Fokus auf Diversität

Szene aus Obscuro Barroco, brasilianischer Dokumentarfilm über die Transfrau Luana Muniz

sah. Eine Plattform für queere Themen und Geschichten aus aller Welt: Für die Akzeptanz von Diversität und realitätsgetreuen Erzählungen kämpft das Filmfestival «Luststreifen» in Basel wieder vom 26. bis 30. September.

Seit 2008 organisiert die Crew rund um «Luststreifen» jedes Jahr ein tolles Programm mit Filmen, Workshops, KünstlerInnengesprächen und Konzerten. «Luststreifen» will gegen die Unterrepräsentation der Queers in den Filmen kämpfen und mit dem Festival eine Plattform schaffen, auf der bestimmte Themen mit queeren Geschichten aus aller Welt sichtbar gemacht werden. Für einmal ist der Filmstoff provokant, feministisch, experimentell und politisch und fördert die Diversität. Auf der Leinwand, in Workshops und in Gesprächen wird für mehr Sichtbarkeit gekämpft eine produktive Auseinandersetzung mit «Tabuthemen» erarbeitet. Es wäre schade, das Filmfestival zu verpassen, da wir schliesslich alle zu der Diversität gehören.

Ein Interview mit Olivia Bianchi von «Press and Public Relations» des Luststreifen Film Festivals Basel:

Das Festival «Luststreifen» zeigt im September wieder queere, feministische, und politische Kurz- und Spielfilme. Auf welche Filmperlen dürfen wir uns freuen?

Das «Luststreifen» zeigt auch dieses Jahr wieder einige vielfältige Filmhighlights. Einer davon ist sicher «M.I.A.»; die Filmbiografie der umstrittenen srilankischen Künstlerin zeichnet ein intimes Portrait über die Musikerin, welche in den letzten Jahren immer wieder für viel Aufmerksamkeit gesorgt hat.

Ein ganz spezielles Highlight am Luststreifen Film Festival ist die Panel-Diskussion, welche sonntags, am 30. September ab 15.00 Uhr in unserem Festivalzentrum in englischer Sprache stattfinden wird. Diskutieren werden mehrere RegisseurInnen, ProtagonistInnen und ExpertInnen über die Themen Flucht, Migration in Zusammenhang mit Gewalt- und Diskriminationssituationen von queeren Flüchtlingen. Als Einleitung zur Diskussion wird der Shortfilm-Block «Queer Migration» gezeigt, bestehend aus fünf sehr unterschiedlichen Kurzfilmen. Unter anderem ist die Schweizer Premiere des Filmes «the art of being a sinner»: Ein Portrait des sudanesischen Künstlers Ahmed Umar, der als bekennender Homosexueller seine streng muslimische Familie zurückgelassen hat und in Norwegen eine neue Heimat fand. Sowohl der Protagonist Ahmed Umar als auch der Regisseur Ibrahim Mursal werden bei der Diskussion anwesend sein.

In welcher Form hat sich der feministische Film in den letzten Jahren verändert? Welche Themen sind dazugekommen, welche verschwunden?

Feministische Filme sind wie viele identitätsbasierte Anliegen an ihre historische Entstehung gebunden. Den Strang von feministischen Anliegen auch im Medium Film zu thematisieren, gründet in ihrer politischen, sozialen Bewegung. Eine anfänglich eher weisse, eurozentristische Auslegung des Feminismus wich einem einschliessenden, intersektionalen Konzept. Das heisst, Formen der Unterdrückung und Benachteiligung werden über die Kategorie Geschlecht und Sexualität betrachtet und erweitern sich auf Diskurse wie Ethnizität, Klasse, Nationalität, Identität, Disability und so weiter. Ein intersektionaler Feminismus im Film bespricht kritisch Themen wie Body- und Slut-Shaming (das Beleidigen von Körper und sexueller Aktivität), sexuelle Belästigung, Rassismus, Sexismus, patriarchale Machtstrukturen, Trans- und Homophobie und eine selbstbestimmte Sexualität. Die Serie «The Foxy Five» der Regisseurin Jabu Nadia Newman steht gewisserweise für diese Veränderung und thematisiert gerade die Intersektionalität und Verschiedenartigkeit von Ausdruck und Form der Unterdrückung, welche sich im feminstischen Film zusammenschliessen.

Feminismus ist in aller Munde: Auch herkömmliche Produktionsfirmen machen vermehrt Filme/Serien wie «Orange is the New Black» oder die «Göttliche Ordnung» mit queer-feministischen Elementen. Braucht es alternative Filmfestivals wie «Queersicht» oder «Luststreifen» bald noch und warum?

Tatsächlich werden die Themen Feminismus, Gender Equality und Identity mehr und mehr diskutiert, und auch in der Mainstream-Filmwelt wird immer mehr auf diese Probleme und Fragen eingegangen. Jedoch ist die herkömmliche Filmbranche weiterhin von patriarchalischen Zuständen geprägt sowie heterosexuell und binär normiert. Somit sind Festivals wie das «Luststreifen», das «Queersicht» weiterhin von Nöten, um Tabus zu brechen, Diskurse anzuregen und echte Geschichten auf die Leinwand zu bringen. Alternative Filme oder Filmfestivals scheuen sich ausserdem nicht, auf schwierige Themen aufmerksam zu machen. Diese Plattformen bieten eine Chance und die Möglichkeit, Bewusstsein zu schaffen und die Sensibilisierung und Enttabuisierung auf Diskurse wie Diskriminierung, Sexismus, Colorism und eine selbstbestimmte Sexualität voranzutreiben.

Welche DrehbuchautorInnen, RegisseurInnen oder SchauspielerInnen gibt es in der Schweiz zu entdecken?

Um einen kleinen Ausblick in die junge Schweizer Filmlandschaft zu geben, sind beispielsweise die jungen Regisseurinnen Corina Schwingruber Ilic, Nadia Lanfranchi, Nina Oppliger und Corinne Pfister zu nennen. Die drei letzteren sind auch am Luststreifen vertreten mit ihrer Arbeit «Being Okey». Ihr Kurzfilm bespricht die Thematik Migration und Flucht aus der Perspektive des Geflüchteten Okey aus Nigeria. Okey ist schwul und seit elf Jahren auf der Flucht. Homosexualität ist in seiner Heimat ein Verbrechen und auch die Schweiz gewährt ihm kein Asyl. Der Kurzfilm ist Teil einer unserer Kurzfilm-slots «Queer Migration Shorts»; anschliessend diskutieren die Regisseurinnen und weitere Gäste in einer Panel-Diskussion über die behandelten Themen Asyl, Migration, kulturelle Identität und das Konzept Heimat. Corina Schwingruber Ilic ist selbstständige Filmemacherin und Cutterin, zusammen mit Katja Morand und Beat Scheidegger bildet sie unsere diesjährige Jury. Die Luststreifen-Jury vergibt unsere vier Lust-Awards zur Anerkennung herausragender Leistung für Filmschaffende. Die Übergabe des handgefertigten Awards aus Lindenholz findet am Sonntag an unsere Award Ceremony statt.

Was wünscht ihr euch als Team von «Luststreifen» für filmische Revolutionen in der Zukunft?

Für die filmische Revolution wünschen wir uns dasselbe wie für unsere Gesellschaft als Ganzes: Akzeptanz, Toleranz und Vielfalt in allen Bereichen. Das Medium Film hat viel Einfluss auf die ZuschauerInnen, wenn also Filme mehr Fokus auf Diversität und realitätsgetreue Erzählungen von Menschen und ihren Geschichten legen und Sexismus und Diskrimination weiterhin diskutiert und bekämpft werden, sind wir auf einem guten Weg als Gesellschaft.

www.luststreifen.com

«Den bin i halt au rassistisch»

Seyhan Karakuyu. In Basel kam es nach einer Diskussion über das Logo und den Namen einer rassistischen Gugge zu einem Solidaritätsmarsch – mit der rassistischen Tradition. Dort konnten Nazis ungestört mit Blackface und Hassparolen mitmarschieren.

Die Basler Fasnachtstradition gehört wohl zu den bekanntesten und ältesten Traditionen der Schweiz. Alt ist auch die Gugge «Negro-Rhygass», denn sie besteht seit 60 Jahren. Zu diesem Anlass ist der Basler Bevölkerung klargeworden, was für ein rassistische Einstellung diese Gugge eigentlich hat.

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Gegen die Vereinzelung

Kafi Klick Team. Das Kafi Klick existiert seit 2009 als kostenloses Internet-kaffee für Armutsbetroffene. Der Treffpunkt an der Gutstr. 162 in Zürich ist für viele Leute zu einer sehr wichtigen Anlaufstelle geworden. Wir erzählen warum.

Die Ursachen, die in der Schweiz zu Armut führen, werden in der öffentlichen Diskussion meistens ausgeblendet. Oft wird gar behauptet, Armut existiere nicht! Viele Menschen müssen deshalb nicht nur unter prekären Umständen leben und arbeiten, sondern es wird ihnen ideologisch auch noch die Verantwortung für ihre Lebenslage in die Schuhe geschoben. Mit dem neoliberalen Umbau der Gesellschaft wurde ein Zeitalter der sozialen Kälte eingeläutet. » Weiterlesen

Alle für das Velo

Philippe Castella. Der Konsens über den «Bundesbeschluss Velo» ist gross: Fast alle Parteien, auch die PdA, unterstützen die Vorlage, welche die Förderung von Velowegen in der Verfassung verankern möchte. Auf der Gegenseite fehlt bislang ein Komitee.

Wie bei einer flachen Etappe der Tour de France gibt es bei der Kampagne zur Abstimmung über den «Bundesbeschluss Velo» wenige Überraschungen. Einen Monat vor dem Urnengang haben die BefürworterInnen der Vorlage endlich beschlossen, in die Pedale zu treten, und haben in Bern ihre Argumente den Medien vorgestellt. Um die Gegenseite ist es schlechter gestellt, weil sich bisher nicht einmal ein Komitee gebildet hat.

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Die PdAS fordert: Rahmenabkommen veröffentlichen!

Anfang August haben die Gewerkschaften bekannt gegeben, dass sie nicht bei den Verhandlungen über die Anpassung der Flankierenden Massnahmen (FlaM) zur Personenfreizügigkeit mit der EU teilnehmen werden. Sie weigern sich, die FlaM infrage zu stellen, welche der Bundesrat selber vormals als «eine rote Linie» in den Verhandlungen mit Brüssel bezeichnet hat. » Weiterlesen

Zeichne mal eine Klitoris!

Huguette Junod. Die Klitoris, die grosse Vergessene, erregt noch immer die Gemüter. In der Schweiz wurden zwei Feministinnen gebüsst, weil sie sie in der Öffentlichkeit gezeichnet hatten. In den Ländern des Südens ist die Amputation der Klitoris noch immer ein ernstes Problem.

Vor einiger Zeit war in der «Tribune de Genève» zu lesen, dass zwei Feministinnen gebüsst worden waren, jede mit 100 Franken, weil sie in einem Park auf dem Asphalt eine Klitoris gezeichnet hatten.

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Alle Optionen auf dem Tisch

Plünderungen in Nicaragua

Enrique Herrera. In Nicaragua setzen sich die Proteste gegen die linke Regierung fort. Geschürt werden sie vom Grosskapital, der Kirche und US-Vasallen. Die USA schliessen auch eine Militärinvasion nicht mehr aus.

Wäre der Plan der PutschistInnen aufgegangen, hätte es am 19. Juli die eindrucksvolle Grosskundgebung der FSLN in Managua und anderen Städten zum 39. Jahrestags des Siegs über die Somoza-Diktatur und gegen den US-Imperialismus nicht gegeben. Stattdessen wäre eine provisorische Regierungsjunta, gestützt vom nicaraguanischen Grosskapital, der katholischen Kirche und den politischen Vasallen Washingtons mit der Ausrottung der FSLN beschäftigt – einschliesslich der physischen Vernichtung oder Vertreibung von FSLN-Mitgliedern. Daran ist nach den zahlreichen Morden und Morddrohungen, befördert durch eine irrwitzige antisandinistische Hetze in den Netzwerken und bürgerlichen Medien, kein Zweifel möglich. Kaum hatten die Proteste im Mai begonnen, wurden gezielt Kommentare in den rechten Medien lanciert, dass Nicaragua ein «gescheiterter Staat» wäre und UN-Blauhelme intervenieren müssten. Die Zeitung «La Nación» aus Costa Rica zitierte Mitte Juli den US-Botschafter Carlos Trujillo bei der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) nach einer Verurteilung Nicaraguas mit den Worten: «Es liegen alle Optionen auf dem Tisch.» Befragt, ob das eine Militärinvasion einschliessen würde, sagte er: «In diesem Moment nicht.»

Hasserfüllte Verbrechen
Die USA haben aber viel Erfahrung mit der Schaffung geeigneter Momente für Invasionen. Derzeit belegen sie Dutzende FSLN- und Regierungsmitglieder mit Sperrung von Visa und Konten und kündigen Wirtschaftssanktionen an. Nicaraguas Aussenminister Denis Moncada wies die Verurteilung seines Landes durch die OAS als illegal, ungerecht und destruktiv zurück: «Die Regierung und der Staat Nicaraguas sind nicht für die hasserfüllten Verbrechen, Morde, Entführungen und Menschenrechtsverletzungen durch Terrorgruppen mit in- und ausländischer Finanzierung und Anleitung verantwortlich.» Keines der Verbrechen, die sich gegen SandinistInnen oder den Staat richteten, wurde von den Bischöfen, der Oppositionsallianz oder der OAS explizit verurteilt.
Präsident Daniel Ortega gab in seiner Ansprache am 19. Juli erstmals Details eines Briefs der Bischofskonferenz bekannt, von dessen Beantwortung sie die Fortsetzung des «Nationalen Dialogs» abhängig machte. Darin forderten die Bischöfe am 9. Juni den Rücktritt aller Staatsgewalten und des Präsidenten innerhalb von zwei Tagen sowie Neuwahlen. «Ich hatte gedacht, sie wären Vermittler, aber sie sind mit den Putschisten verbündet!», empörte sich Ortega. «Viele Kirchen wurden als Kasernen zum Verstecken von Waffen und Sprengsätzen benutzt, von ihnen gingen Angriffe und Morde aus!» Die Mordbrenner selbst stellten Aufnahmen ihrer Gräueltaten ins Netz – getrieben von krankhafter Geltungssucht klagen sie sich so selbst an. «Wenn man sieht, wie sie vorgehen, unsere Kameraden an den Strassensperren foltern und umbringen wie in einem teuflischen Ritus, dann, ihr Herren Bischöfe, muss man diese Dämonen exorzieren!», polemisierte Ortega, nachdem die Bischofskonferenz wegen angeblicher Beleidigung der Kirche zu einem Exorzismus-Fastentag aufgerufen hatte.

Verteidigungsbereitschaft stärken
Um den «Nationalen Dialog» zu ermöglichen, hatte die FSLN die Polizei im Mai von den Strassen abgezogen. Aber als täglich FSLN-Mitglieder und sogar VeteranInnen des Revolutionskriegs mit ihren Familien Opfer der PutschistInnen und mit ihnen verbündeten Kriminellen wurden, mobilisierte die FSLN ihre Basis. Sie tolerierte kein weiteres Abwarten, ob sich beim «Nationalen Dialog» Fortschritte ergeben würden. Die Räumung der Strassenblockaden durch die Polizei, Bevölkerung und FSLN-VeteranInnen vor dem 19. Juli führte zu Schusswechseln mit Toten auf beiden Seiten. Aber die BuchhalterInnen der OAS und Oppositionsallianz summieren alle Toten als «Opfer der Repression durch Ortega».

Am 19. Juli betonte Ortega: «Der Staat hat die Pflicht, seine BürgerInnen zu schützen. Deshalb sagten wir: Schluss jetzt, wir müssen die Ordnung im Land wieder herstellen!» Er rief zu Dialog, Frieden und Aussöhnung auf, aber auch zur Stärkung der Verteidigungsbereitschaft der FSLN-Mitglieder, damit sich eine solche Situation nicht wiederholen könnte.

Die Aussenminister von Kuba und Venezuela erklärten auf der Kundgebung am 19. Juli in Managua die unverbrüchliche Solidarität ihrer Regierungen mit der FSLN. Auch die vom 15. bis 17. Juli in Havanna beim 24. Forum von Sao Paulo versammelten 168 sozialistischen, kommunistischen und fortschrittlichen Parteien und Gruppen aus 51 Ländern versicherten in einer Entschliessung ihre Solidarität mit der Regierung des Präsidenten Ortega.

«Aufstehen» – wofür?

Georg Fülberth/UZ. Die unter anderem von der deutschen Linkspolitikerin Sahra Wagenknecht initiierten Sammlungsbewegung «Aufstehen» hat medial für grosses Aufsehen gesorgt. Doch was steckt dahinter? Noch fehlt dem Projekt ein eigentlicher Inhalt. Die Umrisse des Projekts lassen sich aber vorausahnen.

Es empfiehlt sich, das neben anderen von Sahra Wagenknecht und Oskar Lafontaine betriebene Projekt «Aufstehen» nicht nach seiner – keineswegs ungeschickten – medialen Präsentation zu beurteilen, sondern nach seinen Zielen.

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Endlich wieder Ostfront

Deutscher-Soldat-bei-der-Auftaktzeremonie-zum-NATO-Manöver“Noble-Partner-2018″ am 1.August 2018

Jörg Kronauer. In Norwegen wird für den Herbst ein Nato-Grossmanöver geplant. Es soll geübt werden für den Krieg gegen Russland. Die deutsche Bundeswehr kommandiert die «Speerspitze».

Es soll eine Kriegsübung der Superlative werden: Vom 25. Oktober bis 7. November will die Nato in Norwegen das Grossmanöver «Trident Juncture 2018» abhalten. Mit mehr als 40 000 teilnehmenden SoldatInnen wird es eines der grössten Nato-Manöver seit 1990 sein.

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Widerstand gegen Apartheid-Gesetz

Georg Polikeit. Das von der rechtsextremen Knesset-Mehrheit am 19. Juli verabschiedete «Nationalstaatsgesetz» hat mehr Widerstand ausgelöst als dessen VerfechterInnen gedacht haben. In Tel Aviv fand eine der grössten Massendemonstrationen statt, die Israel seit Jahrzehnten erlebt hat.

«Wir wollen Gleichheit» riefen die rund 90 000 TeilnehmerInnen (nach israelischen Medien mehr als 50 000), die sich am Samstagabend des 4. August auf dem Rabin-Platz versammelten. HauptträgerInnen waren die sonst zu solchen Demonstrationen eher nicht bereiten DrusInnen. Das ist eine vor allem in mehreren Gemeinden in Nordisrael wohnende Minderheit arabischer Abstammung (rund 130 000 Menschen), die sich aufgrund ihrer speziellen Religion aber als eigenständige Volksgruppe verstehen.

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Nachspiel eines Vulkanausbruchs

In der sogenannten Zone Null soll man einen Mundschutz tragen, weil die Luft voller Bakterien der verwesenden Körper sind.

Andreas Boueke. Ein Vulkanausbruch in Guatemala. Einige Tage lang schenken die Medien der Welt einem kleinen Land in Mittelamerika etwas Aufmerksamkeit. Doch noch bevor auch nur klar ist, wie viele Menschen gestorben sind, wird nicht weiter berichtet.

Die Menschen waren es gewohnt, mit dem Vulkan zu leben. «Oft konnten wir hören, wie es im Inneren des Bergs rumorte», erinnert sich Paulino Orisabal. Bis zum 3. Juni wohnte der alte Mann mit seiner Familie in dem Dorf Rodeo an den südlichen Abhängen des Hochlands von Guatemala. Morgens warf der «Vulcano de Fuego» Schatten auf sein Dach. «Wir haben uns nie gross Sorgen gemacht, wenn mal ein wenig Asche vom Himmel fiel.»

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Die Poesie der Klasse

Peter Nowak. Der entstehende Kapitalismus brachte nicht nur massenhaftes Elend hervor, mit ihm bildeten sich in den unteren Klassen auch neue Formen der Dichtung und des Erzählens heraus, in denen die Misere der Gegenwart und Formen des Widerstands eindrücklich beschrieben werden. Nur wenige dieser Schriften sind heute noch bekannt.

Manche von ihnen wurden in den Schriften von Marx und Engels zitiert, beispielsweise der Arbeiterdichter Wilhelm Weitling. Marx würdigte ihn als einen der ersten, der sich für die Organisierung des Proletariats einsetzte.

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