Stürmt den Himmel nach dem Vorbild der Pariser Kommune
Jakob Kascher. Zuerst Marx und Engels, dann später auch Lenin setzten sich eingehend mit den Ereignissen in Paris vom Frühling 1871 auseinander. Für Marx waren die 72 Tage der Arbeiter*innenregierung «ein historischer Versuch ungeheurer Tragweite». Aber sie übten auch Kritik, um aus den begangenen Fehlern lernen zu können.
In einem Brief an Ludwig Kugelmann schrieb Karl Marx 1871 über die Pariser Kommune: «Die Geschichte hat kein ähnliches Beispiel ähnlicher Grösse!» Und Lenin erwähnte in seiner Schrift «Staat und Revolution», wie die einzige «Korrektur», die Marx am Kommunistischen Manifest für notwendig erachtete, er und Engels nur aufgrund der revolutionären Erfahrungen der Pariser Kommunard*innen machten. So überzeugt Lenin seine Leser*innen nur noch mehr von der Signifikanz der Pariser Kommune.
Und auch nach 150 Jahren ist es schwierig, die Wichtigkeit sowie die grossen, heroischen Errungenschaften der Pariser Kommune, des Pariser Proletariats zu unterstreichen, und dies trotz ihrer Kurzlebigkeit. Ähnlich verhält es sich auch mit den Lehren, die aus der Praxis der Kommune gezogen werden konnten. Insbesondere die Lehren von Marx und Lenin, welche heute noch grundlegendes und gültiges Wissen aller Kommunist*innen bilden sollten. Dies ist wahrscheinlich auch der Grund dafür, dass Artikel über die Pariser Kommune in diesem Jubiläumsjahr gerade wieder aus dem Boden spriessen wie Unkraut. Hoffen wir doch, dass dieser hier nicht zum Unkraut gehört.