Tesla-Streik wird international

flo. Sollte es in Schweden zu einem Gesamtarbeitsvertrag im Arbeitskampf bei Tesla kommen, fürchtet man beim Konzern von Elon Musk einen Domino-Effekt. Grund genug für die Kapitalisten, den Streik mit allem zu bekämpfen, was sie haben. Nur mit der skandinavischen Streikkultur hat man die Rechnung nicht gemacht.

Keine guten Zeiten für den wohlhabendsten Menschen der Welt: Seit der Milliardär Elon Musk den Konzern Twitter gekauft hat, fällt es wohl auch seinen überzeugtesten Fanboys und -girls schwer, ihn gegen Hohn und Spott zu verteidigen. Seit letztem Jahr ist Elon Musk jedenfalls auch Weltrekordhalter im Guiness-Buch – für das grösste innerhalb eines Jahres verlorene Vermögen.

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Der Aufstand lohnte sich

lmt. Die von der Finanzministerin Karin Keller-Sutter vorgesehene Streichung der Präventionsgelder für die nationale Kampagne gegen häusliche und sexuelle Gewalt ist dank grossem Engagement gescheitert. Der vorwärts blickt auf die Geschehnisse zurück.

«Unerhört! Keller-Sutter streicht den Präventionskampagnen gegen Gewalt sämtliche Gelder. Für uns ist klar; das nehmen wir nicht hin», teilten die SP Frauen Ende November auf X, ehemals Twitter, mit. Das Eidgenössische Finanzdepartement (EFD) konterte mit einem eigenen Post: «Das sind Fake News. Dem Eidgenössischen Büro für Gleichstellungsfragen stehen auch künftig drei Millionen Franken für derartige Kampagnen zur Verfügung.» Darauf antwortete Tamara Funiciello: «Diese drei Millionen sind für die Umsetzung der Instanbulkonvention vorgesehen und Mittel für Drittorganisationen und nicht für eine Kampagne des Bundes, wie das von den Motionärinnen verlangt wurde.» » Weiterlesen

Zur Bundesratswahl

Bei der Wahl zur Nachfolge von Bundesrat Alain Berset gibt es drei Gewinner:innen: Erstens Beat Jens, der gewählt wurde. Zweitens die Stadtbasler:innen, die aus Freude die Kirchenglocken 15 Minuten lang läuten liessen. Und drittens die Bürgerlichen, die ein Machtspiel gewonnen haben. Aber der Reihe nach.

Kaum ist das Resultat des erstens Wahlgangs für den frei werdenden Sitz von Alain Berset bekannt, stürzt sich die SP Co-Fraktionschefin Samira Marti ans Redner:innenpult. Sie ist offensichtlich wütend, ziemlich wütend sogar. «Ich bitte Sie, einen der offiziellen Kandidaten zu wählen!», sagt sie und hat Mühe, das Zittern in ihrer Stimme zu unterdrücken. Das Ticketsystem sei ein historisch gewachsener Kompromiss. Dann der Appell, der aber mehr einem frommen Wunsch gleicht: «Es gehört zum guten Ton, dass sich die Bundesversammlung daran hält.» Der Kurzauftritt von Marti beweist: Gross sind Anspannung, Wut und Nervosität in der Fraktion der Sozialdemokrat:innen.
Der Grund sind die 63 Stimmen, die Daniel Jositsch bekommen hat, dessen Namen bekanntlich nicht auf dem SP-Regierungsticket steht. Er liegt zwar klar hinter Beat Jens (89) zurück, aber deutlich vor Jon Pult (49), dem zweiten Namen auf dem SP-Ticket. Die Botschaft aus dem bürgerlichen Lager an die SP ist klar: Wir wählen den, den ihr auf keinen Fall wollt. Und was tut der direkt betroffene Jositsch? Nichts. Stoisch sitzt er auf seinem Stuhl und verzieht keine Miene – was die Nervosität und Anspannung von Marti und ihren Ratskolleg:innen kaum mildert.

Es kommt zum zweiten Wahlgang: Jens 112 Stimmen, Jositsch 70, Polt 54. Wieder liegt Jositsch klar vor Polt. Spätestens jetzt begreifen alle Sozialdemokrat:innen im Saal, dass die Wahl des neuen Bundesrats zu einer bürgerlichen Machtdemonstration wird: Die Anzahl Stimmen für Jositsch im zweiten Wahlgang ist der Beweis dafür. Und was macht Jositsch? Erklärt er den Verzicht auf die Wahl, so wie es seine Genoss:innen von ihm erwarten? Nein. Er bleibt sitzen, stoisch, und erweckt bei allen den Eindruck, dass selbst der Teufel ihn nicht dazu bewegen könnte, ans Redner:innenpult zu treten, um seinen Wahlverzicht zu erklären.
Der Rest ist Formsache: Im dritten Wahlgang wird mit 134 Stimmen Beat Jens zum neuen Bundesrat gewählt. Und Jositsch liegt mit 68 Stimmen wieder vor Pult (43).

Die SP fühlt sich – nicht ganz zu Unrecht – von den Bürgerlichen betrogen, genauer von der SVP und der FDP. Beide Parteien hatten im Vorfeld der Wahl beteuert, sich an die Wahlvorschläge der SP zu halten – haha. Trotzdem hatte das Versprechen zu einer Erleichterung bei der SP-Fraktion geführt, denn ihr primäres Ziel hiess: Jositsch verhindern. Um es zu erreichen, sabotierte sie ihren wichtigsten Bündnispartner im Parlament, die Grünen. Diese hatten mit Gerhard Andrey den Sitz des FDP-Bundesrates Ignazio Cassis angegriffen. Sie scheiterten dabei kläglich, unter anderem, weil die ganz grosse Mehrheit der SP-Fraktion für den FDP-Mann stimmte. Die Botschaft der SP an die Bürgerlichen hätte nicht klarer sein können: Wir halten uns «an den guten Ton», um es mit den Worten ihrer Co-Fraktionspräsidentin zu sagen. Genützt hat es nichts. Im Gegenteil: Das Verhalten der SP brachte bei den Grünen die Wut zum Kochen. Parteipräsident Balthasar Glättli wirft der SP in einem Interview mit dem Tagesanzeiger «fehlende Solidarität», ja gar «Verrat» vor. Glättli: «Die SP hat ihre Seele dem Machtkartell verkauft.» Kann man ihm Unrecht geben?

Die Sozialdemokrat:innen haben nun einen Bundesrat, der ihnen lieb ist und sie auch vorgeschlagen haben, wobei letzteres besonders wichtig für sie zu sein scheint. Sie zahlen dafür aber einen sehr hohen Preis, denn das Machtspiel der Bürgerlichen ist rundum aufgegangen – sie gehören zu den wahren Gewinner:innen dieser Bundesratswahl. Sie haben es geschafft, einen tiefen Keil zwischen Grüne und SP zu schlagen, der nicht so schnell wieder entfernt werden kann. Aber vor allem haben sie der SP unmissverständlich klargemacht, wer der Herr im Hause Parlament ist. Ganz im Sinne von: Wir brauchen euch nicht und ihr seid eine Minderheit, vergesst es nicht. Und dass die SP spätestens jetzt ein gröberes «Jositsch-Problem» im Hause hat, trägt auch zum schelmischen Lächeln der SVP und FDP bei. Das «Jositsch-Problem» wird die SP in Zukunft einiges an Zeit und Nerven kosten – ausser Jositsch verlässt die Partei, womöglich in Richtung GLP, was der SP auch sauer aufstossen würde.
Als wäre all dies nicht schon genug, hat sich auch noch die Juso zu Wort gemeldet. «Raus aus dem Bundesrat, rein in die Opposition!», fordert der Nachwuchs von der Mutterpartei. Wahrlich: Die SP hat auch schon eine friedlichere und ruhigere Weihnachtszeit verbracht.

Siro Torresan

Appell für Demonstrationsfreiheit!

sit. Das Recht auf Demonstrationsfreiheit soll ohne Angst vor Repression oder Diskriminierung ausgeübt werden können. Dies fordert in einem Appell Amnesty International und 30 Persönlichkeiten aus Politik und Zivilgesellschaft.

Die jüngsten generellen Demonstrationsverbote in Schweizer Städte und die Initiative der Zürcher SVP «Durchsetzung von Recht und Ordnung» zeigen laut Amnesty International Folgendes: «Das Demonstrationsrecht wird in der Schweiz infrage gestellt, sei es durch politische Vorstösse oder durch unangemessene Praktiken der Behörden.»

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Zu früh gefreut

flo. Die Tageszeitungen berichten darüber, als sei es die beste Nachricht des Jahres: Die Inflation in der Schweiz sinkt. Dass damit die Lebensbedingungen der Menschen, die in diesem Land leben, besser werden, ist aber ein Irrglaube: Sie werden nur weniger schnell schlechter.

Anfang Dezember machte die Neuigkeit Schlagzeilen. Und bei den Medien mischte sich fast ein bisschen Häme in die Berichterstattung: Die Teuerung sei am Sinken und überraschte Ökonom:innen, die sich nicht erklären könnten, wieso.

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Mehr Lohn für Temporäre

flo. Für 400 000 Angestellte im temporären Bereich gibt es einen neuen Gesamtarbeitsvertrag. Die enthaltenen Verbesserungen, vor allem bei den höheren Mindestlöhnen, sind absolut notwendig. Gerade für den Lohnschutz bei temporärer Arbeit müsste aber noch mehr gemacht werden.

Es ist der Gesamtarbeitsvertrag (GAV) mit der grössten Reichweite in der Schweiz. Fast eine halbe Million Arbeiter:innen unterstehen dem neuen GAV. Und zwar all jene, die temporär angestellt sind und nicht in Branchen arbeiten, in denen bereits ein GAV gilt.

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Schwerer Schlag für Queers

sah. Wegen queeren Lebensstils ins Gefängnis gehen? Das wird in Russland wohl bald Realität werden. Das Oberste Gericht hat die internationale Bewegung von LGBT-Personen als extremistische Organisation eingestuft und ihre Aktivitäten verboten. Es droht eine Repression ohne Ende.

Vor wenigen Wochen hat das Oberste Gericht der Russischen Föderation die internationale LGBT-Bewegung als «extremistisch» eingestuft. Was genau die Folgen dieses Entscheides sein werden, wird sich erst noch zeigen.

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Stoppt den Froschkiller!

sah. In einem neuen Computerspiel sollen nicht-konservative Figuren mit einer Waffe getötet werden. Erfinder Alex Jones ist nicht nur in der Game-Welt präsent, sondern verbreitet seinen Hass seit neuem auch wieder auf der Plattform X.

Zuerst die schlechte Nachricht: der queerfeindliche US-Verschwörungstheoretiker Alex Jones, dessen Account auf der Online-Plattform X (ehem. Twitter) seit 2018 gesperrt war, kann jetzt wieder posten. Elon Musk hat ihn freigeschaltet. Jones ist nicht der Einzige, der auf X eine Plattform hat, genauer: wieder hat. Seit Musks Übernahme sind viele Konten, die wegen Hassrede oder der Verbreitung gefährlicher Unwahrheiten blockiert waren, wieder offen. Hallo Alex Jones!

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«Unsere Kämpfe sichtbar machen»

Von links nach rechts: Domingo Quino, Adaluz García und Maria Bautista beim Treffen mit der Zivilgesellschaft in Bern. Bild: Guatemala-Netz Zürich.

Alice Froidevaux. Ende November besuchten drei Vertreter:innen der indigenen Auto-ritäten Guatemalas die Schweiz. Die Guatemala-Netze Zürich und Bern haben Adaluz García, María Bautista und Domingo Quino zum Austausch mit der Schweizer Zivilbevölkerung eingeladen.

Was sind die Gründe eurer Reise in die Schweiz?
Adaluz: Wir sind hier für das UN-Forum für Wirtschaft und Menschenrechte. Dort haben wir über Menschenrechtsverletzungen berichtet, die in unseren Territorien im Rahmen von Wirtschaftsprojekten begangen werden. » Weiterlesen

Die Maya-Bevölkerung zeigt ihre Stärke

ParoNacional_Tecpan ©Prensa Comunitaria

Alice Froidevaux. In Guatemala versucht die Machtelite, den Amtsantritt des gewählten sozialdemokratischen Präsidenten Bernardo Arévalo zu verhindern. Doch die Bevölkerung verteidigt die Demokratie. Angeführt von den indigenen Bewegungen gibt es seit Anfang Oktober landesweite Proteste.

Es sind historische Momente für die Bevölkerung in Guatemala. Seit Anfang Oktober bewegen Massendemonstrationen das Land. Der Aufruf zum Protest durch Blockaden wichtiger Verkehrspunkte kam zuerst von den «48 Kantonen», einer indigenen Verwaltungsstruktur aus dem überwiegend von K‘iche‘ Mayas bewohnten Departement Totonicapán. Ihm schlossen sich schnell alle indigenen Autoritäten des Landes an. Tausende versperrten die Strassen, bauten Strukturen für die Versorgung auf und begannen ein Volksfest, das langsam auf das ganze Land übergriff – auch auf die Hauptstadt.

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Die Linke im 21.Jahrhundert

dom. Der politisch aktive Sozialwissenschaftler Göran Therborn wirft in seinem Buch einen differenzierten Blick auf die Linke im 21.Jahrhundert und entlässt seine Leser:innen mit einer düsteren Perspektive und einem Appell: Es braucht Veränderung, nur wie?

Das 20.Jahrhundert sei von «industriellem Kapitalismus» und «kapitalistischem Kolonialismus» in dialektischem Sinne geprägt und vorangetrieben worden – «dialektisch in dem Sinne, dass die Entwicklung jedes Systems dazu diente, seinen ausgebeuteten Teil zu stärken: die Arbeiter:innenklassen und die kolonialisierten Völker». Im Verlaufe des 20.Jahrhunderts hätten die Menschen nicht nur Ausbeutung, Krieg und Genozid erlitten, sondern auch gewaltige Fortschritte «in Bezug auf Lebensstandard, Lebenserwartung, Demokratie, Freiheit, Emanzipation der Geschlechter und Entkolonialisierung» erkämpft.

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Die Revolution gegen das Kapital

Die meisten seiner Werke
verfasste Antonio Gramsci
im Gefängnis.

Gerhard Feldbauer. Der italienische Kommunist Antonio Gramsci erkannte als Erster die Gefahr, die vom Faschismus ausging und warnte vor ihm. Mit seinem Wirken und seinen Arbeiten auch noch als todkranker Mann im Kerker leistete Gramsci ein ungeheures Pensum an theoretischen Erkenntnissen für den revolutionären Kampf.

Am 4.Juni 1928 wurde der Mitbegründer der Italienischen Kommunistischen Partei (Partito Comunista Italiano, PCI) Antonio Gramsci vom Sondertribunal des Mussolini-Regimes zu 22 Jahren und neun Monaten Kerker verurteilt. Vom Staatsanwalt nach der Bedeutung der in seinen beschlagnahmten Schriften gebrauchten Begriffe «Krieg» und «Machtübernahme» gefragt, gab der PCI-Generalsekretär die berühmte Antwort: «Alle Militärdiktaturen führen zu einem Krieg.

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Antonio Gramscis Zivilgesellschaft

Sabine Kebir. Für die politische Praxis der Linken sind Gramscis Theorien der Zivilgesellschaft und der Hegemonie von besonderer Bedeutung. Er entwickelte sie aus der historischen Relativierung der Revolutionsperspektive in Russland und in den mittel- und westeuropäischen Ländern, von ihm kurz als «Westen» bezeichnet.

Während das halbfeudale, nur an wenigen Brennpunkten frühkapitalistische Zarenreich unter dem Ansturm der russischen Rätebewegung zusammenbrach, standen die alten kapitalistischen Länder Westeuropas die hegemonialen und ökonomischen Krisen durch, die auch sie nach dem Ersten Weltkrieg ereilten.

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«Jeder Mensch hat ein Recht auf einen würdevollen Wohnraum»

In vielen Vorstädten Sevillas nimmt die Kriminalität zu und das Angebot erschwinglichen Wohnraums ab. Bild: Andreas Boueke

Andreas Boueke. Ein Gesetz zum Schutz des Wohnraums soll in Spanien dazu beitragen, die grosse Zahl der Obdachlosen zu senken, die Wohnungsnot zu lindern, und die zuletzt deutlichen Mietsteigerungen zu bremsen. Die ärmsten Vororte des Landes befinden sich rund um die andalusische Hauptstadt Sevilla. Eine Reportage.

Nach einem langen Arbeitstag geht die junge Frau Gerda trotz der Müdigkeit mit schnellen Schritten durch die engen Flure ihres fünfstöckigen Wohnblocks. «Ich mache jede Arbeit, die ich finden kann», versichert sie. «Als Altenpflegerin, als Kellnerin, als Babysitterin. So kannst du hier in Sevilla etwa tausend Euro im Monat verdienen. Aber dafür muss ich manchmal von sieben Uhr morgens bis zwei Uhr nachts arbeiten.»

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Das Versagen des kapitalistischen Wohnungsmarktes

Tausende forderten am 4.November in Zürich bezahlbaren Wohnraum. Bild: zVg

Nikolai Rapit. In einem Land, das für seinen Wohlstand und seine Stabilität gepriesen wird, stehen Hunderttausende vor der quälenden Realität, keine bezahlbare Wohnung zu finden. Diese Entwicklung ist kein Zufall, sondern Ergebnis eines Systems, das auf Privateigentum von Boden und Wohnraum beruht.

Vom Jahr 2000 bis 2021 sind in der Schweiz die Mieten um 30 Prozent gestiegen. Je niedriger das Einkommen und Vermögen, desto problematischer wird diese Tatsache. Während die Miete bei den 20 Prozent der wohlhabendsten Haushalte nur zehn Prozent oder weniger des Einkommens ausmacht, steigt dieser Anteil bei den am wenigsten Wohlhabenden auf über 30 Prozent. Die Credit Suisse findet es halb so schlimm: «Nominallohnwachstum 2022 so stark wie seit über zehn Jahren nicht mehr», schrieb sie in ihrem «Monitor Schweiz».

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Und sie steigen und steigen weiter

sit. Zuerst wird der Referenzzinssatz erhöht, dann ein probates Mittel gegen die Explosion der Mietzinsen vom Parlament verworfen. Weitere Angriffe auf das Mietrecht sind bereits im Gange. Der Mieter:innenverband ruft dazu auf, sich gegen die Erhöhungen der Mieten zu wehren.

Abgelehnt! Mit 116 gegen 71 Stimmen bei vier Enthaltungen lehnte der Nationalrat am 12.Dezember die parlamentarische Initiative «Mehr Transparenz dank Offenlegung der Vormiete» ab. Der bürgerliche Block bestehend aus SVP, FDP und Die Mitte versenkte das Vorhaben ohne Wenn und Aber.
Keine Rolle dabei spielte die Tatsache, dass selbst SVP-Bundesrat Guy Parmelin sich für die die Offenlegung der Vormiete ausgesprochen hatte.

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Wer war «Die Linke»?

Redaktion. Am 6.Dezember löst sich «Die Linke» als Fraktion im Bundestag auf. Seit 2015 steuerte die Partei auf die eigene Bedeutungslosigkeit zu. Wir veröffentlichen den Beitrag von Roberto J. De Lapuente in leicht gekürzter Fassung im Sinne eines Gastbeitrags, der nicht zwingend die Meinung der Redaktion widerspiegeln muss.

Eine Gruppe soll aus den verbliebenen 28 Abgeordneten der Linkspartei werden, nachdem am 6.Dezember der Fraktionsstatus eingestellt wurde. Die Partei ist an einem gravierenden Tiefpunkt angelangt. Vielleicht sogar an ihr Ende geraten.

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Wahl gewonnen – und jetzt?

dom. Am 10.Dezember hat Javier Milei sein Amt als Präsident Argentiniens angetreten. Zuvor hatte er sich im Wahlkampf mit ultraliberalen, rechtsextremen Positionen profiliert und ist mit Kettensäge durch die Strassen gerannt. Was haben wir von seiner Regierung zu erwarten? Einen Funken Hoffnung spendet der Widerstand linker Kräfte.

Wahlprognosen taugen wenig – das hat die Stichwahl ums argentinische Präsidentschaftsamt einmal mehr bewiesen. Entgegen allen Voraussagen hat Javier Milei sich deutlich gegen den Peronisten Sergio Massa durchsetzen können. Bei einer hohen Wahlbeteiligung von 76 Prozent holte Milei mit arbeiter:innen-, frauen-, schwulen- und fremdenfeindlichen Parolen und einem radikal libertären Programm 56 Prozent der Stimmen.

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