Arm trotz Arbeit
Redaktion. Mit der Studie «Working Poor in der Schweiz: Wege aus der Sozialhilfe» wollen Ueli Mäder, Stefan Kutzner und Carlo Knöpfel zeigen, dass bei armutsbetroffenen Arbeiter*innen oft der ganze Haushalt leidet. Auch ist die Sozialhilfe nicht auf die Working Poor ausgerichtet. Wir veröffentlichen hier eine gekürzte Zusammenfassung der Ergebnisse der Studie.
Nach weit verbreiteter Vorstellung ist Armut mit Arbeitslosigkeit oder Erwerbsunfähigkeit verbunden. Nach vorherrschendem gesellschaftlichem Bild ist eine arme Person invalid oder gebrechlich, langzeiterwerbslos, deviant, psychisch behindert, drogen- oder alkoholsüchtig. So betrachtet müsste Armut nur noch das Problem von Gruppen sein, die am Erwerbsleben nicht teilnehmen und für die kein Anrecht auf ein Sozialversicherungseinkommen besteht. Umso mehr überrascht die Tatsache, dass vom wechselseitigen Ausschluss von Erwerbstätigkeit und Armut keineswegs die Rede sein kann.