Die Tochter aller Wut

Gaston Kirsche. Der erste von einer Nicaraguanerin gedrehte Spielfilm zeigt ein Familienleben in Armut jenseits touristischer Klischees. Der Film erzählt die Geschichte von einer Mutter und ihrer Tochter, die auf einer Müllhalde arbeiten. Die Schutzlosesten, die Ärmsten sind in Nicaragua die Frauen.

Zopilotes, wie die Geier in Nicaragua heissen, kreisen über Anhäufungen von Müll. Mit diesem Panorama beginnt der Film. Soweit das Kameraauge reicht – Berge von Unrat, durchzogen von Rauchschwaden. La Chureca ist die grösste Müllhalde Nicaraguas, am Stadtrand von Managua. In dieser unwirtlichen Landschaft spielt der Film «La hija de todas las rabias», was übersetzt «Die Tochter aller Wut» heisst.

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«Die Zeit ist reif»

Ein zärtlicher Kuss vor dem Kolosseum an der diesjährigen Pride in Rom. Bild: zVg

Gerhard Feldbauer. Anfang Juni fand in Rom die Pride statt. Sie war auch ein einheitliches und starkes Zeichen der Opposition gegen die Verfolgung von Homosexuellen, Lesben, Trans- und Bisexuellen durch die faschistische Meloni-Regierung. Widerstand und Ungehorsam formiert sich gegen die homophobe Politik der italienischen Regierung. 

In Rom hat am Samstag, 9.Juni, unter den Farben des Regenbogens eine machtvolle LGBT+-Pride-Parade stattgefunden. Während die staatliche Nachrichtenagentur ANSA von Tausenden Teilnehmer:innen spricht, nennt die kommunistische Tageszeitung il manifesto «Hunderttausende, die mit Tanz und politischen Forderungen» dabei waren.

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Mexiko: Kaffeebauern nach Protesten gegen Schweizer Kaffeemulti inhaftiert

Angehörige protestieren gegen die Repression und fordern die Freilassung der Kaffeebauern. Bild: CNOC

Philipp Gerber. Vier Kaffeebauern und eine ehemalige Gemeindepräsidentin aus der Kaffeeregion Coatepec sitzen seit Ende Mai in Untersuchungshaft. Ihnen wird vorgeworfen, im Zuge der Proteste gegen das Dumping der Kaffeepreise einen Brand auf dem Gelände einer Kaffee-Verarbeitungsfabrik von AMSA-ECOM angestiftet zu haben. 

«In Veracruz kommt man im Kampf für gerechte Kaffeepreise ins Gefängnis», titelt derzeit die mexikanische Presse. Grund dafür ist ein Vorfall, der sich während mehrtägiger Proteste in Ixhuatlán del Café am 24.Januar 2022 ereignete. Dies, nachdem der den lokalen Markt dominierende Kaffeeaufkäufer Agroindustrias Unidas de México S.A. (AMSA) die Preise stark senkte, von 17 bis 18 Pesos auf 11 bis 12 Pesos pro Kilo Kaffeekirsche.

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Chiapas vor dem Bürgerkrieg? 

Phillip Gerber. Die Südgrenze Mexikos befindet sich in einer humanitären Krise, die sich Ende Mai verschärft hat. Der Gewaltausbruch kommt nicht überraschend und der Staat schaut tatenlos zu. 

Bewaffnete Konflikte zwischen verschiedenen Gruppierungen des organisierten Verbrechens um die territoriale Kontrolle der geostrategisch wichtigen Region führten zu Fluchtbewegungen der Bevölkerung aus mehreren Dörfern. Zuvor war inmitten der Schiessereien in Ortschaften wie Nueva Independencia, Nueva Libertad und 24 de Febrero auch über die Zwangsrekrutierung von jungen Männern durch die bewaffneten Gruppierungen berichtet worden. Die Mafias kämpfen um die Vorherrschaft der Route für Drogen- und Menschenhandel.

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Zum Tod von Silvio Berlusconi 

Gerhard Feldbauer. Silvio Berlusconi ist am Montag, 12.Juni, mit 86 Jahren verstorben. Im April 1994 wurde er das erste Mal an die Macht gewählt. Nach seinem ersten Sturz war er mit Unterbrechungen von 2001 bis 2011 noch dreimal Ministerpräsident. Er ebnete den Weg für die aktuelle faschistische Regierung unter der Führung von Giorgia Meloni.

Nach dem Zusammenbruch der alten Regierungsparteien 1991/92 befürchtete man im rechten Lager den Übergang eines Grossteils ihrer Wähler:innen zur Partei des Demokratischen Sozialismus (PdS) und ihren Wahlsieg. Die PDS war aus der Italienischen Kommunistischen Partei hervorgegangen. Die Kräfte auf dem rechten Flügel waren nicht bereit, den Linksdemokraten das Feld zu überlassen. Als Besitzer des riesigen Fernsehimperiums Fininvest und daher bereits ein politischer Unternehmer, verkündete der Medientycoon Berlusconi im November 1993, in die Politik einzusteigen.

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«Wir ziehen nicht in eure Kriege»

Olga Karach von der belarussischen Organisation «Nash Dom» und Kyrill Molchanov von der Ukrainischen Pazifistischen Bewegung. Bild: Connection e.V.

Peter Nowak. In Berlin trafen sich Mitte Mai Pazifist:innen aus Russland, der Ukraine und Weissrussland. Die zarten Pflänzchen der Opposition gegen den Krieg müssen geschützt werden, auch wenn die Bewegung theoretische Schwächen aufweist. 

«Ich habe drei Kinder, drei Hunde und sieben Hamster», so bescheiden stellte sich Olga Karach in Berlin vor. Doch die freundliche Frau wird von den belorussischen Geheimdiensten und den Minsker Machthaber Lukaschenko als Terroristin bezeichnet. Ihre Heimat musste sie verlassen. Sie lebt mittlerweile in Vilnius, der Hauptstadt Litauens.

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EU: Strategie der Gleichstellung

sah. LGBTQ-Hass in Ungarn: Feindliche Kampagnen der Regierung gegen die LGBTQ-Gemeinschaft wird fortgesetzt, auch wenn eine weitere Verschärfung scheiterte, die legal Menschen hätte an den Prangern stellen können. Die EU hingegen arbeitet an der «Union der Gleichheit». 

Ungarn ist ein sehr konservatives Land. Das Parlament verabschiedete 2021 eine Art Anti-LGBTQ-Gesetz. Hier wurde spezifisches Aufklärungs- und Bildungsmaterial für Kinder verboten. Auch darf keine Werbung gezeigt werden, die bestimmte Arten von Sexualität abbildet, die von der heterosexuellen Norm abweicht. Mit diesem Propaganda-Gesetz werden die LGBTQ-Community und ihre Verbündeten stigmatisiert und noch stärkerer Diskriminierung ausgesetzt.

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Linke Verirrungen 

Die Aufgabe der Linken besteht darin, alles in ihrer Macht stehende unternehmen, um auf die sofortige Einstellung der Kriegshandlungen zu drängen. Bild: zVg

Dominic Iten und Arlan Kaskerbai. Der «ukrainische Widerstand» sei «antikolonial», ein Kampf um «Selbstbestimmung». Der Ukraine-Krieg sei ein Kampf zwischen «Demokratie und Autokratie» – können wir dem zustimmen? Eine Auseinandersetzung mit geläufigen Argumenten für die umfassende Unterstützung des ukrainischen Staats.

In ihrem Artikel für die New Left Review sieht Susan Watkins im Ukraine-Krieg «fünf Kriege in einem» vereint: Einen Bürgerkrieg innerhalb der Ukraine; einen defensiv-revanchistischen Krieg seitens Russland (Defensive gegen den zunehmenden Einfluss der Nato in der Region und Revanche dagegen in Form eines imperialistischen Angriffes auf die Ukraine); einen Selbstverteidigungskrieg der Ukraine; einen Stellvertreter Krieg der USA gegen Russland und all diese Konfliktlinien überdeterminierende Kampf zwischen USA und China. » Weiterlesen

Kubanische Musiker bedroht

Das Duo Buena Fe erlebte in Spanien eine Hetze durch Contras. Bild: zVg

Redaktion. Rechte Contras versuchten mit Gewalt Konzerte der kubanischen Gruppe Buena Fe in Europa zu verhindern. Nach Drohungen gegen die Veranstalter:innen mussten zwei Auftritte in Spanien abgesagt werden. Tausende bekunden in einem Manifest ihre Solidarität mit den Musikern.

«Mit Bedauern geben wir bekannt, dass die Konzerte in Salamanca und Zamora abgesagt wurden. Unter dem Vorwand, die Demokratie zu verteidigen, wurden faschistische Drohungen und Schikanen, die stärker wirkten als unsere Lieder, gegen die Betreiber der Veranstaltungsorte ausgesprochen», teilte das Duo seinen spanischen Fans per Facebook mit.

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Totgesagte leben länger

flo. Nach der Sensation in Graz zieht Salzburg nach: Die Kommunistische Partei Österreichs holt in der konservativen Hochburg nicht nur einen Achtungserfolg ein, sondern schafft gar ein Sensationsergebnis. Wahlerfolge sind schön, doch das Ziel kann aber nicht im Parlament erreicht werden.

«Die Gerüchte über meinen Tod sind stark übertrieben», meinte einst der amerikanische Schriftsteller Mark Twain. Ein Satz, der seit Kurzem auch für die kommunistische Bewegung im deutschsprachigen Raum gelten könnte: Mit ihrem Erfolg bei den Landtagswahlen in Salzburg am 23.April gelang es der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ) auf die politische Bühne der Zweiten Republik zurückzukehren, obwohl seit 1989 gerne das ewige Ende kommunistischer Bewegungen verkündet wird. » Weiterlesen

«Wie Löwen gekämpft und gewonnen»

Die streikenden LKW-Fahrer:in-nen fordern die ausstehende Bezahlung. Bild: Faire Mobilität / Twitter

Gaston Kirsche. Seit dem 18.März streikten 65 Fahrer:innen in den von ihnen geparkten LKWs der polnischen Unternehmensgruppe Lukmaz-Agmaz-Imperia auf der hessischen Autobahnraststätte Gräfenhausen. Kampfwille und Solidarität führten zum Sieg.

Die Fahrer:innen streikten, um die ausbleibende Bezahlung zu erhalten. Sie forderten die ausstehende Bezahlung nicht nur von der Unternehmensgruppe Lukmaz-Agmaz-Imperia ein, sondern auch von den deutschen Grossunternehmen, für die sie im Auftrag gefahren sind: Sie schrieben entsprechende Petitionen an IKEA, Volkswagen, Mercedes, DHL und weitere Firmen, für die sie Transporte erledigt haben (siehe vorwärts-Nr. 13/14).

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Kein neues Verfahren für Mumia

Peter Nowak. In den USA hat das Common Pleas Court in Philadelphia den Antrag des US-Journalisten Mumia Abu-Jamal auf einen neuen Prozess abgelehnt. Ein neues Buch macht Mumia auch einer jüngeren Generation bekannt.

Überraschend kommt die Ablehnung nicht, sie hatte sich durch Entscheidungen in den Vorinstanzen schon abgezeichnet. Trotzdem sprechen Aktivist:innen des weltweiten Solidaritätsnetzwerkes für Mumia Abu-Jamal von einem herben Rückschlag. Er war im Sommer 1982 aufgrund fragwürdiger Beweise wegen angeblichen Mordes an einem Polizisten zum Tod verurteilt worden.

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Fallende Banken

dom. Die Bankenkrise hat ein weiteres Opfer gefordert, eine weitere Bank ist gefallen. Das Ende der First Republic Bank bedeutet die zweitgrösste Bankenpleite in der Geschichte der USA. Profitieren davon tut das bereits grösste Finanzinstitut des Landes. Doch, wie geht es weiter?

Nach der Schliessung der Krypto-Bank Signature und der Silicon Valley Bank nun also der nächste Bankenkollaps in den USA. Anfang Mai wurde bekannt: JPMorgan übernimmt die First Republic Bank, beziehungsweise deren Kredite im Wert von 174 Milliarden US-Dollar und Wertpapiere im Wert von 30 Milliarden US-Dollar. Über Nacht hatten die US-Aufsichtsbehörden einen Deal zur Übernahme der Bank eingefädelt. Der Fall erinnert an die Schweiz und die Übernahme der Credit Suisse.

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Recherchen auf heissem Pflaster

Frauen in Guatemala klagen an: «Ich lebe in einem Land des Femizids».
Bild: Andreas Boueke

Andreas Boueke. In Guatemala geht es einigen indigenen Gemeindereporterinnen vor allem darum, den Angehörigen ihrer Völker und besonders den Frauen eine Stimme zu geben. Besonders Frauen, die als Reporterinnen tätig sind, leben sehr gefährlich.

Guatemaltekische Kameramänner in Jacken mit den Logos kleiner Produktionsfirmen filmen den Protest. In der Menge taucht mal hier, mal da der braune Hut und die farbenfrohe Tracht der Gemeindereporterin Angela Cuc auf. Die junge Frau recherchiert für eine Reportage über die Lebenswirklichkeit von Mayafrauen in Guatemala. «In einem Land wie diesem ist es sehr schwierig, sicherzustellen, dass die Rechte einer Frau respektiert werden», sagt sie und wischt Schweisstropfen von ihrer Brille.

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Demokratische Republik Kongo: Mehr als acht Millionen Tote sind genug!

Die 12-jährige Pascaline in einem Camp für Geflüchtete. Bild: zVg

Jean Claude Kalala. Seit 1998 tobt im Herzen Afrikas ein Krieg, der völlig vergessen geht. Millionen von Toten sind zu beklagen und die brutale Gewalt nimmt kein Ende. UNO-Resolutionen werden nicht angewandt – das fehlende Handeln der internationalen Gemeinschaft ist beschämend.

Seit 25 Jahren wird die Demokratische Republik Kongo (DRK) von den brutalen Kräften der «Bande Kagame & Museveni» besetzt. Paule Kagame ist der Präsident von Ruanda und Yoweri Museveni derjenige von Uganda. Es sind beides Nachbarländer Kongos. Die gemeinsamen Grenzen befinden sich im Osten der DRK.  

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Und die Schweiz? 

sit. Die Handelsbeziehungen der Schweiz mit dem Kongo fallen wenig ins Gewicht. Es gibt wenige Schweizer Unternehmen, die im Kongo Geschäfte treiben. Einer von ihnen sorgt dafür regelmässig für Schlagzeilen.

Laut dem Eidgenössischen Amt für auswärtige Angelegenheiten (EDA) sind die Wirtschafts- und Handelsbeziehungen zwischen der Schweiz und der Demokratischen Republik Kongo (DRK) «nicht intensiv»,

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