Projekt Klassenanalyse

Mit grosser Geschwindigkeit breiten sich soziale Widerspruchsformen aus, die im «sozialstaatlichen» Kapitalismus schon als überwunden galten: Selbst in den reichsten kapitalistischen Länder haben wachsende Bevölkerungsgruppen kaum das Nötigste zum Leben, weil «prekäre» Arbeitsverhältnisse auskömmliche Beschäftigung mehr und mehr ersetzen.

Oft reichen auch Vollerwerbsstellen nicht mehr zum Leben aus. Unsicherheit ist bis in eine vermeintliche gesellschaftliche Mitte hinein zu einer prägenden Sozialerfahrung geworden.Hungerlöhne und Superreichtum, Armut und Chancenungleichheit sind Symptome klassengesellschaftlicher Verhältnisse. Deren harter Kern besteht jedoch in der ökonomisch fundierten Macht des Kapitals, der Gesellschaft in ihrer Gesamtheit seinen destruktiven Stempel aufzudrücken. Es findet gegenwärtig ein Umbau der Klassengesellschaft im Interesse des Kapitals statt: Die Profitmaximierung wird strukturell abgesichert und der Anteil der Lohnabhängigen am Sozialprodukt systematisch abgesenkt. „Es herrscht Klassenkampf, und meine Klasse gewinnt“, hat der US-amerikanische Spekulant in seltener Offenheit Warren Buffet bekannt.

Wie ist es zur Stärkung der gesellschaftlichen Gestaltungsmacht des Kapitals gekommen? Aber auch: Sind diese Prozesse unumkehrbar? Welche Chancen der Gegenwehr existieren? Mit diesen Fragen beschäftigt sich, bei seinen Arbeitstagungen und in seinen Veröffentlichungen, das von der Marx-Engels-Stiftung 2004 initiierte Projekt zur empirischen und theoretischen Erforschung der bundesdeutschen Klassengesellschaft. Weiter …

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