesondere häusliche Gewalt, sexuelle Ausbeutung, Zwangsheirat, Genitalverstümmelung, Menschenhandel, diskriminierende Gesetzgebung, Verstossung und Entzug der Kinder – sind besondere Gründe für Frauen, Mädchen und LGBTIQA+ Menschen, aus ihrem Land zu fliehen und in Europa Asyl zu suchen», so fängt die Medienmitteilung der Koalition «Feminist Asylum» vom 11.November an.

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Zeitrevolution für alle?

sah. Zeitmangel ist durch neoliberale Entwicklungen bedingt. Wir alle stecken aktuell in einer Zeitkrise. Welche Wege führen da hinaus? Ein Text des Gunda-Werner-Instituts der Heinrich-Böll-Stiftung der deutschen Grünen und ein anderer der Bundeszentrale für politische Bildung Deutschlands geben Antwort.

Feministinnen wie die Ökonomin Mascha Madörin oder die Historikerin und Philosophin Tove Soiland bezeichnen Aktionen rund um Sorgearbeit als eine «Zeitbewegung». Im bezahlten Care-Sektor ist der Zeitmangel Thema und offensichtlich. Beispielsweise bei Mitarbeiter*innen von Spitex gibt es Zeitpläne, bei denen jede Tätigkeit in Minuten bemessen und abgerechnet wird. Das Personal soll also Bedürfnisse von Menschen in Minuten erfüllen. Was es hier braucht, ist ein neuer Fokus auf die Zeit, meinen Hannah Gruber und Melanie Wilke in ihrem Text «Vier Gründe, warum wir im Gesundheitssektor eine Zeitrevolution brauchen». Der Text ist abrufbar auf gwi-boell.de.

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Und dann wankt sie doch

Haben allen Grund zu feiern: Aktivist*innen der Enhedslisten. Bild: enhedslisten.dk

flo. Mit ihrer Anti-Migrationslinie hat die Sozialdemokratie Dänemarks Schlagzeilen gemacht und sich Lob bei Europas Rechten eingeheimst. Jetzt verlieren aber die nach rechts Gerutschten die Macht in ihrer wichtigsten Hochburg, sprich in der Hauptstadt Kopenhagen.

Man lehnt sich wohl nicht zu weit aus dem Fenster, wenn man Nörrebro als den «Kreis Cheib» Kopenhagens bezeichnet. Im Stadtteil im Norden von Dänemarks Hauptstadt leben viele Arbeiter*innen und Studierende, das Quartier gilt als hip und modern. Und ebenso wie im Kreis 4 in Zürich wählen die Bewohner*innen Nörrebros so links wie sonst kaum irgendwo im Land.

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Fabrikation einer Krise

Klaus Wagener. An der polnischen Ostgrenze werden die Werte des Westens verteidigt gegen Flüchtende und «totalitäre» Regimes, die sich dem westlichen Neoliberalismus verweigern. Mit etwas gutem Willen und ein bisschen Geld wären die Flüchtlinge menschenwürdig untergebracht worden.

Die Kartellmedien überschlagen sich. «Lukaschenko schiesst mit Menschen auf die Europäische Union», textete «Bild»-Chefreporter Peter Tiede zur Lage an der Grenze zwischen Belarus und Polen. Dort bemühen sich etwa 4000 Menschen darum, Zugang zum polnischen Staatsgebiet und damit zur EU zu bekommen.

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Revolutionäre transatlantische Feedbacks: Die Zapatistas besuchten die Schweiz

Sophie Hartmann. Vom 1.bis 4.September und dem 2.bis 5.November trafen sich zwei Delegationen der EZLN, einer Guerilla aus dem südöstlichen Mexiko, im Rahmen ihrer dreimonatigen «Reise für das Leben» durch Europa mit Kollektiven, Einzelpersonen und Organisationen von unten links. Welche Bedeutung hat diese Reise? Und was können wir als revolutionäre Linke, die in urbanen Zentren kämpfen, von dieser antikolonialen Initiative lernen?

Ahorita. Bald. Dieses Wort kann viel bedeuten im mittel-und südamerikanischen Spanisch. Es kann sich um Sekunden aber auch um Monate handeln. Im Falle der Realisierung und Organisation der Reise für das Leben (Gira por la vida), der Reise von 177 Zapatistas durch Europa, trifft diese Zeitdimension definitiv für alle Beteiligten zu. Trotz Pandemie, Rassismus und Klassismus und dem Risiko, das für eine Guerilla nun mal besteht, wenn sie ihr Schutzgebiet der waldigen Berge verlässt, landeten anstatt Mitte Juli am 22.September 2021 177 Zapatistas am Wiener Flughafen. » Weiterlesen

Wir sind mit Kuba

Seit mehr als 60 Jahren haben das kubanische Volk und seine Revolution allen Angriffen der Vereinigten Staaten widerstanden, die keine Mittel und Strategien gescheut haben, um Kubas Beispiel um jeden Preis auszulöschen.

Am 15.November inszeniert das Imperium erneut einen Versuch der Destabilisierung, der sich auf einen so genannten «friedlichen» Marsch und andere Aktionen im Stil der CIA-Handbücher stützt. Und dies exakt am Tag, an dem sich das Land wieder öffnet und zu einer neuen Normalität übergeht. Mit Begeisterung haben antikubanische Kreise und andere, denen das wirkliche Wohlergehen des kubanischen Volkes völlig gleichgültig ist, diese Provokation lautstark unterstützt, und einige unter ihnen zählen sogar die Tage, die der Revolution noch bleiben.

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Verfolgung per Polizeidatenbank

Grussbotschaft von Angeklagten des G20-Rondenbarg-Verfahrens in der BRD an die drei Genoss*innen in Zürich. Bild: rote-hlife.de

Gaston Kirsche. Auch vier Jahre nach den Protesten gegen das G20-Treffen in Hamburg geht die Repression weiter. Bisher wurden rund 3000 Ermittlungen eingeleitet. Doch es könnten doppelt so viele werden, wie aus den Datenbanken der Polizei hervorgeht. Auch in der Schweiz kam es zu Gerichtsverfahren mit Akten aus Hamburg.

Die «Soko Schwarzer Block», grösste Hamburger Sonderkommission aller Zeiten, wurde nach den Protesten gegen den G20-Gipfel im Juli 2017 in Hamburg aufgebaut, um nach Protestierenden zu fahnden und zu ermitteln, ob sie Rechtsverstösse begangen hätten. «Dass diese Soko Daten sammelte, oftmals recht freihändig interpretierte und rechtlich in äusserst fragwürdigen, teils europaweiten Fahndungsaufrufen, veröffentlichte, ist weder neu noch überraschend», so Johann Heckel von der Roten Hilfe Hamburg.

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Fehlende Sensibilität

Gaston Kirsche. Der Abgeordnete Deniz Çelik der Partei Die Linke im Hamburger Parlament schaffte mit seiner parlamentarischen Anfrage etwas Licht in Sachen polizeiliche Datenbanken über rund 11000 Personen. Im Gespräch erklärte er, warum eine intensive Auseinandersetzung nötig ist.

Wie kommt es zu der enorm grossen G20-Datenbank CRIME der Hamburger Polizei?
Datenbasierte Polizeiarbeit hat in den letzten Jahren enorm an Bedeutung gewonnen und ist auch in der Polizei Hamburg ein wichtiges Instrument. Auch in der Vergangenheit gab es bei der Polizei keinerlei Zurückhaltung bei Datenbanken und man führt Dateien über vermeintliche «Linksextremist*innen», ebenso wie über aktive Fussballfans und schreckt auch nicht vor der Speicherung von sensiblen Daten wie «Volkszugehörigkeit» oder Gesundheitsinformationen zurück. Angesichts des Datenhungers der Polizei Hamburg ist die Datei «Schwarzer Block» keine Überraschung. Für eine datenbasierte Polizeiarbeit war der G20-Gipfel ein wahres Datengewinnungsparadies. Allein die über 400 Ingewahrsamnahmen, unzählige Personalienfeststellungen und natürlich auch die fast 100 Terabyte Bildmaterial dürften dafür ein guter Datenlieferant gewesen sein.

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Aukus – neuer Aufmarsch gegen China

US-Militärbasen im Indopazifik rund um China. Bild: zVg

Stefan Kühner. Die USA und das Vereinigte Königreich England mit Australien im Schlepptau haben Mitte September ein trilaterales Militärbündnis beschlossen. Es ist ein weiterer Meilenstein in der militärischen Einkreisung Chinas und gefährdet den Frieden in der ganzen Region. In Australien regt sich aber auch Widerstand.

Dem Abkommen wurde der harmlose Namen Aukus (AUstralien-Kingdom-USA) verpasst und soll dazu dienen, die Seewege in der Region zu sichern und den wachsenden Einfluss Chinas in der Indopazifikregion einzudämmen. Teil des Abkommens ist die Erlaubnis für Australien Atom-U-Boote auf US-Technologie zu bauen.

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Pushbacks und Geldsegen

An den EU-Grenzen werden Asylsuchende trotz Recht auf ein Asylverfahren oft von Grenzbehörden misshandelt und abgewiesen. Bild: Klaus Petrus

dab. Trotz illegalen Zurückweisungen und Menschenrechtsverletzungen wollen Bundesrat und Parlamente den jährlichen Beitrag an die EU-Grenzschutzagentur Frontex um mehr als das Vierfache erhöhen. Das Referendumskomitee verlangt «Bewegungsfreiheit statt Grenzgewalt für alle».

National- und Ständerat sprachen mehr Geld für die Grenzschutzagentur. «Gegen erbitterten Widerstand der Ratslinken» (O-Ton sda) gaben sie grünes Licht für die Erhöhung des jährlichen schweizerischen Beitrags von 14 auf 61 Millionen Franken. Auch mehr Personal soll der Bund laut der neuen Gesetzesvorlage in Zukunft zur Verfügung stellen. Eine Erhöhung des Kontingents für Resettlement-Flüchtlinge, die die Schweiz in Zusammenarbeit mit dem UNO-Hochkommissariat für Flüchtlinge UNHCR aufnimmt, auf mindestens 4000 Personen pro Jahr lehnten beide Kammern ab. Die in der Schlussabstimmung angenommene Vorlage enthält auch «humanitäre Ausgleichsmassnahmen» im Asylrecht, die der Ständerat eingebracht hat: Die Rechtsmittel der Asylsuchenden sollen gestärkt und die Unterstützung bei Beschwerdeverfahren ausgeweitet werden. » Weiterlesen

Die Partei als Mittel der Bevölkerung

Von links: Klubobmann Manfred Eber, Elke Kahr und Robert Krotzer bei der Vorstellung des Wahlprogramms der KPÖ. Bild: zVg

flo / sit / Marius Käch. Die Kommunistische Partei Österreichs hat bei den Wahlen in Graz einen historischen Erfolg errungen und ist mit 28,84 Prozent der Stimmen die stärkste Partei der Hauptstadt des südösterreichischen Bundeslandes Steiermark. Der vorwärts sprach mit dem Genossen Robert Krotzer, der seit 2017 mit Elke Kahr Mitglied des Grazer Stadtrats ist, der Exekutive der Stadt. Neu hat die KPÖ drei von sieben Sitzen.

Robert, seid ihr auch noch drei Tage nach dem Wahlerfolg am Feiern?
(Lacht). Diese Frage beantwortete Elke Kahr, mit der ich für die KPÖ in der Grazer Exekutive, sprich dem Stadtrat sitze, in einem Zeitungsinterview so: ‹Auch wenn man eine gute Schularbeit geschrieben hat, hört man ja nicht auf zu lernen.› Als politische Bewegung ist klar, dass man sich das Vertrauen immer wieder erarbeiten muss. Es gibt keine Vorschusslorbeeren, die ewig währen. » Weiterlesen

Die Regeln ändern

Thierry Bodin. Bild: zVg

Joël Depommier. Am 13.Oktober protestierten linke Kräfte in Bern vor dem Gebäude der Welthandelsorganisation (WTO). Ihre Forderung ist die Abschaffung der Patente. Thierry Bodin des französischen Gewerkschaftbunds Confédération générale du travail (CGT) erklärt im Interview, warum der Druck aus der Bevölkerung steigen muss.

Thierry, wie stehen Frankreich und die Europäische Union dazu, dass der US-Präsident eine vorübergehende Aufhebung der Patente unterstützt?
Am 2.Oktober 2020 beantragten Süd-afrika und Indien bei der WTO die Aufhebung der Patente. Europa und die grossen Erzeugerländer wie Frankreich, Deutschland und die Schweiz lehnen diesen Vorschlag jedoch ab. Wir müssen also eine Mobilisierung der Bevölkerung schaffen, um die Aufhebung der Patentrechte zu erreichen. Aus diesem Grund haben wir diesen Tag vor dem WTO-Gebäude organisiert, zu einem Zeitpunkt, an dem der zuständige Rat den Vorschlag für eine befristete Ausnahmeregelung der Impfstoffpatente prüft. Je länger wir zögern, desto mehr Menschen sterben.

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Jede Unterdrückung bekämpfen!

Im arabischen Raum blüht der Feminismus auf. Bild: Arte.tv

sah. Der Feminismus wird vom Kapitalismus vereinnahmt und der Diskurs dadurch gezähmt. Arabische Aktivist*innen wollen diese Entwicklung verhindern. Trotz vieler Hindernisse wächst die feministische Szene dort. Es gilt, Kämpfe zu verbinden. Ein Bericht zum arabischen Feminismus.

Die Entpolitisierung feministischer Bewegungen schreitet überall auf der Welt seit Jahrzehnten voran. Räume für machbare Reformen werden kleiner und feministisches Engagement passiert als projektbasierte Arbeit statt als umfassende aktive Patriarchatskritik. Kapitalismus wie Neoliberalismus sind es leider gelungen, den Feminismus für sich zu vereinnahmen. Nancy Fraser verfasste die These, dass der Feminismus einen staatlich organisierten Kapitalismus stützt.

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Klare politische Linie

Aktivist*innen der RAWA. Bild: zVg

sah. Ursache des Übels namens Frauen*feindlichkeit in Afghanistan war und ist der religio?se Fundamentalismus. Seit der Gru?ndung steht RAWA fu?r eine Politik gegen islamisch-fundamentalistische Orientierungen. Fünfter und letzter Artikel der Reihe zu den revolutionären Frauen* Afghanistans.

Die feministische Organisation RAWA ist eine der schärfsten Kritiker*innen der Taliban-Regierung. Im Artikel «Fundamentalistisch bedeutet frauenfeindlich» von Leonie Schiffauer, einem Interview mit der RAWA-Aktivistin Mehmooda auf der Internetseite rosalux.de, wird aufgezeigt, wie schockierend die Geschehnisse im Sommer 2021 für alle Frauen* und Mädchen in Afghanistan waren. Mit dem Abzug der ausländischen Truppen können die Taliban wieder an Macht gewinnen. Dabei war es auch schon vor diesem Sommer nicht gut. Die Taliban hatten bereits weite Teile des Landes besetzt. Städte wie Kabul, Herat und Mazar-e Scharif standen zwar unter Regierungskontrolle, aber abgelegene Gegenden gehörten den Taliban schon länger.
In den Medien versuchen sie, sich harmlos darzustellen: sie würden Frauen*rechte achten – aber im Sinne der Scharia. Der Kampf geht weiter. Seit der Gründung steht RAWA für eine Politik gegen islamisch-fundamentalistische Orientierungen. Vor allem nach den Erfahrungen mit den Mudschaheddin-Organisationen ab April 1992 hatte RAWA mit Aktionen gegen deren Politik gekämpft und öffentlich vor den Führern und Unterstu?tzer*innen gewarnt. Das Taliban-Regime erliess später ein islamisches Rechtsgutachten gegen RAWA. Damit wurden Taliban-Sicherheitskra?fte angewiesen, jedes RAWA- Mitglied sofort zu verhaften und öffentlich zu Tode zu steinigen.

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Ein schmutziger Wahlkampf

Genosse Oscar Figuera bei einer Demonstration der Kommunistischen Partei Venezuelas. Bild: PCV

Manuela Tovar. In Venezuela stehen Regionalwahlen an. Die EU will Wahlbeobachter*innen zur Unterstützung der Opposition ins Land schicken. Die Regierung kritisiert das Vorhaben scharf, attackiert aber auch die Kommunistische Partei mit absurden, lächerlichen Vorwürfen.

Im Vorfeld der für den 21.November angesetzten Regional- und Kommunalwahlen in Venezuela wird der Ton wieder schärfer. Die Regierung des südamerikanischen Landes veröffentlichte am 8.Oktober ein offizielles Kommuniqué, in dem sie der Europäischen Union (EU) Einmischung in die inneren Angelegenheiten vorwarf. Anlass waren Äusserungen des EU-Aussenbeauftragten Josep Borrell. Dieser hatte erklärt, die EU werde durch die Entsendung von Wahlbeobachter*innen die Opposition unterstützen. Damit verletze Brüssel den neutralen Charakter der Delegation, wie sie in einem Abkommen mit dem Nationalen Wahlrat (CNE) vereinbart worden sei. Parlamentspräsident Jorge Rodríguez legte der EU sogar einen Verzicht auf die Entsendung von Wahlbeobachtern nahe: «Wenn Sie nicht in der Lage sind, mit ein bisschen Anstand das Abkommen einzuhalten, das Sie mit dem CNE unterzeichnet haben, dann wäre es besser, wenn Sie nicht kommen.»

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Die Kohle wird knapp, die Preise steigen

Die Kohlepreise explodieren. Das bietet den Energieunternehmen neue Profite. Die Menschen leiden jedoch massiv darunter. Bild: zVg

flo. Seit Beginn 2021 sind die Kohlepreise explodiert. Für die Massen bedeutet das vermutlich steigende Heizkosten und sinkende Lebensstandards. Für das Kapital sind die Preisexplosionen vor allem eine neue Profitmöglichkeit und die Umwelt wird weiter zerstört.

Was täten wir nur ohne die ganzen Ökonom*in-nen, die uns unter dem Deckmantel wissenschaftlicher Objektivität pure Ideologie servieren. So erklärte kürzlich Marcel Fratzscher in der Zeitung «Die Zeit», dass eine Preissteigerung bei den fossilen Brennstoffen, eine grüne Inflation also, nötig sei, um einen ökologischen Umbau der Wirtschaft zu forcieren und den Klimawandel zu stoppen. Daher müsse man die Subventionen für Kohle, Heizöl und Gas streichen. Zwar, so erklärt Fratzscher, würde das besonders einkommensschwache Familien treffen.

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Das lukrative Kohlegeschäft

ltm. In Kolumbien betreibt Glencore die Kohlemine El Cerrejón. Die Bevölkerung und die Umwelt leiden seit Jahrzehnten an den Folgen des Kohleabbaus. Die Mine verseucht das Wasser und vergiftet Körper und Boden. Nun will Glencore sein Geschäft weiter ausbauen.

In der riesigen Tagebau-Mine El Cerrejón werden jährlich rund 30 Millionen Tonnen Steinkohle abgebaut. Mit 69000 Hektaren, einer Fläche so gross wie der Kanton Glarus, gehört sie zu den grössten Kohleminen der Welt. Der Schweizer Rohstoffkonzern Glencore besass seit 2002 einen Drittel der Mine. Am 28. Juni 2021 verkündete der Konzern, die Anteile an der Mine der Broken Hill Proprietary Company (BHP) und Anglo American für einen Preis von insgesamt 588 Millionen US-Dollar zu übernehmen und damit die Mine künftig allein zu betreiben.

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