Halt Stand freies Efrîn!

Nikol Uçar. Am 20. Januar startete der türkische Staat seinen Angriffskrieg gegen Efrîn, mit dem Ziel, das emanzipatori­sche Projekt zu zerstören, das eine Hoffnung für die ganze Region und weltweit ist. Gerade auch, weil die Frauen darin eine treibende Kraft sind. Doch genauso, wie der Widerstand in Kobanê den IS vertreiben konnte, wehrt nun Efrîn die türkische Besatzung ab.

Seit sechs Wochen greift der türkische Staat die Dörfer und Städte von Efrîn aus der Luft an. Die An­griffe forderten bis jetzt über 200 Tote und 600 Ver­letzte, ein grosser Teil davon sind ZivilistInnen. Hinzu kommen Angst, Trauer, Traumatisierung; Kinder, die sich in Höhlen verstecken müssen, statt zur Schule zu gehen; Spitäler, die überfüllt sind und denen es an allem mangelt. » Weiterlesen

Katalanin flieht in die Schweiz

Internationalistinnen. Kurz vor einem Gerichtstermin vor dem Obersten Gerichtshof in Madrid hat sich Anna Gabriel, ehemali­ge linke Abgeordnete der «Kandidatur der Volkseinheit» (CUP), nach Genf abgesetzt. Sie musste Spanien verlassen, da sie dort keinen fairen Prozess erwartet.

Anna Gabriel ist 43 Jahre alt, kommt aus einer ArbeiterInnenfamilie mit langer, radikaler, linker und antifaschistischer Geschichte. Sie versteht sich als Feministin und will hier ihr Doktorat abschliessen. Thema: Das Selbstbestimmungsrecht der Völker. Die CUP ist ein linksradikales Bündnis, wel­ches die Unabhängigkeitsbestrebungen im kata­lanischen Parlament massgeblich vorantreibt und verschiedene linke politische Strömungen umfasst.

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Feminismus und Schwarze Superheld*innen

Frida Frey. Am 4. März findet die 90. Verleihung des weltweit wichtigsten Filmpreises statt: Die Oscars. Ein Anlass, die Filmbranche auf ihr emanzipatorisches Potenzial abzuklopfen. Ist Hollywood zu wenig divers, was #OscarsSoWhite suggeriert? Werden Frauen in der Schweizer Filmförderung diskriminiert? Und wann haben wir zum letzten Mal eine Schwarze Superheldin gesehen?

«Ich schaue halt Filme und Serien zur Unterhaltung und wenn da manchmal übertrieben oder stereotypisiert wird – das muss man halt differenzieren können», kommentieren auch viele Linksradikale ihren Netflix-Konsum. Das mag stimmen, wenn Kultur eine abgeschlossene und rational erfassbare Blase wäre, die uns nur dann beeinflusst, wenn wir vor dem TV etwas den Kopf ausschalten möchten.

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Gegen die Instrumentalisierung von feministischen Kämpfen!

BFS Frauen Zürich. Neuerdings geben sich konservative und rechte Parteien den Anschein, als würden sie sich um die Anliegen von Frauen* kümmern. Dabei ist diese pseudofeministische Rhetorik hauptsächlich rassistisch motiviert und verschleiert permanente Angriffe auf emanzipatorische Errungenschaften.

Die widerwärtige Propaganda der deutschen «Identitären», einer faschistoiden Gruppierung, ist ein aktuelles Beispiel dafür. Unter dem Slogan «Love Blowjobs – hate Antifa» verbreiten sie rassistische Hetze, indem sie vorgeben, deutsche Frauen vor Ge­flüchteten schützen zu müssen. Wie antifeministisch gesinnt diese Rassist*innen sind, wird bei der Be­trachtung der begleitenden Abbildung offensichtlich: Eine weisse Frau mit blondem Zopf blickt unterwür­fig von der Höhe des Hosenschlitzes aus an einem nackten Männerkörper hinauf.

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«Meine Dinger, mein Ding» ?

Frauenstruktur des Revolutionären Aufbaus Zürich. Als Antwort auf das Erstarken der Rechten und Angriffe auf das Abtreibungs­recht kommt wieder mehr Bewegung in den Frauenkampf. Die Forderung nach Selbstbestimmung ist in diesem Kontext zentral. Unter demselben Label werden uns aber auch die neuen Techniken der Reproduktionsmedizin verkauft. Höchste Zeit, den Begriff der Selbstbestimmung gegen kapitalistische Vereinnahmung zu verteidigen.

Gegen patriarchale Strukturen zu kämpfen be­deutet, für Entscheidungsfreiheit und Unabhängigkeit von Frauen einzustehen. Zum Beispiel im Kampf für das Recht auf Abtreibung – auch in Zürich, wo 2014 ein riesiges Transparent mit «My Body, My Choice» über der Kalkbreite-Genossenschaft flatterte. Damit wur­de gegen den (M)arsch fürs Läbe mobilisiert.

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Mehr Squats für Zureich!

Squatter*innen. Bald ist es ein Jahr her, seit wir im zureichen Seefeld ein Haus an der Freiestrasse besetzt haben – und viel ist passiert in diesem queerfeministischen Squat.

Lange blieb der Anspruch, uns auch innerhalb unserer Wohnstrukturen möglichst fern von patri­archalen Strukturen zu organisieren, ein einfacher Gedanke. Wir besetzten nur mit Männern*, lange mit dem unausgesprochenen Gefühl, uns mit ihnen sicherer zu fühlen. Obwohl patriarchale Verhältnisse auch gemeinsam mit Männern angegriffen werden können und sollen, setzen diese sich doch unbe­wusst und teils unreflektiert in unserer alltäglichen (Wohn)praxis fort.

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Unbequem, kritisch und präsent!

Maria Bernasconi. In Solothurn fanden in jüngster Zeit Auseinandersetzungen und Diskussionen über feministische Ideen und Inhalte statt. Wer und welche Überlegungen stehen hinter dem feministischen Themenmonat im Solothurner Infoladen Cigno Nero?

Wer seid ihr und wie seid ihr entstanden?
Wir sind eine lose, unhierarchische Gruppe. Aktuell bestehen wir aus sieben Frauen*, die der Wunsch, im Raum Solothurn das Thema ‹Feminis­mus› zur Diskussion zu bringen, zusammengeführt hat. Aus vorgängiger persönlicher Auseinanderset­zung mit der Thematik und im Gruppenprozess ist der Themenmonat im Infoladen entstanden.

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Die versteckte Dichtung von Puduhepa

Beritan Frauenrat Zürich. Puduhepa war eine hethitische Grosskönigin des 13. Jahrhunderts vor unserer Zeit sowie Gattin des Grosskönigs Hattusili III. Sie ist für die KurdInnen die Göttin und die Nonne im Tel Ain Dara, ein Siedlungshügel einer anti­ken Residenzstadt im Nordwesten Syriens in der Nähe von Afrin.

Ihre erste Erwähnung stammt von Hattušili, der in seiner Apologie über seine Heirat mit ihr berich­tet. Der ägyptische-hethitische Friedensvertrag wur­de nach der Schlacht bei Kadesch und jahrelangen, blutigen Grenzstreitigkeiten im Jahr 1259 vor unserer Zeit zwischen dem ägyptischen Pharao Ramses II und dem Hethiterkönig Hattusili III geschlossen.

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Mut tut gut – 30 Jahre Wen-Do Zürich

Wen-Do Zürich. 1988 wurde Wen-Do Zürich gegründet. Die in der autonomen Frauenbewegung entwickelte feministische Selbstverteidigungs- und Selbstbehauptungspraxis Wen-Do hat – nicht nur in Zürich – viel bewirkt und entwickelt sich mit dem gesellschaftlichen Wandel kontinuierlich weiter. Immer wieder erhält Wen-Do neuen Aufschwung und befähigt Mädchen* und Frauen*, sich zu behaupten und zu wehren.

Ihren Anfang nahm die feministische Selbst­verteidigung «Wen–Do» im Kanada der 1970er Jahre. Von dort aus verbreitete sie sich in der autonomen Frauenbewegung in den USA und Europa sowie in einigen Ländern Asiens und Südamerikas. Aus Diskussionen, Kampagnen, Demos und (militan­ten) Aktionen gegen Gewalt an Frauen entwickelte sich ein feministisches Verständnis von Selbstver­teidigung.

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Mit Gejammer zum Ziel

Judith Schmid. Wegen eines heuchlerischen Briefes von 13 Rüstungsfirmen an die Sicherheitspolitische Kommission des Ständerats (SiK-S) will nun Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann dem Bundesrat eine Änderung der Kriegsmaterialverordnung beantragen. Auch die Schweiz soll bald Waffen in Bürgerkriegsländer liefern können.

Im Gegensatz zum weltweiten Trend nahmen die Rüstungsexporte der Schweiz in den letzten Jahren minim ab. Gleichwohl sind die Zahlen im Vergleich zum Ende des Kalten Krieges immer noch überdurchschnittlich hoch, denn seit Beginn des «War on Terror» der USA herrscht Rüstungshochkonjunktur. Der leichte Rückgang ist eine erfreuliche Entwicklung – zumindest in den Augen von FriedensaktivistInnen. » Weiterlesen

Absurd irrationale Börse

tai. Abermilliarden Franken sind innerhalb von Augenblicken vernichtet worden. Dabei handelt es sich zwar vor allem um fiktive Werte, allerdings ist noch nicht abzusehen, ob der Crash nicht in die nächste Wirtschaftskrise führen könnte.

Auf dem Aktienmarkt hat’s geknallt. Der Dow-Jones-Index verbuchte den grössten Punkteverlust seiner Geschichte. Innerhalb von Augenblicken war der Index um mehr als 1597 Punkte gefallen. Die Kursgewinne seit Anfang Jahr wurden mit dem Crash zunichte gemacht. Bis zum Wochenende (zum Redaktionsschluss) sank der Dow Jones um mehr als 10 Prozent im Vergleich zum Höchststand Ende Januar. » Weiterlesen

Eine Bewegung über die Wahlen hinaus

Potere al Popolo. Am 4. März wird in Italien ein neues Parlament gewählt. Die Aussichten sind düster: In den letzten Jahren hat Italien einen Rechtsrutsch aller institutionellen Parteien und einen massiven Angriff auf die Rechte der ArbeiterInnen erlebt. Potere al Popolo will darauf eine Antwort von unten sein. Die Wurzeln der Bewegung liegen in den sozialen Kämpfen.

Potere al Popolo, so heisst eine im November 2017 ins Leben gerufene politische Bewegung, die an den kommenden Wahlen in Italien antreten wird. Potere al Popolo – sinngemäss am ehesten mit «alle Macht den ArbeiterInnen» zu übersetzen – ist nach einem Aufruf der AktivistInnen des Centro sociale «Ex-Opg Je so’ Pazzo» in Neapel entstanden. Das Ex-Opg ist ein 2008 verlassenes psychiatrisches Gefängnis, welches im März 2015 besetzt wurde, um darin soziale Aktivitäten für und mit den QuartierbewohnerInnen zu entwickeln. » Weiterlesen

Volkspension, Umverteilung

red. Bei den Wahlen für den bernischen Grossrat vom 25. März tritt die Partei der Arbeit in den Wahlbezirken Bern (Liste 16) und Biel/Seeland (Liste 22) an. 

Mit dem «Entlastungspaket 2018» will die Kantonsregierung vor allem bei der Spitex, den Behindertenorganisationen, der Sozialhilfe, dem öffentlichen Verkehr und der Bildung sparen. Wir kennen diese «Sparpakete», das letzte wurde 2014 von der damals noch mehrheitlich sozialdemokratisch-grünen Regierung geschnürt.

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Im Staate der Eidgenossen

Tochter: Wir führten heute in der Biostunde ein Experiment durch.

Vater: Echt? Habt ihr wieder irgendwelche Bandwürmer zersetzt?

Tochter: Nein, das war letzte Woche. Es ging darum herauszufinden, ob Menschen unter Schmerzen lernfähiger sind, also schneller lernen.

Vater: Sorry? Schneller lernen durch Schmerzen?

Tochter: Ja, das ging so: Zwei Personen, sagen wir A und B, sassen sich gegenüber an einem Tisch, aber getrennt durch eine Wand. Sie sahen sich also nicht. Eine dritte Person war so quasi die Aufsichtsperson und stellte die Fragen. Zum Beispiel: Er stellte eine Frage an A. Wenn A sie richtig beantwortete, wurde ihm die nächste Frage gestellt, natürlich ohne Strafe. Wenn die Frage falsch beantwortet wurde, bekam er einen Stromschlag und B war an der Reihe.

Vater: Hört sich aber ziemlich irr an.

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Die Redaktion streikt

tai. Beinahe vier Tage hat die Redaktion der SDA gestreikt und mit ihrem Arbeitskampf den Verwaltungsrat gezwungen, in Verhandlungen mit den Gewerkschaften zu treten. Sie wird wieder streiken, falls nicht auf ihre Forderungen eingegangen wird.

Die Direktion der Schweizerischen Depeschenagentur (SDA) hat Anfang Januar die Massenentlassung von einem Viertel des Redaktionspersonals beschlossen. Rund 80 Beschäftigte sollen entlassen werden, insbesondere Mitarbeitende über 60 sind betroffen. Die Redaktion trat daraufhin in einen Warnstreik und leistete massiven Widerstand.

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Angriff von rechts

Juliette Müller. Die SVP fordert ein Ende der Personenfreizügigkeit und greift die flankierenden Massnahmen und die Gewerkschaften an. Die Bosse sollen nach Gutdünken Lohndumping betreiben dürfen. Die Gewerkschaften und linken Parteien bleiben nicht ruhig.

Geführt von den neoliberalen Thomas Aeschi und Magdalena Martullo-Blocher hat die SVP einen brutalen Angriff auf die ArbeiterInnen und Gewerkschaften gestartet.

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Macrons Angriff auf die Arbeitenden

Cole Strangler. Der französische Präsident Emmanuel Macron setzte seine neoliberale Arbeitsrechtsreform aus einer Position der Stärke durch. Der schwache Protest dagegen konnte sie nicht verhindern. Nun ist es zu einer Entlassungswelle gekommen. Tausende verloren den Job.

Es war ein schwieriger Start ins neue Jahr für den französischen Arbeitsmarkt. Am 9. Januar kündigte die Groupe PSA, der zweitgrösste Autobauer in Europa, an, 2200 Stellen in ganz Frankreich zu streichen. Kurze Zeit später erklärte das Detailhandelsunternehmen Carrefour, 2400 Jobs zu vernichten, während das Modeunternehmen 200 Stellen abbaute. Diese Kahlschläge waren eine Erinnerung daran, dass Präsident Emmanuel Macron gerade eben die umfassendste Arbeitsrechtsreform seit einer Generation durchgesetzt hatte.

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