Eizellen von Frauen – ein begehrter Rohstoff  

Ein aktueller parlamentarischer Vorstoss zur Zulassung der Eizellenspende in der Schweiz reitet wider besseren Wissens auf der Gleichsetzung von Samen- und Eizellenspende. Wie bei den Vorstössen in der Vergangenheit, die allesamt eingestampft wurden, agiert auch bei diesem die Lobby im Hintergrund: Die Initiantin ist neu Mitglied des Stiftungsrates von GenSuisse. 

Die Reproduktionsmedizin macht ihre – lukrativen – Geschäfte mit der Hoffnung auf ein gesundes Kind – egal, wie gross die Schwierigkeiten sein mögen. So wird die Erwartung geschürt, jedes Problem wäre mit technischen Mitteln lösbar.

Im zentralen Blickfeld der politischen Debatte stehen nicht die Spenderinnen, sondern die vermeintlich Hauptbetroffenen: Frauen und Paare mit Kinderwunsch, den die Reproduktionsmedizin mittels technischer Möglichkeiten erfüllen will – koste es, was es wolle. » Weiterlesen

8. März ist alle Tage!

Unsere Antwort: 8. März ist alle Tage! Unter dem Slogan „Wut zu Widerstand-Gemeinsam Feministisch“ sind über tausend Frauen, Lesben, inter, non-binäre, trans, agender und genderqueere (FLINTAQ+) Personen in Zürich am 6. März auf die Strasse gegangen. Wir haben vielfältige, kreative und dezentrale Formen gefunden haben, um unserer Wut und Frustration einen Ausdruck zu verleihen. » Weiterlesen

Nur die Spitze des Eisbergs

flo. Die skandalösen Arbeitsbedingungen beim Paketliefergiganten DPD in der Schweiz sind keine Ausnahme. Auch im Ausland macht der Konzern Negativschlagzeilen. Trotz hervorragender Umsatzzahlen sollen die Angestellten für noch mehr Gewinn ausgepresst werden.

Paketdienste haben in den letzten Jahren immer stärker sowohl den Detailhandel als auch die Post in die Mangel genommen. Aber spätestens mit Corona sind die Player auf dem Markt endgültig ökonomisch angekommen. Der wohl bekannteste der Lieferbarone ist Jeff Bezos, der bis zu seiner Scheidung letztes Jahr der reichste Mensch der Welt war. Amazon, für das er als CEO amtet, hat an den Börsen von 1785 Punkten im März 2020 auf 3090 Punkte im März 2021 aufgeholt. Ein weiterer Profiteur der Krise ist das Verpackungsunternehmen DPD (ehemals Deutscher Paket Dienst, heute Dynamic Parcel Distribution). Der Konzern beschäftigt weltweit 75000 Angestellte, die einen Umsatz von elf Milliarden Euro erwirtschaften. Zumindest in Europa ist man damit Marktführer.
Doch die Führungsriege des Unternehmens wünscht sich noch mehr: Im März kündigte sie an, dass man eine Verdopplung des Profits in den nächsten fünf Jahren anpeilt. Und für diese kapitalistische Interpretation eines Fünfjahresplans müssen die Arbeiter*innen des Betriebs leiden. Schon heute sind die Arbeitsbedingungen lausig. Die Gewerkschaft Unia berichtet von nicht bezahlten Überstunden, überlangen Arbeitszeiten, grossem Stress – und keinem Einsehen des Betriebs. Auf die Missstände angesprochen schiebt DPD die Verantwortung auf extern angestellte Subunternehmen ab. » Weiterlesen

Ein Sieg für Kuba im Nationalrat

sit. Wer hätte es gewagt, das auch nur zu hoffen: Der Nationalrat spricht sich für Kuba aus und gegen die völkerrechtswidrige US-Blockade, die seit sechzig Jahren das sozialistische Land zu erwürgen versucht. Die Schweizer Regierung muss nun innerhalb von zwei Jahren handeln.

Mensch lese und staune zum ersten: Der Bundesrat soll aufzeigen, wie er dazu beitragen will, dass Kuba «von den Fesseln der notbringenden Wirtschaftsblockade befreit werden kann». Und dies, weil die seit 60 Jahren «einseitig geltenden Blockade der USA» das «Hauptproblem» der wirtschaftlichen Schwierigkeiten des Inselstaats sei. Mehr noch: «Es ist an der Zeit, dass die Schweiz proaktiv zur Erfüllung der UN-Beschlüsse weitere Schritte unternimmt.» So soll die Schweiz eine «aktive Rolle innerhalb der UN-Gremien» einnehmen, um den «Druck gegen die rechtswidrigen US-Sanktionen» auf die neue US-Regierung zu erhöhen. Zudem sind «Massnahmen zu prüfen, damit Handel und Investitionen mit Kuba aus der Schweiz heraus ermöglicht werden.» Dies alles zu lesen im Postulat 20.4332 «US-Blockade gegen Kuba aktiv bekämpfen zugunsten einer der ärmsten Bevölkerungen weltweit». » Weiterlesen

Rojava: «Wir widerstehen, weil wir das Leben lieben!»

Maja Hess. Rojava ist der Ort, an dem die Sonne untergeht, der Westen. So bezeichnen die Kurd*innen den Nordosten Syriens. Hier versuchen sie, ein demokratisches konföderales System aufzubauen mit dem Ziel, dass Menschen verschiedener religiöser und ethnischer Herkunft in Frieden zusammenleben können. Der Pluralismus soll eine wichtige Basis für Frieden sein, genauso wie die demokratische Beteiligung aller Gesellschaftsschichten und die Befreiung der Frauen* aus dem engen patriarchalen Korsett.

Die Vision einer friedlichen Gesellschaft ist beeindruckend und gibt Hoffnung. Für Rojava wurde sie jedoch zur Bedrohung. Die kurdische Region wird an verschiedenen Fronten angegriffen, seine Bestrebungen nach Selbstbestimmung werden nicht toleriert. Die Türkei hat mit der seit 2018 andauernden militärischen Besetzung von Afrin gegen das Völkerrecht verstossen und im Leben der Menschen grosses Leid angerichtet. «Unser Herz ist gebrochen», sagte mir eine junge Freundin. «Unser Traum von Freiheit und Frieden ist zerrissen.» Als Folge leidet die junge Frau wie viele andere an Albträumen und Angstzuständen und weiss nicht, wo sie Unterstützung finden kann. » Weiterlesen

Form’action

Form’action ist die grösste Veranstaltung, die von der Kommunistischen Jugend der Schweiz (KJS) organisiert wird. Drei Tage lang treffen wir uns zu Kursen, Konferenzen, aber auch zum Diskutieren und zum Spielen. Leider ist es noch nicht so weit, dass wir uns für das Wochenende vom 2. bis 4.April 2021 real treffen können. Dennoch haben wir ein tolles Wochenendprogramm zusammengestellt.

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Des bonnes nouvelles!

sit. Am 7. März wurde in verschiedenen Gemeinden des Kantons Waadt
gewählt. Die Partei der Arbeit hat erfreuliche Resultate zu vermelden. Ein
Glanzresultat gelang David Payot bei der Wahl für die Lausanner Stadtregierung. Seine Wiederwahl im zweiten Wahlgang ist höchst wahrscheinlich.

In der Kantonshauptstadt Lausanne erhöhte die linke Koalition Ensemble a Gauche (EàG) ihre Sitzanzahl im Parlament (Conseil Communal) von 8 auf 11. EàG besteht aus der lokalen Sektion der Partei der Arbeit (die POP-Lausanne) solidaritéS sowie Unabhängige und kam auf beachtliche 13,5 Prozent der Stimmen. Die POP steuerte mit 8,2 Prozent dazu bei und verzeichnete somit einen starken Zuwachs an Stimmen im Vergleich zu den Wahlen von 2016 (5,9 Prozent).

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Waffenexporte schüren Kriege!

Heinrich Frei. Die Schweiz hat im letzten Jahr für 901,2 Millionen Franken Kriegsmaterial exportiert. Das sind 24 Prozent mehr als 2019.

Obwohl die USA weiter Kriege führt und den illegalen Drohnenkrieg, den Bush Junior und Obama begonnen hatten und unter Trump noch intensiviert wurde, hat die Schweiz den USA weiter Kriegsmaterial verkauft. Auch die saudische islamistisch-fundamentalistische Diktatur, die im Jemen Krieg führt und im Ausland einen oppositionellen Journalisten auf bestialische Weise ermorden liess, gehörte weiter zu den Kunden der Schweizer Rüstungsindustrie.

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Es braucht weiterhin Druck

sit. Das Votum im Nationalrat für die Aufhebung der US-Blockade gegen Kuba kam auch dank der kontinuierlichen Solidaritätsarbeit der Vereinigung Schweiz Kuba (VSC) zustande. Wir sprachen mit Samuel (Sämi) Wanitsch der nationalen Koordination.

Sämi, Deine ersten Gedanken nach dem Ja zum Postulat im Nationalrat?
Ehrlich gesagt, war ich im ersten Moment perplex. Dann sehr erstaunt, als ich erfuhr, wie das Ergebnis zustande gekommen war. Ich hatte keine grossen Erwartungen, hoffte auf ein gutes Resultat, das erfreulicherweise eintrat.

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Und wer schützt uns vor der Polizei?

Am Wochenende rund um den 8.März waren wir FLINT-Personen (Frauen, Lesben, Inter-Menschen, nichtbinäre Menschen und Trans) permanent in Gefahr! Dies nicht von jemanden, den wir persönlich kennen, wie zum Beispiel unser Ehemann, Freund, Exfreund, etc. Nein, es war der Staatsapparat selber, genauer gesagt die Robocops. Die Polizei war bis zu den Zähnen ausgerüstet, als wären wir in einem Science-Fiction-Film irgendwo auf einem anderen Planeten! Die ständige Gefahr kontrolliert, verprügelt, durch Pfefferspray verletzt und verhaftet zu werden, war unsere Realität.

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Kein Grund zum Cüpli trinken!

Rosa Bloch. Kurz vor Mittag trafen sich am Montag, dem 8.März, Frauen* auf der Steinberggasse in Winterthur mit zahlreichen Fahnen, Transparenten, Flugblättern, Musikwagen und Radios.

Zum internationalen Frauen*kampf-tag hat ein Bündnis von Frauen, Lesben, Nonbinären, Intersex- und Transpersonen mit der Parole «Zäme uf d‘Strass statt Cüpli trinke» zu einer Radio-Demo in der Altstadt aufgerufen. Sie forderten dazu auf, wütend, laut und selbstbestimmt den grauen kapitalistischen Alltag zu stören. Rund 80 Frauen* und Queers folgten dem Aufruf mit Soundanlagen auf Wagen und kleinen und grossen Ghettoblastern.

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Zum 100. Jahrestag der Gründung der Kommunistischen Partei der Schweiz

Gavriel Pinson. In Russland hatte der Sieg der Revolution die Niederlage der reformistischen Tendenzen besiegelt. Die Bolschewiki und die revolutionären Gruppen anderer Länder gründeten am 4.März 1919 die Kommunistische Internationale. Daraufhin entstanden in Europa zahlreiche kommunistische Parteien. So auch bei uns in der Schweiz.

Am 5. und 6.März 1921 trafen sich 137 Genoss*-innen in der Zürcher «Eintracht» und gründetet die Kommunistische Partei der Schweiz (KPS). Es war ein Zusammenschluss von Mitgliedern des linken Flügels der SP, die ihre Partei verlassen hatten, und den sogenannten «Altkommunisten». Franz Welti wurde als erster Präsident der KPS gewählt.
Die Anfänge der kommunistischen Bewegung in der Schweiz reichten jedoch einige Jahre zurück. Im Oktober 1917 gaben eine Gruppe junge Männer, unter ihnen Jakob Herzog (auch Joggi genannt), Anton Waibel und Hans Itschner die Zeitung «Forderung» heraus. Diese jungen Leute waren ausschlaggebend fu?r die Gründung der ersten kommunistischen Partei der Schweiz im Jahre 1918: Nach ihrem Zusammenschluss mit Teilen der sozialdemokratischen Linken wurde sie «Altkommunistische Partei» getauft. Sie verwarf jede Form von Mitarbeit in den Parlamenten und vertrat die Einsetzung einer Gegenmacht in Form von Arbeiter*innen- Soldaten*- und Bäuer*-innenräten.

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Aus der Schusslinie gebracht

dab. Vor zehn Jahren, im März 2011, brachte der Fukushima-Unfall verheerende Verstrahlung in Japan. Radioaktives Material breitete sich auf der ganzen Nordhalbkugel aus. Der in der Schweiz im Schock nach der Katastrophe verkündete Atomausstieg stagniert und die fehlende Erdbebensicherheit der Schweizer AKWs wird verwedelt.

«Nach dem Super-GAU von Fukushima waren die Menschen in Japan vielerorts radioaktivem Niederschlag ausgesetzt», schreiben die Ärzt*innen für soziale Verantwortung und zur Verhütung eines Atomkriegs PSR/IPPNW auf ihrer Webseite ippnw.ch Anfang Februar 2021. «Manche leben bis heute in verstrahlten Regionen, wo sie tagtäglich mit erhöhten Strahlenmengen konfrontiert sind: Radioaktive Hotspots am Strassenrand, im Reisfeld oder im Sandkasten, kontaminierte Pilze oder Algen, verstrahltes Grundwasser und Rekontaminationen durch Waldbrände oder Überschwemmungen.»

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Forcierte Rückkehr von Evakuierten

Redaktion. Die Schweizer Ärzt*innen zur Verhütung eines Atomkriegs PSR/IPPNW warnen das Internationale Olympische Komitee IOC im Vorfeld der Sommerspiele in Tokio: Die Nuklearpolitik in Japan bedeute, dass die Fukushima-Kinder schwere Krankheiten und den Tod riskieren.

Etwa eines von 15 Kindern, das 2011 geboren und 100 Millisievert (mSv) ausgesetzt wurde, wird unter den derzeit geltenden, zu hohen japanischen Strahlendosis-Grenzwerten während seines Lebens an Krebs oder einer anderen lebensbedrohlichen Krankheit als Folge der Verstrahlung leiden. In Regionen, die durch den Unfall im Kernkraftwerk Fukushima radioaktiv verseucht sind, wird diese Risikoerhöhung noch hunderte von Jahren andauern. Diese Regionen sind entsprechend dem üblichen Strahlengrenzwert von 1 mSv/Jahr unbewohnbar.

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Brutale Politik der Abschottung

Klaus Petrus. Als Pushback wird das Zurückdrängen von Migrant*innen von den Grenzen ihres Ziel- oder Transitlandes bezeichnet. In der Realität heisst dies für die betroffenen Menschen rohe Gewalt: zerrissene Kleider, Verletzungen, Prellungen und Hundebisse an Armen und Beinen sowie kaputte Handys, das Wichtigste was Geflüchtete bei sich tragen.

Zum ersten Mal davon gehört hatte ich im Spätherbst 2016, in Subotica, einer Stadt im Norden Serbiens, keine halbe Stunde von der ungarischen Grenze entfernt: von diesen «Pushbacks», bei denen Flüchtlinge von der ungarischen Grenzpolizei angeblich gewaltsam nach Serbien zurückgeschickt wurden.

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Abdullah Öcalan: Die Lunte an den Status quo des Nahen Ostens gelegt

Raimar Heider. Seit 2012 beobachten wir in Nordsyrien eine permanente Revolution, deren bekanntester Wendepunkt die erfolgreiche Verteidigung von Kobanê im Herbst 2014 gewesen ist. Doch die Revolution in Rojava ist nur der sichtbarste Ausdruck einer anderen Revolution, die viel früher begonnen hat und weiter reicht.

Es geht um nichts weniger als die Umgestaltung des Nahen Ostens, und zentraler Ideengeber ist ein Mann, der seit 22 Jahren in Isolationshaft sitzt. Abdullah Öcalan ist mit seinen Gefängnisschriften etwas gelungen, das nur wenigen linken Autor*innen vergönnt ist. Er wird massenhaft gelesen, diskutiert und besitzt so echten Einfluss.

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Dampf machen!

sah. Mit der Verweigerung des Frauen*stimmrechts bis 1971 wurde den Schweizer Frauen* ein Menschenrecht vorenthalten. Beim jetzigen Jubiläum sollen dieses Unrecht und noch bestehende Missstände Thema sein. Ein Manifest will dazu beitragen.

Ausgangspunkt des Manifests von CH2021 mit dem Namen «Dampf machen!» ist der Umstand, dass den Schweizer Frauen* bis 1971 wichtige Menschenrechte vorenthalten wurden. «Sie wurden vorsätzlich daran gehindert, ihre demokratischen Rechte auszuüben und damit ihre Rechtsordnung und ihre Gesellschaft mitzugestalten». Das schreiben die Vorstandsfrauen* von CH2021 in ihrem Manifest.

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