Anti-Kriegsfotograf James Nachtwey in Zürich

Der Dokumentarfilm des Zürchers Christian Frei «War Photographer» machte James Nachtwey weltweit bekannt.

Er zeigt den Anti –Kriegsfotografen James Nachtwey zwei Jahre lang bei seiner Arbeit in den zahllosen Krisengebieten der Welt, inmitten von Leiden, Sterben, Gewalt und Chaos. Ein Dokument über einen ebenso engagierten wie scheuen Menschen, der als bedeutenster und mutigster Kriegsfotograf unserer Zeit gilt.

James Nachtwey ist der berühmteste Fotojournalist der Welt. Seit fast 20 Jahren fotografiert er in Kriesengebieten dieser Welt – Afghanistan und Bosnien, Ruanda und El Salvador, Nordirland und Kurdistan.

Nachtwey zeigt in seinem Vortrag, Rage / Compassion (Wut / Mitgefühl) auf, wozu Menschen auch am Ende des 20. Jahrhunderts noch fähig sind: Bilder von apokalyptischem Leiden, archaischem Hass, kollektivem Blutrausch.

«Ich sehe die grosse Chance der Fotografie darin, dass sie ein Gefühl für Humanität zu wecken vermag. Könnte jeder Mensch auch nur ein einziges Mal mit eigenen Augen sehen, was Phosphor aus dem Gesicht eines Kindes macht oder wie ein verirrter Granatsplitter dem Nebenmann das Bein abreisst, dann müssten endlich alle einsehen, dass kein Konflikt dieser Welt es rechtfertigt, einem Menschen so etwas anzutun.»

Von 1986 bis 2001 war James Nachtwey Mitglied der Foto-Agentur «Magnum». Seine Werke wurden vielfach ausgestellt und ausgezeichnet. So erhielt Nachtwey zweimal den World Press Award, fünfmal die Robert Capa Medaille, dreimal den Infinity Award des International Center of Photography in New York. Nachtwey war sechsmal Magazin-Fotograf des Jahres in den USA und erhielt das Eugene-Smith-Gedächtnis-Stipendium.

Kartenvorverkauf und Fotostrecke …

Blinde Marktgläubigkeit

Allenthalben ist von der Finanz- und Wirtschaftskrise die Rede, doch die Marktgläubigkeit scheint nicht in eine Krise geraten zu sein.

So populär es ist, die gierigen Manager und Finanzspekulanten an den Pranger zu stellen (sogar der Präsident der Vereinigten Staaten empört sich öffentlich über die Machenschaften derer, die für die Krise verantwortlich sind): Alternativen zu den neoliberalen Glaubenssätzen scheinen nicht einmal denkbar.

Hinweis

Der Kapitalismus ist nicht nur eine Bezeichnung für die Art und Weise, die Wirtschaft zu organisieren, sondern ein religiöses System mit enormer ideologischer Gewalt. Verschiedene Autoren beschäftigen sich im aktuellen Heft «Neue Wege» mit dem Verhältnis von Geld und Geist und der gegenseitigen Durchdringung von Religion und Kapital.

Der Ausgabe liegt ein drittes Mal das Journal «Erwägungen» der Theologischen Bewegung für Solidarität und Befreiung (TheBe) bei.

Zur Zeitschrift «Neue Wege» …

Lebensmittel-Teuerung: Hunger nimmt zu

Im Kapitalismus alltäglich: soziale Ungerechtigkeit. Der gesamtgesellschaftlich erarbeitete Reichtum fliesst in nur wenige Hände. Hunger aber haben alle Menschen. Die Teuerung von Lebensmitteln, weil sie kapitalistisch produziert werden können sich immer mehr Menschen auf der Welt nicht mehr leisten.

Die Preise für Weizen, Milch und Zucker sind innerhalb weniger Tage um ein Vielfaches gestiegen. In Algerien zum Beispiel gibt es deshalb Widerstand. Hier der Artikel auf tagesschau.ch

Zur Preisentwicklung und «unserem» Finanzkapitalismus: «Auch könnten Spekulanten die Situation ausnutzen und die Preise mit Blick auf einen schnellen Profit weiter in die Höhe treiben», meldet www.schweizerbauer.ch

Schon im April 2008 warnten selbst staatsnahe Medien wie «Spiegel-Online» vor der Verarmung ganzer Landstriche: «Die Kehrseite der Globalisierung wird immer deutlicher sichtbar: Selbst in Ländern, die ihre Bevölkerung ernähren könnten, leiden inzwischen viele an Hunger – weil die Gier der Industrienationen die Preise hochtreibt», hier zum Spiegel-Artikel.

Boykottiert Wassersprudel-Geräte «Soda Club»!

Warum wir die – in den besetzten palästinensischen Gebieten hergestellten – Wasser-Sprudelgeräte von «Soda Club» nicht kaufen! Als Konsumenten legen wir Wert auf die Ethik und kaufen Produkte aus Siedlungen in der besetzten Westbank nicht! Die Herstellung von solchen Produkten trägt erheblich zum Fortführen der Vertreibung, Ausgrenzung und Verarmung der palästinensischen Bevölkerung bei.

Besiedlung der West Bank und Jerusalem:
Seit Israel 1967 die palästinensischen Rest-Territorien eroberte, findet dort eine ständige Vertreibung der Einheimischen statt: Damit jüdische Siedlungen entstehen, wird der Boden enteignet, landwirtschaftliche Felder werden zerstört, Häuser abgerissen, Leute deportiert… Dafür leben mittlerweile mehr als eine halbe Million Siedler in der von Israel annektierten Region um Ost-Jerusalem und in der Westbank. Diese Praxis ist eine krasse Verletzung der Genfer Konvention von 1949, deren Depositär die Schweiz ist.

Hier geht es zur vollständigen Erklärung der Gesellschaft Schweiz-Palästina …

Diplomaten-Krise zwischen Venezuela und USA eskaliert

Die seit Monaten schwelende Krise zwischen beiden Staaten ist zum Jahreswechsel eskaliert. Vor kurzem entzog Washington dem venezolanischen Botschafter Bernardo Álvarez das Visum für die Vereinigten Staaten, nachdem Chávez am Abend zuvor noch einmal unterstrichen hatte, dass seine Regierung dem von Washington designierten Vertreter Larry Palmer die Akkreditierung als Botschafter in Caracas verweigern werde.

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Kuba: Kindersterblichkeit so niedrig wie in der EU

Die Kindersterblichkeit auf Kuba ist im vergangenen Jahr auf einen historischen Tiefstand gesunken. Mit einer Rate von 4,5 auf 1000 Lebendgeburten, die das kubanische Gesundheitsministerium am Montag bekannt gab, blieb der Wert noch unter der bisherigen Rekordmarke von 2008 und liegt etwa gleichauf mit dem Durchschnitt der EU-Mitgliedsländer. Die USA liegen offiziellen Angaben zufolge bei 6,14, karibische Nachbarländer wie die Dominikanische Republik sogar bei 23,1 im ersten Lebensjahr gestorbenen Babys.

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USA: 20 Millionen, inklusive 25% der Jungendlichen

Twenty-first century science and technology make it possible for all the world’s people to have good food, good health, good education, a good job and a fulfilling life.

What stands in the way? Capitali$m – an economic and political system that puts profits before people.

Q: What’s wrong with capitalism?

A: It puts profits before people.

The heart of capitalism is the drive for more and more profits for banks and corporations no matter what happens to our nation’s people and environment. The results of this built-in greed are horrible:

* 20 million people out of work, including 25% of our young adults.
* Exporting jobs to wherever workers get paid the least. Wiping out American industry.
* Draining the public treasury with tax breaks and bailouts for the super-rich and giant corporations.
* People’s needs go down the toilet. Public schools, health services, parks, libraries, and transit systems are cut back or closed.

* Poisoning our drinking water, air, food supply and oceans.
* Cutting workers‘ pay and benefits, stealing pensions.
* Corruption of Congress and our democratic institutions by corporate dollars and lobbyists.
* Denying workers the right to join unions.
* Record levels of inequality.
* Greed for profits is the impetus for war – for oil, for domination of other countries‘ markets and profits of military contractors.

* Capitalism foments racism, sexism, homophobia and anti-immigrant campaigns.

Rassismus à la FDP

«Der ideale Einwanderer sei nach Vorstellungen der FDP gut ausgebildet und stamme vorwiegend aus dem Schengenraum.», so die NZZ.  «Unqualifizierten Personen aus Drittstaaten» will die FDP den Zutritt möglichst verwehren, wie es am Donnerstag in Bern vor den Medien hiess. Die Versuche der FDP, die Arbeiterklasse zu spalten bewegt sich im pro-kapitalistischen Kontext innerhalb der Logik der herrschenden Kreise.

Soziale Ausgrenzung infolge geringerer beruflicher Qualifikation zeigt auch, was die FDP von Inländern hält, die zu wenig dazu beitragen, dass Profite maximiert werden können. So ist dieser Angriff auf die MigrantInnen als Beitrag zur weiteren Elitebildung auch im Land selbst zu verstehen, mit der weiteren sozialen Entrechtung wenig qualifizierter «Schweizerinnen und Schweizer».

Irland auf der Strasse

Mehrere hundert protstierten mitte Dezember gegen die Kürzungspolitik der Regierung. In Dublin steigt derweil die Zahl der Obdachlosen sprunghaft an.Viele Menschen fordern inzwischen eine Entschuldung gegenüber der Europäischen Zentralbank. Das Bewusstsein setzt sich durch, dass Schulden über noch mehr Schulden nicht zu tilgen sind. Damit befinden sich die Menschen im Widerspruch zur der in Irland herrschenden Regierung. Gleichzeitig verteidigen sie die sozialen Rechte, die ihnen die Regierung nimmt.

Kapitalismus fällt Todesurteil für Arme

Das Essen wird knapp

Auf den globalen Agrarmärkten offenbaren sich neue Spannungen, die mit jenen von 2007/08 durchaus vergleichbar sind. Die damals rasant gestiegenen Nahrungsmittelpreise hatten in etlichen Ländern, von Ägypten über Bangladesh bis Haiti, blutige Unruhen ausgelöst. Im Dezember 2010 hat der von der UNO-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) monatlich berechnete World-Food-Index, der die Preise von 50 Agrar- und Nahrungsmittelrohstoffen umfasst, nun gar ein neues Allzeithoch erreicht. Wie die FAO gestern mitteilte, stieg der Index den sechsten Monat in Folge und übertraf mit 214,7 Punkten den bisherigen Rekordstand (213,5) vom Juni 2008.

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Kinderarbeit in USA

Kurz vor sechs Uhr morgens in einem herunter gekommenen Wohnwagen am Rande eines Waldes im US-Bundesstaat North Carolina. Hier wohnen der 15-jährige Esteban und sein 14-jähriger Freund Gilberto zusammen mit acht erwachsenen Männern. In einer Ecke läuft der Fernseher, Videoclips flimmern über den Bildschirm. Der Holzboden ist voller Sand, die Decke aus Spanplatten löchrig. Die einst weiße Plastikverkleidung an den Wänden ist schmuddelig und aufgerissen. Auch die Toilette ist dreckig.

Esteban zuckt entschuldigend die Schultern. Am Anfang habe er es nicht gemocht, sagt er, aber: „Ich habe mich daran gewöhnt, und inzwischen ist es ok.“ Esteban ist von kleinem Wuchs, trägt Jeans und T-Shirt und stammt – wie alle anderen in dem Wohnwagen – aus Mexiko. Sie sind illegal in den Vereinigten Staaten und verdienen ihren Lebensunterhalt, indem sie den Farmern in der Umgebung bei der Kartoffelernte helfen. Morgens wissen sie oft nicht, auf welcher Farm sie an diesem Tag arbeiten werden.

Kartoffelernte statt Kindheit

Wenig später durchwühlen die Kinderhände auf dem Feld die Erde, auf der Suche nach Kartoffeln. Sie werden in Plastikeimer geworfen, die jeder vor sich herträgt. Ist ein Eimer voll, wird er zu einem LKW gebracht. Für jeden vollen Eimer gibt es 35 Cent. Der Schweiß läuft an den Gesichtern herab.

Die Kinder müssen Tonnen von Kartoffeln aus der Erde graben, um im Monat etwa 800 Dollar zu verdienen, erklärt Emily Drakage von NC-Field, einer Nichtregierungsorganisation, die sich für die Rechte der Minderjährigen einsetzt. „Viele opfern ihre Kindheit, ihre Jugend, ihre Bildung, ihre Gesundheit“, sagt sie, „damit wir etwas zu Essen auf dem Tisch haben.“ Es sei eine große Ironie, dass ausgerechnet diese Kinder dann am Ende kaum Chancen im Leben haben oder nicht einmal genug Essen für sich selbst.

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Solidarität mit den Gefangenen vom 17. Januar 2009!

Zwei Jugendliche wurden am 17. Januar 2009 im Rahmen einer gross angelegten Nahbereichsfahndung, welche die gesamte Zürcher Innenstadt umfasste, festgenommen und danach in Untersuchungshaft gesetzt. Nun findet am 13. Januar 2011, fast zwei Jahre nach der Verhaftung, der Prozess gegen die beiden Jugendlichen statt. Vorgeworfen wird ihnen die Beteiligung an einem Farbanschlag gegen die UBS am Paradeplatz in Zürich.

Wir rufen dazu auf den Gefangenen vom 17. Januar zu zeigen, dass die Solidarität mit ihnen weiter geht: Darum treffen wir uns am 13. Januar 2011 um 7 Uhr beim Bezirksgebäude Zürich!

Gerecht geht anders!

05.01.2011: Wenn wir der Neujahrsrede der Kanzlerin Merkel folgen, dann können wir für das Jahr 2011 «mit Hoffnung in die Zukunft blicken». Sie zeigt nicht nur auf, dass es im vergangenen Jahr schon in allen Bereichen bergauf ging, ob in der Arbeitslosenstatistik, in der Bildung, der Stärkung des Euro. Sie stellt fest: «Wohlergehen und Wohlstand – das heißt nicht nur ‚mehr haben‘, sondern auch ‚besser leben‘.»

Spätestens hier sollten wir stutzen und selber einmal das vergangene Jahr Revue passieren lassen. Da war doch was?! Richtig: die IG-Metall-Aktionen zum «Kurswechsel – für ein besseres Leben», ausserdem ruft dies auch gleich das Motto der Herbstaktionen von DGB und ver.di in Erinnerung «Gerecht geht anders!»

Und schon sind wir bei den Aktionen gegen den sogenannten Sparkurs der Bundes- und Länderegierungen in dieser Republik, die u. a. mit der Aussage «Wir zahlen nicht für eure Krise» bundesweit durchgeführt wurden. Damit nicht genug: es gab auch viele andere Proteste gegen den Demokratie- und Sozialabbau in diesem Land, gegen Überwachungsstaat und Rechtsentwicklung.

Die Neujahrsrede der Kanzlerin, der Vertreterin der Banken und Energiekonzerne, der Partei von Sozial- und Demokratieabbau, von Militarisierung und Kriegspolitik versucht mit Allgemeinplätzen an das Leben, das Denken und Handeln der Menschen «anzudocken». Was nicht gelingen kann, fehlen ihr doch wesentliche Erfahrungen, die viele in den Demonstrationen gegen «Stuttgart21» gegen die Laufzeitverlängerung der AKW und gegen die Aufmärsche von Faschisten gemacht haben.

Wenn wir von Solidarität sprechen, meinen wir die Solidarität gegen den Abbau von Demokratie, die Solidarität mit und für KollegInnen in den Tarifkämpfen, die Solidarität mit den Aktivisten, die sich den Nazis in denWeg stellen, die Solidarität mit denen die gegen Krieg und Militarisierung kämpfen, Solidarität mit denen, die in den Kommunen für den Erhalt von Schwimmbad, Freizeitheim und Bücherei kämpfen … unsere Solidarität ist breiter, sie ist auch international.

In einem kann der Kanzlerin zugestimmt werden, denn sie stellt fest: «Dafür brauchen wir Sie: die Menschen, die etwas besser machen wollen, die sagen: Geht nicht, gibt’s nicht, die eine Idee haben und den Mut, sie auch umzusetzen.» Genau: wir wissen auch in 2011 werden wir für unsere Forderungen, unsere sozialen und tariflichen Rechte, gegen Faschismus und Rassismus, für Frieden, Demokratie und gegen Kriegspolitik auf die Strasse gehen müssen. Um diese hör- und sichtbar zu machen brauchen wir viele, um für uns positive Veränderungen zu erreichen brauchen wir mehr! Deshalb: ein gutes kämpferisches, erfolgreiches Jahr 2011!

Kommunikationsbedürfnis kommerzialisiert

Der Mensch ist ein soziales Wesen, daher kommuniziert er gerne. Wieviele private Informationen allerdings auf dem Netzwerk «Facebook» zu kommerziellen Zwecken missbraucht werden, kann niemand beurteilen. Kein Wunder also, wenn «Facebook» dieser Tage einen Hype an der Wall Street auslöst: Die US-Bank Goldman Sachs, die ihren Kunden  den Einstieg bei dem Web-Konzern ermöglicht, hat laut einem Pressebericht Angebote über mehrere Milliarden Dollar erhalten. Das berichtet Spiegel-Online. Mit privaten Äusserungen lassen sich im Kaptialismus Millionen gewinnen. Ob die User von «Facebook» das in Ordnung finden, bleibt ungeklärt.

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