Gift im Essen – zugunsten der Profite!
«Der Skandal um dioxinverseuchtes Tierfutter weitet sich aus», berichtet die deutsche Tagesschau. Nicht 527 Tonnen des «verunreinigten» Futterfetts wurden an Hersteller geliefert sondern bis zu 3000 Tonnen. Die Folge: Lebensmittel, die längst im Handel sind sind dioxinbelastet.
Im Reich des Kapitals geht es nicht um die Bedürfnisse des Menschen, sondern um die Maximierung der Profite. Daher ist die Vergiftung von Lebensmitteln eine Geschäftspraxis, die zu «mehr Gewinn» führt, weil billigere Fette, die für die Tierfutterproduktion ungeeignet sind niedrigere Kosten erzeugen, was dem Verbraucher letztendlich «zu Gute kommt», weil die vergifteten Endprodukte – die Lebensmittel – dann günstiger sind. Der kapitalistische Preisdruck führt zur Schädigung des Menschen. Nicht nur, wenn ein Skandal auffliegt. Alles, was im Verborgenen liegt, kennen wir nicht.
Hallo ?
Wie krumm funktioniert eigentlich ein Staat ?
Wenn das Kind im Brunnen liegt, wird groß palavert. Der „Kollateralschaden“ – also die nicht entdeckten Schäden kommen gar nicht erst an die Öffentlichkeit.
Wie kann ein Betrieb, der in diesem Ausmaß Fette mischt, nicht kontrolliert werden, nur weil er rein zufällig nicht angemeldet ist ?
Wie kann ein Betrieb, der Futtermittel herstellt, bei einem Industrie-Öl-Hersteller Zusätze kaufen ?
Offensichtlich lässt unsere „Demokratie“ die Bürger einschlafen – der Staat wirds schon kontrollieren – und der kuckt offensichtlich nicht hin, oder der Weg von der Meldung eines Verbrechens an die Öffentlichkeit ist halt einfach unbequem oder gefährlich, um ihn zu beschreiten ? Oder drücken die Lobbyisten ? Das Gewinnstreben ?
Es gibt Tendenzen, dass Menschen sich der Zentralisierung des Staates leiseweinend entziehen, den Konsum zurückfahren und sogar selbst wieder Lebnensmittel herstellen – belastet durch nicht aufgedeckte Umweltskandale sind wir und die Nahrung eh schon genug.
Dezentralisierung und wieder Selbstverwaltung einzelner Gruppierungen ausserhalb der Metropolen werden immer aktueller ( Zusammenschlüsse in Dörfern und kleinen Orten betreffend Landwirtschaft, Schlachtung, Getreideanbau, Brotherstellung ) – wenn sie denn gelassen würden – und dadurch natürlich als Konsumenten irgendwann wegfallen..oops…?!
..und der Staat steht solchen Bewegungen ohnmächtig gegenüber – oder gibt es deswegen ZB Google-Earth und jede Menge anderer Möglichkeiten zur Kontrolle der Bürger ?
Gibt es eigentlich kein Wikileaks für innerstaatliche Angelegenheiten ?
Und bei all dem Theater: Wen kümmert eigentlich das Schicksal der verseuchten gequälten Kreaturen, die industriell hergestellt, massengehalten und wahrscheinlich am Ende wieder gekeult werden – als wieder mal schwächstes(wehrlosestes) Glied in der Kette ?
—so nach dem Motto: (abgewandeltes Zitat): die Qualität einer Zivilisation zeigt sich daran, wie sie mit ihren Tieren umgeht—
Uns wurde aufgetragen, wir sollen die Tiere nutzen – aber nicht missbrauchen !
Wenn mir nicht so der Kragen geschwollen wär, ich würde mich für solche Machenschaften schämen, auf der einen so wie auf der anderen Seite !
Brigitte Neveling
Liebe Brigitte Neveling
Ich teile ihren «geschwollenen Kragen» und glaube, dass die meisten Skandale keine geworden sind, weil sie nie aufgedeckt wurden.
Wikileaks für innerstaatliche Angelegenheiten halte ich für eine ausgezeichnete Idee!
Ich denke, wir missbrauchen Tiere als «Industrieprodukte». Eine Kuh oder ein Schwein sind ein Stück Ware in unserer Gesellschaft. Beide haben ihren «Marktwert». Beide sind mehr Dinge als Tiere. Man kann Geschäfte mit ihnen machen. Diese entmenschlichte Art und Weise der Betrachtung wirft ein Gegenlicht auf uns selbst: wie gehen wir miteinander um?
Aus Profit- und Gewinnstreben schrecken wir nicht davor zurück uns selbst zu vergiften. Es ist so vieles faul an unserer Gesellschaft – und das wirft für mich persönlich die Frage auf, ob das Gesellschaftssystem in dem wir leben wirklich für und nicht gegen uns wirkt.
Ich bin davon überzeugt: eine andere, eine bessere Welt ist möglich. Wenn wir sie wollen. Sie wird uns nicht geschenkt. Wir müssen für sie eintreten, für sie wirken, für sie kämpfen. Dafür steht auch diese Zeitung. Danke für ihren Beitrag! Tristan Dzikowski
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