Der unermüdliche Verteidiger der Verdammten dieser Erde
Volker Hermsdorf. Der am 25.November 2016 verstorbene kubanische Revolutionsführer Fidel Castro war bereits zu Lebzeiten eine Legende. Halb im Scherz bemerkte er einmal, wenn er sterbe, könne er es halten wie der spanische Nationalheld Cid Campeador, den man der Erzählung nach tot auf ein Pferd setzte, um Schlachten zu gewinnen.
Castros politisches Erbe wirkt bis weit über seinen Tod hinaus. Der spürbare Hegemonieverlust der USA in Lateinamerika und Washingtons Bemühungen, den
eigenen Einfluss im «Hinterhof» – notfalls auch durch einen Krieg – zurückzugewinnen (siehe dazu Seite 12), stehen im Zusammenhang mit strategischen Initiativen der progressiven Kräfte, die Castro angestossen hatte. Die von ihm inspirierte Gründung der Gemeinschaft der Lateinamerikanischen und Karibischen Staaten (CELAC), der alle Staaten des Kontinents – ausser den USA und Kanada – angehören, schwächte die frühere Dominanz der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) erheblich. Auch das linke Integrationsbündnis ALBA sowie der multinationale Nachrichtensender Telesur gehen unmittelbar auf Castros politische Vision zurück.
