«Ihr habt die Kugeln, wir die Worte!»
sit. In Honduras werden Grossprojekte im Interesse des nationalen und internationalen Finanzkapitals vorangetrieben, welche die Lebensgrundlagen der Menschen zerstören. Der Widerstand wächst, aber auch die staatliche Repression. So wurde die Aktivistin Berta Cáceres ermordet. Ein Gespräch mit Thomas Bachmann.
Um die aktuelle Lage in Honduras zu verstehen, müssen wir wohl beim Putsch beginnen.
Thomas Bachmann: Richtig. Im Juni 2009 hat das Militär gegen den Präsidenten José Manuel Zelaya Rosales des Partido Liberal de Honduras geputscht. Der vorgeschobene Grund war, dass Zelaya eine verfassungsgebende Versammlung einberufen wollte, um eine Verfassungsreform in Angriff zu nehmen. Ihm wurde vorgeworfen, durch die angestrebte Reform seine Wiederwahl zu ermöglichen, da in Honduras der Präsident nur einmal gewählt werden kann. Wichtig ist aber Folgendes: Offiziell hat die damalige US-Regierung unter Präsident Obama den Putsch verurteilt. Mittlerweile ist jedoch klar, dass die USA den Putsch unterstützt haben. Es gibt verschiedene Dokumente, die das beweisen und zwar auch anhand des aufgezeichneten Funkverkehrs jener Tage. Zelaya wurde verhaftet und in dem gemeinsam von honduranischem und US-amerikanischem Militär genutzten Militärlager Soto Cano in Palmerola gebracht und von da aus nach Costa Rica ins Exil.