Militär besetzt Druckerei

Soldaten des Ordnungsdiestes zeigen im November 1918 vor der Kornhausbruecke in Bern Praesenz. Bei Kriegsende riefen die Gewerkschaften den Generalstreik aus, worauf die Ordnungstruppen der Armee gegen die eigene Bevoelkerung eingesetzt wurden. (KEYSTONE/PHOTOPRESS-ARCHIV/RIA/Str)

dab. Mit informativen Texttafeln und zahlreichen zeitgenössische Plakaten, Fotografien, Zeitungsseiten und Schriftstücken gibt das Kornhausforum Bern ein Bild der Novembertage und der Hauptstadt im frühen 20. Jahrhundert von der Landesausstellung in Bern 1914 bis zur neuen Epoche von Sozialpartnerschaft und sozialem Frieden.

Es war relativ ruhig in Bern in diesen bewegten Tagen. Das Militär zeigte Präsenz in Strassen und auf Plätzen, die Bevölkerung sah sich die Behelmten auf Pferden an und posierte für Fotografen. Trotz grossflächiger militärischer Besetzung von Bundeshaus und Hotel Bellevue, wo sich die hohen Offiziere wichtig machten, bis zum Botanischen Garten jenseits der Lorrainebrücke, war es friedlich in der Hauptstadt im November 1918.

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Das Frauenstimmrecht im Landesstreik

red. Auf dem Forderungskatalog des Landesstreiks von 1918 belegt das Frauenstimmrecht einen prominenten Platz. Dennoch gewinnt das Thema in den heftig geführten Debatten um die Streikziele und den Truppeneinsatz keine Priorität. Während viele politische Forderungen des Landesstreiks in den folgenden Jahren umgesetzt wurden, gelang dies beim Frauenstimmrecht erst Jahrzehnte später.

Vor hundert Jahren, am 12. November 1918, diskutierte das eidgenössische Parlament zum ersten Mal in seiner damals 60-jährigen Geschichte über die Einführung des Frauenstimmrechts. Nicht, dass die Forderung neu gewesen wäre, doch nun musste die Bundesversammlung in der eiligst einberufenen ausserordentlichen Session auf den am Vortag ausgerufenen landesweiten Generalstreik reagieren.

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Mit Marx in die Zukunft

Fabian Perlini. Am 2. Dezember feierte die Partei der Arbeit 200 Jahre Karl Marx. Im Zürcher Volkshaus kamen rund 100 GenossInnen und FreundInnen der Partei zusammen, um sich marxistisch weiterzubilden, Musik zu geniessen und mitzusingen. Der Höhepunkt bildete ein lehrreiches Musiktheater über das Hauptwerk des bärtigen Mannes, der die Geschichte der Menschheit prägte und dies auch in Zukunft tun wird.

Für die Einen ist Marx eine Popikone, für Andere ein Vorbild der Ewiggestrigen. Wer heute noch glaubt, von Marx etwas lernen zu können, wird nicht selten belächelt, öfters angegriffen. Denn den alten Rauschebart zu stilisieren oder zu verurteilen ist tatsächlich viel einfacher, als sich seinen komplexen Gedanken zu widmen. » Weiterlesen

Weil wir Kommunisten sind

Melina Deymann/UZ. Alex Homich ist Vorsitzender der «Connolly Youth Movement» und einer der BesetzerInnen des nach dem irischen Revolutionsführer James Connolly benannten Hauses in Cork, den «Connolly Baracks». Ein Gespräch.

Vor 15 Monaten besetzten Mitglieder der kommunistischen Jugendorganisation «Connolly Youth Movement» (CYM) ein Haus in Cork, die Besetzung dauert immer noch an. Warum habt ihr euch für diesen Schritt entschieden?
Alex Homich: Wir waren frustriert, weil andere politische Organisationen nicht zu direkten Massnahmen und zivilem Ungehorsam gegriffen hatten. Tatsächlich ist die Prämisse für praktisch jede andere linke Gruppe, Boden bei Wahlen gut zu machen und die Wohnungsfrage in lokalen oder nationalen Regierungen zu platzieren. Aber mal im Ernst, wie können wir als KommunistInnen dies als Lösung präsentieren? Wir suchen nicht einfach nur nach Reformen, wir bauen eine revolutionäre Bewegung auf, die in der Lage ist, den Kapitalismus zu stürzen. Ein Teil dieser Besetzung ist auch ein Wandel des Bewusstseins, wie Menschen mit Autoritätspersonen umgehen, wie sie mit der Polizei sprechen und wie sie sich behandeln lassen.

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Deponie statt Wald?

tai. Im Zürcher Oberland soll ein Wald einer Deponie für Abfälle aus der Kehrichtverbrennungsanlage in Hinwil weichen. Die AnwohnerInnen aus den Gemeinden Gossau und Grüningen haben mehrere Protestaktionen gegen die Zerstörung ihres Waldes organisiert.

Eine Demonstration mit 400 TeilnehmerInnen, mitten in einem Wald, umgeben von tief bürgerlichen Gemeinden. Mobilisiert wurden die AnwohnerInnen des «Tägenauer Holzes» durch das Vorhaben der Zürcher Kantonsregierung: Ein grosser Teil des Waldes soll gerodet werden für eine Deponie. » Weiterlesen

Kein Schweizer Problem?

Marc Guéniat / Gaëlle Scuiller. Die Korruptionsaffäre Lava Jato in Brasilien wirft ihren Schatten auch auf den Schweizer Finanzplatz: Schweizer Rohstoffhandelsfirmen zahlten Millionen von Provisionen an zweifelhafte VermittlerInnen, wie Public Eye und Global Witness ans Tageslicht brachten.

Die damalige Bundespräsidentin Doris Leuthard gab sich im September 2017 sehr bestimmt. » Weiterlesen

Man wollte handeln

red. Was geschah nach dem Landesstreik von 1918? Fritz Brupbacher erzählt, wie es in Zürich und Basel zu weiteren Generalstreiks kam. Die Geschichte des Landesstreiks aus Sicht von Fritz Brupbacher aus dem Jahr 1928, zweiter Teil.

Nach dem Landesstreik merkte mit Ausnahme der revolutionären FührerInnen kaum jemand, dass die breiten Schichten der Arbeiterschaft wohl noch voll Unwillen und Wut waren, dass aber der frohe Glauben an die nahe soziale Revolution Unwillen und Wut nicht mehr stützen. » Weiterlesen

Sympathie und Polarisierung

dab. In einer politisch stürmischen und zwischen der jurassischen und bernischen Kantonszugehörigkeit polarisierten Atmosphäre fanden in Moutier die Gemeindewahlen statt. Eindrücke vom Unterschriftensammeln für das Referendum gegen den Bundesbeschluss «Steuerreform und AHV-Finanzierung».

Kurz vor der Öffnung des Stimm- und Wahllokals ist der Platz vor dem Rathaus noch fast leer, Autos zirkulieren darum herum.

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Alle sind anders

Dominique Hartmann. Die Organisation InterAction möchte Intersexmenschen miteinander verbinden und gegen die Verstümmelung von Kleinkindern kämpfen. Auch unter den MedizinerInnen findet endlich ein Umdenken statt. An den Universitäten werden vermehrt obligatorische Aufklärungskurse für die MedizinstudentInnen eingeführt.

«Ich wünschte, sie hätten meinen Körper einfach in Ruhe gelassen», sagt Audrey Aegerter (25). Sie hat letztes Jahr den Verein InterAction mit gegründet, zu dessen Zielen die Schaffung einer Intersex-Gemeinschaft in der Schweiz ist.

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Es braucht ausgebildetes Personal

Talissa Rodriguez. Mehr als 8000 Menschen, Berufsleute, solidarische Eltern und GewerkschafterInnen, demonstrierten in Lausanne im Rahmen eines Aktions- und Streiktags gegen die von den Gemeinden verschlechterten Bedingungen in den kommunalen Kindertagesstädten.

«Dégât des normes, dégâts énormes» («Schädliche Normen, enorme Schäden»), oder «Educateurs/trices en grève? Non, en colère!» («ErzieherInnen im Streik? Nein, in Wut!») war auf Schildern und Transparenten von Demonstrierenden zu lesen, die in Lausanne am 13. November gegen den neuen Bezugsrahmen der interkommunalen Stelle für Ausserschulisches (EIAP) des Kantons Waadt demonstrierten.

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Streik neu denken!

Hannah Schultes. Über fünf Millionen waren im spanischen Staat am 8. März 2018 zum feministischen Streik auf der Strasse. Für 2019 haben FeministInnen erneut einen «feministischen Generalstreik» angekündigt. Gespräch mit Samara Velte, baskische Feministin und Redakteurin.

Wie sah der Frauenstreik konkret an deinem Arbeitsplatz aus?
Samara Velte: Eines der wichtigsten Elemente des Streiks war die Flexibilität.

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Teil einer neuen Achse

Moshe Zuckermann

Stefan Huth. In Israel ist eine Brutalisierung der Innenpolitik zu beobachten. Über den radikalen Rechtskurs der Regierung Netanjahu und die Lähmung der Zivilgesellschaft – ein Gespräch mit dem israelischen Soziologen Moshe Zuckermann.

Der israelische Verteidigungsminister Avigdor Lieberman dankte US-Präsident Trump für die neuen Iran-Sanktionen und lobte dessen «mutige Entscheidung»: Es sei «der Umbruch,
auf den der Nahe Osten gewartet» habe. Ist Teheran wirklich der Hauptaggressor?

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Kein grosser Sieg

Hansgeorg Hermann. Die Inselnation im Pazifik, Neukaledonien, hat über ihre Unabhängigkeit zu Frankreich abgestimmt – das knappe Ergebnis ist Zeichen einer Revolte gegen die Armut. Die
sozialistische FLNKS will trotz Niederlage an der Selbstständigkeit weiterarbeiten.

Die Bevölkerung Neukaledoniens will vorerst französisch bleiben, allerdings nur ungern.

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Offiziell instandbesetzt

Patrice Bessac

Georges Hallermayer/UZ. In Frankreich beschlagnahmt ein kommunistischer Bürgermeister ein Haus, nachdem er den Zustand des Wohnheims für afrikanische ArbeiterInnen als unwürdig betrachtet hat. An der Stelle sollen kleinere Wohneinheiten gebaut werden.

Am 25. September hatte der kommunistische Bürgermeister des Pariser Vorortes Montreuil, Patrice Bessac, ein seit drei Jahren leerstehendes Bürogebäude der staatlichen Agentur AFPA beschlagnahmt.

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Gegen Nato-Aggressionen

Seyhan Karakuyu. In Irland fanden FriedenaktivistInnen zur ersten Internationalen Konferenz gegen US-/Nato-Militärstützpunkte zusammen und diskutierten die Probleme, die die Anwesenheit der USA und Nato in den verschiedenen Ländern mit sich bringen.

Vom 16. bis 18. November fand in Dublin eine Konferenz gegen die US- und Nato-Militärbasen, die auf der ganzen Welt verteilt sind, statt. An der Konferenz nahmen rund 300 TeilnehmerInnen aus über 35 Ländern der Welt teil.

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«Es geht nicht voran»

Klaus Petrus (Text und Bilder). Die Balkanroute hat sich von Serbien in den Westen nach Bosnien verschoben. Dort bewegen sich immer mehr Flüchtlinge in Richtung kroatische Grenze. Der Winter naht, Hilfsorganisationen warnen schon jetzt vor einer humanitären Krise. Hoffnung in die bosnische Regierung setzt derweil niemand.

«Es fehlt an allem, an Betten, Toiletten, einer Küche, an Strom. Wir leben von Tag zu Tag. Doch wir bleiben, bis sie uns weiterlassen.» Der 24-jährige Rayan aus Sri Lanka sagt das trotzig, und doch steht er irgendwie verloren am Eingang von Borici, einer mehrstöckigen Ruine am Rande der bosnischen Stadt Bihac unweit der kroatischen Grenze.

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Beschäftigung muss vor Profit kommen

Ralph Hug. Millionen in der EU sind ohne Arbeit. Das darf nicht sein, finden die Unia-Ökonomen Beat Baumann und Christoph Bucheli. Sie wollen die Konzerne mit einer Vorgabe dazu bringen, mehr Jobs zu schaffen. Ein Vorschlag gegen die Massenarbeitslosigkeit.

Was ist Europas grösstes Problem? Die Flüchtlinge? Der grassierende Populismus? Einstürzende Autobahnbrücken? Nichts von alledem. Unia-Ökonom Beat Baumann sagt klipp und klar: «Es ist die Arbeitslosigkeit.»

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«Das Mexiko, das niemand beachtet»

Philipp Gerber. 1. Januar 1994: Während die neoliberale Elite Mexicos mit ihrem Staatspräsidenten feiert und sich auf das Freihandelsabkommen NAFTA freut, kommt es im Süden des Landes zum bewaffneten Aufstand der zapatistische Bewegung ELZN. Warum kam es vor einem Vierteljahrhundert dazu, wo steht Mexiko heute und was macht die ELZN?

Silvester, Mitternacht. Korken und Raketen knallen, die mexikanische Elite stösst mit Sekt auf den Jahreswechsel an. Die Feier im Präsidentenpalast hat einen speziellen Grund: An diesem 1. Januar 1994 tritt der Nordamerikanische Freihandelsvertrag (NAFTA) in Kraft, und damit soll Mexiko den Anschluss an die «entwickelten» Länder finden.

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