«Eure Kinder werden so wie wir!»

Laura Maiorano. Dreissig Jahre nach dem ersten Frauen*streik und zwei Jahre nach dem bisher grössten Streik der Schweiz gehen wir wieder gemeinsam auf die Strasse. Und auch heute werden wir FLINT-Personen Geschichte schreiben. Mehr noch: Wir kommen wieder!

«Sie sollten mal die Löhne richtig verteilen und die Schere zwischen sehr hohen und skandalös tiefen Löhnen verkleinern», beschwert sich eine Frau vor mir in der Essensschlange. Ihre zu einer grossen Schere ausgestreckten Armen führt sie mit einer zügigen Bewegung zusammen, um die Aussage zu symbolisieren. Die anderen Frauen* in der Schlange nicken zustimmend. Ich schaue mich um. Der kleine Anny-Klawa-Platz im Zürcher Kreis 4 ist gegen zwölf Uhr mittags gefüllt von Frauen*, Kindern und ein paar wenigen Männern*. «Her mit dem schönen Leben», «Mehr Respekt für unsere Arbeit» und noch viele weitere Sprüche auf den unzähligen Plakaten schmücken den Platz. Denn schliesslich ist heute der 14.Juni, Frauen*streiktag. » Weiterlesen

Lesekreis zur Vernetzung und Bildung

sah. In Bern gibt es einen Aufruf zum (pro)-feministischen Lesekreis, um eine Debatte über Feminismen und Männlichkeiten zu starten. Dies mit dem Ziel, dass eine von Cis-Männern getragene, selbstorganisierte Struktur entsteht.

«Wir wollen einen (pro)-feministischen Lesekreis starten!» Dieser Aufruf ist seit Ende Mai 2021 auf der Plattform barrikade.info zu lesen. «Wir, fünf weisse Cis-Männer aus der Stadt Bern, führen seit mehreren Monaten eine gemeinsame Auseinandersetzung über Feminismus und Männlichkeitskritik», schrieben die Initianten des Beitrags.
Die Auseinandersetzung starteten mit dem Ziel, eine organisierte männlichkeitskritische Gruppe bzw. Strukturen für pro-feministische und männlichkeitskritische Arbeit aufzubauen.

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Den Stein ins Rollen bringen

sah. In Lateinamerika sind feministische Bewegungen seit Jahren aktiv und laut: Die Broschüre «Feminismus in Argentinien» zeigt, was diese Bewegung ausmacht.

Mitglieder der Sozialistischen Jugend Deutschlands – Die Falken (SJD – Die Falken) waren 2018 vor Ort und lernten Arbeiter*innen- und Jugendorganisationen sowie linke Akteur*innen in Buenos Aires kennen. Die Erfahrungen aus dieser Zeit wurden nach ihrer Rückkehr nach Deutschland in der Broschüre «Feminismus in Argentinien» festgehalten. Zwar sind die feministischen Kämpfe spätestens seit dem Frauen*streik 2019 in einem grösseren Kreis bekannt, doch Lesestoff zum Thema noch immer spärlich.

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Frauen* ernähren die Welt

sah. Zum Jubiläum der Abteilung für Gleichstellung der Universität Bern fand eine Sommeruni zum Thema «Feminismus» statt. Zu «Essen.Macht.Arbeit» wurden Bereiche globaler und lokaler Ernährungssysteme aus Sicht von Frauen* beleuchtet.

Den Transfer von feministischer Theorie und Praxis in beide Richtungen aufzeigen und fördern – das will die Abteilung für Gleichstellung der Universität Bern. So fanden vom 10. bis 11.Juni 2021 in Bern verschiedene Workshops statt. Auch WIDE Switzerland, ein unabhängiges, feministisches Netzwerk, das sich mit Care-Ökonomie sowie mit Wirtschafts-, Sozial- und Entwicklungspolitik auseinandersetzt, stellte sich vor.

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Frauen* im Tieflohn

sah. Die Basler Mindestlohn-Initiative will, dass jede*r Basler*in von einer Vollzeitstelle leben kann. Viele Frauen* sind von Tieflöhnen betroffen. Ein feministisches Ja zum Mindestlohn!

Am 13.Juni stimmt der Kanton Basel-Stadt über einen gesetzlichen Mindestlohn von 23 Franken pro Stunde ab. Noch heute kommen Erwerbstätige im Kanton trotz einem 100 Prozent-Job nicht über die Runden. Im Jura, in Neuenburg, im Tessin und auch in Genf wurde der kantonale Mindestlohn schon eingeführt. Faire Löhne bringen ein würdiges Leben für alle, so argumentierte das Initiativkomitee auf ihrer Seite mindestlohn-basel.ch.
Es geht uns alle an:

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Misslungene Modernisierung

sah. Das Bundesgericht änderte die Unterhaltsregelung geschiedener Eheleute. Neu müssen Frauen* auch nach dem 45.Lebensjahr noch den Einstieg ins Berufsleben finden. Aus dem «nachehelichen Unterhalt» wird eine nachteilige Lebenssituation.

Wichtige Fragen zum nachehelichen Unterhaltsrecht wurden angepasst und eine entsprechende Praxis eingeleitet. Das Bundesgericht befasst sich damit, wann eine Ehe lebensprägend ist und zu welchem Zeitpunkt den Eheleuten nach der Trennung oder Scheidung die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit zumutbar ist. So ändert sich die Methode zur Berechnung der verschiedenen Arten des Unterhalts (Kindesunterhalt, ehelicher Unterhalt, nachehelicher Unterhalt).

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Nein zur Erhöhung des Rentenalters für Frauen*

Wenig überraschend stimmte der Nationalrat am 9. Juni der Erhöhung des Frauen*rentenalters zu. «In ihrer ganzen Geschichte kämpfte die Partei der Arbeit für sichere und solidarische Renten. Wir werden es auch dieses Mal tun», kommentiert Gavriel Pinson, Präsident der Partei der Arbeit der Schweiz (PdAS), den Entscheid. Er fügt hinzu: «Ich bin sicher, dass eine breite Front fortschrittlicher Kräfte das Referendum gegen diesen erneuten Versuch eines Sozialabbaus auf dem Buckel der Frauen* ergreifen wird. Uns erwartet ein harter Kampf.» » Weiterlesen

Auf zum Frauen*streik 2021

sit. Am 15.Mai trafen sich virtuell 130 Personen der feministischen Streikbewegung virtuell, um den diesjährigen 14.Juni 2021 vorzubereiten. Geplant sind landesweite, vielfältige Aktionen. Darunter ist auch ein Warnstreik von 30 Minuten bereits am 7.Juni gegen die laufende AHV-Revision geplant.

«Wahre Gänsehaut-Momente» seien es gewesen, als die kraftvollen Videos vom 14.Juni 2019 am virtuellen Treffen der nationalen Streikkoordination vom 15.Mai gezeigt wurden. So zu lesen in der Medienmitteilung der nationalen Koordination des feministischen Streiks.

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Ein Aktionsplan gegen häusliche Gewalt

Huguette Junod. Lange hat es gedauert, doch jetzt geht es vorwärts im Kampf gegen die häusliche Gewalt. Angeführt von Bundesrätin Karin Keller-Sutter wurde am 30.April ein erster Schritt in Richtung eines gemeinsamen Wegs gemacht, um die Opfer besser schützen zu können. Doch der Weg ist noch lang.

Endlich, sagen wir uns, bei der Ankündigung des nationalen Aktionsplans gegen häusliche Gewalt. Lange wurde das Problem verneint, der Staub unter den Teppich gekehrt, damit alles «sauber und ordentlich» bleibe. Doch die Statistiken holen auch die Blinden und Tauben ein: Ja, auch in der Schweiz gibt es Sexismus ebenso wie Inzest, Belästigung, Vergewaltigung, eheliche Gewalt…

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(Traurige) Rekordzahlen

sit. Die Fachstelle «Frauenhandel und Frauenmigration» konnte im Jahr 2020 mehr als 1000 Menschen unterstützen, die schon vor der Pandemie in prekären Situationen lebten. Die Corona-Pandemie verschärfte ihre Situation nochmal massiv.

«In aller Deutlichkeit zeigte sich, wer zu den Verletzlichsten unserer Gesellschaft gehört», schreibt die «Fachstelle für Frauenhandel und Frauenmigration» (FIZ) aus Zürich in ihrer Medienmittelung vom 17.Mai anlässlich der Veröffentlichung des Jahresberichts 2020. Geschäftsführerin Lelia Hunziker unterstreicht dabei: «Wer wenig hatte, dem nahm die Pandemie alles: Rechte, Würde, Obdach.»

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«Es geht um Macht und Kontrolle»

Andreas Boueke. Eine Richterin an einem Strafgericht soll unabhängig und objektiv Recht sprechen. In einem von Korruption, Machismo und Gewalt geprägten Land wie Guatemala ist das schwierig und gefährlich. Yassmin Barrios und Erika Aífán gehören zu einer kleinen Gruppe Richter*innen, denen besonders gefährliche Prozesse gegen einflussreiche Personen, oft Männer, zugeordnet werden.

Eine Frau aus dem Mayavolk der Ixil kam in den Zeugenstand, um ihre Aussage zu machen. Sie erzählte von einer Nacht, in der Soldaten der Armee ihr Dorf überfallen hatten. Sie war in den Wald geflohen, mit ihrem Sohn auf den Armen, den sie einen Monat zuvor zur Welt gebracht hatte. Das Baby hörte nicht auf zu weinen. Sie legte ein Tuch über sein Gesicht, damit das Wimmern nicht mehr zu hören war. Es hätte sie verraten können.

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Erste Frau auf dem Matterhorn

sah. 2021 jährt sich die Erstbesteigung des Matterhorns durch die Britin Lucy Walker zum hundertfünfzigsten Mal – die erste Frau auf dem Matterhorn. Das «Matterhorn Museum» zeigt Frauen*geschichte.

Im Juli 1871 kletterte die Britin Lucy Walker als erste Frau aufs Matterhorn. Diese besondere Leistung wird 150 Jahre später in Zermatt in Form einer Ausstellung gewürdigt – vor Ort und von zuhause aus. Das Thema der mutigen Alpinistin passt auch gut zum 50-jährigen Jubiläum des Frauen*stimm- und Wahlrechts in der Schweiz, das im gleichen Jahr gefeiert wird.

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Macht, Geld, Zeit und Raum

sah. Das Careona-Manifest vom feministischen Streikkollektiv Basel ist zwar schon ein Jahr alt, doch ist es aktueller denn je, denn es hat sich nichts verändert. Das Manifest zeigt auf, welche gesellschaftliche Veränderungen dringend notwendig sind.

Das feministische Streikkomitee Basel verfasste am 25.Mai 2020 das Careona- Manifest und veröffentlichte es auf ihrer Seite frauenstreik-bs.ch. Sie schrieben dazu: «Wir haben es geschafft, unser Careona-Manifest ist online.» Mit dem Careona-Manifest will das Kollektiv eine Diskussion anstossen. In der Corona-Zeit werden Missstände nur verschärft – die Lösung ist eine Neuverteilung von Zeit, Macht, Geld und Raum. Was damit gemeint ist, listete das Kollektiv im Manifest auf.

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Sexualstrafrecht mit Konsensprinzip

sah. Zahlreiche Organisationen und Einzelpersonen machen sich für ein zeitgemässes Sexualstrafrecht stark. Gefordert wird die Revision des Strafgesetzbuchs, denn der sich gegenwärtig in der Vernehmlassung befindliche Gesetzesentwurf genügt den Anforderungen nicht.

Das Schweizerische Strafgesetzbuch (StGB) stellt Sexualdelikte unter Strafe. Die Vergewaltigung mit dem Art. 190 StGB sowie die sexuelle Nötigung mit dem Art. 189 StGB sind in der geltenden Rechtsordnung als Nötigungsdelikte ausgestaltet. Als «Vergewaltigung» gilt, wenn eine Person weiblichen Geschlechts zur Duldung des Beischlafs genötigt wird.

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Ausgestellt statt gleichgestellt

unkuratierbar. Wir sind ein Historikerinnen-Kollektiv aus Zürich. Wir versuchen aus feministischer Perspektive öffentlich Geschichte zu betreiben. Dabei
sehen wir uns mit der Frage konfrontiert: Wie stellt man eine Ausstellung
ohne Lohn, Fördergelder und institutionelle Anbindung auf die Beine?

Die Auswahl von Inhalten und das Herstellen bestimmter Erzählungen über das Vergangene ist politisch aufgeladen. Das ist keine neue Erkenntnis, für die Reflexion unserer Arbeit aber zentral. » Weiterlesen

Brava!

sah. Neues Gewand und alte Ziele: Brava fährt da weiter, wo Terre des Femmes Schweiz aufgehört hat. Das heisst im Kampf gegen Gewalt an Frauen* und Sexismus in der Schweiz. Gegen Rape Culture! Gegen sexualisierte Gewalt!

Die schlechte Nachricht: Terre des Femmes Schweiz ist tot. Die gute Nachricht: es lebe Brava! Terre des Femmes Schweiz tritt neu als Brava auf. Brava ist eine spendenbasierte, nicht profitorientierte NGO mit der Vision, dass eine gerechte Gesellschaft, in der alle Menschen – unabhängig von Geschlecht – gewaltfrei und selbstbestimmt leben, möglich ist.

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Erneut nur Lippenbekenntnisse?

sah. Der Bundesrat hat die Gleichstellungsstrategie 2030 verabschiedet. Ziel ist es, die Gleichstellung der Geschlechter gezielt zu fördern. Die Strategie konzentriert sich inhaltlich auf vier zentrale Themen. Doch, was taugt der Vorschlag der Regierung wirklich?

Seit der Einführung des Frauen*stimm-rechts vor 50 Jahren machte die Schweiz bezüglich Gleichstellung zwar einige Fortschritte, vollständig erreicht ist sie allerdings noch nicht. Lücken wurden beispielsweise am Frauenstreik 2019 ausformuliert. Jetzt hat auch die Regierung gemerkt, dass Gleichstellung in der Schweiz noch in weiter Ferne liegt.

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Anna-Göldi-Platz

sah. Den Bullingerplatz in Zürich soll es nicht mehr geben. Neu heisst der Ort mitten im Kreis 4 neben einer reformierten Kirche «Anna-Göldi-Platz» und ist Mahnmal der früheren Hexenverfolgung und der Femizide, die in der Schweiz verübt werden.

In der Nacht vom 30.April auf den 1.Mai 2021 geschah es: Der Bullingerplatz im Zürcher Kreis 4 wurde zum Anna-Göldi-Platz. Aktivist*innen feierten hier Walpurgisnacht. Bekannt ist der Kleriker Heinrich Bullinger als Reformator und führender Theologe des Protestantismus im 16.Jahrhundert. Fast 50 Jahre lang war er in Zürich in der reformierten Kirche tätig. Viele wissen aber nicht, dass Bullinger 1571 die Schrift «Wider die Schwarzen Künste» verfasste, worin er für die Todesstrafe bei «Hexen» plädiert.

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