Trage rot am Freitag

sah. Erkennungszeichen haben eine unglaublich grosse Wirkung und unterstützen den Frauen*-streik. Im Sinne eines Countdowns bis zum 14. Juni lancierte das Streikkollektiv «Bildung» und der VPOD Zürich eine spannende Kampagne. Anna-Lea Imbach vom VPOD erklärt die Aktion.

Der Aufruf fand sich in den «sozialen Medien» rund um den Frauen*streik: «Um mit Kolleg*innen ins Gespräch zu kommen und uns als Streikunterstützer*innen zu outen, tragen wir ab sofort jeden Freitag rot. Unterstütze auch du den Frauen*streik! Zeige dich am Freitag in rot und poste dein Foto unter #frauenstreik2019 und #roterfreitag. Wirklich fanden sich bald viele Fotos im Netz, wo Frauen* und Männer* sich mit roten Schals, Shirts oder Pullovern und so weiter Solidarität zeigten.

Sichtbarkeit schafffen
Doch was genau steht hinter der Kampagne? Warum zeigen sich viele Aktivist*innen mit roten Kleidern? Anna-Lea Imbach vom VPOD erklärt es in einem Kurzinterview:

Jeden Freitag rote Kleider tragen: um was geht es bei der Kampagne?
Die Aktion ist beim zweiten Treffen des Streikkomitees Bildung am 14. Januar entstanden. Wir hatten Dana Blanchard zu Besuch. Sie ist ehemalige Lehrerin und Aktivistin in den Lehrer*innenstreiks in den USA. Wir haben sie am 11. und 12. Januar im Volkshaus getroffen, wo sie im Rahmen einer Veranstaltung am Anderen Davos einen Workshop leitete. Spontan luden wir sie ein, an unsere Sitzung des Streikkomitees Bildung zu kommen, um von ihren Streikerfahrungen zu berichten. Hier ein Auszug aus dem Text in der letzten Bildungspolitik: ‹In den USA wurde das rote T-Shirt, im Sinne von red for ed (red for education – Rot für Bildung), zum Symbol für den Lehrer*innenstreik. Dieses simple Erkennungszeichen habe auf viele Personen eine unglaublich grosse Wirkung gehabt und ein Gefühl der Solidarität vermittelt. Da die Frage der Sichtbarkeit ein wichtiges Thema war, entscheiden sie sich kurzerhand dafür, jeden Freitag Rot zu tragen. Dies ermöglicht es ihnen, sich unproblematisch als Streikunterstützerinnen zu outen und im, manchmal sehr vereinzelten Arbeitsalltag eine Sichtbarkeit zu schaffen und mögliche Streikverbündete ausfindig zu machen. Hortnerin und Lehrerin können sich über den Pausenhof zuwinken und wissen um die Unterstützung der jeweils anderen.»

Dem Streik ein Gesicht geben – Wer beteiligt sich an der Kampagne?
Die Kampagne wurde vom Streikkollektiv Bildung lanciert und vom VPOD Zürich (Sektion Lehrberufe) mit den Flyers sichtbar gemacht. Es sind mehrheitlich Lehrpersonen, die sich angesprochen fühlen. Dass die Idee von anderen Gruppen übernommen oder unterstützt wird, begrüssen wir.

Wie ist die Kampagne bisher gelaufen?
Wir bekommen vor allem viele persönliche positive Feedbacks. In einzelnen Schulhäusern und Teams habe dies eine spielerisch-konspirative Stimmung geschaffen, was sehr ansteckend wirken kann. Es wird geschätzt, dass es eine so einfache Möglichkeit ist. Die Onlinepräsenz ist jedoch eher klein – motivierte Lehrpersonen scheinen nicht breit auf Instagram aktiv zu sein.

Was hat der VPOD noch für weitere Aktionen bezüglich des Frauen*streiks geplant?
Einige Aktionen sind in rollender Planung. Fest steht für den 14. Juni folgendes: Am Nachmittag wird es am Helvetiaplatz Veranstaltungen geben und gegen 17 Uhr eine Demonstration. Es wird zahlreiche betriebliche Aktionen geben. Der Koordinationsbedarf ist sehr hoch. Wir arbeiten mit den anderen Gewerkschaften sowie mit dem Streikkollektiv Zürich zusammen. Wir möchten einerseits eine Vielfalt von Aktionen ermöglichen und gleichzeitig grössere Aktionen möglichst breit abstützen. Wir hatten diverse Flyeraktionen. zum Beispiel am Valentinstag in verschiedenen Gebäuden der Verwaltungen. Oder am 8. März in diversen Spitälern, am 14.  März an diversen Hochschulen. Ebenfalls haben wir ein Riesentransparent an unserer Fassade, das jeweils um den 14. des Monats zu sehen ist.

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