Wir gehen mit Jin Jiyan Azadî zur Frauenrevolution!

YJK-S. Die Union der kurdischen Frauen Schweiz (YJK-S) begeht den diesjährigen 8.März unter der Parole «Bi Jin jiyan Azadî re ber bi ?ore?a jinê» – auf Deutsch: Wir gehen mit Jin Jiyan Azadî zur Frauenrevolution. Wir bekräftigen somit, dass wir es erst meinten, als wir ankündigten, das 21.Jahrhundert zum Jahrhundert der Frauen zu machen.

Als kurdisches Volk und kurdische Frauen begrüssen wir den 8.März zu einer Zeit, in der die durch die kapitalistische Moderne verursachten Krisen unser Recht auf Leben bedrohen. Unsere Entschlossenheit, den Kräften zu widerstehen, die unser Recht auf Leben ebenso verletzen wie unseren Schmerz und Verlust, ist gross und unerschütterlich.
Unsere Gründe für den Kampf sind stärker denn je. Denn die männliche Vorherrschaft, die permanente Allianz von Staat und Kapitalismus, ihre Angriffe auf Frauen haben sich inzwischen in einen Krieg zwischen den Systemen verwandelt.
Die Praktiken multinationaler Konzerne, das neue Gesicht von Faschismus, Diktaturen und Kolonialismus überschneiden sich mit Angriffen auf die Freiheit der Frau und der Plünderung der Natur. Die Konflikte innerhalb der Hegemonialmächte und ihre aus Profitgier betriebene Politik bieten Frauen und der Gesellschaft keine andere Zukunft als Krieg, Migration, Zerstörung, Gewalt und Armut. Die Sonne der Menschheit soll verdunkelt werden. Es gibt eine Welle der Ausbeutung und Angriffe durch männliche Herrschaft in allen Regionen der Welt. 

Frauenwiderstand auf der ganzen Welt
Von Afghanistan bis Abya Yala, von Indien bis Afrika wächst der Frauenwiderstand in allen Teilen der Welt.Wir sind die stärkste Welle dieses Widerstands. Wir wissen, dass wir nicht leben können, wenn wir unser Leben nicht täglich mit Widerständen durchweben. Das wissen wir nur aus dem, was wir im letzten Jahr erlebt haben. Wir haben gesagt, dass Kapitalismus und Faschismus soziale Vernichtung sind. Und leider wurde diese Feststellung durch das Erdbeben, das am 6.Februar 2023 in unserem Land, Kurdistan, und in den Städten der Türkei und Syriens stattfand, erneut bestätigt. Die AKP-Diktatur und die Politik des Faschismus verschlimmerten die Folgen der Katastrophe. Es ist zu einem Verbrechen gegen die Menschlichkeit geworden. Wir kennen das schmutzigste Gesicht des Faschismus aus den Schreien der Frauen und Kinder, die unter den Trümmern begraben wurden und aus ihren vergrabenen Leben. Wir haben gesagt, dass das von Männern dominierte System zu Frauenmord führt. Das kennen wir aus unserem Land Kurdistan.
Wir wissen von den täglichen Angriffen, den Ermordungen von Pionierinnen, den Besetzungen, die in Gegenwart internationaler Streitkräfte durchführt wurden, als es ihnen nicht gelang, die «Frauenrevolution», die die Hoffnung aller Völker der Welt in Rojava ist, mit dem IS zu besiegen

Angriffe des türkischen Staats auf die Frauen
Wir kennen den türkischen Staat, der so brutal geworden ist, dass er weibliche Guerillas mit Chemiewaffen ermordet, die mit ihrer 30-jährigen Selbstverteidigungserfahrung den Frauen Mut, Selbstvertrauen und Verteidigungserfahrung eingeflösst haben. Wir kennen den Faschismus, der Frauen aus der Politik und den lokalen Verwaltungen zwang. Den Faschismus, der Abgeordnete und Bürgermeisterinnen, die durch den Willen des Volkes gewählt wurden und die enormen Folgen für ihn verursachten, nicht verdauen konnte und sie in Gefängnisse steckte.
Wir kennen seine faulen Gesetze, die Akademikerinnen und Journalistinnen zum Schweigen bringen und verhaften, die versuchen, die Ungerechtigkeit und Praktiken des Faschismus bekannt zu machen. Es sind Frauen, die auf die Wahrheit bestehen. Sie werden verhaftet, aber Kinderehen werden zugelassen, Kinderschänder und Vergewaltiger freigelassen. Wir kennen den Faschismus aus der Tatsache, dass er die Istanbul-Konvention annullierte und den Frauen die erkämpften Rechte mit einem Befehl des Diktators nahm. Wir kennen diejenigen, die Angst vor der Befreiung der Frau hatten, sogar vor den Haaren der Frauen und die, die Jina Amini ermordet haben. Wie tückisch diese Mentalität sein kann, haben wir erlebt, als sie unsere Genossinnen Sakine Cans?z, Fidan Do?an, Leyla ?aylemez und zehn Jahre später Evin Guyi in Paris ermordet haben.

Frauen als treibende Kraft der Revolution
Der grosse Krieg der Frauen hat bereits begonnen. Wir hatten gesagt, dass wir das 21.Jahrhundert zum Jahrhundert der Frauen machen werden. Es hat begonnen, seit die Freiheitsideale, welche kurdischen Frauen von den Bergen in die Städte, Dörfer und Nachbarschaften trugen, sich in Wellen in der Gesellschaft ausbreiteten. Es begann damit, dass das ursprüngliche organisatorische Bewusstsein, die Selbstverteidigungserfahrung, das Co-Vorsitzsystem in der Politik, die Bildung, die das Bewusstsein der Frauen schärfen wird, die gesamte Gesellschaft veränderten und sich das Streben der Frauen nach Freiheit in jeder Familie, zu Hause und in jeder sozialen Beziehung entwickelte. Es hat begonnen, seit die Frauen selbst ihre Annahme- und Ablehnungskriterien bestimmen.
Es begann, als Frauen sich organisierten, um eine führende Kraft zu sein. Sie ebneten den Weg für die Frauenrevolution und dies mit dem Weg des demokratisch-ökologischen und frauenliberalen Paradigma, nicht mit der Denkweise des Systems. Im Revolutionsmarsch unterstützte die Frauenwissenschaft die Jineolojî. Es begann damit, dass sie den Widerstand kurdischer Frauen für ein freies Leben und ihre Erfahrungen mit den Frauen der Welt teilte. Es begann damit, dass die kurdische Frauenbewegung die Zauberformel fand, um das Leben zu befreien, indem sie Jin Jyan Azadi rief.
Aus diesem Grund ist unsere grösste Antwort am
8.März auf der ganzen Welt die Worte der Gemeinschaft der Frauen Kurdistans (KJK): Bi Jin jiyan Azadî re ber bi ?ore?a jinê. Auf Deutsch: Wir gehen mit Jin Jiyan Azadî zur Frauenrevolution. 

Eine unverzichtbare Zauberformel
Mit diesem Schritt werden wir den Freiheitskampf unserer Frauen erweitern und auf alle Lebensbereiche ausdehnen. Wir haben die Zauberformel in unseren Händen, die die Welt schöner macht, dauerhafte Gerechtigkeit schafft und ein Leben schafft, das mit Ethik und Ästhetik gestrickt wird. Mit dieser Formel haben wir den IS in Rojava besiegt. So haben wir die völkermörderischen Angriffe des faschistischen türkischen Staats gedämpft. Wir haben die dreifache Allianz und die brutalen Angriffe des männlichen Staates und des Kapitalismus mit dieser Zauberformel gebrochen, die sich in Wellen von den Bergen Kurdistans nach Shengal, dann in den Iran und vom Iran in die Welt ausbreitete. Dank dieser Zauberformel erkannten wir, dass Freiheit so unverzichtbar wie Brot und Wasser ist.
Wir durchleben jetzt eine Zeit, in der dieser grosse Krieg am schärfsten ist. Mit diesem Schritt werden wir das Leichentuch der Diktatur, des Faschismus und Kapitalismus für Völker und Frauen zerreissen.
Wir bestehen darauf, das Leben mit dem weiblichen Geist, ihrem Widerstand und ihrer Facette zu verschönern. Wir sind bereit, unsere Freiheitserfahrungen mit den Frauen der Welt zu teilen und Kraft zu schöpfen, indem wir aus ihren Erfahrungen lernen. Wir sind entschlossen, diesen grossen Kampf zu gewinnen, der das Jahrhundert geprägt hat. Auf dieser Grundlage begrüssen wir den 8.März 2023 mit grossem Kampfgeist, laden alle ein, sich so stark wie möglich an den Aktionen und Aktivitäten des 8.März zu beteiligen! Wir marschieren mit Jin Jiyan Azadi zur Frauenrevolution. Deshalb sagen wir: Jin, Jiyan, Azadi aus Kurdistan in die Welt!

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