VPOD Zürich verteilt Masken an Fahrgäste

Seit vier Tagen fahren die Tram und Bus in der Stadt Zürich wieder regulär. Regierungsrätin Carmen Walker Späh und der Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) empfehlen den Fahrgästen dringend Masken zu tragen, wenn die Distanzregeln nicht eingehalten werden können. Aus Eigenverantwortung und Solidarität. Wie sie in der Medienkonferenz vom 7. Mai verlautbarten. Das genügt nicht.

Auch am vierten Tag des regulären ÖV-Betriebs tragen erst wenige Fahrgäste eine Maske. Selbst in gut gefüllten Fahrzeugen, in denen der 2-Meter-Abstand nicht eingehalten werden kann. Der VPOD Zürich unterstützt die Fahrgäste und VBZ-Mitarbeitende dabei Eigenverantwortung und Solidarität wahrzunehmen und hat deshalb heute Morgen zwischen 7 und 8 Uhr am Bahnhof Wiedikon 200 Masken verteilt. Eine grosse Mehrheit der Passagiere hat die Masken dankend mitgenommen.

Das Schutzkonzept des Kantons für das Personal der Verkehrsbetriebe setzt primär auf Eigenverantwortung und Solidarität der Fahrgäste. Aus Sicht des VPOD ein ungenügendes Konzept, wie die Erfahrungen aus den letzten Tagen befürchten lassen – die dringende Empfehlung von Kanton und ZVV bleibt Makulatur, solange der Aufwand für den Erwerb von Masken zu gross ist.

Der VPOD Zürich wird weitere Verteilaktionen durchführen, sollte sich das Schutzkonzept des ZVV weiterhin als mangelhaft erweisen. Mindestens in einer ersten Phase der schrittweisen Öffnung der städtischen Angebote ist es aus Sicht des VPOD Zürich Aufgabe des Kantons Zürich den Passagieren des öffentlichen Verkehrs ein Kontingent von Masken kostenlos abgegeben. Bis die Massnahmen in der Zürcher Bevölkerung auf Akzeptanz stossen und die Fahrgäste sich an die dringende Empfehlung des Kantons hält.

Krisenzeiten

Maria Weidtmann. Mit dem Aktionstag «Challange For Future» wird am 15.Mai daran erinnert, dass die Klimakrise immer noch enorme Gefahr für uns alle darstellt. Unter anderem soll um 11.59 Uhr viel Lärm von den Balkonen gemacht werden, denn es ist bereits eins vor zwölf.

Momentan erleben wir alle hautnah die unterschiedlichsten Folgen einer Krise. Einige von uns müssen gerade mehrere Vollzeitjobs gleichzeitig erledigen, die Erwerbsarbeit und die Kinderbetreuung. » Weiterlesen

(K)ein Tag für unsere Klasse

flo. Es wäre wichtig gewesen. Und irgendwie hat man auch das Gefühl, dass eigentlich auch mehr möglich gewesen wäre. Der diesjährige 1.Mai, der Kampftag der Arbeiter*innenklasse, war kein Grund zum Feiern. Repression, aber auch Verrat, prägten das Bild. Und mit Blick auf den Tag der Arbeit 2021 sollten wir uns vielleicht mal selbst wieder in den Arsch treten.

Als der Gewerkschaftsbund alle Kundgebungen und Demonstrationen absagte, war doch noch ein Flimmern von Hoffnung da. Vielleicht würde man andere Wege finden, wie die Arbeiter*innenbe-wegung an diesem 1.Mai 2020, an diesem wohl wichtigsten Kampftag der Arbeit, ein kollektives Bewusstsein der Klasse im Kampf schöpfen kann. » Weiterlesen

Ein heisser, wilder Sommertraum

Frustschäden statt Frostschäden: abgeänderte Signaltafel 1981, Bierhübeli Bern, oberhalb der Reitschule.

dab. 1980, vor 40 Jahren, erschütterte und schockierte die autonome Jugendbewegung die biedere Schweiz und die bürgerlichen Medien. Die Gesellschaft, die Politik und die kapitalistische Wirtschaft wurden aber wie nach 1968 nicht wirklich verändert, sondern nur etwas reformiert und pseudofortschrittlich ausstaffiert.

Am 30.Mai 1980 fand eine Demonstration vor dem Opernhaus in Zürich statt, die vom aufgeschreckten Medien-Mainstream empört «Opernhauskrawall» getauft wurde in Erinnerung an den «Globuskrawall» 1968, bei dem es ebenfalls um spontanen Klassenkampf und selbstverwaltete Freiräume gegangen war. » Weiterlesen

Das Asylwesen? Ein Krisenherd!

Redaktion. Geschlossene Grenzen und mangelnder Rechtsschutz: das Asylwesen steht in Zeiten des Coronavirus unter Druck. Trotzdem hat der Bundesrat laufende Asylverfahren bis anhin nicht sistiert – und verletzt damit Menschenrechte. Die Stellungnahme von humanrights.ch

Nachdem der Bundesrat am 16.März 2020 die «Ausserordentliche Lage» gemäss Artikel 7 des Epidemiegesetzes ausgerufen hatte, machten verschiedene Nichtregierungsorganisationen ihn darauf aufmerksam, dass die angeordneten Hygienemassnahmen im Asylbereich nur schwer umsetzbar seien.

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Rettet das Gosteli-Archiv!

sah. Das Gosteli-Archiv vor den Toren Berns ist der zentrale Dokumentations- und Forschungsort der Schweizer Frauen*- und Geschlechtergeschichte. Es steht vor dem Aus. Die Stiftung, die sich um das Archiv kümmert, finanziert sich derzeit mit den letzten Franken von Marthe Gostelis Vermögen. Gegen die Schliessung regt sich Widerstand.

Seit 1982 sind in den Beständen der Gosteli-Stiftung bedeutende Quellen zur Frauen*geschichte archiviert. Hier finden sich Archivalien von Frau-en*organisationen, Frauen*verbänden und einzelnen Frauen*, welche Politik, Wirtschaft, Bildung, Kultur, Gesellschaft und Familien in der Schweiz wesentlich geprägt haben.

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«Wir brauchen ein anderes Gesellschaftssystem»

Tobias Kriele. Franco Cavalli erklärt im Gespräch, warum das Gesundheitssystem in der Schweiz ohne die ausländischen Arbeiter*innen zusammengebrochen wäre. Cavalli zeigt weiter die Notwendigkeit internationaler Solidarität angesichts der Corona-Pandemie auf und äussert sich zur Idee, für die Schweiz medizinische Hilfe aus Kuba anzufordern.

Was macht die durch das Coronavirus ausgelöste Pandemie so gefährlich?
Das SARS-CoV-2-Virus ist problematisch, weil auch Infizierte ohne Symptome ansteckend sein können. Das erklärt die hohe Geschwindigkeit der Verbreitung der Krankheit zu Beginn, als noch sehr viele Leute ohne Schutz zusammengekommen sind.

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Krise auf Frauen* abgewälzt

sah. Covid-19 macht sichtbar, wie lebensnotwendig Care-Arbeit ist. Ohne die Arbeit in den Spitälern und Heimen, den Kitas und Horten, als Spitex und Reinigungskraft – aber auch ohne die Betreuungs- und Pflegearbeiten zu Hause – steht die Gesellschaft still.

Die Pandemie zeigt allen im Alltag auf, worauf die feministische Bewegung schon lange hinweist: Die Sorge um uns selbst und um andere steht im Zentrum des Lebens. Fazit: Sorgearbeit muss im Zentrum der Politik und des Wirtschaftssystems stehen. » Weiterlesen

«Hinterhof» oder doch eher «Vorgarten»?

Steffen Vogel. Was würde ein US-Präsident Joe Biden für Lateinamerika bedeuten? Diese Frage stellen sich viele nach dem Ausstieg von Bernie Sanders aus dem Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten.

Das Verhältnis zwischen den USA und Lateinamerika ist nicht erst seit Trumps Amtsübernahme von Spannungen geprägt. Die US-Politik war über Jahrzehnte von der Monroe-Doktrin geprägt, die den Subkontinent als der USA «eigener Hinterhof» definierte. Die Unterstützung US-loyaler diktatorischer Regime und entsprechende «Regime Changes» gegen linksgerichtete Regierungen waren die Folge.

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New York City in Zeiten von Corona

Autodemo vor dem Büro des Gouverneurs zum ICE-Ausschaffungsgefängnis in New York.

Lukas Arnold. Über 17000 Tote zählt die Metropole an der Ostküste der USA, geschätzte 20 Prozent der Einwohner*innen der Stadt sind am Virus erkrankt. Der Virus diskriminiere nicht nach Klasse und Herkunf, heisst es. Die Realität sieht anders aus. Ein Bericht aus New York City.

Als Andrew Cuomo, Gouverneur des Staats New York, auf den 22.März den Lockdown verkündete, traf es nicht alle gleich: Es gab diejenigen, die von zu Hause weiterarbeiten konnten, einen gesicherten Lohn erhielten und sich daheim in Sicherheit begeben konnten.

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Von Stalingrad nach Berlin

dab. Vor 75 Jahren beendete die Rote Armee den Zweiten Weltkrieg mit der Eroberung der Reichshauptstadt Berlin. Sie ermöglichte damit eine sozialistische Entwicklung in Osteuropa und bewirkte, dass während mehr als vierzig Jahren kein Krieg mehr von Deutschland ausging. Der 8.Mai wird seither als Tag der Befreiung vom deutschen Faschismus gefeiert.

Der Krieg gegen die Sowjetunion begann am 22. Juni 1941 – trotz dem 1939 geschlossenen Nichtangriffspakt- mit dem Überfall «Unternehmen Barbarossa» der deutschen Wehrmacht auf die Sowjetunion und endete mit der Schlacht um Berlin nach dem Selbstmord Adolf Hitlers und der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht am 8.Mai 1945.

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Sieg und mässige Veränderungen

Italienische Partisaninnen

Redaktion. Nach zwanzig Jahren faschistischer Diktatur in Italien und dem Kriegseintritt an der Seite Nazideutschlands kämpften von 1943 bis 45 viele Frauen* und Männer* als Partisan*innen gegen die Besatzungstruppen und italienische Faschist*innen.

Es ist ein aufopferungsvoller und verlustreicher Kampf mit der Hoffnung auf eine grundlegend veränderte Gesellschaft. Vor 75 Jahren, im Frühjahr 1945, geht der Kampf in seine letzte und entscheidende Phase.

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Die Krise heisst Kapitalismus

Redaktion. 1870, vor 150 Jahren wurde Wladimir Iljitsch Uljanow, genannt Lenin, geboren. In einer Rede an der Kommunistischen Internationale vor 100 Jahren beschreibt er die kapitalistische Krise und kritisiert die Bourgeoisie des Jahrs 1920. Eine Kritik, die auch auf die heutige Bourgeoisie, und eine Beschreibung, die auch auf das Krisenjahr 2020 zutrifft.

Das Jahr 2019 endete mit einer Reihe von Angriffen deutscher Konzerne auf die Arbeiterklasse. Nicht nur Automobilkonzerne drohen mit Entlassungen, Schliessungen, Verlagerungen der Produktion. Die Krise dauert seit 2007 an, sie ist keinesfalls überwunden.

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Toluol, Wechselschicht und Klassenkampf

Protest gegen die Schliessung der Tiefdruckerei Prinovis in Itzeho bei Hamburg im 2014. Die Zahl der Beschäftigten in der Druckindustrie ist seit Jahren rückläufig.
Bild: Martin Dieckmann

Gaston Kirsche. Über 30 Jahre liegen nun meine ersten Erfahrungen in der Arbeitswelt zurück: Meine Ausbildung als Drucker, die Arbeit mit krebserregenden Substanzen, Nachtschichten sowie die Arbeitskämpfe für mehr Lohn und bessere Arbeitsbedingungen in einer Branche, die sich in einem radikalen Umbruch befand, haben mich geprägt.
Der Betriebsalltag war aber auch von Sexismus und Rassismus geprägt. Die Erinnerungen eines Druckarbeiters.

Der Tiefpunkt war meistens so zwischen zwei und drei Uhr morgens. Der Körper will schlafen und versteht nicht, warum er hier an der Rotation steht. Die Papierbahn rast durch die zehn Druckwerke, überall Papierstaub, trotz der Ohrstöpsel ist es laut.

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Imperialmacht Deutschland

Matin Baraki. Deutschland strebt unverblümt nach imperialistischer Weltmacht und ist bereit, dieses Vorhaben auch mit militärischer Macht durchzusetzen. Was das bedeutet, haben die Völker Europas zweimal bitter erleben müssen.

Deutschland als verspätete Nation hat drei Anläufe unternommen, «erwachsen» zu werden. Als der deutsche Imperialismus aufwachte, war die Welt schon unter den anderen Kolonialmächten aufgeteilt.

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Umkleiden ist Arbeitszeit

Seit Oktober 2019 führte der vpod region basel in den Gesundheitseinrichtungen der Region eine Umfrage zum Thema «Umkleiden ist Arbeitszeit» durch. Nun liegen die Ergebnisse vor. Sie sind erschreckend und offenbaren grobe Missstände, denn die Umkleidezeit ist nur die Spitze des Eisbergs. Zusammen mit der restlichen nicht erfassten Arbeitszeit wird den Mitarbeitenden jährlich eine Zeitgutschrift oder Lohn von bis zu einem Monat vorenthalten.

Laut dem Staatssekretariat für Wirtschaft SECO gilt Umkleiden gemäss Arbeitsgesetz als Arbeitszeit. Doch in den allermeisten Betrieben wird diese Zeit nicht erfasst und folglich auch nicht abgegolten. Den Mitarbeitenden wird so jährlich eine Zeitgutschrift oder Lohn von bis zu einem halben Monat vorenthalten. » Weiterlesen

Schilderdemo gegen Unterstützung der Swiss

Der Klimastreik veranstaltete am Dienstagmorgen, 5. Mai, eine Schilderdemo auf dem Expo-Gelände, wo das Parlament zurzeit tagt. Die Schilder wurden von Klimastreikenden aus der ganzen Schweiz gemalt und nach Bern geschickt. Der Protest richtet sich gegen den Entscheid, die Swiss und Edelweiss mit 1,275 Milliarden zu unterstützen.

Am letzten Mittwoch beschloss der Bundesrat, die Fluggesellschaften Swiss und Edelweiss mit einem Kredit bis zu 1,275 Milliarden zu unterstützen, ohne jegliche ökologische Massnahmen festzulegen. Der Klimastreik hat entschieden, diesen Entscheid nicht hinzunehmen und veranstaltete darum eine Schilderdemo, um erneut seinen Protest kundzutun. Die Schilder wurden von Klimastreikenden aus der ganzen Schweiz gemalt, eingesammelt und mit dem Zug nach Bern versandt. Diese wurden am Dienstagmorgen auf dem Vorplatz des Expo-Geländes ausgelegt.

«Als wir vom Entscheid des Bundesrates und des Parlaments hörten, dass die Rettung der Airlines ohne ökologische und soziale Massnahmen erfolgt, entschieden wir uns, eine Schilderdemo auf dem Expo-Gelände zu veranstalten», meint Timon Burckhardt.

Maria Weidtmann sagt: «Im Jahr 2020 Fluggesellschaften am Leben zu erhalten, ist absolut verantwortungslos. Der Bundesrat und das Parlament nimmt in Kauf, dass durch seinen Entscheid noch mehr Menschen wegen der Klimakrise leiden und sterben werden.»

«Fluggesellschaften 1275 Millionen an Steuergeldern zu schenken, während tausende Menschen nicht einmal mehr genug Geld für Essen haben, ist absolut unmenschlich», Paula Schmid ergänzt .

Bei der Schilderdemonstration werden die Vorgaben des Bundesamt für Gesundheit eingehalten. Die Aktvist*innen halten immer mindestens zwei Meter Abstand voneinander, tragen Schutzmasken und benutzen regelmässig Händedesinfektionsmittel.

Die Aktion wurde durch ein unverhältnismässig grosses Polizeiaufgebot beendet!
Den friedlichen Aktivisten wurde ein Platzverbot erteilt und hohe Bussen angedroht, obwohl sich jene im Gegensatz zur Justiz an die Corona-Sicherheitsmassnahmen sowie den Sicherheitsabstand gehalten haben! Die staatliche Gewalt hat übermässigen Gebrauch gemacht von Körperzwang an mehrere Aktivisten*Innen sowie mindestens eine der Beteiligten völlig unverhältnismäßig in Handschellen gelegt.