Rettet das Gosteli-Archiv!

sah. Das Gosteli-Archiv vor den Toren Berns ist der zentrale Dokumentations- und Forschungsort der Schweizer Frauen*- und Geschlechtergeschichte. Es steht vor dem Aus. Die Stiftung, die sich um das Archiv kümmert, finanziert sich derzeit mit den letzten Franken von Marthe Gostelis Vermögen. Gegen die Schliessung regt sich Widerstand.

Seit 1982 sind in den Beständen der Gosteli-Stiftung bedeutende Quellen zur Frauen*geschichte archiviert. Hier finden sich Archivalien von Frau-en*organisationen, Frauen*verbänden und einzelnen Frauen*, welche Politik, Wirtschaft, Bildung, Kultur, Gesellschaft und Familien in der Schweiz wesentlich geprägt haben.

Sie müssen Sich um den weiteren Inhalt lesen zu können. Sie können Sich hier registrieren.

«Wir brauchen ein anderes Gesellschaftssystem»

Tobias Kriele. Franco Cavalli erklärt im Gespräch, warum das Gesundheitssystem in der Schweiz ohne die ausländischen Arbeiter*innen zusammengebrochen wäre. Cavalli zeigt weiter die Notwendigkeit internationaler Solidarität angesichts der Corona-Pandemie auf und äussert sich zur Idee, für die Schweiz medizinische Hilfe aus Kuba anzufordern.

Was macht die durch das Coronavirus ausgelöste Pandemie so gefährlich?
Das SARS-CoV-2-Virus ist problematisch, weil auch Infizierte ohne Symptome ansteckend sein können. Das erklärt die hohe Geschwindigkeit der Verbreitung der Krankheit zu Beginn, als noch sehr viele Leute ohne Schutz zusammengekommen sind.

Sie müssen Sich um den weiteren Inhalt lesen zu können. Sie können Sich hier registrieren.

Krise auf Frauen* abgewälzt

sah. Covid-19 macht sichtbar, wie lebensnotwendig Care-Arbeit ist. Ohne die Arbeit in den Spitälern und Heimen, den Kitas und Horten, als Spitex und Reinigungskraft – aber auch ohne die Betreuungs- und Pflegearbeiten zu Hause – steht die Gesellschaft still.

Die Pandemie zeigt allen im Alltag auf, worauf die feministische Bewegung schon lange hinweist: Die Sorge um uns selbst und um andere steht im Zentrum des Lebens. Fazit: Sorgearbeit muss im Zentrum der Politik und des Wirtschaftssystems stehen. » Weiterlesen

«Hinterhof» oder doch eher «Vorgarten»?

Steffen Vogel. Was würde ein US-Präsident Joe Biden für Lateinamerika bedeuten? Diese Frage stellen sich viele nach dem Ausstieg von Bernie Sanders aus dem Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten.

Das Verhältnis zwischen den USA und Lateinamerika ist nicht erst seit Trumps Amtsübernahme von Spannungen geprägt. Die US-Politik war über Jahrzehnte von der Monroe-Doktrin geprägt, die den Subkontinent als der USA «eigener Hinterhof» definierte. Die Unterstützung US-loyaler diktatorischer Regime und entsprechende «Regime Changes» gegen linksgerichtete Regierungen waren die Folge.

Sie müssen Sich um den weiteren Inhalt lesen zu können. Sie können Sich hier registrieren.

New York City in Zeiten von Corona

Autodemo vor dem Büro des Gouverneurs zum ICE-Ausschaffungsgefängnis in New York.

Lukas Arnold. Über 17000 Tote zählt die Metropole an der Ostküste der USA, geschätzte 20 Prozent der Einwohner*innen der Stadt sind am Virus erkrankt. Der Virus diskriminiere nicht nach Klasse und Herkunf, heisst es. Die Realität sieht anders aus. Ein Bericht aus New York City.

Als Andrew Cuomo, Gouverneur des Staats New York, auf den 22.März den Lockdown verkündete, traf es nicht alle gleich: Es gab diejenigen, die von zu Hause weiterarbeiten konnten, einen gesicherten Lohn erhielten und sich daheim in Sicherheit begeben konnten.

Sie müssen Sich um den weiteren Inhalt lesen zu können. Sie können Sich hier registrieren.

Von Stalingrad nach Berlin

dab. Vor 75 Jahren beendete die Rote Armee den Zweiten Weltkrieg mit der Eroberung der Reichshauptstadt Berlin. Sie ermöglichte damit eine sozialistische Entwicklung in Osteuropa und bewirkte, dass während mehr als vierzig Jahren kein Krieg mehr von Deutschland ausging. Der 8.Mai wird seither als Tag der Befreiung vom deutschen Faschismus gefeiert.

Der Krieg gegen die Sowjetunion begann am 22. Juni 1941 – trotz dem 1939 geschlossenen Nichtangriffspakt- mit dem Überfall «Unternehmen Barbarossa» der deutschen Wehrmacht auf die Sowjetunion und endete mit der Schlacht um Berlin nach dem Selbstmord Adolf Hitlers und der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht am 8.Mai 1945.

Sie müssen Sich um den weiteren Inhalt lesen zu können. Sie können Sich hier registrieren.

Sieg und mässige Veränderungen

Italienische Partisaninnen

Redaktion. Nach zwanzig Jahren faschistischer Diktatur in Italien und dem Kriegseintritt an der Seite Nazideutschlands kämpften von 1943 bis 45 viele Frauen* und Männer* als Partisan*innen gegen die Besatzungstruppen und italienische Faschist*innen.

Es ist ein aufopferungsvoller und verlustreicher Kampf mit der Hoffnung auf eine grundlegend veränderte Gesellschaft. Vor 75 Jahren, im Frühjahr 1945, geht der Kampf in seine letzte und entscheidende Phase.

Sie müssen Sich um den weiteren Inhalt lesen zu können. Sie können Sich hier registrieren.

Die Krise heisst Kapitalismus

Redaktion. 1870, vor 150 Jahren wurde Wladimir Iljitsch Uljanow, genannt Lenin, geboren. In einer Rede an der Kommunistischen Internationale vor 100 Jahren beschreibt er die kapitalistische Krise und kritisiert die Bourgeoisie des Jahrs 1920. Eine Kritik, die auch auf die heutige Bourgeoisie, und eine Beschreibung, die auch auf das Krisenjahr 2020 zutrifft.

Das Jahr 2019 endete mit einer Reihe von Angriffen deutscher Konzerne auf die Arbeiterklasse. Nicht nur Automobilkonzerne drohen mit Entlassungen, Schliessungen, Verlagerungen der Produktion. Die Krise dauert seit 2007 an, sie ist keinesfalls überwunden.

Sie müssen Sich um den weiteren Inhalt lesen zu können. Sie können Sich hier registrieren.

Toluol, Wechselschicht und Klassenkampf

Protest gegen die Schliessung der Tiefdruckerei Prinovis in Itzeho bei Hamburg im 2014. Die Zahl der Beschäftigten in der Druckindustrie ist seit Jahren rückläufig.
Bild: Martin Dieckmann

Gaston Kirsche. Über 30 Jahre liegen nun meine ersten Erfahrungen in der Arbeitswelt zurück: Meine Ausbildung als Drucker, die Arbeit mit krebserregenden Substanzen, Nachtschichten sowie die Arbeitskämpfe für mehr Lohn und bessere Arbeitsbedingungen in einer Branche, die sich in einem radikalen Umbruch befand, haben mich geprägt.
Der Betriebsalltag war aber auch von Sexismus und Rassismus geprägt. Die Erinnerungen eines Druckarbeiters.

Der Tiefpunkt war meistens so zwischen zwei und drei Uhr morgens. Der Körper will schlafen und versteht nicht, warum er hier an der Rotation steht. Die Papierbahn rast durch die zehn Druckwerke, überall Papierstaub, trotz der Ohrstöpsel ist es laut.

Sie müssen Sich um den weiteren Inhalt lesen zu können. Sie können Sich hier registrieren.

Imperialmacht Deutschland

Matin Baraki. Deutschland strebt unverblümt nach imperialistischer Weltmacht und ist bereit, dieses Vorhaben auch mit militärischer Macht durchzusetzen. Was das bedeutet, haben die Völker Europas zweimal bitter erleben müssen.

Deutschland als verspätete Nation hat drei Anläufe unternommen, «erwachsen» zu werden. Als der deutsche Imperialismus aufwachte, war die Welt schon unter den anderen Kolonialmächten aufgeteilt.

Sie müssen Sich um den weiteren Inhalt lesen zu können. Sie können Sich hier registrieren.

Umkleiden ist Arbeitszeit

Seit Oktober 2019 führte der vpod region basel in den Gesundheitseinrichtungen der Region eine Umfrage zum Thema «Umkleiden ist Arbeitszeit» durch. Nun liegen die Ergebnisse vor. Sie sind erschreckend und offenbaren grobe Missstände, denn die Umkleidezeit ist nur die Spitze des Eisbergs. Zusammen mit der restlichen nicht erfassten Arbeitszeit wird den Mitarbeitenden jährlich eine Zeitgutschrift oder Lohn von bis zu einem Monat vorenthalten.

Laut dem Staatssekretariat für Wirtschaft SECO gilt Umkleiden gemäss Arbeitsgesetz als Arbeitszeit. Doch in den allermeisten Betrieben wird diese Zeit nicht erfasst und folglich auch nicht abgegolten. Den Mitarbeitenden wird so jährlich eine Zeitgutschrift oder Lohn von bis zu einem halben Monat vorenthalten. » Weiterlesen

Schilderdemo gegen Unterstützung der Swiss

Der Klimastreik veranstaltete am Dienstagmorgen, 5. Mai, eine Schilderdemo auf dem Expo-Gelände, wo das Parlament zurzeit tagt. Die Schilder wurden von Klimastreikenden aus der ganzen Schweiz gemalt und nach Bern geschickt. Der Protest richtet sich gegen den Entscheid, die Swiss und Edelweiss mit 1,275 Milliarden zu unterstützen.

Am letzten Mittwoch beschloss der Bundesrat, die Fluggesellschaften Swiss und Edelweiss mit einem Kredit bis zu 1,275 Milliarden zu unterstützen, ohne jegliche ökologische Massnahmen festzulegen. Der Klimastreik hat entschieden, diesen Entscheid nicht hinzunehmen und veranstaltete darum eine Schilderdemo, um erneut seinen Protest kundzutun. Die Schilder wurden von Klimastreikenden aus der ganzen Schweiz gemalt, eingesammelt und mit dem Zug nach Bern versandt. Diese wurden am Dienstagmorgen auf dem Vorplatz des Expo-Geländes ausgelegt.

«Als wir vom Entscheid des Bundesrates und des Parlaments hörten, dass die Rettung der Airlines ohne ökologische und soziale Massnahmen erfolgt, entschieden wir uns, eine Schilderdemo auf dem Expo-Gelände zu veranstalten», meint Timon Burckhardt.

Maria Weidtmann sagt: «Im Jahr 2020 Fluggesellschaften am Leben zu erhalten, ist absolut verantwortungslos. Der Bundesrat und das Parlament nimmt in Kauf, dass durch seinen Entscheid noch mehr Menschen wegen der Klimakrise leiden und sterben werden.»

«Fluggesellschaften 1275 Millionen an Steuergeldern zu schenken, während tausende Menschen nicht einmal mehr genug Geld für Essen haben, ist absolut unmenschlich», Paula Schmid ergänzt .

Bei der Schilderdemonstration werden die Vorgaben des Bundesamt für Gesundheit eingehalten. Die Aktvist*innen halten immer mindestens zwei Meter Abstand voneinander, tragen Schutzmasken und benutzen regelmässig Händedesinfektionsmittel.

Die Aktion wurde durch ein unverhältnismässig grosses Polizeiaufgebot beendet!
Den friedlichen Aktivisten wurde ein Platzverbot erteilt und hohe Bussen angedroht, obwohl sich jene im Gegensatz zur Justiz an die Corona-Sicherheitsmassnahmen sowie den Sicherheitsabstand gehalten haben! Die staatliche Gewalt hat übermässigen Gebrauch gemacht von Körperzwang an mehrere Aktivisten*Innen sowie mindestens eine der Beteiligten völlig unverhältnismäßig in Handschellen gelegt.

Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz durchsetzen statt wegschauen!

Ohne konsequente Einhaltung der Schutzmassnahmen droht ein Wiederanstieg der Fallzahlen, sagen die Behörden. Doch in ganzen Branchen – dem Detailhandel zum Beispiel – fehlt ein Schutzkonzept. Genauso schlecht sieht es bei den Kontrollen aus. Der Bundesrat muss jetzt hinschauen und für klare Verhältnisse sorgen. Das nützt allen.

Hundertausende von Beschäftigten sollen in den nächsten Wochen wieder die Arbeit aufnehmen, unter anderem im Detailhandel. Doch dort weigert sich der Branchenverband Swiss Retail ein verbindliches Schutzkonzept für die Branche zu erlassen. In der Mehrheit der Läden wurden auch die Beschäftigte noch nicht konsultiert – wie das im Gesetz vorgesehen wäre. Auch in anderen Branchen wurden die Sozialpartner weitgehend nicht einbezogen und zumeist ungenügende Konzepte verabschiedet. Wenn der Bundesrat – wie er es angekündigt hat – eine weitergehende Öffnung von der strikten Einhaltung der Schutzmassnahmen abhängig macht, dann muss er nun entweder einen Stop verfügen oder endlich verbindliche und abgesprochene Schutzkonzepte einverlangen.

Bereits bisher Vollzugsnotstand wegen zu wenigen Kontrolleuren

Seit dem Beginn der Covid-19-Krise hat die Unia den Kontrollinstanzen mehr als 4’000 Hinweise von betroffenen Arbeitnehmenden weitergeleitet, dass die Schutzmassnahmen an ihrem Arbeitsplatz nicht eingehalten werden. Das Problem: Es fehlen die Kontrolleure, um nur schon diesen Meldungen nachzugehen. Rund 30 Kontrolleure der Suva sollen schweizweit mehr als 30’000 Baustellen und die Industriebetriebe kontrollieren. Das ist schlicht unmöglich. Die Suva kontrolliert nach eigenen Angaben weniger als 10 Prozent ihres Zuständigkeitsbereichs. Mehr Kontrollen werden dort getätigt, wo die Kantone und die Kontrolleure der paritätischen Kontrollorgane der Arbeitgeber und Arbeitnehmer mitkontrollieren; wobei die Kantone eigentlich auch noch die Dienstleistungsbetriebe kontrollieren sollten. Die Ressourcen reichen bei weitem nicht.

Gesundheitsschutz verbessern und durchsetzen: Jetzt!

Unia ruft den Bundesrat und die kantonalen Behörden auf, ihre eigenen Beschlüsse ernst zu nehmen und wirksame Schutzbestimmungen durchzusetzen. Um die Gesundheit der Arbeitnehmenden und so der ganzen Gesellschaft zu schützen, braucht es insbesondere:

  • Die Schutzkonzepte des Seco müssen für alle Branchen verbindlicher Mindeststandard sein. Die Branchenkonzepte müssen mit den Sozialpartnern vor der Wiedereröffnung erarbeitet, dann umgesetzt und kontrolliert werden.
  • Die Beschäftigten müssen in den Betrieben bei der Umsetzung der Schutzkonzepte einbezogen werden. Sie kennen die Verhältnisse vor Ort am besten.
  • Die Kantone müssen für die Kontrollen die notwendigen Ressourcen bereit stellen. Sie sollen die Kontrolleure der paritätischen Kontrollorgane beiziehen, um so rasch die Zahl der Kontrollen deutlich zu erhöhen.
  • Die staatlichen Behörden müssen gemeinsam mit den Arbeitgeber- und Arbeitnehmendenorganisationen die Wirkung der Schutzkonzepte regelmässig evaluieren und die notwendigen Anpassungen vornehmen. Die tripartite Steuerung hat sich in der aktuellen Krise bewährt.
  • Für die Arbeitnehmenden, die in den letzten Wochen unter schwierigen Rahmenbedingungen weiterarbeiteten – im Detailhandel oder in der Pflege zum Beispiel – braucht es mehr als Applaus. Sie brauchen mittelfristig bessere Löhne und Arbeitsbedingungen und kurzfristig eine Durchhalteprämie.

 

Die Umsetzung dieser Forderungen ist nicht nur am heutigen 28. April, dem internationalen Tag der Arbeitssicherheit, wichtig. Sie ist zwingen, um einen Weg aus der Krise zu finden

Klimaschutz vor Profit!

umverkehR hat am 28. April die Petition gegen Staatshilfe für den Flugverkehr ohne Klimaziele mit 11’440 Unterschriften dem Bundesrat übergeben. Sie fordert ihn auf, allfällige Staatshilfen an klare Reduktionsziele für den Flugverkehr zu knüpfen und die Verlagerung auf den klimafreundlicheren Bahnverkehr zu fördern.

Die Schweiz steht wegen der Corona-Krise still und die Flugzeuge bleiben am Boden. Fluggesellschaften bitten deshalb um Staatshilfe. Die «Petition gegen Staatshilfe für den Flugverkehr ohne Klimaziele!» von umverkehR setzt sich dafür ein, dass die Luftfahrt keine Privilegien im Vergleich zu anderen Betroffenen erhält. Jegliche staatliche Unterstützung muss die Arbeitnehmenden schützen und an Bedingungen mit klaren Klimazielen geknüpft werden. 11’440 Personen haben innert nur knapp zwei Wochen die Forderungen unterzeichnet.

Folgende Bedingungen müssen für Staatsgelder erfüllt werden:

  1. Konkretes Reduktionsziel für den Flugverkehr auf ein mit den Klimazielen kompatibles Niveau.
  2. Verlagerung von Kurzstreckenflügen bis 1‘500 km auf den klimafreundlicheren Zug.
  3. Einführung einer Flugticketabgabe von mind. 380 Franken pro emittierter Tonne CO2e.
  4. Ausbaustopp aller Schweizer Flughäfen.
  5. Umschulung von Angestellten aus der Luftverkehrsbranche in neue, weniger klimaschädliche Berufe.
  6. Beschaffung neuer Nachtzüge und Vorantreiben eines europäischen Nachtzugnetzes.

Wir fordern, dass der Bundesrat die Stimmen aus der Bevölkerung ernst nimmt und jetzt die Weichen für eine zukunftsfähige Mobilität stellt.

Kämpferisch, laut, solidarisch!

Der 1. Mai 2020 findet statt. Auch wenn das
1. Mai Komitee in Absprache mit dem Gewerkschaftsbund des Kantons Zürich (GBKZ) beschlossen hat die offizielle 1. Mai Demonstration sowie das Fest in Zürich abzusagen, werden wir uns auch in diesem Jahr nicht zum Schweigen lassen bringen. Die Krise zeigt deutlich, dass es den 1. Mai und seine politischen Forderungen in diesem Jahr umso mehr braucht.
Die Absage von Demonstration und Fest sind für das 1. Mai Komitee ein Akt der Solidarität mit gefährdeten Personen, aber auch jenen Menschen, die in den letzten Wochen die medizinische Versorgung, die Kinderbetreuung, die Lebensmittelversorgung aufrecht erhielten oder trotz der Unmöglichkeit die Gesundheitsvorgaben des Bundes einzuhalten auf Baustellen oder sonst tätig sein mussten. Es ist an der Zeit, dass diese vielfach schlechtbezahlten Jobs, mit teilweise prekären Arbeitsbedingungen endlich aufgewertet werden. Applaus alleine reicht nicht, jetzt müssen Taten folgen. Zusammen mit dem Gewerkschaftsbund ruft das 1. Mai Komitee um 11:00 Uhrdarum dazu auf, an den Fenstern und auf den Balkonen Lärm für höhere Löhnezu machen.
Im Anschluss startet auf Radio Lora um 11:10 Uhrdas offizielle Politprogramm des 1. Mai Komitees mit der Rede von Hauptrednerin Leonida Zurita aus Bolivien. Sie war Parlamentsabgeordnete und Verantwortliche für internationale Beziehungen der Regierungspartei, welche bis zum Tag des konterrevolutionären Putsches vom 11. November 2019 gewichtige Aufgaben zufielen. Zurita wird als Vertreterin der indigenen Bevölkerung aus den Andenländern über das Leiden und die Diskriminierung sowie die Toten, welche die indigenen Völker über die Jahrhunderte zu erleiden hatten, sprechen. Zudem wird sie über die aktuelle Gesundheits-, Klima- und Kapitalismuskrise sprechen.
Gefolgt auf die Hauptrede findet auf Radio Lora zwischen dem 1. und 3. Mai die Übertragung zahlreicher politischer Veranstaltungen und Gespräche statt, welche rund um den 1. Mai über die Bühne gegangen wären. Informationen zum Politprogramm finden sich auf unserer Homepage: https://1mai.ch/Politprogramm. Hier werden die Veranstaltungen auch zum Nachhören aufgeschaltet.
Auch wenn das 1. Mai Komitee zu keiner Demonstration aufruft und von unseren Verbündeten ebenfalls Solidarität einfordert, fordern wir die Stadt und insbesondere den Kanton Zürich auf, bei politischen Meinungsäusserungen rund um den 1. Mai (und auch sonst) im öffentlichen Raum dieses Grundrecht zu wahren. Es kann nicht sein, dass Kundgebungen, bei denen Distanz- und Hygienevorschriften eingehalten werden, aufgelöst werden – Autodemo im Kreis 5 oder Klimaaktion auf dem Sechseläutenplatz lassen grüssen. Auch die vom Bundesrat angeordnete besondere Lage, lässt kein Unterbinden der Meinungsäusserungsfreiheit zu. Die Grösse der Mächtigen misst sich in diesen Wochen auch an deren Umgang mit Kritik.
Das 1. Mai Komitee wünscht allen einen kämpferischen, lauten und solidarischen 1. Mai 2020.

Hände weg vom 1. Mai!

Der KMU- und Gewerbeverband Zürich (KGV) fordert die Aussetzung des arbeitsfreien 1. Mai in diesem Jahr. Die Partei der Arbeit Zürich verurteilt diesen Angriff auf den 1. Mai durch den KGV scharf.

Der Tag der Arbeit ist ein historisch erkämpfter Feiertag und ein Recht der Arbeiter*innen. Dieses muss geschützt und darf nicht angetastet werden. Der Corona-Virus wird dabei als Vorwand genommen. Sie zeigt, dass der KGV die Arbeiter*innen für die Krise bezahlen lassenwollen.

Wir verurteilen diese dreiste Attacke auf die soziale Errungenschaft der Arbeiter*innen scharf. Auch ohne den Angriff auf den 1. Mai, tragen die Arbeitenden zu einem grossen Teil die Lasten der Krise. Viele haben unter den Lohnverlusten durch Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit zu leiden. Das ist nicht akzeptabel.

Um den Einnahmenausfall der Arbeiter*innen und der Kleinbetriebe zu kompensieren, fordert die Partei der Arbeit stattdessen eine einmalige Solidaritätsabgabe in der Höhe von 2 Prozent  auf Vermögen ab 3 Millionen Franken. Dies führt zu Einnahmen von rund 17 Milliarden Franken.

Damit wird den KMU’s ebenso wie den Arbeiter*innen konkret geholfen.

Partei der Arbeit Zürich
26. April 2020

#ChallengeForFuture

Die Corona- Krise zeigt, wie wichtig es ist, dass wir Krisen ernst nehmen. Am 15. Mai wird deswegen nicht wie geplant der Strike For Future stattfinden, sondern ein alternativer Aktionstag unter dem Namen «Challenge For Future», an dem alle von zu Hause aus teilnehmen können. Denn eines ist den Klimaaktivist*innen klar: Ein Zurück in die Normalität ist keine Option, denn die Normalität war eine Krise.

Kein Strike For Future am 15. Mai
Von den Massnahmen, die der Bundesrat in dieser «ausserordentlichen Lage» ergriffen hat, ist auch die Klimabewegung betroffen. Der lange geplante Strike For Future muss deswegen abgesagt werden. Der Klimastreik wird aber die Zusammenarbeit mit anderen Akteur*innen sowie den Aufbau von lokalen Klimagruppen weiterhin fördern.

«Es war uns ziemlich schnell klar, dass wir am 15. Mai keine Massenaktion durchführen können.  Wir haben uns deshalb ein Alternativprogramm überlegt und verschieben den Strike for Future bis auf weiteres.» Nele Anveig, Aargau.

#ChallengeForFuture
Für die Klimastreikenden stand es allerdings ausser Frage, am 15. Mai nichts zu machen. Deshalb wurde nach kreativen Ideen für einen Aktionstag gesucht, bei dem alle Vorschriften eingehalten werden können und niemand gefährdet wird, aber trotzdem erneut die Aufmerksamkeit auf die Klimakrise gelenkt wird. Dabei haben die Klimaaktivist*innen die Idee der  «Challenge For Future» entwickelt.
Am 15. Mai wird der Klimastreik deshalb nun der Bevölkerung eine Plattform bieten, um sich auch von zu Hause aus für das Klima einzusetzen. Dies soll einerseits mit konkreten Herausforderungen passieren, die auf einer Website verfügbar sind und für welche  die Mithilfe von allen sehr gefragt ist. Die Umsetzung der «challenges» verfolgt hauptsächlich online, allerdings bemühen sich die Klimastreikenden auch darum, Personen ohne Internetzugang einzubinden. Zudem stehen Bildung, Austausch und Diskussion im Fokus des Tagesprogramms. Um 11:59 Uhr findet ein Klimaalarm statt.

«Während der Corona- Krise müssen wir neue Formen des Aktivismus finden. Die ChallengeForFuture bietet allen die Möglichkeit, von zu Hause aus aktiv zu werden.»
Maria Weidtmann, Bern.

«Back to normal» ist keine Option
Die Covid-19-Krise zeigt, wie wichtig es ist, auf die Wissenschaft zu hören und genug früh Massnahmen zu ergreifen, um die Folgen möglichst gering zu halten. Um die Klimakrise aufzuhalten, muss das Konjunkturprogramm für die Wirtschaft klimafreundlich ausfallen. Es braucht jetzt einen Wandel hin zu einer sozialen und ökologischen Zukunft.

«Für uns ist ‹back to normal› keine Option, wir können nicht zurück in die Normalität von vor der Covid-19-Krise. Denn auch unser ‹Normalzustand› ist eine Krise, welche alle betrifft.s Die sowieso schon eher Benachteiligten leiden allerdings besonders stark unter den Folgen.  Deswegen müssen wir jetzt gemeinsam aus dieser Krise  lernen und uns für eine ökologische und sozialverträgliche Zukunft einsetzen.»

Liberalisierung des Strommarktes? Verstaatlichung der Energiekonzerne!

Amanda Ioset / sit. Während sich die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf den Kampf gegen Covid-19 konzentriert, kündigt der Bundesrat seine Absicht an, den Strommarkt vollständig öffnen zu wollen. Er tut dies auf Druck der Europäischen Union und der Lobby der Energiekonzerne. Widerstand ist Pflicht. Die Partei der Arbeit fordert eine radikale Wende in der Energiepolitik.

Der Bundesrat beschloss an seiner Sitzung vom 3.April, den Schweizer Strommarkt vollständig zu liberalisieren. Zu diesem Zweck wird das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) unter der Leitung der sozialdemokratischen Bundesrätin Simonetta Sommaruga bis Anfang 2021 eine Revision des Stromversorgungsgesetzes (StromVG) ausarbeiten. Gleichzeitig leitet die Regierung Konsultationen über einen Entwurf zur Revision des Energiegesetzes (EnG) ein. » Weiterlesen

1 77 78 79 80 81 214