Das dreissigste Mitglied der Nato

Horst Teubert / sit. Vorbedingung für eine Aufnahme des südosteuropäischen Landes Mazedonien in den Nato-Pakt ist die Beilegung des Streits um den Namen mit Griechenland. Dies ist nun geschehen. Die Umbenennung erfolgt unter massiver Einflussnahme des Westens und geschieht gegen das Resultat eines Referendums in Mazedonien.

Vor dem Referendum über die Umbenennung des Landes in Nord-Mazedonien am 30. September 2018 hatten die westlichen Mächte Skopje mit einer Welle beispielloser Einmischung überzogen. Dabei wurde durchgehend, wie es in einem Bericht heisst, «die mazedonische Bevölkerung kaum missverständlich zu einem Ja-Votum aufgefordert».

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«Halt die Fresse, Nigger!»

Gueye Ass Dia und Donato Trotta

sit. Erneut macht ein rassistischer Vorfall im italienischen Fussball Schlagzeilen. Doch dieses Mal sind nicht die Fans die Idioten, sondern der Schiedsrichter. Für den Präsidenten und die Spieler des betroffenen Vereins im Süden Italiens ist die Grenze definitiv überschritten. Sie künden an, gegen den Rassismus auf und neben dem Spielfeld kämpfen zu wollen.

«Halt die Fresse, Nigger! Das sagte der Schiedsrichter zu mir. Zum Glück waren meine Mitspieler in der Nähe, die mich zurückgehalten haben. Ich war kurz davor, komplett die Nerven zu verlieren, was nicht gut gewesen wäre». Dies die Schilderung des 25jährigen Senegalesen Gueye Ass Dia am Tag nach dem Vorfall.

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Landesstreik ist keine Männerangelegenheit

Rosa Bloch Bollag

sah. Zum 100-Jahre-Jubiläum wurden die Geschehnisse rund um den Landestreik schweizweit gewürdigt. Aufgrund des in diesem Jahr stattfindenden Frauenstreiks wurde der vom Oltener Aktionskomitee ausgerufenen Generalstreik neu im Hinblick auf die Rolle und die damalige Situation von Frauen aufgearbeitet. Zwei Ausstellungen erzählen auch davon.

Zum 100-Jahre-Jubiläum wurden die Geschehnisse rund um den Landestreik schweizweit gewürdigt. In vielen Artikeln und Radiobeiträgen, an Gedenkanlässen oder Ausstellungen zu diesem historischen Ereignis wurde die Chance genutzt, das Datum in einen geschichtlichen Kontext mit einem Ausblick in die Gegenwart zu setzen.

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Kapitalistische Niedergangsepoche

Red. / jw. Was wäre, wenn? Der Gewerkschafter Walter Müller schilderte in seinem 1930 veröffentlichten Buch «Wenn wir 1918 … Eine realpolitische Utopie», was eine erfolgreiche Novemberrevolution hätte bewirken können. Müller wurde 1933 von den Nazis ermordet, sein Buch erschien erst wieder 2003. Wir veröffentlichen den Schlussabschnitt des Bands.

Der grösste Teil der organisierten Arbeiterschaft folgte 1918 der reformistischen Einheitsparole. Wir begnügten uns leider damit, unseren Unwillen über die Politik der SPD-Führer Ebert und Scheidemann, der Wels und Wissell in Protestresolutionen kundzutun – die natürlich in den Papierkorb wanderten.

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Unterwerfung der Arbeiterschaft

dab. Die Revolutionen in Deutschland, Österreich und Ungarn 1918/19 machten Hoffnung auf ein sozialistisches, antiimperialistisches Europa. Dank der Sozialdemokratie und militärischen Interventionen wurden sie besiegt und die Länder wieder in die kapitalistische Wirtschafts- und Wertegemeinschaft integriert.

Schon Anfang 1918 war die Revolution in Finnland gestartet, es gab Massenstreiks und Räterepubliken in Ungarn, Österreich und Deutschland, im Sommer und Herbst kam es zu Unruhen in Japan und in Bulgarien, zu einem Volksaufstand in Korea, zu Massenstreiks und revolutionären Bewegungen in Italien, Frankreich, Rumänien, den USA, China und Indien. » Weiterlesen

Der Kaiser ging, die Generäle blieben

Rotgardisten besetzen den Münchner Hauptbahnhof

Hermann Kopp. Zwar rollten die Kronen der Monarchien über die Strassenpflaster, doch mit dem Sturz der Kaiser und Könige war der Staatsapparat noch lange nicht zusammengebrochen oder gar zerschlagen. Bereits am 10. November 1918 kam es zum Geheimabkommen zwischen dem designierten Reichskanzler Friedrich Ebert der SPD und Generalleutnant Groener, um unter anderem das rote Berlin zu besetzen.

15. Dezember 1887, Friedrich Engels schreibt: «Und endlich ist kein andrer Krieg für Preussen-Deutschland mehr möglich als ein Weltkrieg, und zwar ein Weltkrieg von einer bisher nie geahnten Ausdehnung und Heftigkeit. Acht bis zehn Millionen Soldaten werden sich untereinander abwürgen und dabei ganz Europa so kahlfressen, wie noch nie ein Heuschreckenschwarm.

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«…auch die Kreatur müsse frei werden.»

Tierrechtsgruppe Zürich. Das seit 1949 erscheinende sozialistische Magazin «Monthly Review» widmet sich in der Dezember-ausgabe von 2018 der Verknüpfung von Marxismus und Tierbefreiung und gibt damit der dringend nötigen Debatte neuen Anstoss.

Das Magazin besteht aus zwei Hauptartikeln. Im ersten, «Marx & Alienated Speciesism», widersprechen John Bellamy Foster und Brett Clark der Kritik, Karl Marx hätte in seinen Schriften «speziesistisch» argumentiert, das heisst, Tiere auf Grund ihrer Spezies als minderwertig erklärt.

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Zersiedelung stoppen!

Steven Goldbach. Unser Boden ist begrenzt. Dennoch werden in der Schweiz jeden Tag Grünflächen und Kulturland so gross wie acht Fussballfelder unwiederbringlich verbaut. Am 10. Februar 2019 haben wir es in der Hand, die Zersiedelung zu stoppen: Mit einem Ja zur Zersiedelungsinitiative.

Die Zersiedelung ist das Umweltproblem Nummer 1. Seit Mitte der 1980er Jahre wurden in der Schweiz 584 km2 überbaut. Das entspricht mehr als der Fläche des Genfersees. Ein Ende dieser fatalen Entwicklung ist nicht in Sicht. Auch während der Lektüre dieses Artikels gehen je nach Lesegeschwindigkeit zirka 200 m2 Grünflächen für immer verloren. » Weiterlesen

«Effizientere» Polizeiarbeit

dab. PdA, Alternative Liste, Juso, Demokratische JuristInnen und Fahrendenorganisationen haben das Referendum gegen das massiv Grundrechte verletzende neue Polizeigesetz des Kantons Bern ergriffen. Am 10. Februar wird darüber abgestimmt.

In der Schweiz und in Deutschland machen Kantone und Bundesländer neue Polizeigesetze, Bayern hat bereits ein ähnlich repressives wie zur Nazizeit. Die bernische Abstimmungsbroschüre spricht von «zeitgemässen Instrumenten zur Bekämpfung von Kriminalität» und präzisiert später «schwere Kriminalität» wie «Pädophile im Internet, organisierter Drogenhandel oder illegale Waffenkäufe». » Weiterlesen

«Oh Vesuv, wasche die Neapolitaner mit dem Feuer!»

Kalidou Koulibaly

sit. Fremdenfeindliche Sprechchöre gegen die SüditalienerInnen bei einem Fussballspiel von Amateuren in der Provinz Vicenza und Zehntausende in der Weltmetropole Mailand, die einen farbigen Spieler mit Affenlauten beschimpfen. In Italien fasst das rassistische, rechtsex-treme Gedankengut immer fester Fuss in der Gesellschaft. Die Lage ist ernst.

6. Januar 2019. In Torri di Quartesolo, einem Städtchen mit knapp 12’000 EinwohnerInnen in der Provinz Vicenza in der nordöstlichen Region Venetien, spielt der lokale Fussballclub Prix Marola gegen Montebello. Es ist ein Spiel der regionalen Amateurliga, Hobbykicker gegen Hobbykicker. Der Match endet vor etwa 130 ZuschauerInnen 4 zu 1 für die Gäste. Das Resultat fällt jedoch zu hoch aus. Wen interessierts? Ausser den Direktbetroffenen kaum jemand, selbst hartgesottenen Fussballfreaks nicht, wäre da nicht folgendes geschehen, das Schlagzeilen machte: » Weiterlesen

Radikaler Wechsel

sit. Die Partei der Arbeit (PdA) Zürich tritt an den Zürcher Kantonsratswahlen an. In ihrem Programm fordert sie unter anderem die 35-Stunden-Woche und eine radikale Demokratie.

«Für einen radikalen Wechsel». Mit diesem Wahlslogan zieht die PdA in den Wahlkampf. Der Spitzenkandidat im Wahlkreis 4 & 5, Harald Lukes, erklärt auf Anfrage des vorwärts: «Die PdA vertritt konsequent die Interessen der ArbeiterInnen, RentnerInnen und SozialhilfebezügerInnen, unabhängig der Herkunft oder Nationalität. All diesen Menschen wollen wir eine Stimme im Parlament geben.» Und er fügt hinzu: «Doch die Wahlen sind für uns ein Mittel, nicht das Ziel.» » Weiterlesen

Die Wiederherstellung von «Kultur und Volk»

Ueli Schlegel. Die Vereinigung «Kultur und Volk» blickt auf eine lange Geschichte zurück: Seit 1935 geht es den Mitgliedern darum, Kunst und Kultur auch den ArbeiterInnen zugänglich zu machen.

Älteren wird die Vereinigung «Kultur und Volk» noch in guter Erinnerung sein, Jüngere werden kaum ihren Namen kennen, denn «Kultur und Volk» ist vor etlichen Jahren eingeschlafen – nicht infolge Mitgliederschwundes oder Desinteresses, sondern mangels Aktivität des Vorstandes. » Weiterlesen

A5-Westast, wie weiter ?

Ueli Schärrer. Über das grosse Autobahnprojekt in Biel wird schon seit Jahrzehnten diskutiert. Ein Rückblick auf diese leidige Geschichte und ein alternativer Vorschlag mit Spareffekt in unbekannten Millionenbeträgen.

Es ist schon eine Krux, diese leidige Geschichte. Da wurde schon über Jahrzehnte darüber geschrieben, geplant, diskutiert und sogar demonstriert. Und was hat es gebracht? Die reine Konfusion. Dabei waren schon sehr viele Varianten auf Plänen und in Schubladen von Behörden und PlanerInnen. Aber auch in den Köpfen derjenigen, die sich zutrauten, etwas von der Materie zu verstehen.

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«Bis die Asylsuchenden frei sind»

R-esistiamo/Sosf. Ein neues antiras-sistisches Kollektiv im Tessin will gegen das Grenzregime und die Politik der Ausgrenzung kämpfen. R-esistiamo bildete sich im letzten Frühjahr um den Kampf um die Schliessung des menschenunwürdigen Bunkers von Camorino.

R-esistiamo ist ein Kollektiv von Personen, die sich alle auf ihre Art aktiv gegen Rassismus und Grenzen und für die Solidarität mit MigrantInnen einsetzen. Der Name vereinigt die beiden Worte Resistenza = «Widerstand» und esistiamo = «wir leben». Das Kollektiv trägt den Kampf gegen die schweizerische Migrationspolitik ganz konkret auf das Territorium des Kantons Tessin.

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Weiter kämpfen und weiter siegen

Das Politbüro der Kommunistischen Partei Venezuelas (PCV) verurteilt die pro-imperialistische und antidemokratische Erklärung der sogenannten «Lima-Gruppe», die entgegen der elementaren Prinzipien und Regeln des Völkerrechts sowie in Verletzung grundlegender und zivilisierter Normen des Zusammenlebens zwischen Nationen und Staaten die Einmischungspolitik verschärft, die Selbstbestimmung der Völker missachtet, die vielschichtige Aggression des Imperialismus vertieft und versucht, den Druck und die verbrecherische internationale Blockade gegen das venezolanische Volk zu verschärfen sowie die Bühne für neue Grenzprovokationen, innere Gewalt und Spaltung der Institutionen zu bereiten. Auf diese Weise soll die Nichtanerkennung des legitimen und souveränen Rechts des venezolanischen Volkes erzwungen werden, den Landsmann Nicolás Maduro Moros zum verfassungsmässigen Präsidenten der Bolivarischen Republik Venezuela zu wählen, wie es dies am 20. Mai 2018 demokratisch getan hat. » Weiterlesen

Venezuelas neue Allianzen

Carolus Wimmer. Noch immer befindet sich Venezuela in einer schweren Wirtschaftskrise, die sich in einem Mangel an Nahrungsmitteln, Medikamenten, Ersatzteilen und einer Hyperinflation niederschlägt. Die Wirkung der US-Sanktionen soll durch eine diplomatische Offensive abgeschwächt werden.
In Venezuela geht der demokratische Prozess voran – trotz der imperialistischen Sanktionen. Bei den Gemeinderatswahlen am 9. Dezember errang der noch von Comandante Hugo Chávez geschaffene Patriotische Pol einen klaren Sieg. Die Kommunistische Partei Venezuelas (PCV) setzte mit insgesamt 136 gewählten GemeinderätInnen einen neuen historischen Massstab.

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Lumad-Schulen schützen

Lukas Arnold. Das Kriegsrecht auf der philippinischen Insel Mindanao trifft vor allem die indigene Bevölkerung. Deren Schulen, welche auf die kulturelle und ökonomische Selbstbestimmung ausgerichtet sind, sind dabei von zwangsweisen Schliessungen durch Paramilitärs und Armee betroffen.

Das Kriegsrecht soll beendet werden, und die Lumad-Schulen seien vor Schliessungen zu schützen – dies sind die Forderungen der Lumad, der indigenen Bevölkerung Mindanaos auf den Philippinen, welche sich am Mittwoch vor der Weihnachtswoche in einer katholischen Schule in der Hauptstadt Manila versammeln. Unter ihnen sind Vertriebene – Kinder und ihre Familien.

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