Die Schweiz bietet Rechtsradikalen einen idealen Standort

Die Faschist*innen des dritten Jahrtausends

Tobias Tscherrig. Die Faschist*innen aus der Schweiz, Italien und Frankreich pflegen einen regen Austausch und enge Zusammenarbeit und nutzen dazu auch die Schweiz als Versammlungsort. Besonders aktiv ist die Gruppe Résistance Hélvetique. Viele ihrer Anlässe, an denen auch schon vorbestrafte Redner auftraten, bewerben sie in aller Öffentlichkeit. Die Behörden lassen sie meistens gewähren.

In Frankreich ist die Zahl der antisemitischen Übergriffe im vergangenen Jahr um 74 Prozent gestiegen. Rechtsradikale und antisemitische Gruppierungen sind in der Französischen Republik gut vernetzt – ihre Kontakte reichen bis hinein in den staatlichen Sicherheitsapparat. Gegen die Umtriebe von extrem rechten Gruppierungen hat Paris inzwischen Massnahmen ergriffen:

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Gentrifizierung und Widerstand

Lukas Arnold. Die Zahlen zeigen: Es sind Migrant*innen, die am stärksten von der Verdrängung betroffen sind. Beim Widerstand gegen Gentrifizierung ist Acht zu geben, nicht nur studentische oder Szene-Interessen zu vertreten, sondern sich der eigenen aktiven Rolle bei der Verdrängung bewusst zu sein.

Eine der augenfälligsten Unterschiede, wenn man kontinental-europäische mit US-amerikanischer Sozio- und Politologie vergleicht, ist die weitgehende Absenz von Kategorien wie «Rasse» oder «Ethnie». Während sich viele dafür mit der Erklärung zufrieden geben, dass halt Rassismus in Europa nie so ein stark präsentes Thema war, könnte dazu auch beitragen, dass die Debatte über Rassismus in Europa für lange Zeit fast vollständig tabuisiert war. Etwas, das die antirassistische Bewegung in den letzten Jahren ansatzweise geändert hat.

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Die Idee allein reicht nicht aus!

Matin Baraki. Ein deutscher Philosoph vertrat im 19. Jahrhundert die These, dass die Philosophen die Welt unterschiedlich interpretieren, es käme jedoch darauf an, sie zu verändern. Was sagt uns ein deutscher Philosoph im 21. Jahrhundert dazu? Julian Nida-Rümelin versucht in seinem Buch: «Eine Ethik der Migration» eine Brücke zwischen Philosophie und Politik zu bauen.

Nida-Rümelin plädiert in der Migrations-Frage für einen humanitären politischen Handel. Denn nur dadurch sieht er eine verantwortungsbewusste und perspektivvolle Entscheidung möglich. Er weist darauf hin, dass die Fluchtursachen immer noch weiter fortbestehen, die durch «eines vom Westen mit zu verantwortenden politischen Chaos in Nordafrika und im Nahen Osten» (Seite 10) verursacht worden sei. » Weiterlesen

Was bleibt von Fidel?

Tobias Kriele (uz). Zum 60. Jubiläum der Kubanischen Revolution erscheint Volker Hermsdorfs «Fidel – Revolutionär und Staatsmann». Die Biografie des vor zwei Jahren verstorbenen historischen Anführers Fidel Castro fragt unter anderem: Welche Wirkung hatte Fidel Castro auf seine Zeit?

Der Frage, worin die enorme historische und persönliche Austrahlungskraft von Fidel Castro begründet liegt, widmet sich die kürzlich in der Reihe Basiswissen des Papyrossa-Verlags erschienene Biografie von Volker Hermsdorf. Wie auch schon im Falle der zuvor erschienenen Lebensgeschichte von Raúl Castro hat Hermsdorf mit ihr eine Annäherung an den Verlauf der Kubanischen Revolution aus einer biografischen Perspektive vorgelegt.
Die Frage, was Fidel Castro zu einer derart herausragenden Persönlichkeit machte, hat nicht nur Revolutionäre bewegt.

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«Wir wollen alles»

Theo Bruns und Rainer Wendling. Nanni Balestrini war als Schriftsteller wie als Mensch von einzigartiger Statur. Nie hat er einen Kompromiss gemacht, weder politisch, noch literarisch, noch stilistisch. Am 20. Mai ist Balestrini im Alter von 83 Jahren gestorben. Ein Nachruf.

1935 in Mailand geboren, veröffentlichte Balestrini bereits mit 19 Jahren sein erstes Gedicht. Seit den 1960er-Jahren war er eine der bedeutendsten Figuren der italienischen Kultur- und Literaturszene.

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Die PdAS verurteilt die neuerliche Verschärfung der US-Blockade gegen Kuba

Seit 57 Jahren blockieren die US-Regierungen Kuba, behindern seine Entwicklung und versuchen Unzufriedenheit zu schüren. Im März 1996 wurde die Blockade verschärft durch das Inkrafttreten des «Helms-Burton-Gesetzes». Sein Abschnitt 3 erlaubt folgendes: US-BürgerInnen können ausländische Personen oder Firmen, die in Kuba aktiv sind, auf Entschädigung zu verklagen, wenn diese Eigentum nutzen, das nach der Revolution enteignet wurde. Die von der kubanischen Regierung angebotene Entschädigung für diese Enteignungen wurde von den US-Regierungen abgelehnt. Seit 1996 haben alle US-Präsidenten das Inkraft-Treten dieses §3 abgelehnt, bis heute. Der aktuelle US-Präsident hat beschlossen ab dem 2. Mai 2019 das gesamte Gesetz anzuwenden.

Die Partei der Arbeit der Schweiz (PdAS) verurteilt diese erneute Aggression der US-Regierung gegen Kuba. Der Abschnitt 3 widerspricht internationalem Recht und wird zu Recht von vielen Regierungen verurteilt, z.B. Kanada, Russland, China sowie von der Europäischen Union. Sie fordern die betroffenen Firmen zu Widerstand auf. Die PdAS begrüsst diese Haltung. Sie bedauert jedoch, dass andere Massnahmen der Blockade nicht ebenso engagiert beanstandet werden. » Weiterlesen

¡No Pasarán! in der Urschweiz

Florian Sieber. Auf einen Fasnachtsauftritt in Ku-Klux-Klan-Kutten reagieren Antifaschist*innen in Schwyz mit einer Demo. Bei der Kungebung kommt es
zu einem Angriff und auch schon im Vorfeld versuchten Faschist*innen die Aktivist*innen in Angst zu vesetzen. Ein Fallbeispiel für politische Einschüch-terungsversuche von Rechts.

Rote Fahnen, bunte Banner, Autonome und Familien mit Kinderwagen. So unterschiedlich die Leute waren, die am 13. April in Schwyz auf die Strasse gingen, so einig waren sie sich in einem Punkt: Faschist*innen und menschenfeindliche Hetze wollen sie nicht unwidersprochen lassen. » Weiterlesen

Maduro – Barrikade gegen die Barbarei

Der Empfang für die Schweizer Delegation am Flughafen von Caracas.

Leonardo Schmid. Eine Schweizer Delegation der Internationalen Solidaritätsmission des Weltfriedensrats reiste nach Venezuela, um sich vor Ort ein Bild über die Situation im Land zu machen. Ist die Situation wirklich so schlimm, wie bei uns in den bürgerlichen Medien erzählt wird? Ein Bericht.

Die Schweizer Delegation an die Solidaritätsmission in Venezuela bestand aus vier Personen, die folgende Organisationen vertraten: ALBA Suiza, Vereinigung Schweiz-Cuba, Schweizerische Friedensbewegung, Partei der Arbeit und Kommunistische Jugend. Am Flughafen in Caracas wurden wir von der Jugend der Vereinigten Sozialistischen Partei Venezuelas (JPSUV) und die Kommunistische Jugend Venezuelas (JCV) empfangen und begleitete uns dann eine Woche lang auf, während wir das Land von Chávez und Maduro entdeckten. » Weiterlesen

Widerstand gegen Nestlé

Elango Kanakasundaram. Der lokalen Bevölkerung in Vittel (Frankreich) wird die Lebensgrundlage entzogen. Ein ähnliches Schicksal erleiden die Menschen rund um die Welt. Dem global tätigen Konzern, der 10,5 Prozent des weltweiten Wassermarktes kontrolliert, muss zwingend ein globaler Widerstand entgegengesetzt werden – auch hier in der Schweiz.

Nestlés Flaschenwasser-Marke Vittel «erweckt die Vitalität in Ihnen», verspricht die Werbung des Schweizer Multi. Gleichzeitig wird jedoch ausgeblendet, dass der lokalen Bevölkerung in Vittel, in den Vogesen im Osten Frankreichs, aus deren Grundwasserquellen das Flaschenwasser stammt, die Lebensgrundlage entzogen wird. Denn der Wasserspiegel in dem Gebiet sinkt jährlich um 30 Zentimeter. Die Quelle droht zu versiegen. » Weiterlesen

Mit Lügen Stimmung machen

dab. National- und Ständerat ergänzten die bestehende Rassismus-Strafnorm
in Strafgesetzbuch und Militärstrafrecht mit «Diskriminierung und Aufruf zu Hass wegen sexueller Orientierung». Die Junge SVP und Eidgenössisch Demokratische Union EDU sehen die Meinungsfreiheit eingeschränkt und ergriffen erfolgreich das Referendum.

Mit dem geltenden Gesetz darf Vitus Huonder, Bischof des Bistums Chur, weil er keine Homosexuellen namentlich diffamiert, weiter respektlos und diskriminierend gegen Homosexualität vom Leder ziehen, unter anderem mit der Aussage, die Bibel verlange die Todesstrafe für Homosexuelle.

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Auch in der Schweiz: Frauen sterben, weil sie Frauen sind

sah. Die Schweiz hat ein massives Problem im Bereich Gewalt gegen Frauen und Mädchen, so schreibt TERRE DES FEMMES Schweiz. Die Zahl der Tötungsdelikten liegt bei 27 Fällen, wobei 24 Opfer Frauen oder Mädchen sind. Ein Interview mit Angela Pertinez.

2018 wurde in der Schweiz im Rahmen von häuslicher Gewalt alle zwei Wochen eine Person getötet. Es gab einen Anstieg um einen Drittel gegenüber dem Vorjahr. Betroffen von der Gewalt sind zum grössten Teil Frauen* und Mädchen. Nach der polizeilichen Kriminalstatistik 2018 waren 18 522 Straftaten im Bereich häusliche Gewalt passiert.

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Wir wollen mehr


Lorena. Der 1. Mai in Luzern stand ganz im Zeichen des Frauen*streiks. Doch wie muss mensch sich eine solche Veranstaltung in der konservativen Zentralschweiz vorstellen? Eine kurze Reportage.

Am Boden liegt ein grosses, weisses Leintuch, darüber beugen sich zwei Frauen und eine Handvoll Kinder. Sie bereiten ein Transparent für den Frauen*streik am 14. Juni vor – mit viel Glitzer, den die Kinder anbringen. Es ist der 1. Mai in Luzern.

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Kampf gegen die Pink Tax

Andrea Hüsser. Der Begriff «Pink Tax» bezeichnet den Mehrpreis, der bei speziell für Frauen angebotenen Produkten und Dienstleistungen gegenüber gleichartigen Erzeugnissen für Männer verlangt wird. Das ist absurd und eine Diskriminierung der Frauen. Ein Feature zur Campax-Kampagne und zum Frauen*streiktag.

Tampons, Binden und Slipeinlagen zählen in der Schweiz nicht zu den lebensnotwendigen Gütern und werden demnach zum vollen Mehrwertsteuersatz von 7,7 Prozent besteuert. Ganz im Gegensatz zu Brot, Wasser, Schnittblumen, Katzenstreu, Kaviar oder Viagra, die mit einem reduzierten Mehrwertsteuersatz von 2,5 Prozent besteuert sind. Echt jetzt? Ja, so steht es im Mehrwertsteuergesetz.

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Flaschenwasserindustrie hängen lassen!

Elango Kanakasundaram. Der weltweite Konsum von Flaschenwasser steigt immer weiter an. Konzerne verkaufen das unbezahlbare Gut als ein in Plastik gehülltes Lifestyle-Produkt. MultiWatch sensibilisiert mit ihrer Kampagne für die Problematik des Konsums von Flaschenwasser.

Sie wollen sich gesund ernähren? Jung bleiben? Abnehmen? Klar, Wasser hilft! Doch Wasser ist in erster Linie ein Recht! Mit der Kampagne «Lasst die Flaschenwasserindustrie hängen!» mo?chte MultiWatch die O?ffentlichkeit auf die Privatisierung von Wasser und besonders die Problematik des weltweiten Konsums von Flaschenwasser in der Flaschenwasserindustrie aufmerksam machen.

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Politisches Heilmittel gegen kranke Medikamentenpreise

Christa Luginbühl. Die hohe finanzielle Belastung im Gesundheitsbereich steht weit oben auf dem Sorgenbarometer der Bevölkerung. Überrissene Medikamentenpreise verhindern in Entwicklungs- und Schwellenländern den Zugang zu lebensnotwendigen Therapien, immer häufiger geschieht dies auch in Hochpreisländern wie der Schweiz. Eine Public-Eye-Kampagne zeigt, was Abhilfe schaffen kann.

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) steht unter Druck: Patient*innen möchten rasch Zugang zu den neusten Medikamenten, Krankenversicherer weigern sich, die immer höheren Medikamentenpreise zu zahlen, und Pharmafirmen fordern insbesondere für neue Therapien immense Summen.

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Zwei Fernandos, ein Elend

Fernando, genannt Panza, arbeitet auf dem Zuckerrohrfeld, obwohl er noch mninderja?hrig ist.

Andreas Boueke. Wer schon in jungen Jahren auf den Zuckerplantagen der Pazifikküste Guatemalas schuften muss, dessen Leben ist vorgezeichnet: Nierenschäden, keine Schulbildung, keine Chance, dem Elend zu entkommen. Während das Exportprodukt Zucker weltweit die Nahrung der Menschen süsst, bleibt das Elend jugendlicher Feldarbeiter bitter.

Frühmorgens lodern die Flammen auf dem Zuckerrohrfeld meterhoch. Das Feuer vertreibt giftige Schlangen und verbrennt scharfe Blätter und klebrigen Pflanzenstaub. Nach ein, zwei Stunden Brand ragen nur noch dunkelbraune Zuckerrohre wie Speere aus der Asche. Ihre süsse Flüssigkeit schützt das Holz vor dem Feuer.

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Schweizer Giftkartell in Brasilien

Ueli Gähler / Multiwatch. Die Schweiz gilt mit ihren glitzernden Bergseen gerne als Wasserschloss Europas. Dabei sind Schweizer Multis Weltmeister in der Wasserprivatisierung und -Vergiftung, etwa mit Atrazine, und verkaufen gleich auch noch die passenden Medikamente. Nirgends zeigt sich das so deutlich wie in Brasilien.

Zwischen der industriellen Landwirtschaft, der Agrochemie-Industrie und der Pharma-Industrie gibt es, so die indische Ökofeministin Vandana Shiva, ein richtiges Giftkartell. Die Pharma-Industrie verkauft Medikamente gegen die von der Fast-Food- und Pestizidwirtschaft verursachten Krankheiten.

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«Es gibt eine Zukunft und wir wollen viel mehr erreichen»

sah. Der argentinische Feminismus hat Vorbildcharakter für die ganze Welt. Letztes Jahr konnten bei Protesten eine Million Personen mobilisieren werden. Es ist eine kraftvolle Bewegung am entstehen. Die Aktivistin Natalia di Marco berichtet im neuen Berner Streikbüro.

Kollektiver Kampf, weltweit vernetzen: das will Natalia di Marco von der argentinischen feministischen Bewegung. Eine grosse Verantwortung. Wenn sie auf Reisen ist, will sie von Bewegungen in anderen Ländern lernen und zugleich Energie in Kämpfe einbringen. Natalia di Marco selber ist seit 20 Jahren als Antikapitalistin und Feministin politisch aktiv. Eine lange Zeit, weil die feministische Bewegung in Argentinien noch nicht so lange kraftvoll ist. » Weiterlesen

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