Letztes Wort ist noch nicht gesprochen

sah. Eine Petition soll Druck machen: Bedenklicherweise hat der Ständerat die «Nur-Ja heisst Ja»-Reform des Sexualstrafrechts abgelehnt. Nun muss ein starkes Zeichen gesetzt werden, denn in der kommenden Wintersession wird der Nationalrat darüber debattieren und entscheiden.

Die Enttäuschung war gross, als im Juni 2022 der Ständerat bei der Revision des Sexualstrafrechts die «Nein heisst Nein»-Lösung wählte. Diese Variante meint, dass sexuelle Handlungen in Ordnung sind, solange das Gegenüber nicht Nein sagt. Es wird also eine aktive Ablehnung sexueller Handlungen durch die Betroffenen verlangt. Diese müssen vor Gericht beweisen, dass ein Nein kommuniziert wurde.

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Initiative Hamburg enteignet!

Gaston Kirsche. Nach dem Vorbild Berlins startete Mitte September auch in Hamburg eine Initiative, die eine Vergesellschaftung aller Wohnungen von privaten, profitorientierten Wohnungsunternehmen, denen mehr als 500 Wohnungen in der Stadt gehören. Das Hamburger Landesamt des Inlandsgeheimdienstes erklärt die Volksinitiative für verfassungsfeindlich.

Am Samstag, 8.Oktober wurde auch in Hamburg im Rahmen der bundesweiten Kampagne unter dem Motto „Hände hoch – Mietenstopp!“ demonstriert. Etwa 600 Demonstrierende zogen durch den von einer erneuten Gentrifizierungswelle überrollten Stadtteil St. Georg nahe des Hamburger Hauptbahnhofes. Mitveranstalterin war neben den beiden Hamburger Mietervereinen und der Mieterinitiative «Steilshoop» auch die vor einem Jahr gegründete, sehr agile Initiative «Hamburg Enteignet».

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Die Massen wieder alleine gelassen

flo. Mit der Explosion der Krankenkassenprämien ist für unzählige Haushalte in der Schweiz der Gürtel noch enger geschnallt worden. Die Prämien sind bereits das grösste Verarmungsrisiko im Land – zusammen mit der aktuellen Teuerungskrise eine explosive Mischung.

Man kann nicht mehr von den Tropfen sprechen, die das Fass zum Überlaufen bringen würden. Es wirkt langsam so, als seien die täglich neuen Schläge, die Normalverdienende in diesem Land erdulden müssen, mit jedem Mal ein bisschen grösser, mit jedem Mal ein bisschen schmerzhafter. Als wären es nicht Tropfen, sondern Eimer voller Wasser, die jede Woche ins Fass kommen.

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Löcher in Büchern der Designgeschichte

Eileen Gray um 1910

sah. Frauen* haben entscheidende Beiträge zur Entwicklung des modernen Designs geleistet. Protagonistinnen sind Eileen Gray, Charlotte Perriand oder Lilly Reich. Es wird Zeit für eine neue Designgeschichte, die Designer*innen werden oft vergessen. Dies ganz im Gegensatz zu ihren männlichen Kollegen*.

Wer heute ein Geschichtsbuch über Design aufschlägt, findet häufig nur männliche Protagonisten darin. Es gibt Lücken in der Geschichte des Designs. Sie enthält eigentlich die Geschichte des Produktdesigns und beginnt mit der Massenproduktion der Industriegesellschaft von Konsumgütern Mitte des 19. Jahrhunderts. Unter anderem kann man darunter Grafikdesign, Möbeldesign oder weitere Bereiche des Designs verstehen. Mit der Entstehung der Massenproduktion wurde zuerst ein Prototyp erstellt. Dieser war Vorbild für spätere Produkte. Die Herstellung des Prototyps übernahmen Künstler*innen. Später wurden diese Designer*innen genannt.

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Spaltung vorantreiben?

sit. Die WOZ leistete sich in einem Artikel über den Ostermarsch 2022 einige Fehlinformationen. Darunter auch eine über die PdA Bern, die eine Richtigstellung forderte. Im Raum bleibt aber die schlechte politische Stimmung mit der Gefahr einer Spaltung, die dem Frieden kaum nutzt.

Im Artikel «Putin-Freunde am Ostermarsch» in der Wochenzeitung WOZ vom 28.April 2022 (siehe auch Text oben) wird auch die PdA Bern erwähnt, welche nach Aussage von Jo Lang vor einigen Jahren «eine Pro-Assad-Demo organisieren» wollte. » Weiterlesen

24. Kongress der Partei der Arbeit der Schweiz.

Rund 50 Delegierten aus der ganzen Schweiz trafen sich am 6. und 7. November in Monthey zum 24. ordentlichen Kongress der Partei der Arbeit der Schweiz. Die Kommunist:innen der Schweiz diskutierten ihre politische Bilanz der letzten vier Jahre und verabschiedeten Thesen zur Stärkung der Partei. Diese stehen im aktuellen Kontext eines Kapitalismus, der sich auf allen Ebenen in der Krise befindet: wirtschaftlich, politisch, sozial und ökologisch.

 

Die Verbindung zur Arbeiter:innenklasse stärken

Als Ziel hat der Kongress die Ausarbeitung eines neuen politischen Programms definiert. Es soll den Willen der PdAS bekräftigen, eine revolutionäre Veränderung der Gesellschaft schaffen, die Abschaffung des Kapitalismus herbeiführen und den Aufbau des Sozialismus in der Schweiz erreichen. Die Diskussionen im Saal mit Namen «Kremlin», in dem der Kongress tagte, fanden in einer konstruktiven Atmosphäre statt. Dies in Anwesenheit einer grossen Anzahl junger Delegierter, deren Begeisterung und Tatendrang spürbar war. Der Kongress bekundete den starken Wunsch, die Verbindungen zur Schweizer Arbeiter:innenklasse zu stärken und die Kräfte der Partei vermehrt auf die Organisation von Arbeitskämpfen zu konzentrieren. In diesem Zusammenhang wurde eine starke Solidaritätsbotschaft per Video an die Beschäftigten des Lieferservice «Smood» gerichtet, die derzeit in mehreren Städten der Westschweiz für ihre Rechte streiken.

 

Im Zeichen des Internationalismus

Bereichert wurde der Kongress durch die Anwesenheit von Genoss:innen der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP), der Französischen Kommunistischen Partei (PCF), der Portugiesischen Kommunistische Partei (PCP), der Belgischen Partei der Arbeit (PTB) und der Partei der Sozialistischen Wiedergründung (SYKP) der Türkei. Im Zeichen des Internationalismus überbrachten sie die Grussbotschaften ihrer Parteien. Die italienische Rifondazione Comunista grüsste den Kongress mit einem Schreiben, während sich die Solidaritätsplattform «Alaba Suiza» mit einer Videobotschaft an den Kongress wandte. Die Kommunistische Partei Kubas (PCC) übermittelte ebenfalls eine Solidaritätsbotschaft, in der sie der PdAS ihren aufrichtigen Dank für die kontinuierliche Unterstützung der kubanischen Revolution aus der Schweiz aussprach.

 

Überwindung des Kapitalismus

Bezeichnend für den Kongress war die Erneuerung und Verjüngung der Parteiinstanzen. So wurde mit Amanda Ioset und Alexander Eniline eine junge Genossin und ein junger Genosse als Co-Präsidium an die Spitze der Partei gewählt. Gestärkt und grundlegend erneuert wurde auch die Zusammensetzung der Parteileitung. Sie ist jetzt repräsentativer für die Arbeiter:innenklasse und die Jugend. Dies zeigt, dass unser kommunistisches Ideal immer noch aktuell ist.

Der neue Co-Präsident Eniline dankte in seiner Abschlussrede dem scheidenden Präsidenten Gavriel Pinson für die gute Arbeit, die er in den zehn Jahren an der Spitze der PdAS geleistet hat. Weiter erklärte der Genosse Eniline: «Zunächst müssen wir eine Analyse der wirtschaftlichen, sozialen, ökologischen und demokratischen Krise erstellen, in die der Weltkapitalismus durch die Covid-Pandemie gestürzt wurde. Die schädlichen Folgen für die arbeitenden Männer und Frauen, für die arbeitenden Klassen, sind zu bekämpfen». Und Eniline brachte diesbezüglich ein wichtiges Ziel der Partei bestens auf den Punkt: «Die Ursache der Krise ist der Kapitalismus selbst. Der einzige Weg aus der Krise ist die Bekämpfung der Ursache und dies bedeutet die Überwindung des Kapitalismus hin zum Sozialismus.»

Partei der Arbeit der Schweiz
8. November 2021

Solidemo für Kuba

Samstag, 24. Juli, 12.30 – 14.00 Uhr, Bahnhofplatz in Bern
Aus Anlass der neusten Attacken gegen Kuba und in Verbindung mit dem Kubanischen Nationalfeiertag vom 26. Juli findet eine bewilligte Platzkundgebung statt.
Kommt an diese Demo und bekundet eure Solidarität mit Kuba, das sich nicht nur der jahrzentelangen Blockade durch die USA und den Herausforderungen der Pandemie zu stellen hat, sondern auch Opfer ist einer beispiellosen Einmischung in seine inneren Angelegenheiten durch die Supermacht im Norden.

Solidarität mit Cuba!

Solidarität mit Cuba!
Kundgebung: Samstag, 17. Juli 2021 in Zürich, 15 Uhr, Rathausbrücke

Basta Ya ? 60 Jahre Wirtschafts-, Handels- und Finanzkrieg sind genug!

Schluss mit der kriminellen und völkerrechtswidrigen US-Einmischung und dem Wirtschaftskrieg gegen Cuba! Unterstützen wir das revolutionäre Cuba und seine Souveränität!

Cuba ist aktuell durch einen von der USA geplanten, finanzierten und geschürten «Regime Change» bedroht. Dabei nutzen die USA die sehr schwierige – aber von ihnen selbst durch die völkerrechtswidrige Blockade verursachte! – wirtschaftliche und gesundheitliche Situation aus und wollen die Unzufriedenheit in der Bevölkerung für ihre Zwecke nutzen. Wenn man Cuba helfen will, braucht es keinen «humanitären Korridor», man muss nur endlich die Blockade aufzuheben, Herr Biden!

Solidarität mit den Agent Orange Opfern

Am 10. Mai wurde vom Landesgericht in Évry, bei Paris, die Klage der Genossin Tr?n T? Nga gegen die Hersteller  von Agent Orange abgewiesen. Sie hat als eines der vier Millionen Opfer dieser chemischen Kriegswaffe den Kampf gegen die 14 Hersteller von Agent Orange geklagt. Tr?n T? Nga kündigte an, in Berufung zu gehen. «Ich werde diesen Kampf zu Ende führen, denn es ist der letzte Kampf meines Lebens», hielt sie dazu fest. Sie ist nicht damit einverstanden, dass die Justiz der Argumentation der Firmen folgte und den Firmen Immunität von der Gerichtsbarkeit gewährte, da diese nur im «Auftrag» der USA gehandelt hätten.

Die Partei der Arbeit der Schweiz (PdAS) spricht der Genossin Tr?n T? Nga und allen Agent Orange Opfern ihre Solidarität aus. Es darf nicht sein, dass selbst Jahrzehnte nach den Verbrechen des US-Imperialismus an der Natur und der Menschheit in Vietnam keiner der Schuldigen bestraft wurde. Diese Klage war eine grosse Gelegenheit für die Betroffenen, ein Stück Gerechtigkeit zu schaffen und die schlimmen Kriegsverbrechen aufzuarbeiten.

Tr?n T? Nga war im Kampf um die Vereinigung und Befreiung Vietnams Teil der FNL (Front National de Liberation) (ugs. Vietcong).  Im Verlaufe des Krieges wurde sie mit dem hochgiftigen Agent Orange durch Flugzeuge der USA besprüht und leidet seither an den Folgen: Sie ist an unheilbarem Krebs und Diabetes Typ II erkrankt, zudem verlor sie ihr erstes Kind, als es  17 Monate alt war. Dieses Schicksal teilt sie mit vier Millionen anderen Vietnames*innen, die an den Langzeitfolgen von Agent Orange leiden.

Die PdAS hofft auf einen baldigen Sieg gegen die Kriegsverbrecher *innen und unterstützt die Genossin Tr?n T? Nga in ihrem wichtigen und vorbildlichen Kampf.

Partei der Arbeit der Schweiz
11. Mai 2021

Ein kleines Vorpostengefecht

Redaktion. Franz Mehring war Sozialdemokrat und später Kommunist, bedeutender Historiker, Literaturwissenschaftler, Publizist und Redakteur. 1871 war er 25-jährig, heute wäre er 175 Jahre alt. Interessant für die Betrachtung der Geschichte der Arbeiter*innenbewegung ist Mehrings Text zu den Lehren der Pariser Kommune.

«Franz Mehring ist der Vollstrecker des Vermächtnisses von Marx und Engels», schrieb Rosa Luxemburg 1916 in ihrem Glückwunsch zum 70.Geburtstag Franz Mehrings aus dem Gefängnis. Am 27.Februar 1846 im pommerschen Schlawe, dem heutigen polnischen Slawno, als Sohn eines ehemaligen Offiziers geboren, entwickelte sich Franz Mehring vom Gegner der ursprünglichen Sozialdemokratie zum Anhänger und dann auch anerkannten Mitglied der Bebelschen SPD.
Marx und Engels blieben dem Sohn aus bürgerlichem Hause gegenüber skeptisch. Sie sollten sich täuschen. Zusammen mit Clara Zetkin, Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht stand er an der Spitze derjenigen Sozialdemokraten, die während des imperialistischen Weltkriegs nicht ins Lager des Klassenfeinds überliefen. Er war Gründungsmitglied des Spartakusbunds und später der KPD. Schwer krank verstarb er in der Nacht vom 28. zum 29.Januar 1919 in Berlin, nachdem er noch Tage zuvor die Nachricht von der Ermordung Rosa Luxemburgs und Karl Liebknechts durch die weissgardistische Soldateska erhalten hatte.

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Rojava: «Wir widerstehen, weil wir das Leben lieben!»

Maja Hess. Rojava ist der Ort, an dem die Sonne untergeht, der Westen. So bezeichnen die Kurd*innen den Nordosten Syriens. Hier versuchen sie, ein demokratisches konföderales System aufzubauen mit dem Ziel, dass Menschen verschiedener religiöser und ethnischer Herkunft in Frieden zusammenleben können. Der Pluralismus soll eine wichtige Basis für Frieden sein, genauso wie die demokratische Beteiligung aller Gesellschaftsschichten und die Befreiung der Frauen* aus dem engen patriarchalen Korsett.

Die Vision einer friedlichen Gesellschaft ist beeindruckend und gibt Hoffnung. Für Rojava wurde sie jedoch zur Bedrohung. Die kurdische Region wird an verschiedenen Fronten angegriffen, seine Bestrebungen nach Selbstbestimmung werden nicht toleriert. Die Türkei hat mit der seit 2018 andauernden militärischen Besetzung von Afrin gegen das Völkerrecht verstossen und im Leben der Menschen grosses Leid angerichtet. «Unser Herz ist gebrochen», sagte mir eine junge Freundin. «Unser Traum von Freiheit und Frieden ist zerrissen.» Als Folge leidet die junge Frau wie viele andere an Albträumen und Angstzuständen und weiss nicht, wo sie Unterstützung finden kann. » Weiterlesen

Gegen Polizeigewalt und Repression

Heute, 10. März 2021, haben wir im Zusammenhang mit den Ausschreitungen vom 8. März eine Protestnote (siehe unten) an die Verantwortlichen des Sicherheitsdepartementes, die Stadtpolizei Zürich, die Ombudsstelle und die Fachstelle für Gleichstellung geschickt. Unser Parcour wurde dezentral und unter Auflagen der aktuellen Schutzmassnahmen durchgeführt, dennoch wurden die Aktivist*innen gezwungen, ihre Posten zu räumen und wurden willkürlich mit Wegweisungen eingedeckt. Daraufhin formte sich ein Protestzug, welcher  von einem massiven Polizeiaufgebot unter Einsatz grosser Gewalt auf den Platz zusammengedrängt und mehrere Personen direkt angegriffen wurden.

Wir erwarten von den Behörden eine Stellungnahme und wollen Antworten auf eine Reihe von Fragen. Zudem fordern wir  einen Erlass aller für und am 6. März ausgeteilten Bussen und eine klare Aufarbeitung der polizeilichen Gewalt am 6. März. Wir fordern ein Ende dieser Repression gegen legitime feministische Proteste und Kritik – heute und in Zukunft.

Protestnote herunterladen

Stellungnahme der Partei der Arbeit zu den Abstimmungen vom 7. März

Mit grossem Bedauern nimmt die Partei der Arbeit (PdAS) das Ja zur Burka-Initiative des SVP-nahen «Egerkinger Komitee» zur Kenntnis. Bedenklich am heutigen Resultat ist Folgendes: Ein nicht existierendes Problem, sprich das Tragen eines bestimmten Kleidungsstücks bei einer winzig kleinen Minderheit in der Schweiz, kann so hochgeschaukelt werden, dass gar ein Verfassungsartikel daraus entsteht. Und dies alles ausgehend von einem rassistischen, ausgrenzenden Gedankengut, das dem Land einmal mehr seinen Stempel aufgedrückt hat. Natürlich sind nicht alle Schweizer*innen, die der Initiative zustimmten, einfach Rassist*innen. Daher müssen sich die Gegner*innen der Vorlage – insbesondere die Linke und somit auch unsere Partei – selbstkritisch hinterfragen, was gesellschaftlich verändert werden muss, damit in Zukunft über eine solche Initiative gar nicht erst abgestimmt werden muss. Zum Schluss sei noch daran erinnert, dass das heute Ja zur Burka-Initiative gleichermasse vermummte Demonstrierende betrifft.

 

Freihandelsabkommen mit Indonesien

Sehr enttäuscht ist die PdAS über das Ja zum Freihandelsabkommen (FHA) mit Indonesien. Dies insbesondere, weil das Resultat äusserst knapp ausgefallen ist. Unsere Partei hatte bereits das Referendum aktiv unterstützt und sich im Abstimmungskampf für ein Nein stark gemacht. Die Schweizer Regierung muss sich nun aktiv dafür einsetzen, dass die gemachten Versprechungen in Sachen Umweltschutz, Arbeitsbedingungen und Schutz der Rechten der lokalen Bevölkerung in Indonesien umgesetzt werden. Insbesondere verlangt die PdAS, dass die Kontrollen bei den Palmölproduzenten vor Ort von unabhängigen Stellen und Organisationen durchgeführt werden müssen.

 

E-ID-Gesetz

Einziges positive Resultat und somit Lichtblick dieses Abstimmungssonntags ist die Ablehnung des E-ID-Gesetzes. Auch hier hat die PdAS bereits das Referendum dagegen unterstützt. Die Botschaft des Neins ist unmissverständlich: Eine aus verschiedenen Gründen so heikle Angelegenheit wie eine elektronischen Identitätskarte (ID) ist Sache des Staates. Er darf sie somit nicht der Privatwirtschaft überlassen. Die PdAS erwartet nun von der Regierung, dass sie rasch eine sinnvolle und transparente Lösung für eine elektronische ID vorlegt. Die Einhaltung des Datenschutzes hat dabei jedoch oberste Priorität.

 

Ausschaffungen sofort stoppen!

Mit grosser Wut und Trauer muss die Partei der Arbeit der Schweiz (PdAS) die Ausschaffung von sieben Personen aus Äthiopien zur Kenntnis nehmen. Sie wurden am Abend des 27. Januar in Genf mit Gewalt in einen Sonderflug gebracht, bewacht und begleitet von rund 70 Polizist*innen. «Die ganze Welt weiss, dass in Äthiopien Krieg herrscht und Tausende von Todesopfern zu beklagen sind. Hinzu kommt die Covid-Pandemie, die auch Äthiopien wütet. Diese Ausschaffung zeugt einmal mehr von der unmenschlichen Asylpolitik der Schweiz», hält Gavriel Pinson, Präsident der PdAS fest. Er fügt hinzu: «Wir müssen alles Menschenmögliche tun, um diese beschämende Praxis zu stoppen und zu verändern.»

2018 mussten in Äthiopien über 2.9 Millionen Menschen wegen ethnischen Konflikten fliehen. Nirgends in der Welt wurden 2018 so viele Menschen innerhalb ihres Landes vertrieben. Im Juni 2019 fand ein Putschversuch statt. Hunderte wurden daraufhin willkürlich. Seit November 2020 eskaliert der Konflikt zwischen der äthiopischen Tigray-Region und der Zentralregierung. Verschiedene Quellen melden Hunderte von Toten und Verletzten, Hunderttausende befinden sich auf der Flucht.

Selbst das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) rät von Reisen nach Äthiopien ab. Dies, weil die Gefahr von «gewalttätigen Zusammenstössen» sowie terroristischen Anschläge sehr hoch ist. Doch Menschen, die hier in der Schweiz nicht erwünscht sind, werden genau dorthin mit Gewalt ausgeschafft- ein Skandal!

Die PdAS fordert den sofortigen Stopp aller Ausschaffungen. Weiter muss die Schweiz unverzüglich anerkennen, dass Äthiopien kein «sicheres Land» ist.

Ausschaffung ist Folter! Ausschaffung ist Mord!

Partei der Arbeit der Schweiz
28. Januar 2020

Unsere Antwort heisst Sozialismus

Stellungnahme der Partei der Arbeit der Schweiz

An der Medienkonferenz vom 12.Dezember machte die sichtlich besorgte Bundespräsidentin Sommaruga unmissverständlich klar: «Die Schweiz befindet sich in einer äusserst kritischen Phase.» Die Parteileitung (PL) der Partei der Arbeit der Schweiz (PdAS) teilt diese Einschätzung. Denn das Bild, das sie sich durch verschiedene Recherchen und Gespräche mit direktbetroffenen Arbeiter*innen machen konnte, lässt keinen anderen Rückschluss zu.

 

Jetzt handeln!

Gesundheit vor Profit! Ausschliesslich nach diesem Prinzip muss jetzt gehandelt werden. An erster Stelle steht dabei die Gesundheit der Bevölkerung. Die letzten Wochen und Monaten zeigen, dass der Föderalismus klar an seine Grenzen stösst. Im Kampf gegen das Virus sind landesweite Regelungen von zentraler Bedeutung. Sämtlich notwendigen Massnahmen bis hin zu einem erneuten Lockdown müssen sofort ergriffen werden, damit die Fallzahlen und die Todesfälle so rasch wie nur möglich sinken. Dabei hat sich die Regierung auf die Einschätzungen und Analysen von Expert*innen im Gesundheitswesen zu stützen. Schutzmasken sind kostenlos an die Bevölkerung zu verteilen.

 

Für die Rechte und zum Schutz der Arbeiter*innen

Die Corona-Krise demaskiert und akzentuiert in den Gesundheitsberufen und im ganzen Gesundheitswesen alles, was die liberale, ausschliesslich auf Profitmaximierung ausgerichtete Politik der letzten Jahrzehnte versäumt und verursacht hat. Resultat davon sind die unhaltbaren Bedingungen, unter welchen die meisten Pflegenden arbeiten müssen. Die sofortige Einstellung von zusätzlichem Personal im Gesundheitswesen, sowie massive finanzielle Investitionen in die Arbeitsbedingungen sind ein Muss! Auf keinen Fall darf – wie im ersten Lockdown geschehen – das Arbeitsgesetz für das Personal im Gesundheitswesen ausser Kraft gesetzt werden. Weiter ist eine Corona-Prämie für den ausserordentlichen Einsatz aller Mitarbeitenden im Gesundheitswesen für die PdAS eine Selbstverständlichkeit. » Weiterlesen

Ernüchternde Bilanz nach einem Jahr Neustrukturierung im Asylbereich

Noémi Weber. Das «Bündnis unabhängiger Rechtsarbeit im Asylbereich» veröffentlichte Anfang Oktober seine Bilanz zur einjährigen Umsetzung der Neustrukturierung des Asylbereichs. Die Auswertung des Bündnisses zeigt, dass das Tempo im neuen Asylverfahren zu hoch ist und der mandatierte, staatlich finanzierte Rechtsschutz nur ungenügend funktioniert.

Seit dem 1.März 2019 ist das neue Asylverfahren in Kraft. Das Hauptziel der Neuerungen war die Beschleunigung der Verfahren. Dies sollte vor allem durch die zentralisierte Unterbringung der asylsuchenden Personen in Bundesasylzentren und die Verkürzung sämtlicher Fristen erreicht werden. Um die Rechtsstaatlichkeit des Verfahrens zu gewähren, wurde zudem ein staatlich finanzierter Rechtsschutz eingeführt, welcher die rechtliche Vertretung aller Asylsuchenden sicherstellen soll.

Ziele des Bündnisses
Das «Bündnis unabhängiger Rechtsarbeit im Asylbereich» ist ein Zusammenschluss aus verschiedenen unabhängigen Beratungsstellen, Organisationen, Anwält*innen und engagierten Einzelpersonen aus dem Asylbereich. Mitglieder sind unter anderem die Freiplatzaktionen in Zürich und Basel, die Schweizerische Beobachtungsstelle für Asyl- und Ausländerrecht (SBAA) oder die Demokratischen Juristinnen und Juristen der Schweiz. In seiner Bilanz hat das Bündnis eigene Daten sowie öffentlich zugängliche Statistiken analysiert. Es kam zum Schluss, dass die Neustrukturierung keinesfalls überwiegend positive Auswirkungen mit sich gebracht hat, wie es das Staatssekretariat für Migration (SEM) in seiner Bilanz vom Februar 2020 noch vermitteln wollte.

Zeitmangel als Hauptkritik
Eine Hauptkritik des Bündnisses ist das zu hohe Tempo im neuen Asylverfahren. Dies lässt sich am folgenden Fall illustrieren: «Jaron» reiste im Juli 2019 aus Algerien in die Schweiz ein und stellte ein Asylgesuch. Dieses wurde im Oktober 2019 abgelehnt. Das SEM hatte Zweifel an seiner vorgebrachten Bedrohungslage. In seiner Beschwerde vor Bundesverwaltungsgericht rügte «Jaron», dass das SEM den Sachverhalt ungenügend abgeklärt und somit den Untersuchungsgrundsatz verletzt hat. Das Bundesverwaltungsgericht hiess die Beschwerde gut und wies den Fall ans SEM zurück. (Dokumentierter Fall Nr. 365 der SBAA)
Zudem kritisierte das Gericht, dass das SEM den Fall im beschleunigten Verfahren behandelte und nicht ins erweiterte Verfahren überwies. Denn im neuen Asylverfahren legt das SEM nach der Befragung zu den Asylgründen fest, ob das Asylgesuch im beschleunigten oder erweiterten Verfahren entschieden wird. Wenn alle Fakten und Beweismittel gesammelt werden konnten, wird das Gesuch im beschleunigten Verfahren behandelt. Dieses wird nach maximal 140 Tagen abgeschlossen. Ansonsten sollte es im erweiterten Verfahren behandelt werden, welches rund ein Jahr dauert.
Bei der Einführung des neuen Asylverfahrens ging das SEM davon aus, dass 40 Prozent aller Asylgesuche im erweiterten Verfahren behandelt werden. Nach einem Jahr zeigt sich nun, dass es lediglich 18 Prozent waren. Der Nachteil des beschleunigten Verfahrens ist jedoch, dass es zeitlich eng getaktet ist und durch das hohe Tempo die Asylgründe – vor allem die medizinische Situation der Gesuchsteller*innen – oft nur ungenügend abgeklärt werden. Dadurch ist die Qualität der Asylentscheide mangelhaft. Dies zeigt sich sowohl an den dokumentierten Einzelfällen des Bündnisses als auch an der hohen Rückweisungsquote vor Bundesverwaltungsgericht. Insgesamt wurden 21.2 Prozent der Beschwerden erfolgreich vor dem Bundesverwaltungsgericht geführt. Früher, vor der Neustrukturierung, waren es lediglich 11.4 Prozent.

Zu häufige Mandatsniederlegung
Obwohl «Jaron» mit dem negativen Entscheid des SEM nicht einverstanden war, legte die staatlich finanzierte Rechtsvertretung ihr Mandat aus Gründen der Aussichtslosigkeit nieder. Von Gesetzes wegen kann sie ihr Mandat nach dem Asylentscheid niederlegen, wenn eine Beschwerde als aussichtslos erscheint. «Jaron» war somit gezwungen, innerhalb der sehr kurzen Beschwerdefrist von sieben Arbeitstagen eine neue Rechtsvertretung zu suchen. «Jaron» fand eine Beratungsstelle, die eine Beschwerde vor Bundesverwaltungsgericht einreichte. Dieses wies den Fall schlussendlich ans SEM zurück. Dies zeigt, dass die Beschwerde nicht aussichtslos war und die mandatierte Rechtsvertretung das Mandat nicht hätte niederlegen dürfen.
Bei «Jaron» handelt es sich um keinen Einzelfall: Die Bilanz des Bündnisses zeigt, dass die Rechtsvertretung ihr Mandat zu häufig und oft auch zu Unrecht niederlegt. Durch die Auswertung von Statistiken fand das Bündnis heraus, dass die mandatierte Rechtsvertretung in 12.5 Prozent der Fälle eine Beschwerde erhebt. Bei extern vertretenen oder unvertretenen Beschwerdeführenden lag die Quote jedoch bei 14.4 Prozent. Noch deutlicher sind die Zahlen der zu Unrecht niedergelegten Mandate: In 25 von 42 Fällen, die das Bündnis vertreten hat, stufte das Bundesverwaltungsgericht den Fall als «nicht aussichtslos» ein. Daher vermutet das Bündnis, dass die Mandatsniederlegung oftmals hauptsächlich aus Zeitgründen geschieht.

Regionale Unterschiede
Die Niederlegung des Mandats stellt die asylsuchenden Personen vor eine grosse Herausforderung, da sie – wie bereits erwähnt – im beschleunigten Verfahren mit einer äusserst kurzen Beschwerdefrist von sieben Arbeitstagen konfrontiert sind. Dies führt dazu, dass sie innert weniger Tage eine externe Rechtsvertretung finden müssen. Diese muss dann auch noch Zeit haben, um eine Beschwerde zu schreiben. Für Personen in Bundesasylzentren an abgelegenen Standorten ist der Zugang zu einer externen Rechtsvertretung noch schwieriger. Dass eine Beschwerde aber essentiell wichtig sein kann, zeigt der Fall von «Liyah» (Dokumentierter Fall Nr. 368 der SBAA). Nachdem das SEM ihre Wegweisung verfügte, legte ihre Rechtsvertretung das Mandat nieder. «Liyah» reichte danach mit Hilfe einer externen Rechtsberatungsstelle erfolgreich Beschwerde ein. Das Bundesverwaltungsgericht rügte in seinem Urteil das SEM wegen der unvollständigen Sachverhaltsabklärung. Daraufhin wurde «Liyah» als Flüchtling anerkannt.
Die Chancen auf eine Beschwerde durch die offizielle Rechtsvertretung hängen aber auch von der Region ab: Wie das Bündnis feststellte, werden in der Romandie viermal mehr Beschwerden eingereicht als in der Ostschweiz.

Asylsuchende als Leidtragende des neuen Systems
Wie erläutert, stehen bei der Neustrukturierung einerseits die Beschleunigung und andererseits die Reduktion der Beschwerdetätigkeit im Mittelpunkt. Dies ist befremdlich, wenn man bedenkt, dass Asylsuchende meistens rechts- und sprachunkundig und oft traumatisiert sind. Asylsuchende Personen sind also per se verletzbar. Es ist deshalb stossend, dass gerade in einem derart komplexen Sachgebiet eine Neustrukturierung mit dem Ziel der Verfahrensbeschleunigung angestrebt wurde. Dennoch ist die Beschleunigung für diejenigen asylsuchenden Personen, welche am Ende ihres Verfahrens einen Entscheid mit Bleiberecht erhalten, begrüssenswert. Nichtsdestotrotz kann in einem Rechtsstaat mit einer verfassungsmässig garantierten Rechtsweggarantie eine Reduktion der Beschwerdetätigkeit nicht das Ziel einer Gesetzesrevision sein. Beschwerden werden in einem System, in dem Verfahrensrechte allzu oft verletzt werden, zum wichtigsten Instrument der Behördenkontrolle und der Rechtsausübung. Ohne ein effektives Recht auf Beschwerde wird die Rechtsstaatlichkeit des Asylverfahrens in Frage gestellt.
Die zuvor geäusserten Beobachtungen und Kritikpunkte zeigen, dass sich die Initianten der Neustrukturierung schlicht überschätzt haben. Im Ergebnis geht diese Selbstüberschätzung nun aber zu Lasten der asylsuchenden Personen. Deswegen fordert das Bündnis, dass das SEM zukünftig die Asylgründe genauer und vor allem vollständig abklären und seinen Untersuchungsgrundsatz einhalten soll. Die Asylgesuche müssen sorgfältig(er) triagiert und komplexe Fälle konsequent im erweiterten Verfahren behandelt werden. Um den grossen Zeitdruck der verschiedenen Akteur*innen innerhalb des Asylverfahrens zusätzlich zu vermindern, sollen sämtliche Behandlungs- und Beschwerdefristen verlängert werden. Zu guter Letzt soll die Rechtsvertretung ihre Mandatsniederlegung begründen, damit nachvollzogen werden kann, weswegen eine Beschwerde als aussichtslos angesehen wird. Nur mit diesen Anpassungen kann sichergestellt werden, dass das Asylverfahren rechtsstaatlich korrekt abläuft.

Noémit Weber ist aktiv im Bündnis. Infos: www.bündnis-rechtsarbeit-asyl.ch

Mit voller Kraft ins Debakel

flo. Die zweite Welle der Covid-19-Pandemie kann man in der Schweiz nun nicht mehr wegleugnen. Der Bundesrat bleibt weiter mehrheitlich inaktiv und riskiert damit massiven Schaden an Leib und Leben der Bevölkerung. Im Moment ist es daher nötig, sich für harte Massnahmen einzusetzen.

Es gab einen besonders auffälligen Schönheitsfehler, als am Mittwoch, den 28.Oktober, die neusten Massnahmen des Bundes zur Bekämpfung von Covid-19 bekannt gegeben wurden. In einer dieser vielen Pressekonferenzen, an die wir uns so gewöhnt haben, sollte die Strategie vorgestellt werden, mit der wir der neu aufflammenden Seuche Herr werden sollten.

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