Ein falsches Zeichen!

sit. Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) hat die finanzielle Unterstützung israelischer und palästinensischer Nicht-Regierungsorganisationen suspendiert. Davon betroffen sind auch Partnerorganisationen von Medico International Schweiz.

«Wir sind konsterniert über den Entscheid des Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA), seine finanzielle Unterstützung für elf palästinensische und israelische NGOs auszusetzen», schreibt die Organisation für Entwicklungszusammenarbeit Medico International Schweiz in seiner Medienmitteilung vom 27.Oktober.

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15 Jahre Missy Magazine

sah. Intersektional und inklusiv: Das Printmagazin Missy steht für Radikalität, Popkultur und intersektionalen Feminismus. Als queerfeministisches und sexpositives Sprachrohr, das laufend Diskurse prägt, ist Missy heute von der Medienlandschaft nicht mehr wegzudenken.

Vor 15 Jahren kam das erste Missy Magazine raus, mit dem Ziel, Popkultur aus einer weiblichen Perspektive zu erzählen. Mitgründerin Sonja Eismann störte damals – wie bei einem Interview vom Südwestrundfunk auf der Seite swr.de vom 18.Juli 2023 dargestellt wird – dass in klassischen Popkultur-Magazinen vor allem männliche Autoren schrieben und die männliche Perspektive auf Musik, Filme und Kunst dominierte.

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Von Neugier angetrieben

sah. Liebste Jahreszeit ist mir der Bücherherbst mit seinen Neuerscheinungen. Diesmal ist eine besondere Publikation aufgefallen: ein Buch über mutige Pionierinnen, die den Gefahren in der Natur und gesellschaftlichen Widerständen trotzten.

Im Zeitalter von Paw Patrol wünschen sich Eltern vielleicht, ihren Kindern noch von anderen Figuren erzählen zu können, als denen im Universum von Marvel (Disney) oder von DC Comics (Warner Bros). Sie sind auf der Suche nach Helden und Heldinnen, die keine moralischen Werte wie gut oder böse verkörpern müssen, sondern im Grunde genommen echte Menschen sind. Wahrhaftig, weil sie Fehler haben, in den Tag hinein träumen und manchmal auch nicht nachvollziehbar handeln.

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100 Jahre Hamburger Aufstand

Hamburg, 23.Oktober 1923: Die DKP-Genoss:innen erstellen Strassenbarrikaden.

Robert Steigerwald. Das Jahr 1923 stellt den zweiten Höhepunkt der revolutionären Nachkriegskrise dar. Die Arbeit­er:innenklasse wehrte sich gegen Inflation, Massenelend und drohenden Faschismus. Millionen traten in den Generalstreik. Die Hamburger Arbeiter:innen gaben am 23. Oktober 1923 das Signal zum Aufstand gegen Kapital und Faschismus.

Zu Beginn des Jahres 1923 spitzten sich die Widersprüche zwischen dem deutschen und dem französischen Monopolkapital zu. Um die Gegensätze zwischen den Siegermächten zu verschärfen, stellten die deutschen Kapitalist:innen Anfang 1923 ihre Reparationszahlungen an Frankreich ein. Frankreich besetzte daraufhin das Ruhrgebiet, ohne Zustimmung der USA und Britanniens. Die Regierung des Reichkanzlers Wilhelm Cuno rief zum «passiven Widerstand» gegen die Besatzungsbehörden auf.

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Die Partei als moderner Fürst?

Kurt Seifert. Einst löste das «Reich der Mitte» gerade auch bei Linken eine grosse Faszination aus. Heute dominieren die kritischen Stimmen. Um den Weg Chinas besser zu begreifen, benötigen wir fundierte Analysen. Das Buch von Michael Brie leistet einen wichtigen Beitrag dazu.

Demokratien contra autoritäre Regime – damit scheint die heutige Weltlage auch für manche Linke ausreichend erklärt zu sein. Zu den reaktionären Mächten wird nicht nur ein aggressiv-imperialistisches Russland gerechnet, sondern auch ein vielen hier im Westen bedrohlich erscheinendes China. Kein Zweifel: Die geopolitischen Karten werden neu gemischt. Die nach dem Ende der alten Sowjetunion einzig verbliebene Supermacht USA erhält Konkurrenz. Wie ist diese Entwicklung aus emanzipatorischer Sicht zu deuten?

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17’000 Stimmen!

Die Partei der Arbeit Zürich (PdAZ) ist über das Wahlergebnis ihrer beiden Ständeratskandidatinnen Rita Maiorano und Sevin Satan höchst erfreut. Das Ziel ihrer Kandidatur war es dazu beizutragen, dass die feministischen Themen nicht wieder in Vergessenheit geraten, was Rita und Sevin eindrucksvoll gelungen ist. Gemeinsam haben sie 17’000 Stimmen erhalten und somit sämtliche Erwartungen weit übertroffen. » Weiterlesen

Schluss mit dem Diktat!

Die zehnt Strategien der Pharmaindustrie. Bild: Public Eye

lmt. Der Bundesrat will Preismodelle mit geheimen Rabatten in einer Reform des Krankenversicherungsgesetzes verankern, dies zur Freude der Pharma-
industrie. Zur Kasse wird dann die Bevölkerung gebeten.

Auf Grundlage des Öffentlichkeitsgesetzes (BGÖ) verlangte die NGO Public Eye im Januar 2022 beim Bundesamt für Gesundheit (BAG) Einsicht zu den Entscheiden über die Aufnahme in die Spezialitätenliste (SL). In der SL sind alle Medikamente aufgelistet, welche von der obligatorischen Krankenversicherung übernommen werden.

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Die westliche Unterstützung für die Ukraine bröckelt

dom. Die neusten Entwicklungen in Polen, der Slowakei und den USA zeigen: Im Westen wachsen die Zweifel an einer bedingungslosen Unterstützung des ukrainischen Staates. Weil dahinter kein Gesinnungswandel, sondern national-ökonomische Überlegungen stehen, ist dies gar kein Grund zur Freude.

Der Krieg in der Ukraine ist längst zum Abnutzungskrieg geworden: Das Gerede von mal mehr, mal weniger erfolgreichen Offensiven und Gegenoffensiven ändert nichts an der Tatsache, dass es seit vielen Monaten zu keinen nennenswerten Verschiebungen der Fronten mehr gekommen ist. Währenddessen reist Selenskyj durch die Staaten des Westens und sucht nach Unterstützung, Geld und Waffen. Doch er wird nicht mehr mit denselben offenen Armen empfangen wie noch vor einem Jahr. In den Regierungen und Parlamenten der EU und der USA wird die Kritik an den westlichen Sanktionen und der finanziellen Unterstützung des ukrainischen Staates lauter. » Weiterlesen

Die Massen im Kreuzfeuer

Bild: hosnysalah_pixabay

flo. Am 7.Oktober durchbrachen etwa 1500 Militante der Hamas die Sperranlage rund um den Gazastreifen an mehr als 20 Orten. Es folgten mehrere Massaker an schutzlosen Zivilist:innen. Und auch in Gaza wird unter den Vergeltungsschlägen vor allem die Zivilbevölkerung leiden.

Der Kibbuz von Be‘eri hat aufgehört zu existieren. Die landwirtschaftliche Gemeinschaft, die nur wenige Kilometer vom Gazastreifen entfernt liegt, wurde bei den Angriffen der Hamas auf Israel am 7.Oktober besonders schwer getroffen. Bei einer Bevölkerung von gerade einmal 1200 Personen wurden mindestens 112 ermordet. Noch schlimmer gegen die Bevölkerung wütete die Hamas bei ihrem Angriff einzig beim Musikfestival Re‘im, bei dem sie das opferreichste Massaker in der Geschichte Israels verübten. Dort wurden nicht weniger als 270 Menschen ermordet. Zu weiteren Massakern kam es in Kfar Aza, Netiv HaAsara, Nir Oz sowie Ein Hashloa.

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Kriege, Krisen und Elend

Redaktion. Der Faschismus ist keineswegs ein Phänomen der Geschichtsbücher, sondern nach wie vor und immer mehr eine reale Gefahr. Am 28.Oktober ist in Bern ein antifaschistischer Abendspaziergang geplant. Wir veröffentlichen den Aufruf.

Der Alltag im Kapitalismus ist geprägt von Ausbeutung und Unterdrückung. Die schon vorher prekären Verhältnisse der Lohnabhängigen spitzen sich durch Krisen wie Pandemie, Krieg und Inflation weiter zu. Auch die Auswirkungen der Klima- und Biodiversitätskrise schreiten unbegrenzt voran und gefährden die Existenzgrundlage zigtausender Menschen. Umso wichtiger ist es, dass wir in einer von rücksichtslosem Profit dominierten Welt unsere Kräfte bündeln und uns gemeinsam einsetzen für nachhaltige, solidarische Lösungen. » Weiterlesen

Ja, wir wollen hin zum Sozialismus

sit. Beim Erscheinen dieser Ausgabe fehlen 48 Stunden, bis bekannt sein wird, wie sich der National- und Ständerat für die kommenden vier Jahre zusammensetzen wird. Wobei, an der bürgerlichen Dominanz wird sich nichts verändern – und das hat Gründe.

Kürzlich sass der Autor dieser Zeilen in einem Kebab-Imbiss im Zürcher Kreis 4, spät am Abend. Fünf Jungs kamen rein. Sie sprachen im perfekten Schweizerdeutsch, vier davon hatten einen Migrationshintergrund, ihre Eltern stammen aus Sri Lanka. Sie setzten sich am Nebentisch und kamen auf die Wahlen zu sprechen. So fragte einer der jungen Männer mit Migrationsgrund den einzigen Jugendlichen der Gruppe mit heller Hautfarbe: «Gehst du wählen?» Die Antwort kam wie aus der Kanone geschossen: «Sicher gehe ich wählen, ich wähle die SVP».

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Die Androhung von Heugabeln wird nötig

Franco Cavalli. Erneut steigen die Krankenkassenprämien massiv und von der SVP kommt ein höchst gefährlicher Vorschlag, der zu US-amerikanische Verhältnissen im Gesundheitswesen führen würde. Mehr denn je ist es an der Zeit für eine Einheitskrankenkasse.

Der neue Schlag in Sachen Krankenkassenprämien ist da: Beim Verfassen dieser Zeilen ist für den Kanton Tessin nur noch die Frage offen, ob mit der Erhöhung die Zehn-Prozent-Grenze auch dieses Mal überschritten wird oder ob sie knapp darunterbleibt. Die Situation ist für einen grossen Teil der Bevölkerung inzwischen absolut unerträglich geworden.

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«Das ist ungeheuerlich»

sit. Erneut beugt sich eine Schweizer Bank dem US-Diktat. Weil H.G. sich auf Kuba befindet, blockiert die Zürcher Kantonalbank den Zugang zu seinen Vereins- und Geschäftskonten.

Es ist bekannt, dass die Schweizer Banken sich folgsam dem extra-territorialen Druck der USA unterwerfen, indem sie deren Wirtschafts-, Finanz- und Handelsblockade gegen Kuba ebenfalls rigoros zur Anwendung bringen. Auch die Zürcher Kantonalbank (ZKB) macht dabei keine Ausnahme, wie ein Schreiben von H.G. beweist, das der Redaktion vorliegt. Darin ist zu lesen: «Ich musste vor Kurzem zur Kenntnis nehmen, dass nun sogar mein Zugang zu meinen beiden Geschäfts- und Vereinskonten bei der Zürcher Kantonalbank aus – zunächst unerfindlichen – Gründen blockiert worden ist. Wie ich mit einem Telefongespräch mit der ZKB nach längerem Leugnen erfuhr, ist es eine Sanktionsmassnahme wegen meines momentanen Aufenthaltes in Kuba!» Kaum zu glauben, aber wahr.

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Das Gesundheitssystem steht kopf

Nago Humbert

Joël Depommier. Im Jahr 2024 werden die Prämien um durchschnittlich 8,7 Prozent steigen. Ein Gespräch mit Nago Humbert, Gründer von Médecins du Monde sowie Leiter des Observatoriums für Ethik und humanitärer Gesundheit im Kanton Neuenburg. Er zeigt auf, warum es jetzt eine Einheitskrankenkasse braucht.

Im Jahr 2024 werden die Prämien für die Krankenkasse weiter steigen. Ist dieses System noch haltbar?
Für mich ist klar: Das Ende der Möglichkeiten der Finanzierung durch die Bevölkerung wurde erreicht, zumal das System ungerecht ist, da die Prämien nicht proportional zum Einkommen sind. Die aktuellen Lösungsvorschläge des Parlaments bestehen darin, die Zuschüsse der Kantone für die niedrigsten Einkommen zu erhöhen.

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Ein neuer Versuch ist nötig

sit. Der Weg hin zu einer Einheitskrankenkasse ist bisher von Niederlagen gepflastert. Trotzdem kommt die Idee wieder auf den Tisch. Die Chancen stehen diesmal gut, weil die Last der Krankenkassenprämien für immer mehr Menschen untragbar wird.

Im Herbst 1998 reichte der damalige Nationalrat und Zentralsekretär des Christlichnationalen Gewerkschaftsbundes der Schweiz (CNG, heute travail.suisse) Hugo Fasel eine parlamentarische Initiative ein. Sie verlangte, das Krankenversicherungsgesetz (KVG) sei so zu ändern, dass die «Durchführung der obligatorischen Krankenpflegeversicherung einem einzigen gesamtschweizerischen Versicherer» mit streng definiertem Leistungsauftrag übergeben wird. Der Nationalrat lehnte wenig überraschend die Initiative mit 91 zu 64 Stimmen ab.

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Gewidmete Steine

sah. Es bleiben nur die im Gedächtnis, an die man sich erinnert: Arthur Bernhard Vogt ist schon lange tot, doch niemand soll ihn vergessen. Dazu wurde in St. Gallen ein Stolperstein zum Gedenken an das Opfer des Nationalsozialismus gesetzt.

Man kennt sie mehr aus Deutschland: die Stolpersteine. Vor den Häusern sind kleine Quadrate aus Messing in den Boden eingelassen. Nach der Einleitung «hier wohnte» ist jeweils ein Name vermerkt, gefolgt von einem Kurzbeschrieb der Umstände.

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Unterstützt schwarze Proteste!

Jutyna Wydrzynska

sah. Verurteilt wegen Engagements: Justyna Wydrzynska gehört zu einem Kollektiv von Aktivist:innen, die in Polen versuchen, Beratung zu sicheren Schwangerschaftsabbrüchen anzubieten. Im Land gelten restriktivste Abtreibungsgesetze.

Jede Person, die schwanger werden kann, sollte das Recht haben, selbst zu entscheiden, ob, wann und in welchen Abständen sie schwanger werden will. Amnesty International verwendet in ihren Positionspapieren zum Thema Schwangerschaftsabbrüche den Begriff «schwangere Personen». Nicht nur Cis-Frauen und -Mädchen sind Menschen, die Zugang zu sicheren Schwangerschaftsabbrüchen benötigen. Vergessen werden oft intergeschlechtliche Menschen, transgeschlechtliche Männer und Jungen sowie Menschen mit gar keiner geschlechtlichen Identität. Sie alle können schwanger werden.

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Streik im Hamburger Zoo

Gaston Kirsche. Seit dem 28.August wird im privaten Hamburger Tierpark Hagenbeck für einen Gesamtarbeitsvertrag gestreikt. Die Geschäftsführung des privaten Zoos verweigert Verhandlungen und geht mit diversen Drohungen gegen das Personal vor, das sich aber nicht einschüchtern lässt.

«Die Streiktage reduzieren anteilig die freiwilligen Urlaubstage» steht auf einem an die «Lieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter» adressierten internen Aushang von Mitte August, für den «Ihr Dirk Albrecht» verantwortlich zeichnet, der Geschäftsführer der «gemeinnützigen Tierpark GmbH». Der Tierpark ist der einzige Grosszoo Deutschlands, der in privater Hand ist und keinen betrieblichen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) hat.

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