Späte Gerechtigkeit?

Thomas Isidore Noël Sankara (1949 bis 1987) war vom 4.August 1983 bis zu seiner Ermordung am 15.Oktober 1987 der fünfte Präsident von Obervolta und erster Präsident Burkina Fasos. Bild: wikipedia

Valentin Zill. 34 Jahre nach dem Mord an Capitaine Thomas Sankara, Staatspräsident von Burkina Faso, wurden seine Mörder zu langen Freiheitsstrafen verurteilt. Eine Frage bleibt jedoch weiterhin offen: Die nach den neokolonialen Interessen an der Beendigung der Revolution und den Drahtziehern ausserhalb des Landes.

Beim Mordanschlag auf die Sitzung des Nationalen Revolutionsrats am 15.Oktober 1987 starben neben Thomas Sankara zwölf weitere Menschen. Das Militärgericht in Ouagadougou, der Hauptstadt Burkina Fasos, verkündete am 6.April sein Urteil. Zwei Hauptangeklagte fehlten: Blaise Compaoré, ein Vertrauter Sankaras, nach dem Putsch dessen Nachfolger und bis 2014 Präsident Burkina Fasos, residiert in Abidjan und ist mittlerweile ivorischer Staatsbürger. Und Hyacinthe Kafando, ehemaliger Kommandant der Leibwache Compaorés, ist seit 2016 auf der Flucht.

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Frauen*befreiung – eine Notwendigkeit

François Marie Charles Fourier (1772–1837) kämpfte für eine Revolutionierung der Lebens- und Arbeitsweise. Bild: zVg

sah. Charles Fourier hat sich für viele Anliegen eingesetzt – auch für die Gleichbehandlung von Mann* und Frau*. Diesem Anliegen soll der Franzose die Bezeichnung «Feminisme» gegeben haben. Ein Beitrag zum 250-Jahre-Jubiläum des ersten Feministen.

«Die Veränderung einer geschichtlichen Epoche lässt sich immer aus dem Verhältnis des Fortschritts der Frauen* zur Freiheit bestimmen». Das soll Charles Fourier laut Zeitgenossin Pauline Roland gesagt haben. Dabei ist der Grad der weiblichen Emanzipation das Mass der allgemeinen Emanzipation. Die Erkenntnis, dass menschliche Emanzipation von der weiblichen Emanzipation abhängt, war radikal. Die Philologin Katharina Volk schrieb in ihrem Text zur Frauen*frage in der Zeitschrift Prokla Nr.174, dass Fourier für eine Revolutionierung der Lebens- und Arbeitsweise kämpfte. Er verband in seiner Arbeit die Frauen*frage und die soziale Frage.

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Lage dramatisch verschärft

We do exist Twitter action

sah. Das Bündnis «Queere Nothilfe UKR» in Deutschland ist besorgt über die Lage in der und um die Ukraine: Es fürchtet sich um Sicherheit und Leben von LSBTIQ*-Menschenrechtsaktivist*innen vor Ort. Männlich gelesene Personen aus der Communitiy droht der Millitäreinsatz. Ihre Sicherheit ist doppelt gefährdet.

«Wir fordern die Bundesregierung auf, alles in ihrer Macht stehende zu tun, um gefährdete Menschen aus der Ukraine mit oder ohne ukrainischer Staatsangehörigkeit, besonders LSBTIQ*, die in die EU beziehungsweise nach Deutschland flüchten wollen, Schutz zu gewähren». Dies steht in der Petition des Bündnisses Queere Nothilfe UKR auf action.allout.org. Das Bündnis besteht aus Vertreter*innen diverser Organisationen aus der LSBTIQ*-Community in Deutschland. Grund für die Organisation sind besorgniserregende Nachrichten von Aktivist*innen, ihren Familien und ihren zivilgesellschaftlichen Vertreter*innen. Hier wird schnell klar, dass sich seit dem Angriffskrieg auf die Ukraine im Februar 2022 die Lage immer mehr verschärft hat.

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Der Outsider von der Weltbank

Die Mujeres en Acción sind Teil der vielfältigen feministischen Bewegung in Costa Rica, die sich in permanenter Alarmbereitschaft befindet. Bild: facebook Mujeres Acción

Gaston Kirsche. Am 8.Mai wurde der neue Präsident von Costa Rica ins Amt eingeführt: Der Rechtspopulist Rodrigo Chaves. Der neoliberale Chaves war bei der Weltbank tätig, musste diese aber wegen sexueller Übergriffe an Mitarbeiterinnen verlassen. Erst dann begann er seine politische Karriere.

43 Prozent der Wahlberechtigten gingen am Sonntag, 3.April nicht zur Stichwahl für das Präsidentenamt in Costa Rica. Ein neuer Minusrekord, seit der Neugründung der Republik 1949. Von den 5,2 Millionen Ticas und Ticos waren 3,5 Millionen wahlberechtigt, von denen zwei Millionen wählten – drei Prozent weniger als in der ersten Runde am 6. Februar. Seit 20 Jahren nimmt die bis dahin konstant hohe Wahlbeteiligung ab.

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Der Revolutionär

Gaismaier war seiner Zeit weit voraus. Bild: zVg

Gerhard Feldbauer. Der Anführer der Tiroler Bauernaufstände 1525/26 Michael Gaismaier kämpfte für eine «Freie Republik der Bauern und Bergknappen». Er war somit seiner Zeit weit voraus. Vor 490 Jahren, am 15.April 1532, ermordeten ihn Habsburger Söldlinge in Norditalien.

In zentralen Abhandlungen über den grossen deutschen Bauernkrieg werden die Aufstände unter dem Obristen (Oberst) Michael Gaismaier (1490 bis1532) in den österreichischen Alpenländern oft wenig erwähnt. Dabei war er, wie Friedrich Engels in der «Deutsche Bauernkrieg» schrieb, «das einzige bedeutende militärische Talent unter sämtlichen Bauernchefs». Sein politisches Ziel war «die völlige politische, rechtliche und wirtschaftliche Gleichstellung der Bürger und Bauern mit dem Adel und der Geistlichkeit, was auch das Ende der weltlichen Herrschaft der Kirche einschloss.» Wie Thomas Müntzer war er damit seiner Zeit weit voraus.

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