Buchtipp:
Ann-Kristin Tlusty (*1994) entwirft in ihrem ersten Buch, Süss – eine feministische Kritik, das Konzept des «Potenzfeminismus» und meint damit die gegenwärtige, neoliberale Spielart eines Feminismus, der die Errungenschaften emanzipatorischer Kämpfe vergangener Jahrzehnte, insbesondere der 68er-Bewegung, einzulösen versucht.
Sie beschreibt, dass der Potenzfeminismus als Lösung für sämtliche Missstände herhalten muss: «Frauen sollen sich bemühen, ihre Potenz zu finden – und mit etwas Anstrengung und Achtsamkeit sei das Patriarchat dann schon irgendwann überwunden. (…) Alles stünde ihnen offen, solange sie sich gegenseitig empowern».