Machtwechsel in Bolivien
sit. Die Wahlergebnisse kommen einem politischen Erdbeben gleich. Vor fünf Jahren gewann die regierende Moviement al Socialismo die Präsidentschafts-wahlen im ersten Wahlgang mit 55 Prozent der Stimmen, nun erhielt ihr Kandidat gerade mal drei Prozent der Stimmen. Bolivien steht vor einem Wandel – und grosser Unsicherheit.
Der Senator Rodrigo Paz Pereira von der Demokratisch-Christlichen Partei hat Mitte August überraschend die erste Runde der Präsidentschaftswahlen in Bolivien gewonnen. Fast ein Drittel der Wähler:innen entschied sich für den Sohn des ehemaligen Präsidenten Jaime Paz Zamora (1989–1993), gefolgt vom ultrakonservativen Jorge Fernando «Tuto» Quiroga von der Alianza Libertad y Democracia mit 26,9 Prozent. Der 66 Jahre alte Unternehmer Samuel Doria Medina von der Alianza Unidad geht mit 20 Prozent der Stimmen auch in seinem vierten Anlauf im Kampf um das Präsidentenamt leer aus.