Adultistischer Trumpismus

Ein Plakat der Kampagne «Bin kein Baby», die ziemlich am Ziel vorbeischoss.sah. Mehr Eigenverantwortung statt Kindergarten: Die Macher:innen der Initiative «Bin kein Baby» wollen Schluss machen mit «überbordenden Regulierungen», moralischer Lenkung und unnötigen Verboten. Ihre Alternative: Konsum total. Die Kampagne löste aber das Gegenteil des erwünschten aus, gut so!

«Wollen wir uns vom Staat vorschreiben lassen, wie wir zu leben haben, was auf den Tisch kommt oder wie wir uns fortzubewegen haben?» Diese Frage stellen die Initiant:innen der Kampagne «Bin kein Baby». Die schweizweite Aktion richtet sich gegen eine angebliche Bevormundung durch den Staat. Ihr Credo: Erwachsene können selbst entscheiden. «Wir brauchen keinen Nuggi, denn wir sind mündige Bürger», heisst es auf der Website bin-kein-baby.ch.

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Sexarbeitsfeindlichkeit abbauen

Ruby Rebelde. Sexarbeitende sind eine superdiverse Gruppe von Menschen. Unsere Biografien, Hintergründe und Identitäten sind vielfältig. Unsere Arbeit umfasst ein breites Spektrum, doch eins verbindet uns alle: Arbeitsrechte schützen uns, oder: Würden uns schützen.

Am 1.Mai ist Tag der Arbeit, auch für Sexarbeitende. Was banal klingt, stellt sich in der Praxis leider als alles andere als selbstverständlich heraus. Denn Gesellschaften und die Menschen darin, schreiben Sexarbeitenden, über die sie wenig wissen, aber umso mehr vermuten, Identität, Geschlecht und Geschichte zu. Das Ergebnis ist eine klischeehaft verzerrte Norm-Hure mit den gängigen Attributen Netzstrumpfhose, hohe Absätze, Zigarette, gemachte Nägel. Das Konstrukt der Norm-Hure entlastet die Gesellschaft von einer längst überfälligen Verantwortung. Statt Sexarbeitsfeindlichkeit abzubauen, nimmt diese gefühlt gerade zu. Das erfolgt auf vielen Ebenen gleichzeitig, denn die Norm-Hure ist sowohl ein soziales, kulturelles und politisches Konstrukt, als auch eine Konfiguration im Denken.
Wer in der Schublade Hure inklusive der gängigen Vorstellungen, Zuschreibungen und Nichtwissen landet, erfährt Vorverurteilung, Diskriminierung und Ablehnung. Okay, dann gibt es eben Vorurteile über Sexarbeitende, na und? Die gibt es doch über jede Gruppe in der Gesellschaft. Habt Euch mal nicht so … » Weiterlesen

Zum Hurentag

Christa Ammann. Der 2.Juni 2025 markiert den 50.Internationalen Hurentag – ein bedeutender Moment für die weltweite Anerkennung der Rechte von Sexarbeitenden. Dieser Tag erinnert an
die Geschichte des Widerstands und beleuchtet die anhaltenden Kämpfe für Gleichberechtigung, Sicherheit und Anerkennung.

Am 2.Juni 1975 besetzten rund 150 Sexarbeiter:innen die Kirche St-Nizier im französischen Lyon. Sie kritisierten die anhaltende Repression durch die Polizei, die Verdrängung aus dem Stadtzentrum und die Kriminalisierung ihrer Arbeit sowie die fehlende Solidarität und Unterstützung aus der Bevölkerung. Sie forderten sichere und selbstbestimmte Arbeitsbedingungen: konkrete Anliegen wie die Wiedereröffnung von Hotels, die sie als Arbeitsplätze nutzten, soziale Absicherung und eine angemessene Untersuchung von mehreren Morden an Sexarbeiterinnen waren Teil der Forderungen.

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It’s okay to be happy

Dominik Dübi. In seinem neuesten Film «Mickey 17» verarbeitet Bong Joon Ho die aktuelle politische Situation in den USA. Mickey Barnes nimmt aufgrund einer finanziellen Notlage den Job eines Expendable an und wird auf einer Kolonisierungsmission zum fernen Planeten Niflheim immer wieder getötet und neu geklont.

«How does it feel to die?», diese Frage hört Mickey Barnes im Verlauf des über zweistündigen Films immer wieder. Selten weiss er darauf eine Antwort. Als er sie schliesslich findet, ist sie relativ schlicht: Es ist eine unschöne Erfahrung. Er muss es wissen, schliesslich hat der von Robert Pattinson verkörperte Hauptcharakter in Bong Joon Hos neuestem Werk schon 16-mal das Zeitliche gesegnet, als wir ihm das erste Mal auf der Leinwand begegnen. Er ist Teil der Crew einer Weltraummission unter dem Kommando des schmierigen Politikers Kenneth Marshall, die zum Ziel hat, den Eisplaneten Niflheim zu kolonisieren.

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One Land for all!

Global Action – One land for all, Zurich Group. Die Umsetzung eines kooperativen Modells für und durch die Menschen auf diesem 27’000 km² grossen Gebiet bedeutet, ein globales Modell, ein Vorbild für die Gestaltung zwischenmenschlicher und gesellschaftlicher Beziehungen zu schaffen. Der vorwärts veröffentlicht einen Auszug aus der lancierten Initiative.

Worum geht es?

Unter den gegenwärtigen Bedingungen erscheint selbst ein Denkanstoss für ein kooperatives Zusammenleben, rational wie emotional, eine politische Halluzination zu sein.

GAZA, 2.2 Millionen Menschen auf 360 km², enthüllt schockartig, wozu Menschen am Ende des 1. Quartals des 21. Jahrhunderts noch fähig sind! Gaza ist heute der Inbegriff für den besorgniserregenden Zustand der menschlichen Zivilisation schlechthin. Wut, Ohnmacht, Orientierungslosigkeit und Resignation scheinen Oberhand zu gewinnen. Ein Zustand, der überhaupt das Engagement für ein kooperatives Zusammenleben in der Vielfalt, lokal oder global, aussichtslos erscheinen lässt.

Und doch:

Junge Menschen aller Zugehörigkeiten, in ihrer sozialpolitischen Vielfalt vereint, an verschiedenen Orten der Welt, widerstehen unermüdlich staatlichen Repressionen und strafrechtlicher Gedankenjagd. Insbesondere Menschen jüdischer, palästinensischer und anderer arabischer Herkunft, brechen mit der Doppelmoral und den Doppelstandards der politisch führenden Eliten und zeigen, dass Gerechtigkeitsprinzipien nicht teilbar sind!

(…) Dieser grosse Teil der Generation des 21. Jahrhunderts zeigt, dass das kooperative Zusammenleben nicht utopisch, sondern real möglich ist – nicht morgen aber in einer Zukunft, die sie mit ihren heutigen gemeinsamen politischen Aktionen jetzt schon gestalten.

Auf diese Teile der Generation des 21. Jahrhunderts kommt es an! Der Denkanstoss ist ihnen gewidmet! (…)

 

Der Konflikt ist global, der Weg zu seiner Beilegung ebenso:

  • Weil der Ursprung des seit 127 Jahren andauernden Konflikts nicht in ethnischen oder religiösen Auseinandersetzungen am Ort liegt. Der Konflikt ist auch nicht aus regionalen zwischenstaatlichen Grenzstreitigkeiten entstanden. Sondern: Er wurde von aussen aufgezwungen. Denn der Weltzionistenkongress hat sich 1897 in Basel konstituiert mit dem Ziel, «in Palästina eine sichere Heimstätte für die jüdischen Menschen aus aller Welt zu schaffen», ohne selbst die jüdische Glaubensgemeinschaft (ca.4 Prozent) der dort lebenden arabischen Bevölkerung zu befragen – geschweige denn die muslimischen, christlichen, säkularen und atheistischen Mitmenschen.
  • Weil sowohl der Zweck als auch die Gründung der Zionistischen Weltorganisation (WZO) 1897 ihren Ursprung und ihr Fortbestehen in der europäischen innergesellschaftlichen und staatlich-politischen Diskriminierung der jüdischen Mitmenschen haben.
    Ohne die systematische Ausgrenzung, Vertreibung und Genozide an den europäischen jüdischen Mitmenschen durch die Machteliten, einschliesslich des europäischen Faschismus, wäre das zionistische Projekt weder entstanden noch lebensfähig geblieben.
  • Weil die internationale Machtelite über die UNO 1947 Land und Menschen willkürlich geteilt hatte – ohne die dort lebende Bevölkerung (ca. 30 Prozent jüdische und 70 Prozent nicht-jüdische Menschen) zu befragen!
    Damit war das Fundament für die andauernde Zerstörung der Lebensgrundlagen, Genozide, Vertreibung und ethnische Säuberung global legitimiert. Eine ganze Region (Westasien) befindet sich seither im Kriegszustand.
  • Weil die Regierungen der westlichen Hemisphäre, allen voran die US-amerikanische und die deutsche, die Verteidigung der zionistischen Staatsstrukturen unverhohlen zur Staatsräson erheben, d.h. zur Existenz- und Verteidigungsfrage des eigenen Staates erklären. Damit wird die Haltung zur zionistischen Kriegsführung und die Übernahme der zionistischen Ziele zwangsläufig zu einer Frage ihrer eigenen Sicherheit und Existenz gemacht. Folglich sind alle Staatsangehörigen dieser Staaten unmittelbar vom Konflikt betroffen. (…)
  • Weil die USA, das globale Machtzentrum, weltweit Einzelpersonen wie auch soziale Gruppen, Studierende, Regierungen, Staaten, UN-Institutionen wie auch Hilfsorganisationen mit Sanktionen belegen, wenn sie es wagen, der zionistischen Kriegsführung entgegenzutreten.
  • Weil das von der Zionistischen Weltbewegung diktierte politische, mediale und juristische Menschenbild (jüdische versus nicht-jüdische Menschen) global eine reale Gefahr für das friedliche Zusammenleben der Menschen in der Vielfalt darstellt. Diese rassistische Sonderstellung der jüdischen Mitmenschen, fördert brandgefährliche Vorurteile und Stereotype und dient nur der zionistischen Kriegsführung. Es ist an der Zeit, am Ende des 1. Quartals des 21. Jahrhunderts, diesem menschenverachtenden Relikt vergangener Jahrhunderte ein Ende zu setzen. Insbesondere die junge Generation jüdischer Mitmenschen kann und ist in der Lage, diesem überkommenen Menschenbild einen Riegel vorzuschieben.
  • Weil auch das spiegelbildliche Menschenbild (muslimische versus nicht-muslimische Menschen) von global agierenden Organisationen wie der Muslimbruderschaft und ihren Ablegern wirksam verbreitet wird.
    Diese islamisch-politische Aufteilung der Menschheit stellt ebenso global eine reale Gefahr für das Zusammenleben in der Vielfalt dar. Ein solch rassistisches Menschenbild verschleiert die ökonomischen, politischen und sozialen Ursachen von Unterdrückung und Kriegen, heizt Vorurteile an, zementiert Stereotype und dient wiederum nur den Interessen und der Machtentfaltung der herrschenden Eliten!
    Grosse Teile der jungen Generation muslimischer Herkunft können und sind in der Lage, diesem brandgefährlichen Menschenbild Einhalt zu gebieten, indem sie die Vision eines kooperativen Zusammenlebens in den Mittelpunkt stellen. (…)
  • Weil aber grosse Teile der Generation des 21. Jahrhunderts, palästinensischer, anderer arabischer und jüdischer Herkunft, das Prinzip des Zusammenlebens in der Vielfalt, insbesondere ausserhalb des Gebiets Westasiens, bereits real leben, sind eher sie in der Lage, gemeinsame, kooperative Strukturen zu schaffen. Diese Strukturen können den dort im Kriegsgebiet lebenden Menschen Hoffnung stiften. Sie können vor allem eine hochwirksame Stütze für die dort entstehenden gemeinsamen Bewegungen bilden. (…)
  • Weil in letzter Konsequenz aus den historischen und aktuellen Zusammenhängen alle Gesellschaften der Welt ein aktiver Bestandteil des Konflikts sind, kann sich niemand seiner Verantwortung gegenüber der zionistischen Kriegsführung entziehen. Deshalb ist das aktive politische Engagement für eine kooperative Zukunft nicht nur ein Akt menschlicher Solidarität, sondern eine innen und weltpolitische Notwendigkeit.
    Wenn junge Menschen der Generation des 21. Jahrhunderts überall auf der Welt sich für die Vision eines kooperativen Zusammenlebens der Menschen auf dem 27’000 km²-Gebiet einsetzen, verändern sie damit die Bedingungen für ein kooperatives Zusammenleben in ihren eigenen Gesellschaften.

From the river to the sea, no war will we see:

  • Weil der Ruf alleine nach einem Waffensillstand schon immer nur die Fortsetzung des Krieges mit anderen Mitteln, anderen Akteuren und dessen Verlagerung an andere Orte in der Region bedeutet. Die systematische Ausweitung des Kriegszustandes auf die ganze Region dient lediglich den herrschenden Eliten und führt zur fortdauernden massenhaften Vertreibung. (…)
  • Weil die dauerhafte Beendigung der Kriegslage in der gesamten Region nur auf kooperativem Weg erreicht werden kann. (…)

For life do we call, one land is for all:

  • Weil das Leben im Mittelpunkt jeglicher Überlegung stehen muss.
  • Weil die realen demographischen, territorialen und gesellschaftlichen Gegebenheiten der Wohnbevölkerung auf dem ganzen Gebiet von 27 000 km² keine nationalistisch-territoriale Lösungen ermöglichen. (…)
  • Weil Chauvinismus (wie ethnischer, religiöser, nationalistischer) Menschen weiterhin und massenhaft in Kanonenfutter für die Ziele der dort herrschenden Eliten verwandelt. Das beständige Pochen auf territoriale Lösungen bedeutet Fortdauer von Kriegszuständen und immerwährende Vertreibung.
  • Weil die zionistische Vision der Schaffung einer homogenen, rein-jüdischen Heimstätte und ihre Strategie (militärische Invasion, Genozide, Vertreibung und Landnahme) auf Dauer aussichtslos ist. Zwar «erfreut sich» das zionistische Projekt derzeit seines strategischen «Triumphs» in der gesamten Region. Doch die Geschichte lehrt, dass Okkupation, Genozid und Vertreibung nur die Ausweitung von Gewalt und Krieg bedeuten. Denn auch nach mehr als 127 Jahren Gewalt, Krieg und Vertreibung ist eine homogene, nur für jüdische Menschen sichere Heimstätte immer noch eine reine Illusion, eine Fata Morgana. Denn auf demselben Gebiet leben immer noch ca. 50 Prozent nicht-jüdischer Menschen! Die Konsequenz daraus: Eine sichere Heimstätte für die dort lebenden jüdischen Mitmenschen kann nur in einer sicheren Heimstätte für alle der dort lebenden Menschen bestehen.
  • Weil gegen eigene Vernichtung und Vertreibung zu kämpfen bedeutet, auch gegen Vertreibung und Vernichtung anderer Mitmenschen Widerstand zu leisten.
    Die Generation des 21. Jahrhunderts in der Region Westasien, palästinensischer und anderer nicht-jüdischen Zugehörigkeit, kommt nicht umhin, sich die folgende Frage zu stellen: Wenn die Kriegsmaschinerie der USA und der NATO euch zur Verfügung stehen würde, wie würdet ihr euch gegenüber den 7 Millionen jüdischer Mitmenschen (davon ca. 50 Prozent arabischer Herkunft) auf dem 27 000 km²-Gebiet verhalten? (…)

From the river to the sea, citizens shall all be free:

  • Weil für die eigene Freiheit zu kämpfen heisst, zugleich für die Freiheit, die Gleichheit und das Lebensrecht der Mitmenschen ebenso entschieden einzutreten. Denn der lebensbejahende Widerstand der Unterdrückten zielt ausschliesslich auf die Aufhebung der Unterdrückungsstruktur. Die religiöse oder nationalistische Diskriminierung der anderen Menschen bedeutet dagegen nur die umgekehrte Fortsetzung der Unterdrückung. In diesem Kontext muss die Aufteilung der Menschheit in religiöse Zugehörigkeit verstanden und gesetzt werden. (…)

For life do we call, living together is the goal:

  • Weil die Produktion, die Versorgung und die Sicherstellung des täglichen Lebensbedarfs der Bevölkerung auf dem ganzen Gebiet von 27 000 km² miteinander verflochten/verknüpft sind. Die nicht-jüdische Bevölkerung (ca. 50 Prozent) ist trotz Diskriminierung in vielen Lebensbereichen (Wirtschaft, Bildung, Gesundheit, Dienstleistungen etc.) ein integraler Bestandteil der Lebensprozesse.
  • Weil das zionistische Projekt zunehmend eine existenzielle Bedrohung auch für die jüdischen Mitmenschen selbst darstellt. Zwar richtet sich die jüdisch-zionistische Staatsstruktur und deren martialische Gewalt – noch – vornehmlich gegen die nicht-jüdische Bevölkerung. Jedoch, das strukturelle Gewaltpotenzial richtet sich zunehmend auch gegen nicht-zionistische jüdische Menschen, gegen Individuen und Gruppen gleichermassen. Diese steigende Tendenz zeigt sich eindeutig nicht nur im Staatsgebiet sondern auch weltweit.
    Grosse Teile der global lebenden jüdischen Generation des 21. Jahrhunderts muss sich explizit die Frage stellen: Kann sie die rassistische Ideologie und Praxis des Zionismus, der Vertreibung und Vernichtung in ihrem Namen weiter gelten lassen? Die Antwort auf diese Frage wird zeigen, ob ein kooperatives Zusammenleben utopisch ist oder real möglich.
  • Weil grosse Teile der palästinischen Generation des 21. Jahrhunderts im täglichen Leben zunehmend erkennen, dass die Führungen politischer Bewegungen und Parteien unabhängig von ihren Ideologien (ob religiöse oder bürgerlich-nationalistisch) in der Regel ihre eigenen partikularen Interessen verfolgen. Dies zeigt sich auch deutlich in den immer wiederkehrenden gewaltsamen Machtkämpfen untereinander, die zu Fragmentierung der Gesellschaft führen. Dabei hat insbesondere die religiöse Vorstellung, der Islam sei die Lösung bzw. gläubige muslimische Menschen versus alle anderen Mitmenschen, fatale Folgen für die gesellschaftliche Vielfalt.
    Der andauernde Konflikt, die Verzweiflung und die Hoffnungslosigkeit der Menschen sind ein fruchtbarer Boden für solche Ideologien. Gerade wegen dieser verfahrenen Lage ist die Vision eines kooperativen Zusammenlebens aller als Ausweg alternativlos. (…)
  • Weil nur ein zukünftiges kooperatives Gesellschaftsmodell alle Formen von Hierarchien (wie ökonomische, soziale, politische, juristische, ethnische, religiöse) in den menschlichen und gesellschaftlichen Beziehungenabschaffen kann und das Überleben der Menschheit garantiert – erst recht in der Region Westasien!

Together – unified – no genocide!

  • Weil die Vision eines kooperativen Zusammenlebens den Menschen in der ganzen Region und darüber hinaus auch eine Zukunftsperspektive eröffnet und Menschen weltweit, unabhängig von ihren spezifischen Zugehörigkeiten, im Widerstand und im Aufbruch vereint. (…) Für den Aufbau eines weltweiten Netzwerkes, in dessen Zentrum gemeinsame palästinensisch-jüdische Widerstandstrukturen stehen: One land for all – kooperatives Zusammenleben!

Aufruf in voller Länge und weitere Infos: www.onelandforall.org
Instagram: onelandforall

Wir, eine kleine Gruppe in Zürich, lancieren den Denkanstoss zu einer kooperativen Lösung und hoffen damit, eine zielgerichtete Diskussion auszulösen. Die Vision «One Land for all – Kooperatives Zusammenleben!» wird nur dann Wirklichkeit, wenn immer mehr Menschen sie aktiv unterstützen.

Wir laden euch zur Teilhabe ein, zum Beispiel durch: Öffentlich wie privat klare Haltung zur Vision einnehmen; den Focus auf die gemeinsame Gestaltung der Zukunft legen; Diskussionen und Workshops organisieren; für breite Vernetzung in den sozialen Medien sorgen; konkrete Aktionen und Projekte durchführen und so weiter.

Wir verfügen über keine materiellen Ressourcen von Dritten.

Global Action – One land for all.
Cooperative Living Together!
Zurich Group

 

Neue faschistische Gefahr in Italien?

Maurizio Coppola. Die Regierung von Giorgia Meloni scheint eine politische Stabilität erlangt zu haben, wie es schon lange nicht mehr der Fall war in Italien. Handelt es sich dabei um die Festigung eines neuen faschistischen Regimes?

Nach nur knapp der Hälfte ihres Mandates gehört die Regierung von Giorgia Meloni schon zu den fünf langlebigsten Regierungen der italienischen Nachkriegsgeschichte. Es gibt bisher auch keinen Hinweis darauf, dass sie ihr Mandat nicht zu Ende bringen und sogar bei den nächsten Wahlen im Jahr 2027 nochmals gewinnen und eine zweite Legislaturperiode einleiten wird. » Weiterlesen

Sie kämpften gegen den Faschismus und für den Frieden – ein Leben lang

flo / sit. Walter Graber kämpfte in Spanien, Louise Stebler nahm an Sabotageaktionen gegen Nazi-Deutschland teil, Marieli Jäggin überbrachte Kochrezepte mit darin versteckten Botschaften und Ernst Bärtschi verhalf mit seinem Boot Flüchtlingen in die Schweiz. Und erinnert sei auch an die Toten von Genf im Jahr 1932. Um niemals zu vergessen!

Walter (Wadi) Graber
Walter Graber, Wadi, wie man ihn auch nannte, hatte gute Voraussetzungen, um ein Linker zu werden. Sein Vater, ein Sozialist, hatte im Landesstreik den Militärdienst verweigert, um nicht auf Genoss:innen schiessen zu müssen. Er trug Wadi schon früh auf dem Arm mit sich am 1.Mai in Winterthur. Mit 14 gründete der Knabe mit einigen Kollegen eine Jugendriege des Schweizerischen Arbeiter?, Turn? und Sportverbands. In der Schule wurde er dafür vom Lehrer als «Roter» abgekanzelt. » Weiterlesen

Nein zum «Entlastungspaket 27»

sit. Während Steuergeschenke für Unternehmen die Staatskassen leeren, hat der Bundesrat einen Frontalangriff auf den Service public und die sozialen Rechte der Bevölkerung lanciert und verschleiert dabei die wahren Gründe. Die politische Linke steht vor einem schwierigen Abwehrkampf.

Die Folgen von Steuergeschenken an die Unternehmen sind sogenannte «Sparpakete» auf Kosten der breiten Bevölkerung. Das ist wahrlich keine bahnbrechende Neuigkeit, trotzdem von höchster Aktualität. «Das sogenannte ‹Entlastungspaket 27› ist ein Frontalangriff auf den Service public und die Rechte der Bevölkerung», schreibt die Partei der Arbeit der Schweiz (PdAS) in ihrer Stellungnahme von Mitte April. Und sie hält unmissverständlich fest: «Wir fordern den Bundesrat auf, auf diese Massnahmen zu verzichten, die die Bevölkerung verarmen lassen.» Doch der Reihe nach. » Weiterlesen

Alle an die Baudemo!

sit. 2025 wird der Landesmantelvertrag für das Bauhauptgewerbe neu verhandelt. Bauarbeiter:in-nen fordern kürzere Arbeitstage, faire Bezahlung und sichere Arbeitsbedingungen. Am 17.Mai
gehen sie deshalb in Zürich und Lausanne gemeinsam auf die Strasse.

Wer in der Baubranche arbeitet, stemmt tagtäglich Schwerstarbeit, und zwar bei Wind und Wetter, oft unter hohem Druck. Während die Umsätze im Bauhauptgewerbe seit Jahren steigen, hat sich die Situation für die Bauarbeiter:innen verschlechtert. Weniger Personal muss mehr leisten, Arbeitstage werden länger, Reisezeiten bleiben oft unbezahlt. Zwischen 2015 und 2024 stieg der Branchenumsatz um knapp 20 Prozent, gleichzeitig sank die Zahl der Beschäftigten. Und während der Gewinn wuchs, schrumpfte die Kaufkraft derer, die auf den Baustellen schuften. Das beweisen Daten des Bundesamts für Statistik: Die Löhne stagnierten oder gingen sogar zurück, während das allgemeine Preisniveau seit 2020 um über sieben Prozent anstieg.

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Gegen Krieg und Nato!

sit. In Zürich und Bern kam es zu Aktionen für den Frieden: In der Limmatstadt führte die Lokalgruppe der Friedensbewegung einen speziellen Spaziergang durch, in der Hauptstadt wurde auf dem Bundesplatz gegen die Regierung und das Parlament demonstriert.

Am 4.April 1949 wurde die Nato gegründet. «Das Ziel der Nato ist, die Amerikaner drinnen, die Russen draussen und die Deutschen unten zu halten», brachte ihr erster Generalsekretär, der Brite Lord Hastings Ismay, die Geburt des westlichen Kriegsbündnisses damals treffend auf den Punkt. » Weiterlesen

Waffen für den Frieden?

Timeo Antognini. Verschiedene linke Parteien, Organisationen und Medien haben sich von ihren antimilitaristischen Positionen definitiv verabschiedet. Dies – frei nach dem Schriftsteller Erich Maria Remarque – weil sie nicht selbst in den Krieg ziehen müssen. Sie haben so jeglichen Anspruch verloren, eine Stimme der Friedensbewegung zu sein.

«Die Ukraine ist die erste Verteidigungslinie Europas. Diese Verteidigungslinie müssen wir stärken, denn sie hat durch den Verrat der neuen US-Regierung deutliche Risse bekommen», sagte SP-Nationalrat Fabian Molina in einer Nationalratsdebatte zur Ukraine-Hilfe. Molina, der laut SRF den linken und pazifistischen Flügel der SP vertritt, zeigt, wie deutlich die SP in die Zeiten des Kalten Krieges zurückgefallen ist.

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Zeitenwende im Tarnanzug

dom. Auch die Frauen sollen heute zur Waffe greifen. Die Zeitenwende verschiebt nicht nur Milliarden von Franken zugunsten der Aufrüstung, sie verschiebt auch gesellschaftliche Leitbilder – zumindest vordergründig.

Vor rund hundert Jahren tobte der erste totale Krieg. Der Erste Weltkrieg begrenzte sich nicht aufs Schlachtfeld, er wurde auch an der Heimatfront ausgefochten. Mann, Frau und Kind waren Teil des Krieges, alles wurde ihm untergeordnet – so auch in der Schweiz. Während sich der Mann an der Aussengrenze in den Dienst der «Volksgemeinschaft» stellte, hatte sich die Frau an der Heimatfront, also in der Produktion, als Familienoberhaupt, als Heldenmutter und Kriegerwitwe zu behaupten.

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Die UBS kämpft – nicht gegen Risiken, sondern gegen Regeln

dom. Die Schweizer Finanzbehörden wollen die neu geschaffene Megabank UBS stärker regulieren. Diese reagiert mit einer beispiellosen Lobbying-Offensive. Über der emotional geführten Debatte geht beinahe vergessen: mit Regulierungen lassen sich keine Bankencrashs verhindern.

Auch in diesem Jahr hatte das Salär von UBS-Chef Sergio Ermotti Entrüstung ausgelöst: 15 Millionen Franken Jahreslohn, das sorgte selbst bei FDP-Präsident Thierry Burkart für Kopfschütteln: Eine solche Entschädigung sei «aus Sicht der Bevölkerung viel zu hoch», Masshalten sei angesagt. » Weiterlesen

Massnahmen retten Leben!

sah. Zwei Hände respektive zehn Finger reichen bereits im April 2025 nicht mehr aus: immer mehr Feminizide gibt es in der Schweiz. Mit entsprechenden Ressourcen wäre es möglich, geschlechtsbezogene Gewalt zu bekämpfen und Feminizide zu stoppen: 350 Millionen Franken für die Sicherheit!

Es nimmt kein Ende: «Der 12.Feminizid im 2025 in der Schweiz. Die Politik muss endlich handeln», so die Aktivist:innen der Mahnwache. Am Freitag, 4.April gab es aus diesem Grund eine Demonstration gegen Feminizide auf dem Bundesplatz in Bern. Denn in den offiziellen Statistiken tauchen nicht alle diese Gewalttaten auf. Die Webseite «stoppfemizid.ch» versucht, aufgrund von Berichterstattungen Feminizide in der Schweiz zu zählen.

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Parteiprogramm und Revolution

Tarek Idri. Auf dem nächsten Parteitag der Partei der Arbeit der Schweiz soll eine Resolution verabschiedet werden, die als Grundlage eines neuen Parteiprogramms dienen wird. Aber was ist überhaupt ein Parteiprogramm?

In den nationalen Instanzen der PdA ist gegenwärtig die Vorbereitung auf den nächsten Parteitag ein zentrales Thema. Der 25.Parteitag der PdA Schweiz wird am 8. und 9. November in Basel stattfinden. Als Hauptaufgabe des Parteitags wurde festgelegt, eine «allgemeine politische Resolution» zu verabschieden. » Weiterlesen

Die «Finca El Futuro» auf Kuba

Gion Honegger. Trotz der dramatischen Folgen der US-Blockade zeigt Kuba mit Projekten wie der «Finca El Futuro» neue Wege in Richtung Ernährungssouveränität und Nachhaltigkeit. Die Initiative der «Cuba Solidarität Vilma Espín Zürich-Ostschweiz» stärkt die agroökologischen Entwicklungen.

In einem bemerkenswerten Beitrag analysierte Isaac Saneys von der kanadischen Kuba-Solidarität am 18.März 2024: «Das Imperium hat das Urteil des kubanischen Volkes nie akzeptiert. Es hat einen unaufhörlichen Wirtschaftskrieg und eine Destabilisierungskampagne geführt, die darauf abzielen, die Herrschaft und Bevormundung des und durch den US-Imperialismus wiederherzustellen. (…) Wie die haitianische Revolution ist die kubanische Revolution das unverzeihliche Beispiel, das zerstört werden muss. Washingtons übergreifende Strategie zielt darauf ab, Kubas Recht auf Selbstbestimmung, Souveränität und Unabhängigkeit zu leugnen und auszurotten.» Ja, die Situation ist teilweise dramatisch, die ständig schärferen Massnahmen und Blockaden der Trump-Regierung drangsalieren die kubanische Bevölkerung immer mehr.

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World of War Games

Gaudenz Pfister. Lenins Schrift zum Imperialismus ist ein Meisterwerk der angewandten Dialektik, weil sie aus dem Wust der Informationen die grundsätzlichen Tendenzen herauszieht. Einzelne Aussagen sind überholt, aber wir können von ihrer Methodik und ihren politischen Schlussfolgerungen profitieren.

Ungläubig, konsterniert, wütend – alles passt, wenn wir zuschauen müssen, wie Donald Trump und seine Milliardärskumpel in der Weltpolitik herumfuhrwerken. Aber verstehen? Die Personen und ihre Psychen können nicht den Ausschlag geben, wir müssen verstehen, welche Kräfte sie an die Schalthebel gebracht haben. Zum Glück können wir auf Lenins Schrift «Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus» zurückgreifen, die er in einer ähnlich konfusen und kontroversen Zeit geschrieben hat. Lenin argumentiert von den ökonomischen Grundlagen her. Er trägt sehr viel Material zusammen, aber seine grosse Leistung besteht darin, wie er dieses Material ordnet, um «den Zusammenhang und das Wechselverhältnis» der wesentlichen Faktoren «in aller Kürze und in möglichst gemeinverständlicher Form darzustellen.» Mit seinem Gerüst können wir weiterarbeiten. » Weiterlesen

Gramsci und der Faschismus

Sabine Kebir. Antonio Gramsci analysierte den Aufstieg des Faschismus als bewusste Zerschlagung demokratischer Strukturen und ideologische Strategie der herrschenden Klassen. Seine Reflexionen zeigen frühe Einsichten in die Gefahren des Faschismus.

Italien durchlebe eine Phase, die es nirgendwo sonst gegeben hätte, schrieb Antonio Gramsci am 12.Januar 1925 an seine Frau Julia in Moskau, «da es dem Faschismus gelungen ist, alle Organisationen und damit alle Mittel zu vernichten, durch die die Masse ihren Willen zum Ausdruck bringen und durch die sich der Mehrheit die Lage in aller Klarheit zeigen kann.»

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