Massenproteste in Island
Angesichts der Finanzkrise haben sich die Proteste auf Island deutlich zugespitzt. Rund 1000 Demonstranten haben in ihrem Unmut über den Ministerpräsidenten Geir Haarde manifestiert und diesen mit Eiern und Schneebällen beworfen. Die Polizei setzte Tränengas ein.
ovember anhaltenden Proteste waren am Mittwoch eskaliert. Vor dem Regierungssitz in Reykjavik wurden 20 Demonstranten festgenommen. Sie hatten in der Nacht zuvor mehrere kleine Feuer vor dem «Althing» entzündet. Etwa 1000 Protestierende wurden erst um 3.00 Uhr morgens bei klirrender Kälte mit Tränengas und Schlagstockeinsatz zum Rückzug bewegt. Ministerpräsident Geir Haarde flüchtete unter Polizeischutz, als er beim Verlassen seines Amtssitz mit Eiern und Schneebällen beworfen wurde.
Die Protestbewegung macht die Regierung nach deren betont aggressiven Kreditpolitik der vergangenen Jahre mitverantwortlich für den Zusammenbruch der drei grössten Banken. Ein Staatsbankrott konnte vor Weihnachten nur durch Kredite des Internationalen Währungsfonds (IWF) und befreundeter Staaten abgewendet werden.
Als Folge der Krise ist die Arbeitslosigkeit auf Island massiv gestiegen. Die Landeswährung Krone erlebte eine drastische Abwertung.