Thurgauer Panzer töten weltweit!

Am 20. August fand im Rahmen der Aktionstage «Fluchtursachen bekämpfen – Waffenexporte stoppen» vor dem Waffenproduzenten Mowag in Kreuzlingen eine Kundgebung statt. Mehrere Organisationen hatten dazu aufgerufen. Aus Protest inszenierten sich AktivistInnen als Leichen vor der Fabrik. Die Aktion fand im Rahmen der Kampagne «AUSGESCHOSSEN!» statt, die von der GSoA am Geburtstag von Helvetia lanciert wurde.

Bei jeder Schweinerei ist die Schweiz mit dabei! Das ist seit Jahren so und allgemein bekannt. Aber da es leider zum helvetischen Alltag gehört, quasi «normal» ist, muss es immer wieder gesagt und in Erinnerung gerufen werden, wie zum Beispiel dies: Schon etliche Male sind Panzer aus Kreuzlingen in militärischen Konflikten auf der ganzen Welt eingesetzt worden: Bei Pinochets Regierungsputsch in Chile, beim Militärputsch in Bolivien, im Krieg in Afghanistan sowie beim Einmarsch von saudischen Truppen in Bahrain. Während dem arabischen Frühling wurde mit Piranha-Panzern der Opposition Einhalt geboten. Und aktuell stehen saudische Mowag-Panzer an der jemenitischen Grenze – bereit zum Krieg.

Im Rahmen der AUSGESCHOSSEN!-Kampagne thematisiert die GSoA die Schweizer Waffenexporte in alle Welt. Pro Kopf gehört die Schweiz weltweit zu den zehn grössten Waffenexporteuren. Seit der Lockerung der Kriegsmaterialverordnung im Jahr 2014 dürfen auch wieder Staaten beliefert werden, welche die Menschenrechte systematisch und schwerwiegend verletzen. «So heizt die Schweiz und durch die Mowag auch sehr stark der Kanton Thurgau militärische Konflikte auf der ganzen Welt weiter an – und sorgt damit für globale Destabilisierung und Unsicherheit», schreibt die GSoA in ihrer Medienmitteilung vom 20. August 2015.

Die FriedensaktivistInnen forderten einen sofortigen Exportstopp von Kriegsmaterial und legten sich schauspielerisch als Leichen vor den Eingang der Mowag-Fabrik. GSoA-Sekretär Thomas Leibundgut erklärt: «Wir FriedensaktivistInnen wollten heute den Verantwortlichen der Mowag deutlich aufzeigen, dass sie direkt für Leid und Tod verantwortlich sind!»

Ausgeschossen!

Die Kampagne wurde am 1. August lanciert. Die GSoA dazu: «Statt nationalistischem Dünkel stand für die GSoA eine konsequente Friedenspolitik im Zentrum.» Die Kampagne thematisiert die vier Säulen der Schweizer Beteiligung an Kriegen weltweit: Finanzierung von Rüstungsfirmen, Kriegsmaterialexporte, Forschung für militärische Zwecke und die Rüstungslobby im Parlament. In den nächsten Monaten soll darauf aufmerksam gemacht werden, wie die Schweiz in die Machenschaften der Rüstungsindustrie verstrickt ist. So deckten AktivistInnen vor der RUAG, einer UBS-Filiale, der Universität Bern und dem Berner Büro der Farner Consulting AG symbolisch deren Machenschaften auf. Die Schweizer Beteiligung an Kriegen und Konflikten weltweit sollte gerade am Nationalfeiertag zu denken geben; durch den kürzlich veröffentlichten Fall eines Einsatzes von Pilatus-Flugzeugen gegen die Zivilbevölkerung in Mexiko umso mehr. Thomas Leibundgut zur Lancierung der Kampagne: «Gerade am 1. August sollten wir uns bewusst werden, dass die Schweiz mitverantwortlich ist für weltweite Unsicherheit und Instabilität! Nehmen wir unsere Verantwortung wahr, anstatt unreflektiert eine kriegstreibende und nationalistische Schweiz zu feiern. Die KriegstreiberInnen haben AUSGESCHOSSEN!» Die GSoA fordert, dass die Schweiz dem Geschäft mit dem Tod den Riegel schiebt, Investitionen in Rüstungsunternehmen durch den Schweizer Finanzplatz verbietet und eine Zivilklausel für die universitäre Forschung einführt.

Aus der Printausgabe vom 28. August 2015. Unterstütze uns mit einem Abo

USA–Kuba :Ende der Subversion?

Cuba_siEine Veranstaltungsreihe mit Aleida Godínez und Alicia Zamora,zwei ehemalige kubanische Agentinnen. Sie erzählen von der Subversion gegen ihre Insel.

Am 17. Dezember 2014 kündeten Raúl Castro und Barack Obama der Weltöffentlichkeit die Wiederaufnahme der offiziellen Beziehungen zwischen Kuba und den USA an.
Seit dem 20. Juli dieses Jahres wehen die Flaggen der beiden Länder nach 54 Jahren wieder über ihren jeweiligen Botschaften in Washington und Havanna.
Ist dies das Ende der Unterwanderungsversuche und konterrevolutionären Aktivitäten der USA gegen Kuba, die seit 1959 mehr als 3000 Todesopfer gefordert haben?

Aleida Godínez und Alicia Zamora berichten über ihre damalige Arbeit als Agentinnen, die im Auftrag Kubas konterrevolutionäre Gruppierungen infiltrierten, und geben eine Einschätzung der aktuellen Entwicklung.

Veranstaltungen:
12. September in Bern, Brasserie Lorraine, 19:00h
14. September in Solothurn, Restaurant Kreuz, 20:30h
17. September in Fribourg, Hôpital des Bourgeois, 18:00h
19. September in Bellinzona
21. September in Basel, Unternehmen Mitte, 19:00h
24. September in Genf, Maison des Associations, 19:00h
26. September in Zürich, Punto di Incontro, 19:00h